Bündnis skizziert den Weg zur Lernkultur des 21. Jahrhunderts

Bündnis skizziert den Weg zur Lernkultur des 21. Jahrhunderts Berlin (dapd). Ein breiten Bündnis aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kirchen, Gewerkschaften, Kultur und Schülern macht sich für eine neue Lernkultur an deutschen Schulen stark. „Unsere Schulen sind im 20. Jahrhundert stehen geblieben, so ist die Zukunft unseres Landes in Gefahr,“ sagte Gerald Hüther, ein Vertreter von „Schule im Aufbruch“, am Donnerstag in Berlin. Kernanliegen der Initiative ist, dass die Schulen Kinder für das Lernen begeistern, anstatt durch Zensuren und Autorität Druck erzeugen. Unterstützt wird der Aufruf des Bündnisses von den Grünen, die sich ebenfalls für eine „partnerschaftliche Schulpolitik“ stark machen wollen. Die Forderungen von „Schule im Aufbruch“ stützen sich auf die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse Hüthers, nach denen in jedem Kind ein riesiges Potenzial schlummert, das entfaltet werden muss. „Jedes Kind ist hochbegabt und muss entsprechend gefördert werden,“ sagte Hüther. Das Wichtigste sei dabei, dass die Kinder motiviert seien zu lernen, denn nur bei der Aktivierung der emotionalen Zentren im Gehirn werde Wissen behalten. Deswegen baut das Bündnis grundsätzlich auf offene Schulkonzepte mit Jahrgangsmischung. Jedes Kind solle individuell wählen können, was es lernen wolle, und das eigene Lerntempo bestimmen. Man könne Kinder nicht in das Raster des Lehrplans pressen, da jedes Kind unterschiedlich denke und lerne. Außerdem seien die Schüler durch diese Selbstverantwortung beim Lernen deutlich motivierter als wenn das zu erlernende Wissen von außen vorgeschrieben sei. Um diese individuellen Schulkonzepte zu verfeinern, kooperiert das Bündnis zunächst mit 100 Schulen, die einen sogenannten „Potenzialentfaltungscoach“ zur Seite gestellt bekommen. Außerdem wird ein „Reiseführer“ für den Weg zur Schule des 21. Jahrhunderts erstellt. Dieser „Reiseführer“ soll mithilfe der Rückmeldungen von beteiligten Lehrern, Eltern und Schülern immer weiter entwickelt werden. Weiterhin steht an den Projektschulen neben dem Wissenserwerb die Schulfächer „Verantwortung“ und „Herausforderung“ auf dem Plan. Hier sollen die Kinder zu mündigen und engagierten Bürgern erzogen werden. „Angepasste Pflichterfüller braucht keiner,“ sagte Hüther. Im 21. Jahrhundert seien Kreativität und Innovationsfähigkeit gefragt. Auch auf die Lehrerausbildung an den Universitäten will das Bündnis einwirken. Die Lehrer müssten ebenfalls ihr Potenzial entfalten und im Idealfall vom allwissenden Stofflieferanten zum gefragten Berater und Lernpartner werden. dapd (Politik/Politik)

Buch über Merkel warnt vor einem System M

Buch über Merkel warnt vor einem System M Berlin (dapd). Es hat das Potenzial zu einem neuen Skandal-Buch: „Die Patin“ aus der Feder der Publizistin und Politikberaterin Gertrud Höhler. Das am Donnerstag im Züricher Orell Füssli Verlag erschienene Buch kann als Aufruf zum Sturz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verstanden werden. Nach Verlagsangaben sind für die Erstauflage 35.000 Exemplare geplant, eine zweite Auflage ist bereits im Gespräch. Das CDU-Mitglied Höhler galt einst als Wegbegleiterin des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl und war Beraterin des Deutsche-Bank-Chefs Alfred Herrhausen. Höhler sagte am Donnerstag in Berlin, Merkel trage mit ihrem „System M“ Mitschuld an einer Entdemokratisierung der Gesellschaft in Deutschland. In dem Buch heißt es dazu: „Wer Normen und Werte einer demokratischen Gesellschaft zur Manövriermasse macht wie Angela Merkel, der arbeitet am Zerfall der Demokratie.“ Deshalb habe sie sich zu einem „Weckruf“ mit diesem Buch entschieden, fügte Höhler hinzu. dapd (Politik/Politik)

