Essen (dapd). Trotz steigender Spritpreise kaufen deutsche Autofahrer immer leistungsstärkere Neuwagen. Nach einer Studie des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer hatten im ersten Halbjahr gekaufte Neuwagen im Schnitt 138 PS unter der Motorhaube. Das waren drei PS mehr als im vergangenen Jahr. Die Motorstärke des durchschnittlichen neuen Autos sei auf einen neuen Höchstwert gestiegen, heißt es in der am Dienstag in Essen veröffentlichte Studie. „Auch höhere Treibstoffpreise stoppen das PS-Rennen nicht“, stellt Dudenhöffer darin fest. Der Trend zu steigenden PS-Zahlen gehe trotz Umweltdiskussion und steigenden Spritpreisen weiter. Es zeige sich, dass deutsche Autofahrer so gut wie nicht auf Treibstoffpreise reagierten. „Die Nachfrage nach Treibstoff ist starr“, erklärte Dudenhöffer. Ein Ende des PS-Rennens bei Neuwagen sei nicht erkennbar. Es sei notwendig, dass die EU-Kommission mit deutlichen Klimazielen dem Fahrzeugmarkt einen Rahmen gebe. Die Studie geht der durchschnittlichen Motorleistung bis zum Jahr 1995 nach. Damals hatte der normale Neuwagen noch 95 PS unter der Haube. Mittlerweile sind es mit 138 PS im Schnitt 45 Prozent mehr. Seit 1995 sank die durchschnittliche Leistung neuer deutscher Autos nur einmal. 2009 im Jahr der Abwrackprämie ging die PS-Zahl von zuvor 131 auf im Schnitt 118 zurück. Ein wichtiger Grund für die höhere Leistungsstärke der im ersten Halbjahr gekauften Neuwagen ist laut Dudenhöffer die vermehrte Anschaffung von Dieselfahrzeugen. Ein neuer Diesel bringe derzeit im Schnitt 154 PS auf die Straße, bei einem neuen Benziner seien es 122 PS. Bei den Automarken liegt Porsche mit einer Durchschnittsleistung des Neuwagens von 323 PS an der Spitze, vor Jaguar, Land Rover und Jeep. Unter den Volumenherstellern habe Opel die Leistung am stärksten erhöht, um 5 PS binnen fünf Jahre auf 126 PS. Opel liege damit nun vor VW mit im Schnitt 124 PS. „Toyota und Honda sind die einzigen Autobauer im Volumenmarkt, die sich in den letzten fünf Jahren nicht am PS-Rennen bei den Neuwagen beteiligt haben“, stellt der Autoexperte fest. Mehr PS müssten nicht unbedingt zu einem höheren Verbrauch führen, da neue Motorgenerationen den Verbrauch bei gleicher PS-Zahl bis zu 15 Prozent senken könnten. Der Weg, mit weniger PS Verbesserungen des CO-2-Ausstoßes zu erreichen, sei aber bei deutschen Autofahrern nicht wirklich beliebt, meint Dudenhöffer. Über die Studie hatte das „Handelsblatt“ am Montagabend vorab berichtet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Ergebnis der Energiebörse EEX bricht bei stabilem Umsatz ein
Leipzig (dapd). Bei stabilem Umsatz ist das Ergebnis der Energiebörse European Energy Exchange (EEX) im ersten Halbjahr stark eingebrochen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum seien die Erlöse leicht um zwei Prozent auf 24,4 Millionen Euro gestiegen, sagte der Vorstandsvorsitzende Peter Reitz am Dienstag in Leipzig. Der Gewinn vor Steuern verringerte sich dagegen um ein Viertel von 11,1 Millionen auf 8,4 Millionen Euro. Schon im vergangenen Jahr war der Vorsteuergewinn im Vergleich zu 2010 um ein Drittel auf 11,3 Millionen Euro gesunken. Finanzvorstand Iris Weidinger begründete den Gewinnrückgang von Januar bis Juni 2012 mit einem schwierigen Marktumfeld, einem sprunghaften Wachstum des Strommarkts 2011 nach dem Unglück des Atomkraftwerks im japanischen Fukushima und „massiven Investitionen“. Die Umsatzrendite lag bei 34 Prozent nach 43 Prozent im ersten Halbjahr 2011. Weidinger sprach dennoch von einem „kerngesunden und wachsenden Unternehmen“. Reitz kündigte an, die Energiebörse wolle ihre Abhängigkeit vom Terminmarkt Strom verringern, der momentan noch den Hauptteil der Umsätze ausmacht. Die im ersten Halbjahr am Terminmarkt gehandelten Strommengen gingen im Vorjahresvergleich um 22 Prozent auf 480.886 