Mess- und Prüftechnik ist Fortschrittsmotor für den Maschinenbau

Ohne zuverlässige Messdaten kann eine Gesellschaft nicht in Sicherheit leben, sind faktenbasierte Entscheidungen nicht möglich. Die Qualität von Alltagsprodukten und industrieller Produktion, die Sicherheit beim Autofahren und Fliegen, gesunde Ernährung, Medizin und Umweltschutz – alles hängt davon ab, dass zuverlässig getestet, gemessen und geprüft wird. Mess- und Prüftechnik ist daher ein Kernbestandteil von „Made in Germany“. Maschinenbauer sind Anbieter und Anwender gleichermaßen. Die neue Zukunftsstudie „Progressive Mess- und Prüftechnik 2030“ des VDMA Competence Center Future Business zeigt Trends und Disruptionen, die sich auf die Fähigkeit auswirken, weiterhin anwendungsorientiert Spitzenqualität in der Mess- und Prüftechnik anzubieten.

Fortschrittsmotor für die Industrie

„Von Reisen über die Weltmeere bis zur Erforschung des Weltalls, von den Pyramiden bis zum Quantencomputer – schon seit jeher waren neue Messtechniken eng verknüpft mit Erkenntnisgewinn und Fortschritt für die Menschheit“, erklärt Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer. „Mess- und Prüftechnik ist ein wahrer Fortschrittsmotor für unsere gesamte Industrie.“ Die VDMA-Studie, bei der das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI als Partner mitwirkte, ist breit gefächert: Sie beschreibt nicht nur im Detail neue Messprinzipien und Sensortechnik, sondern thematisiert insbesondere Digitalisierung, Virtualisierung und Simulation, sowie welche neuen Player zu erwarten sind und welche Rolle Fachkräfte wie Messtechnik-Spezialisten und Datenkuratoren künftig spielen.

Revolution in der Metrologie im 21. Jahrhundert

Aktuelle Schlüsselthemen der Messtechnik sind weltweite Standardisierung und Digitalisierung, die in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen. Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt PTB, nationale Metrologiebehörde, die das Zeitnormal der Caesium-Atomuhr betreibt und die damit ermittelte Zeit öffentlich zur Verfügung stellt, leistet hier bahnbrechende Arbeit. So war die PTB maßgeblich beteiligt an der Neufestlegung des internationalen Einheitensystems SI – fundamental für jede Messung. „Das neue SI ist ein Meilenstein der Technikgeschichte. Maßeinheiten wie das Kilogramm sind nicht mehr über Artefakte wie das Urkilogramm festgelegt, sondern werden anhand von Naturkonstanten ausgerechnet. Es gibt damit keinerlei technische Barrieren mehr gegenüber allen zukünftigen Genauigkeitsfortschritten“, erklärt PTB-Experte Dr. Daniel Hutzschenreuter, Ko-Autor des einführenden Kapitels der Studie. Zudem treibt die PTB die Digitalisierung im Messwesen wesentlich voran, mit dem digitalen Kalibrierschein, der European Metrology Cloud und dem messtechnischen digitalen Zwilling. „Die Digitalisierung ermöglicht revolutionäre Fortschritte für die Messtechnik-Unternehmen, insbesondere für völlig neue Geschäftsmodelle wie den Handel mit Messdaten und der Möglichkeit, neue Dienstleistungen mit Daten zu schaffen – zum Beispiel durch Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI)“, erläutert Hutzschenreuter.

