Bezahlsender Sky fährt operativ Gewinn ein

Bezahlsender Sky fährt operativ Gewinn ein Unterföhring (dapd). Der vom Medienmogul Rupert Murdoch kontrollierte Bezahlsender Sky Deutschland kommt der Gewinnzone ein Stück näher. Im zweiten Quartal erwirtschaftete das Unternehmen ein operatives Ergebnis von 23,0 Millionen Euro, wie das MDAX-Unternehmen am Dienstag in Unterföhring mitteilte. Vor einem Jahr hatte der Pay-TV-Anbieter noch einen Verlust von 23,4 Millionen Euro gemacht. Unter dem Strich blieb ein Minus von 13,8 Millionen Euro nach minus 53,6 Millionen im Vorjahr. Der Vorstandsvorsitzende Brian Sullivan sprach von einem „großartigen Quartal“. Erstmals seit der Übernahme durch Murdoch vor vier Jahren schrieb der Sender damit in einer Zwischenbilanz operativ schwarze Zahlen. Die Abonnentenzahl stieg im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 3,13 Millionen. Sky konnte zudem den Umsatz je Kunde um 1,47 Euro auf 32,16 Euro im Monat steigern. So erhöhten sich die Erlöse im zweiten Quartal um 18 Prozent auf 326,7 Millionen Euro. In diesem Jahr wird Sky der eigenen Prognose zufolge operativ noch rote Zahlen schreiben. Doch für das kommende Jahr strebt Sullivan ein positives Ergebnis an. Der Vorstandsvorsitzende betonte, das Unternehmen achte sehr auf die Kosten. Zu den größten Posten gehören nach wie vor die Übertragungsrechte an der Fußball-Bundesliga. Im April hatte sich Sky diese auch für die vier Spielzeiten von 2013/2014 bis 2016/2017 gesichert und zahlt dafür mehr als 1,9 Milliarden Euro an die Deutsche Fußball-Liga. Sky hofft dadurch auf weiteres Wachstum. So könnte die Telekom, aber auch andere Anbieter wie Vodafone über ihr Breitband-Internet auch Sky-Abonnements vertreiben. Sein Unternehmen spreche bereits über mögliche Kooperationen, sagte Sullivan. Bisher sei jedoch noch keine Einigung erzielt worden. Die Telekom hat nur noch bis Ende der bevorstehenden Saison eigene Übertragungsrechte. Dann ist sie auf eine Zusammenarbeit mit Sky angewiesen. Der Bezahlsender Sky hatte neben den Satelliten-, Kabel- und Internetrechten auch die IPTV- und Mobil-Rechte an der ersten und zweiten Bundesliga erworben. 1,17 Millionen HD-Abonnements Die Zahl der Abonnements von hochauflösenden Programmen (HD) konnte Sky von Juni 2011 bis Juni 2012 um fast zwei Drittel auf 1,171 Millionen steigern. Zuwächse erzielte Sky auch mit seinen Festplattenrekordern, dem Vertrieb von Zweitkarten und dem Angebot Sky Go, bei denen Kunden über verschiedene Plattformen auf das Angebot zugreifen können. Sky-Kunden müssen monatlich je nach Anzahl der Pakete ab 16,90 Euro zahlen. Mit zeitlich befristeten Rabattaktionen wirbt Sky ständig um neue Kunden. Zum Angebot gehören neben Live-Übertragungen von Sportereignissen auch Filme und Serien. Murdochs News Corp hatte den defizitären Abosender Premiere vor vier Jahren übernommen und später entsprechend seinen Pay-TV-Angeboten in anderen Ländern in Sky umbenannt. Bis 12.45 Uhr konnte die Aktie von Sky Deutschland um 1,2 Prozent auf 2,82 Euro zulegen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Merkel in Kanada