Eurokrise bremst deutsche Wirtschaft

Eurokrise bremst deutsche Wirtschaft Frankfurt/Wiesbaden (dapd). Gestiegene Exporte haben die deutsche Wirtschaft inmitten der europäischen Finanz- und Wirtschaftskrise vor einem größeren Dämpfer bewahrt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von April bis Juni im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag auf Basis endgültiger Zahlen in Wiesbaden mitteilte. Das war weniger als das Wachstum von 0,5 Prozent aus dem ersten Quartal. Doch kam Deutschland damit angesichts der schleppenden Konjunktur in anderen europäischen Ländern noch glimpflich davon. Ökonomen warnen jedoch vor einer Abschwächung in der zweiten Jahreshälfte. Positive Impulse für die deutsche Wirtschaft kamen im zweiten Quartal von den Exporten. Von April bis Juni lagen die deutschen Ausfuhren den Statistikern zufolge um 2,5 Prozent höher als in den ersten drei Monaten des Jahres. Die tiefe Rezession in den Krisenländern der Eurozone werde vor allem über den Außenhandel auch hierzulande zunehmend spürbar, erklärte aber die staatliche Förderbank KfW. „In den Unternehmen wächst die Unsicherheit über künftige Absatzperspektiven – Investitionen werden aufgeschoben oder entfallen ganz“, sagte KfW-Chefvolkswirt Norbert Irsch. „Das Zukunftsvertrauen der deutschen Wirtschaft sinkt“, erklärte Irsch. Die anhaltend hohe krisenbedingte Unsicherheit drücke auf die Stimmung der Unternehmen. Zuvor hatten bereits die Bundesbank und das Bundesfinanzministerium wegen der Eurokrise vor einer Abschwächung des Wachstums in der zweiten Jahreshälfte gewarnt. Die schwächelnde Konjunktur macht sich nach Einschätzung von Experten im August auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt bemerkbar. Von der Nachrichtenagentur dapd befragte Volkswirte rechnen bestenfalls mit einer Stagnation der Zahl der gemeldeten Arbeitslosen. Möglich sei auch ein Anstieg um bis zu 25.000. Hauptgrund dafür sei die Zurückhaltung der Unternehmen bei Neueinstellungen, solange die Staatsschuldenkrise im Euroraum für Unsicherheit sorge. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

