Deutsche Wirtschaft wächst trotz Krise leicht

Deutsche Wirtschaft wächst trotz Krise leicht Wiesbaden (dapd). Die deutsche Wirtschaft ist robust, aber nicht immun gegen die Eurokrise. Im zweiten Quartal verlangsamte sich das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) leicht auf 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag auf der Grundlage preis-, saison- und kalenderbereinigter Daten mitteilte. Der Export und der Konsum hätten die Wirtschaft gestützt und den Rückgang der Investitionen wettgemacht. In Frankreich, dem zweitgrößten Land der Eurozone, stagnierte die Wirtschaft zwischen April und Juni. Damit hat die Krise endgültig den Kern der Gemeinschaftswährung erreicht. Doch Deutschland und Frankreich schlugen sich immer noch besser als von Experten befürchtet. Die französische Zentralbank hatte einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent prognostiziert. Die stagnierende Wirtschaftsleistung schürt Ängste vor dem Abrutschen des Landes in eine Rezession. Nach Angaben der nationalen Statistikbehörde Insee war es für Frankreich nun das dritte Quartal in Folge ohne Wirtschaftswachstum. Von April bis Juni sei zudem der Konsum zurückgegangen, während die Importe schneller gewachsen seien als die Exporte. Anders in Deutschland: Hierzulande sind die Exporte nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes etwas stärker gestiegen als die Importe. Nicht zu leugnen ist aber, dass das Wirtschaftswachstum sich verlangsamte. Von Januar bis März dieses Jahres war das deutsche BIP gegenüber dem Schlussquartal 2011 noch um 0,5 Prozent gestiegen. Trotz guter Grundsubstanz nicht unabhängig von Weltwirtschaft Eine solche Abschwächung des Wachstums war nach den Worten des Wirtschaftswissenschaftlers Max Otte erwartbar. „Es wäre ein Wunder, wenn wir da so ganz unbeschadet durchsegeln würden“, sagte Otte im ARD-„Morgenmagazin“ bereits vor Vorlage der BIP-Zahlen. Deutschland habe eine gute Grundsubstanz, aber wenn sich die Weltwirtschaft verschlechtere, leide auch Deutschland. Für dieses Jahr rechnen Ökonomen aber noch mit einer brummenden Exportkonjunktur. So sollen die deutschen Ausfuhren in diesem Jahr die Einfuhren so stark übertreffen wie in keinem anderen Land, hatte das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo in einer am Montag veröffentlichten Studie errechnet. Demnach steigt der bundesdeutsche Handelsüberschuss auf 210 Milliarden Dollar (170 Milliarden Euro) – und überflügelt damit sowohl China und Japan als auch die ölexportierenden Länder. Eine Rezession ist nach Einschätzung von Ökonom Otte in diesem Jahr unwahrscheinlich, ausschließen mochte er sie aber dennoch nicht. Die Ausschläge in der Weltwirtschaft seien mittlerweile so unplanbar, dass eine Rezession über Nacht passieren könne. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

TUI schafft Durchbruch in die schwarzen Zahlen

TUI schafft Durchbruch in die schwarzen Zahlen Hannover (dapd). Der größte Reisekonzern Europas, TUI, verdient wieder Geld: Der Hannoveraner Konzern erzielte im zweiten Quartal einen Nettogewinn von 9,3 Millionen Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 40 Millionen Euro angefallen war, wie TUI am Dienstag mitteilte. Zugleich legte der Umsatz um rund acht Prozent auf 4,7 Milliarden Euro zu. Mit einem Plus von 5 Prozent war der Tourismusriese am Vormittag stärkster Wert im Börsenindex MDAX der mittelgroßen Werte. Große Fortschritte macht TUI beim Schuldenabbau: Die Nettoverschuldung fiel bis Ende Juni vor allem wegen des Verkaufs von Anteilen an der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd um rund 800 Millionen auf 759 Millionen Euro. „Wir sehen unsere Einschätzung des Geschäftsverlaufs mehr als bestätigt und werden unsere Jahresziele trotz europäischer Schuldenkrise erreichen“, sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende Michael Frenzel. Eine positive Überraschung lieferte das Hotelgeschäft des Konzerns: Die Zahl der Übernachtungen und der durchschnittliche Erlös pro Bett stiegen deutlich. Während der Umsatz der TUI-eigenen Hotels um 5 Prozent auf 195 Millionen Euro zulegte, verdoppelte sich der operative Gewinn auf 35 Millionen Euro. Hintergrund sind das höhere Preisniveau und strenge Kostenkontrolle bei der größten Hotelmarke Riu. Bei der wichtigsten Tochter TUI Travel nutze TUI der kräftig gestiegene Kurs des britischen Pfund, in dem TUI Travel abrechnet. In Pfund waren die Zahlen schwächer, aber in Euro stärker als im Vorjahreszeitraum. Der operative Gewinn stieg auf 33 Millionen Euro, der Umsatz um über 7 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