Merkel in Kanada Berlin (dapd). Die Themen Handel und Rohstoffe werden im Mittelpunkt der zweitägigen Kanada-Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stehen. Wie es am Dienstag aus Regierungskreisen hieß, wird Merkel bei ihrem ersten bilateralen Besuch in Kanada mit Premierminister Stephen Harper insbesondere über das geplante Freihandelsabkommen CETA (Comprehensive Economic and Trade Agreement) zwischen Kanada und der EU sprechen. Kanada erwartet hier entscheidende Impulse aus Berlin. Anvisiert ist ein Abschluss der Verhandlungen noch in diesem Jahr. Deutschland wiederum ist an den Rohstoffen Kanadas interessiert. Auch die erneuerbaren Energien und der Klimawandel sollen Teil der Gespräche zwischen Merkel und Harper sein. Zwischen den beiden Regierungschefs herrsche ein „enges Vertrauensverhältnis“, hieß es. Allerdings gab es zuletzt Unstimmigkeiten über den Umgang mit der Euro-Krise. Auf kanadischer Seite hält man – ähnlich wie in den USA – einen „großen Wurf“ der Europäer und insbesondere der Deutschen für nötig, um die Euro-Krise nachhaltig zu lösen. Auch die kanadische Wirtschaft ist von einem schwächeren Europa-Geschäft betroffen. Die deutsche Seite registrierte wiederum sehr genau, dass sich Kanada an der jüngsten Mittel-Aufstockung des IWF zugunsten Europas nicht beteiligte. Stationen in Ottawa und Halifax Die Kanzlerin bricht am Mittwochnachmittag in die Hauptstadt Ottawa auf. Am Abend trifft Merkel mit Harper zu einem Abendessen unter vier Augen in der Sommerresidenz des Premiers zusammen. Am Donnerstag wird die Kanzlerin dann offiziell mit militärischen Ehren empfangen, nach einem erneuten Gespräch wird es eine Pressekonferenz der beiden Regierungschefs geben. Merkel wird danach von Ottawa weiter nach Halifax zu einem Besuch der Dalhousie Universität fliegen und sich über die dortige Meeres- und Polarforschung informieren. Die Kanzlerin wird von einer fünfköpfigen Wirtschaftsdelegation begleitet. dapd (Politik/Politik)

Porsche steigert Absatz in Europa kräftig

Porsche steigert Absatz in Europa kräftig Stuttgart (dapd). Der Sportwagenhersteller Porsche zeigt sich von der Flaute auf dem europäischen Automarkt unbeeindruckt. Das Unternehmen erhöhte seine Verkäufe im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat weltweit um 16 Prozent und in Europa um 25 Prozent, wie die VW-Tochter am Dienstag in Stuttgart mitteilte. In Deutschland setzte Porsche dabei sogar 31 Prozent mehr Fahrzeuge ab. Von Januar bis Juli lieferte das Unternehmen weltweit insgesamt 71.381 Autos aus, 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Vertriebsvorstand Bernhard Maier zeigte sich überzeugt, dass wirtschaftliche Unsicherheiten den Absatz auch künftig nicht beeinträchtigen werden. „Wir sind zuversichtlich, weltweit auch im weiteren Jahresverlauf solide Zuwächse zu erzielen, trotz der wirtschaftlichen Unsicherheit in Europa“, sagte er. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Merkel und Minister hautnah beim Tag der Offenen Tür

