Windradhersteller Nordex weitet Verluste aus

Windradhersteller Nordex weitet Verluste aus Hamburg (dapd). Der Windradhersteller Nordex hat mitten in der Sanierung den Verlust kräftig ausgeweitet. Im ersten Halbjahr verlor das Unternehmen 23 Millionen Euro, fast sechsmal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg um rund fünf Prozent auf 420 Millionen Euro, wie Nordex am Dienstag in Hamburg mitteilte. Im Quartalsbericht begründete Nordex den Gewinneinbruch mit Druck auf den Turbinenpreisen und mangelnder Auslastung der Kapazitäten. Die Zahl der Mitarbeiter fiel um sechs Prozent auf 2.500. Das Unternehmen sicherte sich neue Aufträge im Volumen von 520 Millionen Euro. Nordex hatte 2011 einen Verlust von fast 50 Millionen Euro gemacht. Zuletzt war das Unternehmen aus der teuren Offshore-Technik ausgestiegen, weil kein Partner gefunden wurde. Nordex will später im Jahr in die Gewinnzone vorstoßen und verweist auf den Auftragsbestand von fast 870 Millionen Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Rösler attackiert Dobrindt und Söder

Rösler attackiert Dobrindt und Söder Berlin (dapd). Der FDP-Vorsitzende Philipp Rösler attackiert die europapolitischen Äußerungen des CSU-Generalsekretärs Alexander Dobrindt und des bayerischen Finanzministers Markus Söder (CSU). „Ich rate dazu, dass die CSU Herrn Söder und Herrn Dobrindt mäßigt oder nötigenfalls auch isoliert“, sagte der Bundeswirtschaftsminister „Spiegel Online“. „Wir können es uns nicht leisten, dass die beiden den Ruf unseres Landes aufs Spiel setzen.“ In Europa gebe es noch viel zu tun – da seien „schrille Töne völlig fehl am Platz“. Der Vizekanzler betonte: „Europopulismus ist weder mein Weg noch der der FDP.“ Er sei überzeugter Europäer, sagte Rösler. „Eine Abwendung vom Kurs der europäischen Integration ist mit mir und mit der FDP nicht zu machen.“ dapd (Politik/Politik)

RWE streicht noch mehr Stellen

RWE streicht noch mehr Stellen Essen (dapd). Der neue RWE-Chef Peter Terium verschärft das Sparprogramm bei Deutschlands zweitgrößtem Energieversorger. Statt wie ursprünglich geplant 8.000 Stellen sollen nun sogar 10.400 Arbeitsplätze dem Rotstift zum Opfer fallen. „Diese Personalmaßnahmen sind unumgänglich, wenn wir die Wettbewerbsfähigkeit von RWE erhalten wollen“, sagte Terium am Dienstag bei der Präsentation der Quartalszahlen. Der Stellenabbau soll aber sozialverträglich erfolgen. Der Abbau der zusätzlichen 2.400 Stellen – zwei Drittel davon in Deutschland – ist Bestandteil des Sparprogramms „RWE 2015“, mit dem der Manager dem Konzern nach den Einbußen durch den Atomausstieg wieder zu mehr Ertragskraft verhelfen will. Terium will damit bis Ende 2014 eine zusätzliche nachhaltige Ergebnisverbesserung von einer Milliarde Euro erreichen. In einem Brief an die Aktionäre betonte der Vorstandsvorsitzende, angesichts zunehmender Staatseingriffe, rückläufiger Margen bei den Kraftwerken und eines immer stärkeren Wettbewerbs im Strom- und Gasvertrieb dürfe der Konzern keine Zeit verlieren. „Die gegenwärtigen Rahmenbedingungen sind alles andere als einfach.“ Während der große Rivale E.on am Montag eine deutliche Ergebnisverbesserung präsentierte, tritt RWE eher auf der Stelle. Im ersten Halbjahr 2012 sank der Außenumsatz des Konzerns um 1,3 Prozent auf 27,1 Milliarden Euro. Das betriebliche Ergebnis stieg zwar um neun Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Das für die Dividende entscheidende nachhaltige Nettoergebnis lag mit 1,7 Milliarden Euro aber lediglich auf dem schwachen Niveau des Vorjahres und soll auch im Gesamtjahr dort verharren. Mit „RWE 2015“ will Terium nach eigenen Worten einen „Kulturwandel im RWE-Konzern“ erreichen. Ziel sei die nachhaltige Optimierung von Prozessen und Strukturen. So will der Konzern seinen gesamten konventionellen Kraftwerkspark in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden künftig in einer Gesellschaft bündeln und gemeinsam steuern. Die neue Konzerntochter soll als Gesellschaft europäischen Rechts ihren Sitz in Deutschland haben. Doch nicht nur die Energiewende bereitet RWE Schwierigkeiten, der Konzern leidet nach wie vor auch unter Problemen im Gasgeschäft. Während es dem Rivalen E.on inzwischen gelang, die verlustträchtigen Langfristverträge mit den großen Gasförderern in Russland, Norwegen und den Niederlanden erfolgreich nachzuverhandeln, konnte RWE bislang lediglich Zugeständnisse des norwegischen Lieferanten Statoil erreichen. Eine Einigung mit den Lieferanten in Russland und den Niederlanden steht noch aus. Der Konzern hofft, die letzten Preisrevisionen im Jahr 2013 abzuschließen. An der Börse verlor die RWE-Aktie nach Bekanntgabe der Zahlen zeitweise mehr als ein Prozent an Wert. Am Nachmittag notierte sie aber wieder auf Vortagesniveau. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Eurokrise dämpft deutsches Wachstum