WIGOS-Geschäftsführer besucht Wellmeyer

Bad Laer. Spezialaufträge sind ihr Metier: Viele Kunden des Unternehmens Wilhelm Wellmeyer Fahrzeugbau in Bad Laer wollen nicht den Sattelzug oder das Abschleppfahrzeug aus der Massenfertigung, sondern haben Sonderwünsche. Diese Wünsche erfüllen die 50 Mitarbeiter des Unternehmens technisch präzise und zuverlässig: Dafür sorgen die beiden Geschäftsführer Wilhelm und Siegfried Wellmeyer. Im Gespräch mit dem Wirtschaftsförderer des Landkreises Osnabrück, Siegfried Averhage, äußerten die beiden Unternehmer jedoch auch ihre Sorgen: Es werde immer schwerer, Fachkräfte zu finden und besonders problematisch sei es im Elektro-Bereich.

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Solarkonzern Conergy kommt mit Sanierung voran

Solarkonzern Conergy kommt mit Sanierung voran Hamburg (dapd-nrd). Der Solaranbieter Conergy macht trotz eines Umsatzeinbruchs Fortschritte bei der Sanierung. Der Verlust nach Steuern verringerte sich im zweiten Quartal um zwei Drittel auf rund 6 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Hamburg mitteilte. Zugleich sank der Umsatz sank deutlich um 80 auf 145 Millionen Euro. Das Ergebnis zeige, „dass sowohl unsere strategische Neuausrichtung als auch unsere verbesserten Kostenstrukturen zum Tragen kommen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Philip Comberg. Conergy hatte die unprofitable Herstellung von Solarzellen in einer eigenen Fabrik in Frankfurt (Oder) gestoppt und kauft die Komponenten inzwischen billig in China. Das Unternehmen hat sich damit auf Montage, Aufbau beim Kunden und Verkauf spezialisiert. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Containerreederei Hapag-Lloyd fährt langsam aus der Krise

Containerreederei Hapag-Lloyd fährt langsam aus der Krise Hamburg (dapd-nrd). Die Reederei Hapag-Lloyd hat im zweiten Quartal den Umsatz kräftig gesteigert und zugleich ihre Verluste eingedämmt. So legten die Erlöse um 21 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Dienstag in Hamburg mitteilte. Unter dem Strich stand dabei ein Minus von rund 7 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 11 Millionen Euro gewesen. Hapag-Lloyd führt das bessere Ergebnis auf kräftige Preiserhöhungen für Containertransporte auf den 147 Schiffen seiner Flotte zurück. Zugleich wuchs auch die Menge der transportierten Güter um zwei Prozent. Die größte deutsche Linienreederei bekräftigte das Jahresziel eines positiven Ergebnisses vor Zinsen und Steuern. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Elbphilharmonie belastet Hochtief-Ergebnis

Elbphilharmonie belastet Hochtief-Ergebnis Essen (dapd-nrd). Die anhaltenden Probleme beim Bau der Hamburger Elbphilharmonie haben Deutschlands größtem Baukonzern Hochtief im zweiten Quartal die Bilanz verdorben. Wegen finanzieller Vorsorge für eine längere Bauzeit des Projekts musste der Konzern unter dem Strich erneut einen Verlust von 15 Millionen Euro ausweisen. Hochtief-Chef Frank Stieler kündigte am Dienstag an, der Konzern werde Ansprüche auf Erstattung der Kosten geltend machen. Deutlich besser liefen dagegen die Geschäfte beim größten Sorgenkind des Konzerns, dem Asiengeschäft. Dort gelang Hochtief die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Der Umsatz des mehrheitlich vom spanischen Baukonzern ACS kontrollierten Unternehmens stieg im ersten Halbjahr um 15,8 Prozent auf 12 Milliarden Euro. Der Auftragseingang erhöhte sich sogar um 25,3 Prozent auf 16,3 Milliarden Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Herrmann wünscht sich gemeinsames Vorgehen gegen NPD

Herrmann wünscht sich gemeinsames Vorgehen gegen NPD Köln (dapd). In der Debatte um ein NPD-Verbotsverfahren hat der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) für ein gemeinsames Vorgehen von Bundesrat, Bundestag und Bundesregierung geworben. „Ich wünsche mir natürlich ganz klar, dass sich auch der Bundestag und möglichst auch die Bundesregierung an diesem Verfahren beteiligen“, sagte Herrmann am Dienstag im Deutschlandfunk. Es müsse eine geschlossene Front der Demokraten gegen die NPD geben. Im Notfall könne sich Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) aber auch vorstellen, dass die Länder ein entsprechendes Verfahren allein im Bundesrat vorantreiben, bekräftigte Herrmann. dapd (Politik/Politik)