Merkel und Minister hautnah beim Tag der Offenen Tür Berlin (dapd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerien laden am kommenden Wochenende die Bürger zum Blick hinter die Kulissen ein. Zum 14. Mal findet der „Tag der Offenen Tür“ der Bundesregierung statt, sagte Vize-Regierungssprecher Georg Streiter am Dienstag bei der vor Vorstellung des Programms. Thema in allen Häusern ist die Demografiestrategie der Bundesregierung. Unter dem Motto „Jedes Alter zählt“ werden Attraktionen für Jung und Alt angeboten: So wird im Kanzleramt für die Kinder eine Wasserlandschaft aufgebaut. In einer Literaturstunde wird ihnen aus dem Buch „Wo die wilden Kerle wohnen“ vorgelesen. In einer Forscherwerkstatt sollen die jungen Besucher ihrem Erfindergeist nachgeben. Im Landwirtschaftsministerium können sie Vogelscheuchen und Hexenhäuschen basteln. Die Kanzlerin will am Sonntagnachmittag rund zwei Stunden in der Regierungszentrale präsent sein und einen Rundgang machen. Auch in diesem Jahr werde das Kanzleramt „Highlight“ des „Tages der Offenen Tür“ sein. „Hier kann man locker den halben Tag verbringen“, sagte Streiter. 2011 wurden dem Presseamt zufolge allein im Kanzleramt mehr als 29.000 Besuche gezählt. In allen Häusern waren es 160.000 Besuche. Schäuble trifft Nana Mouskouri Vor den Türen des Kanzleramts wird ein Staatsbesuch mit rotem Teppich und Musikkorps simuliert. Im Garten kann ein Hubschrauber der Flugbereitschaft besichtigt werden. Im Inneren des weitläufigen Gebäudes wird unter anderem die Galerie der Kanzler-Porträts für die Besuchern geöffnet, kündigte Streiter an. Vier Minister sind am Wochenende selbst dabei, die anderen überlassen die Begegnung mit den Bürgern meist ihren Staatssekretären. Familienministerin Kristina Schröder (CDU) zeigt am Samstag (14.00 Uhr) den Kindern ihr Büro. Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) beteiligt sich an einer Diskussionsrunde „Gemeinsam gegen Rechtsextremismus“ (Samstag, 14.00 Uhr) Außenminister Guido Westerwelle (FDP) nimmt am Sonntag (14.00 Uhr) an einem Bürgerforum „Europa“ teil. Mehrere offizielle Termine absolviert Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Unter anderem nimmt er an einer Talkrunde mit den Biathleten des Zoll Ski Teams und Magdalena Neuner teil. (Samstag, 15.00 Uhr). Die europäische Schuldenkrise und die Nöte der Griechen werden ihn wohl auch am „Tag der Offenen Tür“ nicht loslassen: Beides könnte Thema werden in einer gemeinsamen Gesprächsrunde mit der griechischen Sängerin Nana Mouskouri. (Samstag, 16.00 Uhr) Einzelheiten des Programms: ( www.einladung-zum-staatsbesuch.de ) dapd (Politik/Politik)

Stiftung wirft Behörden Verharmlosung rechter Gewalt vor

Stiftung wirft Behörden Verharmlosung rechter Gewalt vor Berlin (dapd). Rechtsextreme Gewalt wird aus Sicht der Amadeu Antonio Stiftung in Deutschland systematisch verharmlost. In der am Dienstag in Berlin veröffentlichten Studie „Kartell der Verharmloser“ werden Fälle vermeintlich staatlichen Versagens bei rassistischen Übergriffen in acht Bundesländern aufgezeigt. „Die ganze Bundesregierung ist hier mit einem konzeptionellen und vernetzten Handeln und mit einem Fokus auf die Perspektive potenzieller Opfer von rechter Gewalt gefragt“, sagte die Stiftungsvorsitzende Anetta Kahane. Trotz Bekanntwerdens der NSU-Mordserie habe sich am unzulänglichen Verhalten der zuständigen Behörden nichts geändert, kritisierte Kahane. Rechte Gewalt werde regelmäßig bagatellisiert, die Gefährlichkeit der Täter negiert. All zu häufig werde Rassismus als Tatmotiv gänzlich ausgeblendet. dapd (Politik/Politik)