Eurokrise dämpft deutsches Wachstum Berlin (dapd). Selbst mit einem Mini-Wachstum steht die deutsche Wirtschaft in Europa noch gut da. Während das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Währungsgemeinschaft im zweiten Quartal schrumpfte, schaffte die Bundesrepublik noch ein leichtes Plus von 0,3 Prozent. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes machten die starken deutschen Exporte und der Konsum die rückläufigen Investitionen mehr als wett. Doch Finanzexperten rechnen im zweiten Halbjahr auch für Deutschland mit einer Verschärfung der Konjunktursorgen. „Wir sehen eine gewisse Verunsicherung der deutschen Wirtschaft wegen der Unruhe in der Eurozone“, sagte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) am Dienstag während eines Besuchs in Estland. Daher sei die Stabilisierung der Eurozone nicht nur eine finanzpolitische, sondern auch eine wirtschaftspolitische Aufgabe. Die Eurokrise hatte ihren Ursprung in den südeuropäischen Staaten wie Griechenland und Portugal sowie in Irland. Dann gerieten Spanien, Italien und Zypern in Schwierigkeiten, auch Slowenien und Belgien schwächeln. Sowohl in der EU als auch in der Eurozone schrumpfte das BIP zwischen April und Juni im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent, wie aus einer Schnellschätzung der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervorgeht. Die EU umfasst 27 Mitgliedsstaaten, 17 davon sind auch in der Währungsunion. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ging das BIP der EU zwischen April und Juni um 0,2 Prozent zurück, das der Eurozone schrumpfte sogar um 0,4 Prozent. Damit steht Europa schlechter da als andere Schwergewichte der Weltwirtschaft wie die USA oder Japan. Die jüngsten Zahlen machen auch deutlich, dass die Krise den Kern der Währungsgemeinschaft, die beiden Schwergewichte Deutschland und Frankreich, erreicht hat. Die französische Wirtschaft stagnierte nach Angaben der nationalen Statistikbehörde Insee zwischen April und Juni erneut, es war bereits das dritte Quartal ohne Wachstum in Folge. Die französische Zentralbank hatte gar einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent prognostiziert. Auch in Deutschland fiel das Wachstum etwas weniger schwach aus als befürchtet. Von Januar bis März dieses Jahres war das deutsche BIP aber noch um 0,5 Prozent gestiegen. Durch den Rückgang des Wachstums im zweiten Quartal fiel die Jahresrate nun auf 1,0 Prozent. Eine solche Abschwächung des Wachstums war nach den Worten des Wirtschaftswissenschaftlers Max Otte erwartbar. „Es wäre ein Wunder, wenn wir da so ganz unbeschadet durchsegeln würden“, sagte Otte in der ARD bereits vor Vorlage der BIP-Zahlen. Deutschland habe eine gute Grundsubstanz, aber wenn sich die Weltwirtschaft verschlechtere, leide auch Deutschland. Auch Analysten und institutionelle Anleger zweifeln an der Widerstandskraft der deutschen Wirtschaft gegen die Auswirkungen der Krise. Das spiegelt sich im Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) wider, der sich, bezogen auf die Konjunkturerwartungen in Deutschland, im August weiter verschlechterte. Der Wert fiel um 5,9 Punkte auf minus 25,5, den niedrigsten Stand in diesem Jahr. Das ist immer noch weit besser als zur Finanzmarktkrise 2008, der negative Wert drückt aber aus, dass die Mehrheit der rund 300 vom ZEW befragten Analysten und institutionellen Anleger eine negative Konjunkturentwicklung im nächsten halben Jahr voraussieht. Für dieses Jahr rechnen Ökonomen allerdings noch mit einer brummenden Exportkonjunktur. So sollen die deutschen Ausfuhren in diesem Jahr die Einfuhren so stark übertreffen wie in keinem anderen Land, hatte das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo in einer am Montag veröffentlichten Studie errechnet. Demnach steigt der bundesdeutsche Handelsüberschuss auf 210 Milliarden Dollar (170 Milliarden Euro) – und überflügelt damit sogar China. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Wie Rösler an der Ostsee Euro-Verbündete sammelt

