Doppelstock-TGV fährt erstmals von Paris über Stuttgart nach München

Doppelstock-TGV fährt erstmals von Paris über Stuttgart nach München Stuttgart (dapd). Auf der Zugstrecke Paris-Straßburg-Stuttgart-München sollen ab Dezember 2012 doppelstöckige TGV-Züge eingesetzt werden. Am Dienstag (7. August) werde der französische Schnellzug mit der Bezeichnung TGV Euroduplex erstmals zur Betriebserprobung auf der Strecke fahren, wie die Deutsche Bahn am Montag mitteilte. Statt 360 Sitzplätzen im normalen TGV bietet der Euroduplex 510 Sitzmöglichkeiten. Damit erhöhe sich die Anzahl der Plätze je Fahrtrichtung pro Tag um 600, sagte der Sprecher auf dapd-Anfrage. Seit Winter 2007 verbindet der Schnellzug München und Stuttgart mit Paris. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Insolvenzverwalter findet für Schlecker-Onlinehandel keinen Käufer

Insolvenzverwalter findet für Schlecker-Onlinehandel keinen Käufer Ehingen (dapd). Auch der Onlineshop der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker schließt endgültig. „Trotz intensiven Bemühungen um den Verkauf hat kein Investor ein tragfähiges Angebot zur Übernahme des Onlineversandhandels mit Drogerieartikeln vorgelegt“, teilte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz am Montag in Ehingen mit. Die Schlecker Home Shopping GmbH werde deswegen zum kommenden Sonntag eingestellt. Alle Bestellungen, die bis dahin eingehen, sollen noch bis kommende Woche Mittwoch ausgeliefert werden. Für die Schlecker-Tochter waren etwa 100 Leute beschäftigt. Anfang Juli hatte es laut Insolvenzverwaltung noch Gespräche mit mehreren Interessenten gegeben, darunter auch der Schlecker-Konkurrent dm. dm-Gründer Götz Werner hatte dem Nachrichtenmagazin „Focus“ gesagt, „der Shop hat rund 2,5 Millionen Kunden, das ist ein großes Potenzial“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Autofahren wird immer teurer