K-Frage lässt SPD nicht los

K-Frage lässt SPD nicht los Berlin (dapd). Die K-Frage lässt die SPD nicht los: Auch nach dem Appell von Generalsekretärin Andrea Nahles, die parteinterne „Nabelschau“ zu beenden, melden sich Sozialdemokraten mit Ratschlägen für die Kür des Kanzlerkandidaten zu Wort. Politiker aus der zweiten Reihe kritisierten am Dienstag Zeitplan und Auswahlverfahren und empfahlen die Vorwahlen in den USA und Frankreich als Vorbild. Die Parlamentarische Linke will aus der Kandidaten-Troika mindestens ein Sextett machen. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Pflug sagte der „Bild“-Zeitung, eine Entscheidung über den Kanzlerkandidaten nach der Landtagswahl in Niedersachsen am 20. Januar 2013 sei zu spät. „Bis Ende des Jahres sollte unser Kanzlerkandidat feststehen“, forderte das Mitglied des rechten Seeheimer Kreises in der SPD. Sonst bleibe der SPD nicht genügend Zeit für den Wahlkampf gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Der SPD-Bundestagsabgeordnete Lars Klingbeil sprach sich für eine Kandidatenkür nach US-Vorbild aus. „Die Mitglieder sollen in einer Urabstimmung über die Frage der Kanzlerkandidatur entscheiden. Vorher kann es nach amerikanischem Vorbild eine TV-Debatte geben, bei der sich alle Kandidaten präsentieren“, sagte er dem Blatt. Dagegen bevorzugte Baden-Württembergs SPD-Generalsekretärin Katja Mast eine Vorwahl nach französischem Vorbild: „Die SPD würde dadurch insgesamt gewinnen.“ In Frankreich habe die Auswahl des sozialistischen Kandidaten zu einer Mobilisierung geführt, die dazu beigetragen habe, dass Präsident Nicolas Sarkozy abgewählt und durch François Hollande ersetzt worden sei. Kernteam statt Troika Nach Ansicht des Sprechers der Parlamentarischen Linken der SPD-Fraktion, Ernst Dieter Rossmann, fehlen in der Kandidaten-Troika aus dem Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel, Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und dem früheren Finanzminister Peer Steinbrück die Frauen. „Aus der Troika sollte ein Kernteam werden, zu dem zusammen mit anderen Frauen Manuela Schwesig, Andrea Nahles und Aydan Özoguz gehören müssen“, sagte Rossmann dem „Hamburger Abendblatt“. Die SPD habe mehr zu bieten als eine starke männliche Seite. Schwesig und Özoguz sind stellvertretende Parteivorsitzende. Der Sprecher des Seeheimer Kreises, Johannes Kahrs, mahnte die SPD, die Frage der Kanzlerkandidatur mit Ruhe anzugehen. Der spätere Bundeskanzler Gerhard Schröder sei 1998 erst sechs Monate vor der Bundestagswahl als Kanzlerkandidat aufgestellt worden, sagte Kahrs der Zeitung. Auch der Spitzenkandidat der Bayern-SPD für die Landtagswahl im Herbst 2013, Münchens Oberbürgermeister Christian Ude, hält nichts von einem Abrücken vom Zeitplan. „Die Medien werden immer einen noch früheren Zeitpunkt fordern, damit sie dann noch länger schreiben können, die Kandidatenaufstellung sei zu früh gekommen“, sagte er dem „Tagesspiegel“. dapd (Politik/Politik)

Islamist arbeitete auf Berliner Flughafenbaustelle

Islamist arbeitete auf Berliner Flughafenbaustelle Berlin/Schönefeld (dapd). Ein polizeibekannter Berliner Islamist hat auf der Baustelle des neuen Hauptstadtflughafens in Schönefeld gearbeitet. Der Mann sei Anfang August zusammen mit 20 anderen illegal Beschäftigten bei einer Kontrolle des Hauptzollamtes Potsdam aufgegriffen worden, berichtet der „Stern“ in seiner neuen Ausgabe. Es soll sich um einen 21-jährigen Mann handeln, der an der Zugangskontrolle beschäftigt war. Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) bestätigte den Bericht. Die Polizei habe mit ihren Informationen einen „erheblichen Beitrag zur Aufdeckung“ geleistet. Man nehme den Vorgang sehr „ernst“, sagte er am Dienstag der Nachrichtenagentur dapd. Zu weiteren Einzelheiten wollte er sich nicht äußern. Wie das Blatt berichtet, soll der 21-Jährige mit zwei Männern engen Kontakt gehabt haben, die durch die Vorbereitung von Sprengstoffanschlägen aufgefallen waren. dapd (Politik/Politik)