Daten-Interpretation und neue Wirkprinzipien braucht Spezialisten

Neue Hard- und Software und perfekte Vernetzung allein reichen aber nicht aus. „Es braucht neben Sensoren und Messprinzipien aus unterschiedlichsten Disziplinen auch Methoden und Technologien, um die Datenflut zu verarbeiten, gepaart mit dem Wissen von Spezialisten, diese zu interpretieren. In Zeiten von hoch komplexen Fragestellungen wie dem Klimawandel oder der Coronavirus-Pandemie und neuen, komplizierten Werkzeugen wie KI, Biosensoren oder Quantenmetrologie ist dies alles andere als trivial“, sagt Dr. Eric Maiser, Leiter von VDMA Future Business. „In den Handlungsempfehlungen der Studie legen wir ein besonderes Augenmerk auf zusätzliches und neues Know-how, das sich Unternehmen aneignen müssen. In Zukunft sind neben Datenanalysten möglicherweise vermehrt Biologen, Chemiker und Physiker im Maschinenbau gefragt“, mahnt Maiser.

Vier Zukunfts-Szenarien für die Messtechnik-Welt im Jahr 2030

Der Einfluss der Digitalisierung zieht sich als roter Faden durch alle vier Szenarien, die mit Experten aus Metrologie, Maschinenbau, Forschung und Anwenderindustrien erarbeitet wurden.

  • Im Szenario „Big Data, Bright Future“ ist die Messtechnik allgegenwärtig, kostengünstig und vollständig vernetzt. Das High-Tech El Dorado lässt Kunden zunehmend selbst in Design und sogar Bau von Messtechnik aktiv werden.
  • Im Szenario „Smart Data, Systematic Future“ komprimieren fortgeschrittene Simulationen den Messbedarf auf Schlüsselprozesse. Hier brauchen die Unternehmen verstärkt Kenntnisse im Umgang mit Künstlicher Intelligenz und die entsprechenden Fachleute.
  • Das Szenario „Analog Data, Ambivalent Future“ verknüpft High-Tech in neuen Wirkprinzipien wie Bio- und Chemiesensoren mit der weitgehenden Skepsis gegenüber datenbasierten Verfahren. Messtechnik-Anbieter bleiben stark in ihrem Kerngeschäft verhaftet.
  • Das Szenario „No Future for more Data“ beschreibt ein Aufbäumen gegen den Fortschritt: Keine Standards, kein Austausch, kaum Veränderung. „Game Changer“ wie neue Messprinzipien oder neue Player werden der Messtechnik-Branche hier schnell zur Gefahr.

Wichtige Voraussetzungen, um die Digitalisierung als zentralen Treiber bedienen zu können, sind eine sichere und leistungsfähige IT-Infrastruktur, verbindliche gesetzliche Rahmenbedingungen und einheitliche Standards. Als weiterer Schlüsselfaktor haben sich neue Wirkprinzipien herauskristallisiert. „Bio- und chemiebasierte Sensoren bieten völlig neue Möglichkeiten für Messtechnik in unterschiedlichen Branchen wie Medizin, Nahrungsmittel oder im Bereich Umwelt Monitoring. Hochverteilte, gedruckte, organische Sensoren schaffen Redundanz und Präzision bei extrem niedrigen Kosten. Commodity-Sensoren, wie sie heute in jedem Smartphone eingebaut sind oder standardisierte Microcontroller sind Beispiele für neue Ansätze, die auch neue Player auf den Plan rufen“, erklärt Dr. Björn Moller vom Fraunhofer ISI. „Quantentechnologie ist sowohl für die Datenverarbeitung und -sicherheit (Quantencomputer, Quantenkryptographie), als auch als neues Wirkprinzip (Quantenmetrologie) von zunehmendem Interesse.“

VDMA Future Business denkt Zukunft für den Maschinenbau vor

14 VDMA Fachverbände waren an der Studie direkt oder indirekt beteiligt, als Hauptpartner engagierte sich VDMA Mess- und Prüftechnik. „Präzision, Effizienz, Langlebigkeit und Kosten von Mess- und Prüfgeräten müssen mit den stets steigenden Anforderungen der Anwender Schritt halten. Fortschritte wirken sich direkt auf unsere Industrie aus – das gilt aber auch für viele Bereiche der Wissenschaft, Ökologie, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik“, resümiert Rauen. „Im VDMA sind wir sehr gut aufgestellt und vernetzt. Wir arbeiten bereits fachverbandsübergreifend mit unseren Mitgliedern daran die großen Potenziale, die Biologie und Quantentechnologie bieten, zu erschließen. Mit unserem Future-Business-Prozess denken wir Zukunft vor“, sagt Rauen.