Rösler nach Estland und Finnland abgeflogen

Rösler nach Estland und Finnland abgeflogen Berlin (dapd). Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) ist am Dienstagmorgen von Berlin aus nach Estland und Finnland aufgebrochen. Er will dort Gespräche über das weitere Vorgehen in der Euro-Krise führen. In der estnischen Hauptstadt Tallinn erwarten ihn am Morgen Ministerpräsident Andrus Ansip und Wirtschaftsminister Juhan Parts. In Helsinki will er am Nachmittag mit Premierminister Jyrki Katainen und Wirtschaftsminister Jyri Häkämies sprechen. Finnland gehört zu den Ländern mit Topbewertung und ist kritisch gegenüber weiteren Hilfen für die Schuldenstaaten eingestellt. Premier Katainen hat vorgeschlagen, dass diese Länder ihre neuen Staatsanleihen mit Pfändern aus dem Staatsbesitz unterlegen sollten, um ihre Zinssätze zu senken. dapd (Wirtschaft/Politik)

Pforzheimer Ökonom Beck: Griechenland pleitegehen lassen

Pforzheimer Ökonom Beck: Griechenland pleitegehen lassen Pforzheim (dapd). Der Wirtschaftspublizist und Ökonomie-Professor Hanno Beck wirbt in der Eurokrise für die Möglichkeit eines Staatsbankrotts. „So wie es momentan läuft, kommen wir aus dem Schlamassel nie heraus“, sagte der Pforzheimer Wissenschaftler der Nachrichtenagentur dapd. Kurzfristige Rettungsmaßnahmen und halbherzige Versuche, Sparmaßnahmen durchzusetzen, habe es bereits ohne große Fortschritte gegeben. Eine langfristige, tragbare Lösung sei dies jedoch nicht. Diese sieht Beck in einer geordneten Insolvenz einzelner Staaten innerhalb des Euroraums. „Wir müssen sagen, wir lassen Griechenland pleitegehen, machen eine geordnete Insolvenz, schreiben die Schulden ab und ermöglichen den Griechen einen Neustart“, sagte der 46-Jährige. Dazu müssten die Griechen nicht aus der Währungsunion geworfen werden. Auch wenn ein Austritt den Griechen selbst, zumindest konjunkturpolitisch, helfen würde. „Natürlich wird das unglaublich teuer“ Es müsse klargemacht werden, dass Staaten der Europäischen Union pleitegehen können, sagte Beck. Investoren würden bei der Kreditvergabe entsprechend vorsichtig werden und die Griechen wären gezwungen, ihre Politik zu verändern. Durch die Möglichkeit eines Staatsbankrotts gebe es ein Disziplinierungsinstrument, das eine ungehinderte Staatsverschuldung verhindere. „Natürlich wird das unglaublich teuer“, sagte Beck. Das Geld aus den Hilfspaketen sei damit verloren. „Es ist aber billiger, ein paar Banken zu retten, als einen kompletten Staat. Man muss davon ausgehen, dass wir dieses Geld ohnehin nicht wiedersehen.“ Die Griechen müssten anschließend langfristig ihre Ausgaben an ihre Einnahmen anpassen. Die Kosten der Insolvenz würden diejenigen übernehmen, die Griechenland Geld geliehen haben, nicht die Steuerzahler. „Diese Lösung ist sicherlich billiger als ein fortgesetztes halbherziges Krisenmanagement, wie wir es derzeit betreiben, und erfordert auch keine Zentralisierung von staatlichen Kompetenzen in Brüssel, die politisch alles andere als ein Selbstläufer ist“, sagte Beck. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

RWE startet neues Sparprogramm

RWE startet neues Sparprogramm Essen (dapd-nrw). Deutschlands zweitgrößter Energieversorger RWE will nach einem nur wenig verbesserten Halbjahresergebnis weiter sparen. Der neue RWE-Chef Peter Terium kündigte am Dienstag an, mit dem neuen Effizienzsteigerungsprogramm „RWE 2015“ das Ergebnis bis Ende 2014 um eine Milliarde Euro pro Jahr erhöhen zu wollen. Bestandteil dieses Programms ist auch der bereits vor einigen Tagen bekannt gewordene Abbau von weiteren 2.4000 Stellen. „Diese Personalmaßnahmen sind unumgänglich, wenn wir die Wettbewerbsfähigkeit von RWE erhalten wollen“, sagte Terium. Außerdem plant der Konzern die Gründung einer paneuropäischen Erzeugungsgesellschaft, die alle Steinkohle- und Gaskraftwerke des Konzerns in Europa unter ihrem Dach vereinen soll. Im ersten Halbjahr 2012 sank der Außenumsatz des Konzerns um 1,3 Prozent auf 27,1 Milliarden Euro. Das betriebliche Ergebnis stieg dagegen um 9 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Das nachhaltige Nettoergebnis lag mit 1,7 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)