WMF glaubt an eigene Stärke in Krisenzeiten

WMF glaubt an eigene Stärke in Krisenzeiten Stuttgart (dapd). Der Gastronomieausstatter und Haushaltswarenhersteller WMF spürt zwar teilweise schon die Staatsschuldenkrise, glaubt aber dennoch an weiteres Wachstum. Die vorige Krise im Jahr 2008/09 habe stark den Trend forciert, sich zu Hause einzurichten, sagte der Vorstandsvorsitzende Thorsten Klapproth am Donnerstag in Stuttgart. „Dazu sind wir ideal als Unternehmen mit unseren Marken geeignet“, findet er. Einzelne Märkte wie der in Spanien oder Griechenland bekämen die Staatsschuldenkrise allerdings voll zu spüren. Griechenland sei nur ein kleiner Markt. Aber Spanien sei einmal nach Deutschland und Österreich der zweitgrößte Markt der Gruppe gewesen. „Das ist heute nicht mehr so“, sagte Klapproth. Auch in den Niederlanden gebe es „Herausforderungen“. Der MDAX-Konzern hat insgesamt im ersten Halbjahr 2012 vor allem dank eines guten Geschäfts mit Kaffeemaschinen seinen Umsatz und das Ergebnis deutlich steigern können. Das Ergebnis nach Steuern kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 47 Prozent auf 20,4 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf 461,1 Millionen Euro. Das Geschäft mit Kaffeemaschinen wuchs überproportional. So stieg der Umsatz um 19 Prozent auf rund 165 Millionen Euro, das operative Ergebnis wuchs um 41 Prozent. Im Geschäftsbereich Hotel gab es dagegen einen Umsatzeinbruch um acht Prozent. Der Geschäftsbereich Kleingeräte mit den Marken Petra und Princess entwickelte sich schwach. Der Umsatz ging um fünf Prozent zurück, das operative Ergebnis bewegte sich wie im Vorjahr im Minus. „Wir wollen 2013 die Nulllinie durchschreiten und schwarze Zahlen schreiben“, sagte Klapproth und kündigte an: „Wenn das absehbar nicht erreichbar ist, werden wir uns diesen Geschäftsbereich ganz genau anschauen.“ Klapproth sagte, der Konzern liege beim Wachstum „voll auf Kurs“. Das Stuttgarter Unternehmen will in den nächsten drei Jahren organisch um mindestens fünf Prozent beim Umsatz zulegen. Das Unternehmen wird dabei einem neuen Mehrheitseigentümer gehören, der Finedining Capital GmbH. Dabei handelt es sich um eine Holdinggesellschaft im Besitz von durch Kohlberg Kravis Roberts (KKR) beratenen Fonds. KKR hatte im Juli angekündigt, 52 Prozent der Stammaktien von der Crystal Capital zu übernehmen. Als Preis wurden 47 Euro pro Aktie vereinbart. Zudem machte KKR den übrigen Aktionären ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für deren Aktien zum selben Bezugspreis. Klapproth sagte, Vorstand und Aufsichtsrat prüften derzeit die Angebotsunterlagen, um anschließend eine begründete Stellungnahme zu veröffentlichen. Dafür habe WMF eine externe Bewertung der finanziellen Angemessenheit des Angebots in Auftrag gegeben. Im Zuge des Angebots wurde von anderen Aktionären auch Kritik am Vorstand laut. Der bisherige Mehrheitseigentümer Crystal Capital hatte Vorstand und Aufsichtsrat im Jahr 2007 an der Eigentümergesellschaft beteiligt, in der die WMF-Anteile gehalten werden. Aktionäre stoßen sich daran, dass dies nicht im Geschäftsbericht kenntlich gemacht wurde. Anfang August hieß es in einem Zeitungsbericht, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) prüfe den Vorgang. WMF-Finanzvorstand Bernd Flohr sagte jetzt: „Nach unserer Kenntnis wird nicht ermittelt.“ Im übrigen stelle sich die Frage, ob die BaFin der richtige Adressat wäre. Flohr hält vielmehr die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex für zuständig. Der Vorstand sei nach wie vor der Ansicht, dass er sich in dem Punkt richtig verhalten habe. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

(Zusammenfassung 11:19 Uhr) NRW geht gegen rechte Kameradschaften vor (mit Bild)