Wie Rösler an der Ostsee Euro-Verbündete sammelt Helsinki (dapd). Eine sanfte Sommerbrise streift durch den Garten der blumengeschmückten Residenz des finnischen Premiers Jyrki Katainen in Helsinki. Die Ostsee zwischen den baumbestandenen Felsen kräuselt sich unter einem vorbeiziehenden Paddler. Katainen geht mit Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) auf die weiße Brücke zum Anleger, zeigt am Ufer entlang zu einer dunkelbraunen Holzhütte mit langem Rasen auf dem Dach und sagt: „And that is the sauna.“ Ein Lächeln geht über Röslers Gesicht. Endlich einmal ein angenehmer Tag in der Eurokrise. Endlich einmal keine Kritik aus der eigenen Partei, aus der Bundestags-Opposition, aus den südeuropäischen Staaten. Statt dessen Ermutigung. Rösler ist in den augustwarmen Norden geflogen, um Verbündete zu sammeln, die gegen weitere ausgedehnte Hilfen für die unsoliden Südländer sind. Vor Helsinki war er auf der anderen Seite der Ostsee, nur 80 Kilometer südlich, in Tallinn, der schmucken Hauptstadt Estlands. Rösler hat dort bekommen, was er wollte: harte Worte des liberalen estnischen Premiers Andrus Ansip gegen die Schuldenmacher. Er rief diese zu zusätzlichen Haushaltskürzungen auf. „Wir glauben, dass wir nicht mehr ausgeben können, als die Steuerzahler in die Staatskasse einzahlen. Wir glauben nicht an Euro-Bonds.“ Die Zeit des billigen Geldes müsse vorbei sein. Es werde Jahrzehnte mit Strukturreformen brauchen, bis die Krise überwunden sei. Estland habe nach der Lehman-Krise seine Ausgaben gekürzt, das Rentenalter erhöht, sein Arbeitsmarkt sei so liberalisiert wie nirgendwo in Europa. Sein Staatshaushalt habe einen Überschuss. Rösler ist beunruhigt, denn absehbar ist, dass sich die Krise schon im Spätsommer erneut zusammenbraut: Das Bundesverfassungsgericht entscheidet am 12. September, ob der neue Euro-Rettungsschirm ESM grundgesetzkonform ist. Die Troika aus Experten der Europäischen Zentralbank (EZB), des Internationalen Währungsfonds und der EU-Kommission wird ihren neuen Bericht über Griechenland vorlegen – und angesichts des starken Schrumpfens der Wirtschaft wird er vermutlich fürchterlich ausfallen. Spanien schrammt weiter an der 7-Prozent-Zinsgrenze bei seiner Neuverschuldung entlang, und schon bereitet sich die EZB darauf vor, Anleihen der Krisenstaaten zu kaufen, wenn dies der ESM und sein Vorgänger EFSF auch tun. Ihre erste Ratssitzung ist schon am 6. September. Kann sich die Bundesregierung dem Wehklagen widersetzen? Der sich abzeichnenden Allianz der großen Südländer aus Italien, Spanien und Frankreich etwas entgegensetzen? Katainen, der für seinen harten Kurs bekannt ist, hat vorgeschlagen, dass die Krisenländer ihre Anleihen mit Sicherheiten unterlegen, also mit staatlichem Besitz. So habe es Finnland in seiner Krise in den 90er Jahren gemacht, um die Zinsen für seine Anleihen zu senken. Und für seine eigenen Garantien für den Rettungsschirm EFSF hat er ebenfalls Pfänder eingesammelt. Ob das eine Lösung ist? Der September wird es zeigen. dapd (Wirtschaft/Politik)