Gigawattstunden zurück, die Umsätze um ein Fünftel auf 11,7 Millionen Euro. Künftig wolle die EEX Herkunftsnachweise für Strom aus erneuerbaren Energien anbieten, der bei ihr gehandelt werde, sagte der Vorstandschef. Den Handel mit Gas und Emissionsrechten, die bisher mit vier und einem Prozent zu den Umsätzen beitragen, will die EEX ausbauen. Reitz sprach sich für eine Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) aus. „Das EEG war ein wichtiges Instrument, um Anfangsinvestitionen zu befördern“, sagte der Vorstandsvorsitzende. „Das Instrument gerät jetzt an seine Grenzen, es sei denn, wir wollen zurück zu einem preisregulierten Markt.“ Die EEX befindet sich mehrheitlich in Besitz der Eurex Zürich AG (56 Prozent), die wiederum zu gleichen Teilen der Deutschen Börse und der Schweizer Börse gehört. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Amerika-Geschäft und Carsharing schmälern Gewinn von Sixt
Pullach (dapd). Der Autovermieter Sixt hat im zweiten Quartal zwar mehr Umsatz, aber weniger Gewinn gemacht. So schrumpfte das Konzernergebnis nach Steuern gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,5 Prozent auf 25,9 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in München mitteilte. Zugleich stieg der Umsatz um 1,3 Prozent auf 396,3 Millionen Euro. Als Gründe für den geschmälerten Gewinn nannte Vorstandschef Erich Sixt gestiegene Kosten durch den Ausbau des USA-Geschäfts und Anlaufverluste beim Carsharing-Programm DriveNow. Dennoch habe das Unternehmen gezeigt, dass es „auch in einem sich eintrübenden Marktumfeld sehr erfolgreich operieren kann“, sagte Sixt. Das Geschäft im größten Autovermietmarkt USA sei gut angelaufen, sagte Finanzvorstand Julian zu Putlitz. Nach dem Start in Florida eröffnete Sixt auch am Flughafen Atlanta einen Verleih. Weltweit sei Sixt derzeit mit 1.930 Stationen und Franchisenehmern vertreten, 84 mehr als im Vorjahr. Die Geschäftsentwicklung liege damit weiterhin über den Erwartungen. Auch das Carsharing-Programm DriveNow, das Sixt gemeinsam mit BMW betreibt, entwickle sich erfolgreich. Nach Berlin, München und Düsseldorf soll das Angebot im September auch in Köln ausgerollt werden. Für Berlin und München sei zudem eine Erweiterung des abgedeckten Gebiets geplant. Derzeit habe DriveNow 45.000 Mitglieder. Obwohl sich Sixt nach sechs Monaten zufrieden zeigte, rechnet das MDAX-Unternehmen für das laufende Jahr mit einem schlechteren Ergebnis als im Vorjahr. Sixt verwies auf wachsende Konjunkturrisiken, die zunehmend auch auf Deutschland überzugreifen drohten, sowie auf schwierigere Rahmenbedingungen für das Vermiet- und Leasinggeschäft. Die Sixt-Aktie stieg bis zum Mittag um 1,8 Prozent auf 14,64 Euro. (Sixt-Quartalsbericht: http://url.dapd.de/t43K1t ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Ehrensold für Ex-Bundespräsident Wulff steigt um 18.000 Euro
Berlin (dapd). Ex-Bundespräsident Christian Wulff kann sich über eine deutliche Erhöhung seiner Pension freuen. Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung steigt der sogenannte Ehrensold des früheren Staatsoberhauptes um rund 18.000 Euro im Jahr. Das gehe aus dem Haushaltsplan für das kommende Jahr hervor. Danach steigen die Bezüge des Bundespräsidenten von 199.000 auf 217.000 Euro im Jahr. Davon profitiert Amtsinhaber Joachim Gauck – aber auch alle ehemaligen Bundespräsidenten. Denn: Statt einer Pension erhalten sie nach einem Sondergesetz einen Ehrensold „in Höhe der Amtsbezüge“. Das Bundespräsidialamt bestätigte der Zeitung, dass die Erhöhung auch für die früheren Amtsinhaber wie den nach nur 20 Monaten Amtszeit im Februar zurückgetretenen Wulff gilt. dapd (Politik/Politik)
Neuwagen in Deutschland stärker motorisiert als je zuvor