(Zusammenfassung 11:19 Uhr) NRW geht gegen rechte Kameradschaften vor (mit Bild) Düsseldorf (dapd). Nordrhein-Westfalen geht mit Verboten und Razzien gegen rechte Kameradschaften vor. Etwa 900 Polizisten haben am Donnerstag rund 120 Wohnungen und Vereinsräume von Rechtsextremen durchsucht. Schwerpunkt der Aktionen waren Aachen und Dortmund, wie die Polizei mitteilte. Zeitgleich verbot Innenminister Ralf Jäger (SPD) die Vereine „Nationaler Widerstand Dortmund“, „Kameradschaft Hamm“ und „Kameradschaft Aachener Land“. Jäger sagte: „Wir reißen damit große Löcher in das Netzwerk der Neonazis.“ In Dortmund wurden 93 Wohnungen und Vereinsheime aufgesucht, im Raum Aachen, Düren und Heinsberg 48. Dabei habe sich es sich jeweils um den bisher umfangreichsten Schlag gegen Rechtsextremismus gehandelt, erklärte der Sprecher. Die Beamten suchten zudem Vereinsmitglieder in Gefängnissen und einer Klinik auf, um ihnen die Verbotsverfügung auszuhändigen. Außerdem wurden ihre Zellen und persönlichen Gegenstände durchsucht. Die Polizei in Aachen teilte mit, es seien zahlreiche „beweiswichtige Gegenstände“ beschlagnahmt worden. Weitere Details wollte ein Sprecher zunächst nicht nennen. In einer Wohnung in Jülich im Kreis Düren habe die Polizei Gegenstände gefunden, „bei denen es sich wohl um Waffen handelt“, sagte ein Sprecher. Spezialisten sollten nun prüfen, ob sie funktionstüchtig sind. Bei den Durchsuchungen werde das Vermögen der Kameradschaften beschlagnahmt, ihr Besitz eingezogen und das Tragen von Symbolen verboten, hieß es aus dem Ministerium. Zugleich wurde den Kameradschaften das Verbot schriftlich ausgehändigt. Bei der „Kameradschaft Aachener Land“ war es laut Polizei zunächst schwierig, ihnen Vereinsstrukturen nachzuweisen. Die Vereinigung sei in keinem Register eingetragen gewesen. „Verboten werden können nur Vereine, nicht Kameradschaften“, erklärte ein Sprecher. Die Polizeiaktionen begannen um 6.00 Uhr und sollte bis in den Vormittag dauern. Innenminister Jäger wollte sich um 13.00 Uhr zu den Verboten äußern, die Polizeipräsidien Aachen und Dortmund kündigten jeweils für 15.00 Uhr Pressekonferenzen mit ersten Ergebnissen an. Erst im Mai hatte Jäger die Kölner „Kameradschaft Walter Spangenberg“ verboten. Bei einer Razzia im Raum Köln/Bonn, im Ruhrgebiet sowie in Gefängniszellen in rheinland-pfälzischen Justizvollzugsanstalten wurden Symbole, Beweismaterial und Vereinsvermögen beschlagnahmt. Im April wurden 20 Gebäude in Radevormwald, Düsseldorf, Wuppertal und Essen durchsucht. Nach einer jüngst veröffentlichten Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen ist Kriminalität aus dem rechtsextremen Milieu weiterhin ein Problem in NRW. Mit 1.517 rechtsmotivierten Straftaten habe es zwischen Januar und Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 52 Fälle mehr gegeben. Für das 2011 wurde mit 3.015 Straftaten der dritthöchste Wert für rechte Kriminalität in NRW in den vergangenen zehn Jahren registriert. dapd (Politik/Politik)

Telekom will elektronische Post sicher machen

Telekom will elektronische Post sicher machen Berlin (dapd). Die Telekom bringt als Alternative zur Briefpost ein System für vertrauliche, sichere und nachweisbare E-Mails auf den Markt. Nach dem gesetzlich geregelten Standard De-Mail können registrierte Kunden vom 31. August an elektronische Post verschicken, wie der Telekom-Vorstand für Deutschland, Niek Jan van Damme, am Donnerstag in Berlin erklärte. Weitere Anbieter von Internetanschlüssen und E-Mail-Adressen sollen folgen, so dass das System letztlich zwei Dritteln aller E-Mail-Nutzer in Deutschland offen stehen soll. Anders als bei herkömmlichen E-Mails sind bei De-Mails Sender und Empfänger klar zu identifizieren. Gedacht ist die Anwendung vor allem für vertraglich bindende Post, etwa im Schriftverkehr von und mit Banken, Versicherungen und Energieversorgern. Auch Einschreiben können damit verschickt werden. Nur in den wenigen Fällen, in denen gesetzlich die unterschriebene Papierform eines Schriftstücks vorgesehen ist, kann De-Mail die Post noch nicht ersetzen. Das sei etwa bei der Kündigung eines Arbeitsverhältnisses der Fall, erklärte ein Telekom-Sprecher. Das Angebot solle langfristig ein Drittel der Briefe und bereits 2013 rund 2,5 Milliarden Seiten Papier überflüssig machen, sagte van Damme. Bisher hätten sich rund 1,5 Millionen Kunden für De-Mail registriert. Die Telekom erwarte sich einen Umsatz in dreistelliger Millionenhöhe. Privatkunden müssen sich vor der Freischaltung mit ihrem Personalausweis oder Pass beim De-Mail-Anbieter identifizieren. Bei der Telekom sind drei derartige Nachrichten pro Monat kostenlos, die weiteren kosten 39 Cent. Die Telekom ist nicht der erste Anbieter, der eine sichere Übertragung elektronischer Post verspricht. Die Deutsche Post bietet zum Beispiel bereits unter dem Namen E-Post ein ähnliches Verfahren an. Allerdings führt die Telekom als erster großer Anbieter das Verfahren nach dem De-Mail-Standard ein, der gesetzlich geregelt ist und den Austausch unter allen teilnehmenden Anbietern ermöglichen soll. Zu den ersten Unternehmen, die Nachrichten nach dem De-Mail-Standard akzeptieren, gehören der Versicherungskonzern Allianz und die Targobank. Der IT-Vorstand der Allianz, Alexander Vollert, sagte, sein Unternehmen erhoffe sich Zeit- und Kostenersparnisse von dem neuen System. Er räumte aber auch ein, dass Nachrichten nach dem bestehenden E-Post-Verfahren bislang „keine substanziellen Größenordnungen“ erreicht hätten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Air-Berlin-Großaktionär will angeblich Ablösung von Mehdorn