Niebel fordert Druck auf Syrien zur Lösung des Flüchtlingselends

Niebel fordert Druck auf Syrien zur Lösung des Flüchtlingselends Köln (dapd). Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) hat nach seinem Besuch in einem Flüchtlingslager in Jordanien an Russland und China appelliert, den Druck auf Syrien zur Lösung des Flüchtlingselends zu erhöhen. „Wenn sich die internationale Gemeinschaft im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einig ist, dann wird die Situation schneller bereinigt sein als in der jetzigen, wo sie sich nicht einig ist. Deshalb muss man ausdrücklich an China und Russland appellieren, Druck auf die Regierung in Syrien zu erhöhen, um eine politische Lösung herbeizuführen“, sagte der Politiker am Dienstag im „ARD“-Morgenmagazin. Niebel bekräftigte die Haltung der Bundesregierung gegen die Einführung einer Flugverbotszone. Einzig eine politische Lösung könne das Leid der Menschen tatsächlich lindern. dapd (Politik/Wirtschaft)

RWE muss Gürtel enger schnallen

RWE muss Gürtel enger schnallen Essen (dapd). Deutschlands zweitgrößter Energieversorger RWE kann ein Jahr nach der Energiewende noch nicht wieder an die alte Ertragsstärke anknüpfen. Der neue Konzernchef Peter Terium präsentierte deshalb am Dienstag ein neues Sparprogramm. Es sieht unter anderem den Abbau von 2.400 weiteren Arbeitsplätzen vor – zusätzlich zu den ohnehin geplanten 8.000 Stellenstreichungen. „Diese Personalmaßnahmen sind unumgänglich, wenn wir die Wettbewerbsfähigkeit von RWE erhalten wollen“, erklärte Terium. In einem Brief an die Aktionäre betonte er, angesichts zunehmender Staatseingriffe, rückläufiger Kraftwerksmargen und eines immer stärkeren Wettbewerbs im Strom- und Gasvertrieb dürfe der Konzern keine Zeit verlieren. „Die gegenwärtigen Rahmenbedingungen sind alles andere als einfach“, betonte der Vorstandsvorsitzende. Während der große Rivale E.on am Montag eine deutliche Ergebnisverbesserung präsentierte, tritt RWE eher auf der Stelle. Im ersten Halbjahr 2012 sank der Außenumsatz des Konzerns um 1,3 Prozent auf 27,1 Milliarden Euro. Das betriebliche Ergebnis stieg zwar um neun Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Das für die Dividende entscheidende nachhaltige Nettoergebnis lag mit 1,7 Milliarden Euro aber lediglich auf dem schwachen Niveau des Vorjahres. RWE-Aktie im Minus Das neue Effizienzsteigerungsprogramm „RWE 2015“ soll nach dem Willen von Terium das Ergebnis bis Ende 2014 um eine Milliarde Euro pro Jahr erhöhen. Bestandteil dieses Programms ist der bereits vor einigen Tagen bekanntgewordene Abbau von weiteren 2.400 Stellen. Außerdem plant der Konzern die Gründung einer paneuropäischen Erzeugungsgesellschaft, die die Steuerung der deutschen, britischen und niederländischen Kraftwerke übernehmen soll. E.on hatte bei seinem Halbjahresbericht nicht zuletzt davon profitiert, dass es dem Konzern inzwischen gelang, bei seinen langfristigen Gaslieferverträgen mit Russland, Norwegen und den Niederlanden günstigere Konditionen auszuhandeln. Hier hat RWE noch Nachholbedarf. Zwar erreichte auch RWE inzwischen Zugeständnisse des norwegischen Lieferanten Statoil, doch steht eine Einigung mit dem russischen Staatskonzern Gazprom noch aus. Terium bekräftigte die Prognose des Konzerns für das Gesamtjahr. Danach erwartet RWE ein betriebliches Ergebnis und ein nachhaltiges Nettoergebnis auf Vorjahresniveau. Die RWE-Aktie büßte in den ersten Handelsminuten rund ein Prozent an Wert ein. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Studienreform mit Makel