TUI-Aktie macht Sprung nach starken Zahlen

TUI-Aktie macht Sprung nach starken Zahlen Hannover (dapd). Kurssprung bei TUI: Nachdem der größte Reisekonzern Europas wieder die Gewinnzone erreicht hat, stieg der Aktienkurs am Dienstag um fünf Prozent. Der Tourismusriese war damit stärkster Wert im Börsenindex MDAX der mittelgroßen Werte. Der Hannoveraner Konzern erzielte im zweiten Quartal einen Nettogewinn von 9,3 Millionen Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 40 Millionen Euro angefallen war, wie TUI mitteilte. Zugleich legte der Umsatz um rund acht Prozent auf 4,7 Milliarden Euro zu. Große Fortschritte macht TUI beim Schuldenabbau: Die Nettoverschuldung fiel bis Ende Juni vor allem wegen des Verkaufs von Anteilen an der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd um rund 800 Millionen auf 759 Millionen Euro. Finanzvorstand Horst Baier kündigte an, der Konzern könne in absehbarer Zeit schuldenfrei sein. Die Zinsbelastung fiel um fast 10 Millionen Euro für das Quartal. „Wir sehen unsere Einschätzung des Geschäftsverlaufs mehr als bestätigt und werden unsere Jahresziele trotz europäischer Schuldenkrise erreichen“, sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende Michael Frenzel, der im Februar 2013 vom Vodafone-Deutschlandchef Friedrich Joussen abgelöst wird. Eine positive Überraschung lieferte das Hotelgeschäft des Konzerns: Die Zahl der Übernachtungen und der durchschnittliche Erlös pro Bett stiegen deutlich. Während der Umsatz der TUI-eigenen Hotels um fünf Prozent auf 195 Millionen Euro zulegte, verdoppelte sich der operative Gewinn auf 35 Millionen Euro. Hintergrund sind das höhere Preisniveau und strenge Kostenkontrolle bei der größten Hotelmarke Riu. Bei der wichtigsten Tochter TUI Travel nutzte TUI der kräftig gestiegene Kurs des britischen Pfund, in dem TUI Travel abrechnet. In Pfund waren die Zahlen schwächer, aber in Euro stärker als im Vorjahreszeitraum. Der operative Gewinn stieg auf 33 Millionen Euro, der Umsatz um über sieben Prozent. Die Schifffahrtstochter Hapag-Lloyd, an der TUI noch 22 Prozent hält, leistete auch ihren Beitrag zum besseren Ergebnis: Der Quartalsverlust betrug nur noch 3 Millionen Euro. Der Konzern will sich auch vom Restanteil trennen. Baier äußerte sich nicht zu Pressemeldungen über die Zukunft von TUI Travel: Nach Berichten will TUI einen Teil der 56-Prozent-Tochter kaufen und damit die unterbeschäftigte Konzernzentrale in Hannover stärken. Das seien „pure Spekulationen“, sagte er. Bisher ist unklar, was TUI mit dem Erlös aus dem Verkauf der restlichen Anteile an Hapag-Lloyd anfangen will. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Containerreederei Hapag-Lloyd setzt kräftige Preiserhöhungen durch