Autofahren wird immer teurer Hamburg (dapd). Autofahren wird immer teurer – aber nicht wegen vermeintlicher Abzocke der Ölmultis oder horrender Werkstattrechnungen. Statt dessen haben sich in den letzten 30 Jahren die Autokonzerne ein immer größeres Stück an den Gesamtkosten des Autofahrens gesichert. Das hat eine umfassende Berechnung der sogenannten Vollkosten der Autos von 1980 bis heute ergeben, die am Montag von der Unternehmensberatung Progenium veröffentlicht wurde und der Nachrichtenagentur dapd vorliegt. Die auf die Autobranche spezialisierten Berater haben sich drei Klassiker der deutschen Fahrzeugindustrie genauer angesehen: Den Kleinwagen VW Polo, den 3er BMW in der Mittelklasse und die S-Klasse im obersten Segment. Ergebnis: Die sogenannten Vollkosten eines VW Polo stiegen seit 1980 inflationsbereinigt um 9 Prozent, das Fahren des 3ers wurde 34 Prozent teurer und die Vollkosten einer Mercedes S-Klasse stiegen um 98 Prozent. Die Münchener Berater haben alle Kosten des durchschnittlichen Autobetriebs von der Anschaffung über Steuern, Versicherung, Benzin, Reparaturen bis zur Straßenkarte über 32 Jahre ermittelt und mit den jeweiligen Nettohaushaltseinkommen der Jahre verglichen. Ergebnis: Die Hauptlast ist nicht wie oft angenommen die Tankrechnung, sondern der Wertverlust. Weniger Geld als früher fließt dagegen an Werkstätten und die Reifenbranche, während die Kosten für Benzin, Schmieröl und Ähnliches weitgehend gleich geblieben sind. „Den Automobilkonzernen ist es gelungen ihren Anteil am Kuchen der Ausgaben der Autofahrer deutlich zu steigern“, stellte Progenium-Geschäftsführer Kilian Frühauf fest. Allerdings bekommen die Kunden dafür auch bessere Autos als noch 1980: Die Autobauer haben „über Sprit sparende Technologien sowie bessere Qualität der Fahrzeuge die Kosten für Betrieb, Werkstatt und Reifen“ verringert, sagte Frühauf. Beispiel Polo: Der Grundpreis legte laut Progenium von 1980 bis heute inflationsbereinigt um 19 Prozent zu, von umgerechnet 10.489 Euro auf 12.450 Euro. Die Gesamtkosten im Monat stiegen aber nur um 9 Prozent von 378 Euro auf 413 Euro. Davon flossen 1980 noch 19 Prozent oder 71 Euro in Kosten für Werkstatt und Reifen. Heute sind es nur noch 8 Prozent oder 33 Euro. Die Betriebskosten – das ist vor allem der Sprit – fielen um 2 Prozent auf 132 Euro. Dagegen stieg der monatliche Wertverlust von 112 auf 181 Euro oder von 30 Prozent auf 44 Prozent. Noch krasser ist der Effekt bei der S-Klasse: Hier fielen die Spritkosten sogar kräftig, von 218 auf 173 Euro pro Monat. Kein Wunder: 1980 soff eine S-Klasse noch 15 bis 20 Liter, heute sind es unter 10 Liter. Auch bei den Luxusautos fielen die Werkstattkosten drastisch. Den gewaltigen technischen Fortschritt lässt Mercedes sich aber bezahlen. Der Grundpreis legte von 43.000 Euro zu auf 79.000 Euro. Auf den Monat umgerechnet sieht das so aus: 403 Euro Wertverlust im Jahr 1980 und 1.346 Euro heute. „Der prozentuale Wertverlust ist bei der Oberklasse deutlich höher als in anderen Segmenten, da die Oberklasseautos fast ausschließlich als Firmenwagen gekauft werden und es im Gebrauchtwagenmarkt, der weitgehend von Privatkunden geprägt ist, praktisch keine dazu passende Nachfrage gibt“, stellt Frühauf fest. Der Berater hat noch einen Effekt ermittelt, der den Autoherstellern Geld in die Kassen spült: „Der Hersteller übernimmt für immer längere Zeiträume Garantie oder Kulanz und trägt die notwendigen Werkstattkosten der ersten Jahre aus dem Kaufpreis.“ In der Tat wirbt etwa Opel mit „lebenslanger Garantie“, Toyota bietet 3 Jahre oder 100.000 Kilometer. Allerdings sind diese langen Zeiten der Sicherheit nicht wirklich umsonst für die Kunden: Die Kosten sind im Kaufpreis verborgen. Für die Privatkunden bedeutet die Analyse, dass der Kauf eines jungen Gebrauchtwagens der meist beste Deal ist: In den ersten Jahren fällt der Wertverlust enorm aus, wegen der deutlich höheren Qualität sind die Wagen aber deutlich besser in Schuss als Gebrauchtwagen es früher waren. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Regierung hat keine konkreten Pläne für Pkw-Maut