Air-Berlin-Großaktionär will angeblich Ablösung von Mehdorn Hamburg (dapd). Air-Berlin-Großaktionär Etihad Airways dringt laut einem Magazinbericht auf die Ablösung von Hartmut Mehdorn an der Spitze der verlustreichen Fluggesellschaft. Etihad-Chef James Hogan habe das Vertrauen in Mehdorn verloren und verlange eine rasche Neubesetzung der Führung von Deutschlands zweitgrößter Airline, wie das Hamburger „Manager Magazin“ am Donnerstag vorab berichtete. Air Berlin gab zunächst keine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Der frühere Bahn-Chef Mehdorn hatte die Leitung von Air Berlin vor einem Jahr übernommen. Trotz eines strikten Sparprogramms ist die Fluggesellschaft aber auch unter seiner Führung noch nicht aus den roten Zahlen gekommen. Dennoch sieht Mehdorn das Unternehmen auf einem guten Weg. Die arabische Etihad war Ende 2011 mit einem Anteil von mehr als 29 Prozent bei der finanziell klammen Air Berlin eingestiegen und ist deren größter Einzelaktionär. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Studie: In Ostdeutschland werden mehr Arbeitslose eingestellt als im Westen

Studie: In Ostdeutschland werden mehr Arbeitslose eingestellt als im Westen Nürnberg (dapd). Auf der Suche nach neuem Personal greifen ostdeutsche Firmen einer Studie zufolge stärker auf Arbeitslose zurück als westdeutsche. 2011 sei in Ostdeutschland die Hälfte aller neu eingestellten Mitarbeiter vorher arbeitslos gewesen, in Westdeutschland indes nur 36 Prozent, geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Gleichzeitig rekrutierten westdeutsche Betriebe neue Beschäftigte zu 45 Prozent aus dem Bestand an Personen, die vorher schon woanders beschäftigt waren, während diese Gruppe in Ostdeutschland lediglich etwas mehr als ein Drittel aller Neueinstellungen ausmache. Wie aus der IAB-Studie weiter hervorgeht, kommen auf eine sofort zu besetzende Stelle in den neuen Bundesländern mehr als doppelt so viele Arbeitslose wie in den alten Bundesländern: Im vierten Quartal 2011 gab es im Westen durchschnittlich rund drei Arbeitslose je sofort zu besetzender Stelle, im Osten gut acht. Allerdings war die Arbeitslosenquote in Ostdeutschland 2011 mit 11,3 Prozent auch fast doppelt so hoch wie im Westen (6,0). Die meisten Neueinstellungen kamen in beiden Teilen Deutschlands über persönliche Kontakte und Stellenanzeigen zustande. Soziale Netzwerke wie Facebook oder Xing spielten dagegen kaum eine Rolle. Insgesamt wurden der Studie zufolge 2011 in Deutschland 5,4 Millionen Stellen erfolgreich besetzt. Bei 953.000 Stellen wurde die Personalsuche mangels geeigneter Bewerber abgebrochen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Opel rettet sich in Kurzarbeit