Studienreform mit Makel München (dapd). Zehn Jahre nach Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen zieht die Hochschulrektorenkonferenz eine ernüchternde Bilanz der europäischen Studienreform. Wichtige Ziele seien verfehlt worden, bemängelte der neue Präsident Horst Hippler am Dienstag in der „Süddeutschen Zeitung“. Das Konzept müsse optimiert werden, forderte Hippler, der am 1. Mai die Nachfolge von Margret Wintermangel an der Spitze der Hochschulrektorenkonferenz angetreten hatte. Bachelor- und Masterstudiengänge gehen auf eine Einigung der europäischen Bildungsminister im norditalienischen Bologna von 1999 zurück. Ziel der Reform ist ein zweistufiges System von Studienabschlüssen nach angloamerikanischem Vorbild. Die Bachelor- und Master-Abschlüsse sollen einen einheitlichen Hochschulraum innerhalb der Europäischen Union schaffen. Viele Bachelor-Studenten gehen jedoch nicht ins Ausland. Auch beklagen sie Probleme bei der Anerkennung von Leistungen sowie den straffen Zeitplan von sechs Semestern. „Der Jugendwahn ist vorbei“ Hippler bezeichnete den Bachelor als „einen ersten Abschluss mit einer Berufsbefähigung“, der aber keine Berufsqualifikation sei. Eine Universität müsse aber mehr leisten als Ausbildung, nämlich Bildung. „Das tut sie mit dem Bachelor nicht“, sagte Hippler. Auch brauchten die Unternehmen „Persönlichkeiten, nicht nur Absolventen“. Er rügte zudem den Ansatz, Studenten immer schneller zum Abschluss zu führen. „Die Unternehmen brauchen Persönlichkeiten, nicht nur Absolventen“, sagte Hippler. Der „Jugendwahn“ sei an dieser Stelle vorbei. Dass Studenten einfacher ins Ausland gehen, kann der Präsident der HRK nicht generell erkennen. „Dieses Versprechen ist nicht wirklich erfüllt worden“, sagte Hippler. Ein Problem sieht er zudem in den Zugangshürden zum Master. Der Ausbau der Master-Plätze müsse mit den vielen Studienanfängern Schritt halten, forderte der HRK-Präsident. Wenn nur die Besten nach dem Bachelor weitermachen dürfen, steige der Frust. „Wir brauchen mehr Geld für Master-Plätze. Das werden sich jungen Leute sonst nicht gefallen lassen“, warnte Hippler. Studieren in unterschiedlichen Geschwindigkeiten Dennoch kann Hippler der Studienreform auch Positives abgewinnen. Mit dem Bachelor erhalte man ein erstes akademisches Zeugnis, das sei ein „enormer Vorteil“. Absolventen von Fachhochschulen könnten sich damit erfolgreich bewerben. An der Universität sei es eine Orientierungshilfe für die Entscheidung, wie man weitermachen wolle. Zudem seien die Lehrinhalte entschlackt und modernisiert worden, was ohne den Bologna-Prozess wohl nicht passiert wäre. Hippler warb dafür, das bisherige Konzept zu optimieren. Es müsse wieder ein Studieren in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und abseits der starren Vorschriften der Regelstudienzeit möglich sein. Auch müsse man der „Verschulung Einhalt gebieten, etwa bei der Anwesenheitspflicht“. dapd (Politik/Politik)