Regierung hat keine konkreten Pläne für Pkw-Maut Berlin (dapd). Die Bundesregierung hat keine konkreten Pläne für eine Pkw-Maut. Der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter sagte am Montag in Berlin, im Koalitionsvertrag stehe dazu nichts. Eine Sprecherin des Verkehrsministeriums betonte, es gebe „keine konkreten Pläne“ für eine Pkw-Maut. Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hatte sich immer wieder für eine Pkw-Maut ausgesprochen, ist damit aber in der Koalition auf wenig Gegenliebe gestoßen. Ramsauer lässt derzeit prüfen, inwiefern bei Einführung einer Pkw-Maut inländische Autofahrer eine Kompensation erhalten könnten. Die Expertise soll im Herbst vorliegen, wie die Ministeriumssprecherin sagte. Einfach die Kfz-Steuer abzusenken, würde ihren Worten zufolge dem Diskriminierungsverbot widersprechen. Eine „eins-zu-eins-Kompensation“ würde ebenfalls nicht möglich sein. Die Sprecherin betonte, das dichte Autobahnnetz müsse auch erhalten und repariert werden. Für Ramsauer sei die Nutzerfinanzierung dafür ein Aspekt. Daher sei auch die Lkw-Maut zuletzt auf vierstreifige Bundesstraßen ausgeweitet worden. Hintergrund ist ein Bericht der „Bild“-Zeitung, wonach bei Einführung einer Pkw-Maut auf deutschen Autobahnen vor allem ausländische Kraftfahrer zur Kasse gebeten werden könnten, während inländische Autofahrer ganz oder weitgehend von den Kosten entlastet werden sollen. Die Zeitung bezog sich dabei auf die Expertise und berichtet, dass Kompensationen für inländische Kraftfahrer nicht grundsätzlich gegen das EU-Diskriminierungsverbot verstoßen würden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Experten zweifeln an Ausstieg von Drygallas Freund auf Neonazi-Szene

Experten zweifeln an Ausstieg von Drygallas Freund auf Neonazi-Szene Schwerin (dapd). Der Lebensgefährte der Olympia-Teilnehmerin Nadja Drygalla ist offenbar kein Mitglied der rechtsextremen NPD mehr. Mecklenburg-Vorpommerns Vize-Landeschef David Petereit erklärte am Montag, Michael Fischer sei Ende Mai ausgetreten. Ob Fischer sich aber von der Neonazi-Ideologie und der rechten Szene ganz abgewendet hat, wie es die Ruderin nun darstellt, erscheint Experten zweifelhaft. Fischer sei nicht mehr NPD-Mitglied, erklärte Petereit auf dapd-Anfrage. Zu den Gründen äußerte er sich nicht. Darüber hinaus beantworte er „grundsätzlich keine Fragen zu Angelegenheiten unsere Mitglieder betreffend“, teilte er mit. Die Internetplattform „Endstation Rechts“ äußerte Zweifel, dass Fischer sich vom Rechtsextremismus losgesagt hat. Ein Redakteur der Internetplattform, Oliver Cruzcampo, sagte im dapd-Interview, Fischer sei zwar bereits seit mehreren Wochen nicht mehr öffentlich in Erscheinung getreten. Alle Indizien sprächen aber gegen einen Ausstieg aus der Szene. So sei Drygallas Lebensgefährte noch am 1. Mai bei einer Demonstration als Fotograf aufgetreten und habe Gegendemonstranten fotografiert. Zudem sei auf der Internetseite Mupinfo, die von Petereit betrieben wird, am 30. Juni der letzte Blogeintrag unter dem Namen Michael Fischer veröffentlicht worden. Unter einem anderen Artikel mit diesem Namen sei sogar ein Foto Fischers abgebildet. In dem Blogeintrag kritisiert der Autor unter anderem öffentliche Zuschüsse für den Bau einer Moschee in Rostock und fordert, dass „Gelder der Stadt umgehend und ausschließlich für deutsche Interessen eingesetzt werden“. „Endstation Rechts“ ist eine von den Jusos Mecklenburg-Vorpommern ins Leben gerufene Informationskampagne. Die Homepage beschäftigt sich mit der NPD im Landtag und der gesamten rechtsextremen Szene. Drygalla hatte die Olympischen Spiele am vergangenen Donnerstag vorzeitig verlassen, nachdem es Gerüchte über ihre Partnerschaft mit Fischer und Kontakte zu Rechtsextremisten gegeben hatte. Drygalla selbst hat inzwischen erklärt, ihr Freund habe sich aus der Szene verabschiedet. Am Dienstag (7.8.) beschäftigt sich das Kabinett in Schwerin mit dem Fall. Cruzcampo wies zudem darauf hin, dass es in Internetforen der Szene bislang keine Reaktionen auf den Ausstieg gegeben hat. „Wenn sich jemand abwendet, wird in den bekannten Portalen normalerweise nachgetreten und es kommt meist auch zu indirekten Gewaltaufrufen“, sagte Cruzcampo, der ein enger Beobachter der Szene in Mecklenburg-Vorpommern ist. Auch der angebliche Abschied von der Kameradschaft Nationale Sozialisten Rostock (NSR) sei schwer zu beurteilen, aber eher unwahrscheinlich, sagte Cruzcampo. Fischer sei der Kopf des aus fünf bis zehn Mitgliedern bestehenden harten Kerns der Organisation. Die NSR habe zudem ein hohes Gewaltpotenzial. Es habe immer wieder Attacken in Rostock gegeben, hinter denen NSR-Mitglieder vermutet würden. Allerdings sei dies in den seltensten Fällen nachweisbar. Die Polizei habe aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes bisher nie einen Namen genannt, wenn es eine Vermutung in Richtung NSR gab. (Mehr Informationen zu „Endstation Rechts“: http://url.dapd.de/g4GDvO ) dapd (Politik/Politik)