Opel rettet sich in Kurzarbeit Rüsselsheim (dapd). Der angeschlagene Autohersteller Opel zieht die Notbremse und meldet ab September Kurzarbeit ein. Eine entsprechende Vereinbarung sei einvernehmlich mit Betriebsrat und IG Metall getroffen worden, teilte das Tochterunternehmen des US-Konzerns General Motors (GM) am Donnerstag mit. Die Maßnahme gelte für einen Zeitraum von 20 Tagen bis Jahresende und betreffe 16.300 Mitarbeiter am Stammsitz Rüsselsheim und im Motoren- und Komponentenwerk Kaiserslautern. Begründet wurde der Schritt mit der sich zuspitzenden Autoabsatzkrise in Europa. Von ihr ist die GM-Tochter mangels außereuropäischer Ausrichtung deutlich stärker betroffen als die internationale Konkurrenz. „Der europäische Automobilmarkt bricht drastisch ein“, erklärte Opel-Personalvorstand Holger Kimmes. „Jetzt ist das Instrument der Kurzarbeit die richtige Maßnahme zur Überbrückung dieser Marktschwäche.“ Für die Opel-Chefetage ist dies offensichtlich das letzte aller zur Verfügung stehenden Mittel: Die sinkende Auslastung der Werke könne „nicht mehr wie bisher durch den Einsatz von Korridorschichten und Gleitzeitguthaben kompensiert werden“, heißt es aus Rüsselsheim. Opel fuhr im ersten Halbjahr einen Verlust von 500 Millionen Euro ein. Der Absatz fiel um 15 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Gewinneinbruch bei RTL Group

Gewinneinbruch bei RTL Group Luxemburg (dapd). Europas größter TV-Konzern RTL Group leidet unter den schwachen Werbemärkten in weiten Teilen Europas. Im ersten Halbjahr 2012 brach der Nettogewinn des zum Bertelsmann-Konzern gehörenden TV-Riesen trotz leichter Umsatzzuwächse um 13,3 Prozent auf 331 Millionen Euro ein, wie der Konzern am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Ausgenommen vom Abwärtstrend war allerdings Deutschland, wo die RTL-Senderfamilie zwischen Januar und Juni trotz sinkender Marktanteile ein Rekordergebnis erzielte. Doch reichte dies nicht aus, um die Rückgänge in den anderen Ländern und bei der Produktionstochter FremantleMedia auszugleichen. Vor allem in Spanien, Ungarn und Kroatien litten die Werbemärkte massiv unter den durch die Finanzkrise ausgelösten Konjunkturproblemen. Doch auch in Frankreich, den Niederlanden und Belgien schrumpften die Werbeausgaben der Konzerne – und mit ihnen die Gewinne der RTL Group. Auch die Produktionstochter FremantleMedia, zu deren Bestsellern Formate wie „Deutschland sucht den Superstar“, „Das Supertalent“ oder „Bauer sucht Frau“ gehören, bekam den wachsenden Sparzwang in der Branche zu spüren und musste einen Gewinnrückgang von 44 Prozent hinnehmen. Besser als die Gewinne entwickelten sich die Umsätze der RTL Group. Sie stiegen um 3,3 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Insgesamt zeigte sich die neue RTL-Group-Co-Chefin Anke Schäferkordt nicht unzufrieden mit dem Erreichten. Trotz des herausfordernden Marktumfelds sei es gelungen, im ersten Halbjahr ein solides Ergebnis zu erzielen. Bei der Prognose für das Gesamtjahr hielt sich die Managerin allerdings zurück. Es sei noch nicht absehbar, wie sich das TV-Werbegeschäft im wichtigen vierten Quartal entwickeln werde, betonte sie. Dennoch erwarte der Konzern ein operatives Ergebnis auf solidem Niveau. Das Rekordergebnis von 2011 werde allerdings wohl nicht erreicht werden. Wachstumsimpulse für die Zukunft erhofft sich der Konzern durch den weiteren Ausbau der Senderfamilie, durch die Erschließung neuer Märkte wie Indien, durch den Ausbau des Produktionsgeschäfts und seine zunehmenden Online-Aktivitäten. dapd (Vermischtes/Wirtschaft)