München/Hamburg (dapd). Obwohl der Sprit immer teurer wird, leisten sich die Deutschen stärke Motoren in ihren Autos. So habe die durchschnittliche Leistung von Neuwagen in diesem Jahr einen neuen Höchstwert erreicht, berichtete das „Handelsblatt“ vorab unter Berufung auf eine Studie des Center of Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen. Demnach hatte ein in Deutschland in den ersten sieben Monaten dieses Jahres verkaufter Neuwagen im Schnitt 138 PS. Im Vorjahr waren es 135 PS. Für die Leistungssteigerung seien vor allem die wachsende Beliebtheit von Geländewagen sowie steigende Verkäufe von Dieselautos verantwortlich, hieß es weiter. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Lindner: Schäuble soll im Steuerstreit auf SPD zugehen
Düsseldorf (dapd). Der nordrhein-westfälische FDP-Chef Christian Lindner fordert im Steuerstreit mit der Schweiz mehr Verhandlungsbereitschaft seitens der Bundesregierung. Das deutsch-schweizerische Steuerabkommen dürfe nicht scheitern, sagte der Freidemokrat der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ laut Vorabbericht. „Der Bundesfinanzminister sollte daher jetzt auf die SPD-regierten Länder zugehen.“ Im Gegenzug verlangt Lindner von den Sozialdemokraten allerdings, „von Propaganda zu konkreten Vorschlägen“ zu wechseln, die Basis für Verhandlungen mit der Schweiz sein könnten. „Es ist im gemeinsamen Interesse, dass Steuerhinterziehung bekämpft wird, ohne dass der Rechtsstaat sich dauerhaft in die Gesellschaft von Datendieben aus der Halbwelt begeben muss“, sagte Lindner. Dass zwischen der Schweiz und Deutschland ausgehandelte Abkommen droht zu scheitern, da es SPD und Grüne im Bundesrat zu Fall bringen wollen. dapd (Politik/Politik)
Ehemaliger KZ-Aufseher wird möglicherweise vor Gericht gestellt
Ludwigsburg/Weiden (dapd). Ein ehemaliger Aufseher im Konzentrationslager Auschwitz muss sich möglicherweise vor Gericht verantworten. Wie die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen am Montag in Ludwigsburg mitteilte, ist ein Vorermittlungsverfahren gegen den 87-Jährigen abgeschlossen. Der Fall sei an die Staatsanwaltschaft in Weiden in der Oberpfalz abgegeben worden. Der Beschuldigte soll 1944 an der Tötung von mindestens 344.000 ungarischen Juden im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau beteiligt gewesen sein. Der Mann lebt den Angaben zufolge im Ausland. Er hat keine deutsche Staatsbürgerschaft. Zu seiner genauen Herkunft wollte die Ludwigsburger Stelle auf Anfrage keine Angaben machen. Ob ein Auslieferungsersuchen gestellt werde, habe jetzt die Staatsanwaltschaft zu entscheiden, sagte ein Sprecher. Die Staatsanwaltschaft im oberpfälzischen Weiden konnte keine weitergehenden Auskünfte zu dem Verfahren machen. „Der Vorgang ist erst heute bei uns eingegangen“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Gerd Schäfer auf dapd-Anfrage. Verdächtiger trat freiwillig in die Waffen-SS ein Es müsse jetzt zunächst geprüft werden, ob die Strafverfolgungsbehörde in Weiden tatsächlich für das weitere Verfahren zuständig sei. Möglicherweise stamme der Beschuldigte aus der Oberpfalz, sagte Schäfer. Er rechnet damit, dass die Prüfung des Falles durch seine Behörde mehrere Wochen dauert. Nach dem Ergebnis der Vorermittlungen in Ludwigsburg trat der Beschuldigte 1942 freiwillig in die Waffen-SS ein und wurde zum Wachmann ausgebildet. Vermutlich im November 1943 versetzte man ihn in das Konzentrationslager Auschwitz. Spätestens ab April 1944 soll er im Vernichtungslager Birkenau gedient haben. Allein zwischen 19. Mai und 22. Juli 1944 trafen dort während der sogenannten Ungarn-Aktion mindestens 137 Züge mit mehr als 433.000 Deportierten ein, von denen mindestens 344.000 unmittelbar nach ihrer Ankunft in den Gaskammern umgebracht wurden. Zentralstelle wertet Taten als Mord Der heute 87-Jährige hat nach Auffassung der Zentralen Stelle zu diesen Tötungen einen wesentlichen Tatbeitrag geleistet. Durch seine