Linke will über Gabriels Bankenkonzept abstimmen lassen

Linke will über Gabriels Bankenkonzept abstimmen lassen Berlin (dapd). Die Linke will einzelne Punkte aus dem Bankenkonzept von SPD-Chef Sigmar Gabriel im Bundestag zur Abstimmung stellen. In einem Positionspapier des Parteivorstands werden unter anderem eine Begrenzung der Managergehälter und der Zinsen für Dispokredite sowie die Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken aufgezählt. Eine Abstimmung im Bundestag darüber werde zeigen, „ob aus dem Linksblinker Gabriel auch ein Linksabbieger wird“, sagte die Linke-Vorsitzende Katja Kipping am Montag in Berlin. Gabriel hatte im Juli ein Thesenpapier zur Reform des Bankensektors vorgelegt. Für die Linke sei dies eine „angenehme Überraschung“ gewesen, sagte Kipping. Gabriel übernehme darin Positionen, die ihre Partei schon lange vertrete. dapd (Politik/Politik)

Schröder begrüßt Forderungen der Kommunen zum Kita-Ausbau

Schröder begrüßt Forderungen der Kommunen zum Kita-Ausbau Berlin (dapd). Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat die Anregungen des Deutschen Städte- und Gemeindebunds für den verstärkten Ausbau der Kinderbetreuung begrüßt. Diese entsprächen „passgenau“ ihren „zentralen Maßnahmen für den Endspurt hin zum Kita-Rechtsanspruch“, sagte Schröder am Montag in Berlin. Nun müssten die Länder beim Kita-Ausbau noch einmal deutlich Tempo machen. „Aber sie können es schaffen“, sagte Schröder. Mit 580 Millionen Euro finanziere der Bund „praktisch alleine“ 30.000 zusätzliche Betreuungsplätze gegenüber den Planungen von 2007. Für ein neues Bundesprogramm zur Festanstellung von Tagespflegepersonen stünden zudem bis Ende 2014 Fördermittel in Höhe von 10 Millionen Euro bereit. „Riesiges Potenzial“ gebe es zudem bei den Betriebs-Kitas. „Deshalb geben wir Unternehmen, die das anbieten, in den ersten zwei Jahren einen Zuschuss von 6.000 Euro pro Platz und Jahr“, sagte Schröder. Der Städte- und Gemeindebund verlangt zusätzliche Finanzmittel von Bund und Ländern für die Kinderbetreuung, Aktionsprogramme für Tagesmütter sowie stärkeres Engagement der Wirtschaft, zum Beispiel in Form von Betriebskindergärten. Die Forderungen sind Teil einer „Agenda 2020“, die der Verband vorschlägt, um Städte und Gemeinden zu stärken und die Sozialsysteme zu stabilisieren. dapd (Politik/Politik)