Containerreederei Hapag-Lloyd setzt kräftige Preiserhöhungen durch Hamburg (dapd). Die Reederei Hapag-Lloyd hat trotz Eintrübung der Wirtschaftslage kräftige Preiserhöhungen durchgesetzt und den Umsatz um 21 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro gesteigert. Davon profitierte auch das Ergebnis: Unter dem Strich stand im zweiten Quartal ein Minus von rund sieben Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es noch elf Millionen Euro gewesen, wie das Unternehmen am Dienstag in Hamburg mitteilte. Allerdings lastet der wieder kräftig gestiegene Ölpreis auf dem Unternehmen, denn Treibstoff ist der größte Kostenblock. Vorstandsvorsitzender Michael Behrendt kündigte weitere Preiserhöhungen für Containertransporte auf den 147 Schiffen seiner Flotte an: „Um diese externen Kostensteigerungen zu kompensieren, sind weitere Ratenerhöhungen zwingend erforderlich. Die Ladung an Bord der Schiffe muss die Kosten für den Transport decken“, sagte er. Hapag-Lloyd schaffte aber auch bei der Menge der transportierten Güter ein Plus von rund zwei Prozent. Die größte deutsche Linienreederei bekräftigte das Jahresziel eines positiven Ergebnisses vor Zinsen und Steuern. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um mehr als 14 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Am Freitag stellt die größte deutsche Linienreederei den ersten von zehn neuen Riesen-Frachtern mit 13.200 Containerstellplätzen vor. Damit schließt Hapag-Lloyd auf zur Konkurrenz, die bereits mit ähnlichen Riesenschiffen unterwegs sind. Das neue Schiff wird auf den Namen „Hamburg Express“ getauft. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Brüssel erwartet keine neuerliche Verzögerung des ESM-Verfahrens

Brüssel erwartet keine neuerliche Verzögerung des ESM-Verfahrens Luxemburg (dapd). Trotz einer beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) anhängigen Klage aus Irland rechnet die EU-Kommission nicht mit einem verzögerten Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Euro-Rettungsschirm ESM. „Wir legen nicht den Zeitplan des Gerichts fest, aber nach unserem Verständnis wird die Entscheidung nach wie vor am 12. September getroffen“, sagte ein Kommissionssprecher am Dienstag mit Blick auf das europaweit mit Spannung erwartete Urteil aus Karlsruhe. Derweil bestätigte die Pressestelle des EuGH den Eingang der Klageschrift des irischen Parlamentsabgeordneten Thomas Pringle am 3. August. Dieser hatte vor dem Supreme Court in Dublin unter anderem gegen Irlands Beteiligung am ESM geklagt, weil dieser gegen EU-Recht verstoße (Rechtssache C-370/12). Die irischen Richter baten ihre Kollegen in Luxemburg daraufhin um eine Vorabauslegung des europäischen Rechts. Der Gerichtspräsident des höchsten EU-Gerichts, Vassilios Skouris, muss nun über die ebenfalls beantragte Eilbedürftigkeit des Verfahrens entscheiden. Im Gegensatz zu einem normalen Verfahren, das im Schnitt 16 Monate dauert, wird in beschleunigten Verfahren meist schon nach fünf bis sechs Monaten entschieden. In der Vergangenheit kam es aber auch schon vor, dass bereits nach zwei Monaten ein Urteil gefällt wurde. Inwiefern es durch die nun in Luxemburg anhängige Klage zu einer Verzögerung des Karlsruher Urteils kommen könnte, wollte man beim EuGH unter Verweis auf das laufende Verfahren nicht kommentieren. dapd (Politik/Politik)