Tätigkeit beim Absperren der Rampe, beim Wachdienst um das Lager und dem Dienst auf den Wachttürmen im Lager Birkenau habe er die Vernichtung der Deportierten im Zusammenwirken mit anderen SS-Angehörigen gefördert und damit einen Beitrag zu den Tötungsverbrechen geleistet, die als Mord zu qualifizieren seien. In dem deutschen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau haben die Nazis zwischen 1941 und 1945 rund 1,1 Millionen Menschen ermordet, darunter eine Million Juden. Sollte es zum Prozess gegen den 87-Jährigen kommen, wäre dies wahrscheinlich einer der letzten gegen NS-Täter während des Holocaust. Der ehemalige KZ-Aufseher John Demjanjuk war im Mai 2011 wegen Beihilfe zum Mord an mindestens 28.060 Menschen im Jahr 1943 im NS-Vernichtungslager Sobibór zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. In Frankfurt am Main begann 1963 der erste sogenannte Auschwitz-Prozess gegen Aufseher und Angehörige der Lagerverwaltung im Vernichtungslager Auschwitz. 1965 erhielten sechs Angeklagte lebenslange Strafen, elf weitere Freiheitsstrafen zwischen dreieinhalb und 14 Jahren. Drei Angeklagte wurden freigesprochen. Die Freisprüche und das teilweise geringe Strafmaß lösten damals international Empörung aus. dapd (Politik/Politik)
Ministerium rechnet mit schwächerer Wirtschaftsentwicklung
Berlin (dapd). Das Bundesfinanzministerium schließt für den weiteren Jahresverlauf ein schwächeres Wirtschaftswachstum in der Bundesrepublik nicht mehr aus. „Das Gesamtbild der Konjunkturindikatoren deutet darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf in ruhigeres Fahrwasser geraten könnte“, heißt es im am Montag veröffentlichten Monatsbericht des Ministeriums. Die rückläufige Nachfrage aus dem Euroraum belaste zunehmend die deutsche Wirtschaft. Die wirtschaftliche Schwäche in einigen Ländern des Euroraums schlage sich inzwischen spürbar in den deutschen Außenhandelszahlen nieder. Daher erwarten die Konjunkturexperten des Ministeriums „eine gewisse Abschwächung der Exportdynamik“. Ungünstiger werden inzwischen auch die Aussichten für die industrielle Produktion beurteilt. Die Indikatoren signalisierten für die nächsten Monate „eine gedämpfte industrielle Dynamik“. (Monatsbericht im Internet: http://url.dapd.de/bqZULL ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Weniger Bürger ohne Krankenversicherungsschutz
Wiesbaden (dapd). Die Zahl der Bürger ohne Krankenversicherungsschutz geht zurück. Im Jahr 2011 waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden rund 137.000 Menschen nicht krankenversichert und besaßen auch keinen sonstigen Anspruch auf Krankenversorgung. Damit ging im Vergleich zum Jahr 2007 die Zahl der Nichtversicherten um 30 Prozent zurück. Damals waren noch 196.000 Bürger ohne eine Krankenversicherung. In Deutschland besteht seit 2009 eine Krankenversicherungspflicht. Die Zahlen wurden laut Bundesamt auf der Grundlage des alle vier Jahre erhobenen Zusatzprogramms „Angaben zur Krankenversicherung“ im Mikrozensus erhoben. dapd (Politik/Politik)
Ärztekammer warnt vor falschem Umgang mit Zusatzleistungen
Berlin (dapd). Die Bundesärztekammer fordert die Mediziner zu mehr Zurückhaltung bei kostenpflichtigen Zusatzangeboten auf. „Ärzte dürfen ihre Patienten nicht zur Inanspruchnahme einer Leistung drängen und keine falschen Erwartungen hinsichtlich eines Behandlungserfolges wecken“, mahnte Kammerpräsident Frank-Ulrich Montgomery im „Tagesspiegel“ (Montagausgabe). Für das Vertrauensverhältnis zwischen Patienten und Ärzten sei ein fairer Umgang mit den sogenannten Igel-Angebote unverzichtbar. Individuelle Gesundheitsleistungen (Igel) wie Akupunktur, die Glaukom-Vorsorge oder Ultraschalluntersuchungen müssen Kassenpatienten aus eigener Tasche bezahlen. Im Jahr werden so rund 1,5 Milliarden Euro umgesetzt, Tendenz steigend. dapd (Politik/Politik)