Regierung: Volksabstimmung über Europa in weiter Ferne

Regierung: Volksabstimmung über Europa in weiter Ferne Berlin (dapd). Die Bundesregierung hält eine Volksabstimmung in Europa über eine Vergemeinschaftung der Schulden nicht für dinglich. „Die Bundeskanzlerin hat mehrfach erklärt, dass wir Schritt für Schritt vorgehen müssen, um den Konstruktionsfehler der Währungsunion, nämlich das Fehlen der politischen Union, wettzumachen“, sagte Regierungssprecher Georg Streiter am Montag in Berlin. Zu diesen Schritten gehöre etwa der Fiskalpakt und die neue Bankenaufsicht. Streiter ließ letztlich offen, ob es am Ende des Reformprozesses überhaupt eine Volksabstimmung geben werde: „Das liegt noch sehr weit in der Zukunft.“ SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte sich zuvor für eine gemeinschaftliche Haftung für die Schulden der Eurostaaten ausgesprochen und eine solche Grundgesetzänderung ins Gespräch gebracht, über die die Deutschen abstimmen sollten. dapd (Politik/Politik)

Auch Heraeus warnt vor Handelskrieg mit China

Auch Heraeus warnt vor Handelskrieg mit China Hanau (dapd). In der deutschen Solarbranche und der angegliederten Zulieferindustrie wächst die Angst vor einem Handelskrieg mit China. Auslöser dafür ist die Forderung nach Strafzöllen auf chinesische Solarmodule und eine EU-Initiative europäischer Hersteller unter Führung des deutschen Branchenprimus‘ Solarworld. Nach dem Münchner Chemiekonzern Wacker hat nun auch der Hanauer Edelmetall- und Technikkonzern Heraeus Bedenken gegen eine entsprechende Initiative europäischer Solarhersteller angemeldet. In den angestrebten Einfuhrzöllen auf Solarmodule aus chinesischer Produktion sehe er „einen klaren Eingriff in die Regeln des freien Wettbewerbs“, erklärte der Vorsitzende der Heraeus-Geschäftsführung, Frank Heinricht, am Montag. Das sehen andere Branchenangehörige anders. Kürzlich erst hat ein Zusammenschluss von rund 25 Solarfirmen eine Antidumping-Klage in Brüssel eingereicht. Nur so kann nach Ansicht von Beschwerdeführer Solarworld der „technologische Wettbewerb“ erhalten bleiben. Nach Ansicht der klagenden Unternehmen werden Chinas Solarfirmen vom Staat mit Milliardenkrediten versorgt. Sie könnten ihre Produkte unter den Herstellungskosten anbieten und trieben europäische Firmen damit reihenweise in die Pleite, monieren die Betreiber der Initiative „EU ProSun“. Sie streben eine Klage an, wie sie in den USA bereits Erfolg hatte. Das US-Handelsministerium verhängte im Mai drastische Strafzölle bis zu 250 Prozent auf Solarimporte aus China. Das ist eine Vorgehensweise, die die Heraeus-Geschäftsführung nicht für zielführend hält. „Die Interessenbekundungen einzelner Unternehmen, eine vergleichbare Situation wie in den USA zu schaffen“, seien „kontraproduktiv“, sagte Heinricht. „Eine Regulierung wäre Wettbewerbsverzerrung und wird nur kurzfristig Wirkung zeigen“, fügte er hinzu. Einen Handelskrieg mit China könne sich Europa nicht leisten. Das Hanauer Unternehmen liefert der internationalen Solarindustrie unter anderem Silberleitpaste zu, die in Photovoltaikmodulen zum Einsatz kommt. Nach eigener Aussage erwirtschaftet die Edelmetallsparte der Hessen einen Großteil ihres Produktumsatzes von zuletzt knapp zwei Milliarden Euro jährlich in Geschäften mit China. Mögliche Eingriffe in Form von Strafzöllen für chinesische Exporteure würden lediglich dazu führen, „dass China ebenfalls Strafzölle einführt“, ergänzte ein Unternehmenssprecher auf dapd-Anfrage. Als Rohstofflieferant und Produktionsfirma, die sowohl die europäische als auch die chinesische Industrie in diversen Branchen beliefere, sei das „alles andere als wünschenswert“. Schützenhilfe erhalten die Hessen dabei nicht nur von anderen Solarzulieferern wie Wacker Chemie, die sich aufgrund ihrer internationalen Ausrichtung in einer ähnlichen Zwickmühle befinden. Auch viele Branchenexperten zweifeln am Nutzen von regulatorischen Eingriffen in den Markt. „Strafzölle machen aus unserer Sicht keinen Sinn“, sagte der Leiter des Berliner Zentrums für Solarmarktforschung, Wolfgang Hummel, unlängst in einem dapd-Interview. Zudem finde öffentliche Förderung nicht nur in China statt. „Auch in Deutschland sind die tatsächlichen Produktionskosten durch die Förderung verzerrt“, sagte Hummel. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Kritik aus Sachsen-Anhalt an Schröders Kitaförderplan