BayernLB weist Bericht über neue Milliardenrisiken zurück

BayernLB weist Bericht über neue Milliardenrisiken zurück München (dapd). Die Bayerische Landesbank hat einen Medienbericht über neue Milliardenrisiken durch ihre ehemalige österreichische Tochter Hypo Alpe Adria zurückgewiesen. „Aus unserer Sicht bestehen diese Risiken nicht“, sagte ein Sprecher der BayernLB am Dienstag in München auf dapd-Anfrage. Zuvor hatte die „Süddeutsche Zeitung“ über einen drohenden Zahlungsausfall in Höhe von 3,1 Milliarden Euro aus einem Kredit der BayernLB für die einstige Tochter berichtet. Laut einem Gutachten könnte es sich bei dem Kredit um einen Eigenkapitalzuschuss handeln, der dann nicht zurückgezahlt werden müsste. Die BayernLB verwies dagegen auf entsprechende Kreditverträge und ging davon aus, dass die Ex-Tochter das Geld zurückzahlt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Praktiker muss weiter auf neuen Chef warten

Praktiker muss weiter auf neuen Chef warten Kirkel/Hamburg (dapd). Die schwer angeschlagene Baumarktkette Praktiker bekommt vorläufig keinen neuen, dauerhaften Vorstandsvorsitzenden. Statt dessen verlängerte der Aufsichtsrat am Montagabend den Vertrag von Interimschef Kay Hafner um weitere drei Monate, wie das Unternehmen mitteilte. Hafners bisheriger Vertrag war am Montag ausgelaufen, eine Entscheidung über den Posten war daher zwingend. Mit der Verlängerung sei gewährleistet, dass die „Weichenstellungen des Restrukturierungsprogramms in der derzeitigen Zusammensetzung des Vorstands vorangetrieben werden können“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Kersten von Schenck. Es herrsche Einigkeit mit Hafner, „dass über eine langfristige Besetzung der Position des Vorstandsvorsitzenden erst mit dem erfolgreichen Abschluss der laufenden Finanzierungsverhandlungen“ entschieden werde. Genau um diese Verhandlungen tobt unter den Anteilseignern aber ein erbitterter Streit. Kern der Auseinandersetzung ist ein Sanierungsdarlehen, das Hafner derzeit mit dem US-Investor Anchorage verhandelt. Damit soll Praktiker 85 Millionen Euro zu einem Zinssatz von rund 17 Prozent bekommen. Als Pfand sollen die Amerikaner die profitable Praktiker-Tochter Max Bahr erhalten. Heftiger Kampf der Anteilseigner Dagegen hatte sich die österreichische Fondsmanagerin Isabella de Krassny am Wochenende öffentlich gewehrt. „Der Kredit wird unter Knebelbedingungen gewährt“, sagte de Krassny, die für die österreichische Privatbank Semper Constantia und den zyprischen Fonds Maseltov insgesamt 15 Prozent der Praktiker-Anteile repräsentiert, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Damit versperrt sich Praktiker ohne Not den Zugang zu anderen Investoren.“ Bereits zuvor hatte de Krassny mit dem Investor Clemens Vedder ein alternatives Konzept vorgelegt, war damit aber am Widerstand Hafners gescheitert. Zudem hatte sie sich am Wochenende für den ehemaligen Obi-Manager Andreas Sandmann als Nachfolger Hafners ausgesprochen. „Er hat Obi seinerzeit in nur einem Jahr saniert, und das traue ich ihm auch bei Praktiker zu“, hatte sie Sandmann gelobt. Die Börse reagierte am Dienstag kaum auf die Vertragsverlängerung. Nachdem die im SDAX notierte Praktiker-Aktie leicht im Plus eröffnet hatte, rutschte sie am Vormittag etwas unter den Vortagsschluss von 1,15 Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)