Haben Sie noch Fragen? Dr. Eric Maiser, Leiter VDMA Competence Center Future Business, Telefon 069 6603 1433, eric.maiser@vdma.org, beantwortet sie gerne.

Maschinenbau NRW: Hoffnung gedämpft. Erholung noch nicht in Sicht.

Die Auswertung der 8. Blitzumfrage des VDMA zeigt, dass die erhoffte Erholung der Wirtschaft länger als erwartet dauert. An der Umfrage hatten 505 Mitgliedsunternehmen, davon 131 aus Nordrhein-Westfalen, teilgenommen. Glaubte in der Juni-Umfrage des VDMA noch mehr als jedes dritte Unternehmen aus NRW, dass man bereits im Jahr 2021 zum Umsatzniveau von 2019 zurückkehren werde, so waren es im September nur noch 15 Prozent. Mittlerweile schätzen 25 Prozent der Befragten (in der Juni-Umfrage 17 Prozent), dass man das 2019er Umsatzniveau frühestens 2023 erreichen werde. Besonders die anrollende zweite Infektionswelle und die damit einhergehende Angst vor flächendeckenden Lockdowns wird von 63 Prozent der Befragten als gravierendes Risiko für die konjunkturelle Belebung gesehen. Im Bundesvergleich befindet sich NRW mit dieser Einschätzung im Mittelfeld.

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30 Jahre Einheit: Arbeitsmarkt in Ost und West auf Annäherungskurs

30 Jahre nach der Wiedervereinigung hat sich viel getan auf dem Arbeitsmarkt. Dieser war in drei bewegten Jahrzehnten geprägt von den Herausforderungen der Wendejahre, der größten Arbeitsmarktreform in der Geschichte, und steht nun ganz aktuell unter dem Einfluss der Corona-Pandemie.

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Anzeige: Stapelstühle – die platzsparende Lösung fürs Gewerbe

Der Seminar-Raum, der Konferenzraum und auch der gastgewerbliche Bereich haben eine Gemeinsamkeit – überall wird viel und oft gesessen und darüber hinaus ist nie ganz abzusehen, wie viele Sitzplätze im Alltag wirklich benötigt werden. Eine Lösung für dieses „Stuhl-Problem“ erhält man mit dem Einsatz von vielseitigen Stapelstühlen.

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DIHK: Corona verursacht herben Rückschlag bei Unternehmensgründungen

Mehr als die Hälfte der Industrie- und Handelskammern in Deutschland rechnet in diesem Jahr mit weniger bzw. deutlich weniger Unternehmensgründungen. Das geht aus einem aktuellen DIHK-Gründerpapier hervor. „Die Corona-Pandemie bedeutet einen Rückschlag für das Unternehmertum in Deutschland – und führt voraussichtlich zu weniger Start-Ups und Unternehmensgründungen“, fasst DIHK-Präsident Eric Schweitzer die Ergebnisse zusammen. „Diese Entwicklung ist bedenklich, denn wir brauchen für den Weg aus der Krise heraus Menschen, die im wahrsten Sinne Neues unternehmen wollen.“

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Corona: Ursprungszeugnisse und Reisepässe für Waren brechen heftig ein

Der weltweite Verkehr von Gütern und Waren ist in der Corona-Krise massiv eingebrochen – entsprechend geht auch die Ausstellung von Dokumenten für den Warenverkehr merklich zurück. Das geht aus dem aktuellen DIHK-Außenwirtschaftsreport hervor, der auf einer Umfrage unter den Industrie- und Handelskammern (IHKs) mit ihren mehr als 500.000 Kontakten zu auslandsaktiven Mitgliedsunternehmen basiert. „Der Corona-bedingte Einbruch im Welthandel hinterlässt tiefe Spuren bei den Warenexporten deutscher Unternehmen“, fasst DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier die Ergebnisse zusammen. „Angesichts globaler Reisewarnungen und Exportbeschränkungen werden die Unternehmen einen langen Atem brauchen, um wieder das Vorkrisenniveau zu erreichen.“