Kritik aus Sachsen-Anhalt an Schröders Kitaförderplan Magdeburg/ (dapd). Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) stößt mit ihren Plänen zur Verteilung der Fördergelder für neue Kita-Plätze in Sachsen-Anhalt auf Kritik. Sozialminister Norbert Bischoff (SPD) nannte am Montag die Vorstellungen der Ministerin unfair. Schröder will die Gelder vorrangig an westdeutsche Länder mit hohem Nachholbedarf vergeben. „Wir müssen die Mittel dort einsetzen, wo noch Plätze fehlen“, argumentierte die Ministerin. Bischoff sagte in Magdeburg, dies würde jene Länder wie Sachsen-Anhalt strafen, die in den vergangenen Jahren mit großem Engagement und jeder Menge Landesgeld die Kinderbetreuung auf einen modernen Stand gebracht und gehalten hätten. „Das sind genau jene Länder, die es Schröder überhaupt erst ermöglichen, auf eine Krippenbetreuungsquote zu verweisen.“ Ohne Sachsen-Anhalt und die anderen engagierten Länder stünde Schröder mit leeren Händen da. Der Sozialminister sieht Sachsen-Anhalt und andere beim Krippenausbau engagierte Länder in doppelter Weise benachteiligt. „Über Jahre hinweg wurden wir von Ländern, die selbst keinen Finger für die Kinderbetreuung krumm gemacht haben, als Geldverschwender beschimpft. Schröder sonnt sich in und mit unseren Betreuungszahlen und vergoldet den anderen Ländern ihr Nichtstun. Das ist eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit.“ Gefährdet sieht Bischoff einen von Schröder für den 16. August anberaumten Bund-Länder-Gesprächstermin zum Krippenausbau: „Ich weiß nicht, was die Ministerin mit den Ländern besprechen will. Für einen Alibitermin reist Sachsen-Anhalt nicht nach Berlin.“ Sachsen-Anhalt garantiert eigenen Angaben zufolge als einziges Bundesland einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung für Kinder von der Geburt an. Aktuell beträgt die Betreuungsquote im Krippenbereich für Kinder bis zu drei Jahren gut 56 Prozent. 29.300 von insgesamt 52.200 Kindern im Alter bis zu drei Jahren werden betreut. Das Land wende allein im laufenden Jahr 184 Millionen Euro für die Betreuung und frühkindliche Bildung in Kindertagesstätten und Horten auf. dapd (Politik/Politik)