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Corona-Überbrückungshilfe, zweite Runde: Wo es hilft, wo es hakt

Von Marin Burmester

Die Überbrückungshilfe wurde bis Ende des Jahres verlängert: Für kleine und mittelständische Unternehmen, für Selbstständige und Freiberufler sowie für gemeinnützige Organisationen soll sie als Bestandteil des Corona-Konjunkturpaketes eine weitere Liquiditätshilfe sein. Wer seinen Geschäftsbetrieb aufgrund der Pandemie einstellen oder stark einschränken musste, hat Anspruch auf Unterstützung und kann die Anträge bereits seit Anfang Juli mithilfe seines Beraters einreichen. Insgesamt sieht das branchenübergreifende bundesweit verfügbare Programm ein Volumen von knapp 25 Milliarden Euro vor. Mit der zweiten Förderphase, die vor kurzem begann, gehen einige Änderungen einher, sodass nun mehr Unternehmen von der Finanzspritze profitieren können.

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Anzeige: Tipps zur Optimierung von Business-Meetings in Unternehmen!


In fast jedem Unternehmen gehören Mitarbeiter-Meetings mittlerweile zur Tagesordnung. Die Besprechung von wichtigen Arbeitsthemen, die Diskussion über die Branchenentwicklungen oder der Austausch mit den Mitarbeitern zur Steigerung der Effektivität ist demnach ein wichtiger Punkt in vielen Unternehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein kleines Unternehmen mit nur wenigen Angestellten handelt oder aber über ein Millionenunternehmen mit mehreren Tausend Angestellten – ohne die regelmäßige Zusammenkunft mit den Mitarbeitern gelingt es kaum für nachhaltigen Erfolg in einem Unternehmen zu sorgen.

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Anzeige: Warum ist eine Wertermittlung beim Hausverkauf so wichtig?

Möchte man eine Immobilie verkaufen, ein Haus zum Beispiel, dann sollten sich vorher einige Gedanken zum Verkaufspreis gemacht werden. Ist dieser richtig gesetzt, kann dies den Erfolg des Vorhabens beeinflussen. Zu niedrig angesetzte Preise können beispielsweise Skepsis bei potenziellen Käufern hervorrufen. Ebenso kann eine zu hohe Summe diese möglicherweise abschrecken. Um ein interessantes Angebot zur Verfügung stellen zu können, sollte also ein realistischer Marktpreis angegeben werden.

Dafür empfiehlt sich auch immer die Expertise eines Maklers. Dieser sollte vor allen Dingen auch ortskundig sein und genau wissen, wie der lokale Immobilienmarkt aussieht. Wenn es beispielsweise um eine Wertermittlung in Brandenburg geht, sollte man auf jeden Fall einen ortsansässigen Makler aus Brandenburg mit der Besichtigung der Immobilie beauftragen. So kann er den Verkaufspreis bestmöglich kalkulieren.

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Recycling-Pioniere Leipfinger-Bader GmbH: Ziegel als Wertstoff

Als erster deutscher Hersteller gewährleisten die Ziegelwerke Leipfinger-Bader (Niederbayern) ab sofort einen geschlossenen Wertstoffkreislauf für ihre massiven Mauerziegel. Bereits seit vielen Jahren verfolgt das Familienunternehmen das Ziel, den auf Baustellen anfallenden Ziegelbruch wieder in die Wertschöpf­ungskette zurückzuführen. Eine eigens hierfür entwickelte Recyclinganlage am Standort Puttenhausen vollbringt nun diese Leistung: Dabei werden Ziegelbruch und Dämmstoffe zunächst sauber voneinander getrennt und anschließend wiederverwertet.

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