Berlin (dapd). Bayern und Brandenburg heißen die Sieger in einer neuen Rangliste zur Leistungsfähigkeit und Lebensqualität der Bundesländer. Der Freistaat schnitt in der am Freitag in Berlin vorgestellten Studie „Bundesländer im Vergleich – Wer wirtschaftet am besten“ anhand von rund 100 Indikatoren vor Baden-Württemberg und Hamburg am besten ab. Die größten Verbesserungen im Zeitraum 2008 bis 2011, die im sogenannten Dynamikranking festgehalten werden, konnte Brandenburg für sich verbuchen vor Sachsen und Berlin. Die Hauptstadt ist trotz der Verbesserungen aber dennoch Schlusslicht bei den absoluten Zahlen. Brandenburg ist hier auf Platz 13 zu finden. Erstellt wurde das Bundesländerranking zum 10. Mal von der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und von der „Wirtschaftswoche“. Zu den Indikatoren zählen unter anderem das Bruttoinlandsprodukt, das Einkommen, die Kauf- und Steuerkraft, Arbeitsmarktdaten, aber auch Fakten zum Freizeitwert oder zur Kitabetreuungsquote. Brandenburg verdankt seinen Sieg beim Dynamikranking vor allem den Erfolgen auf dem Arbeitsmarkt. In keinem Land habe sich die Versorgung mit Jobs so stark verbessert, heißt es in der Studie. In Berlin haben sich die Wirtschaftsleistung und die Zahl der Erwerbstätigen von 2008 bis 2011 zwar deutlich verbessert. Die höchste Arbeitslosenquote und die höchste Jugendarbeitslosigkeit sprechen aber gegen die Hauptstadt. Berlin müsse stärker Verantwortung für sich selbst übernehmen, sagte der Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, Hubertus Pellengahr. Das Desaster um den Flughafen zeige, dass die Stadt mit „flotten Sprüchen nach dem Motto ‚arm, aber sexy'“ nicht weiterkomme. „Die Hauptstadt-Region ist gut zwei Jahrzehnte nach der Einheit volljährig und braucht ein professionelles Politik-Management“, forderte Pellengahr. Brandenburg und Bayern konnten ihre Spitzenpositionen in den beiden Kategorien vom vorigen Jahr halten. Generell ist die Dynamik der ostdeutschen Bundesländer weiterhin hoch, konstatiert die Untersuchung. Alle Ost-Länder sind im Dynamik-Ranking in der vorderen Hälfte platziert. Das „dynamischste“ Land im Westen ist das „Autoland“ Niedersachsen. Mit Baden-Württemberg und dem Saarland belegen die beiden Länder mit der höchsten Industriequote, also dem Anteil des verarbeitenden Gewerbes an der Bruttowertschöpfung, die beiden letzten Plätze im Dynamikranking. ( www.bundeslaenderranking.de ) dapd (Politik/Politik)
Unser Parlament hat es in der Hand
Berlin (dapd). Nach Ansicht der Bundesregierung hat die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) zum Kauf von Staatsanleihen keinen Einfluss auf die Politik. Es sei sehr wichtig, „dass die EZB auf einer Ebene der Verantwortung handelt und die Bundesregierung und andere nationalen Regierungen auf einer anderen“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. Jeder Akteur müsse seine jeweiligen Aufgaben zur Bewältigung der Krise in Europa erledigen. Daran ändere die EZB-Entscheidung nichts. Seibert betonte, auch die Regeln zur parlamentarischen Mitbestimmung bei europäischen Rettungsaktionen blieben unverändert. Jedes neue Programm müsse im Bundestag beschlossen werden, sagte er. „Unser Parlament hat es in der Hand. So war es, so ist es festgelegt und so bleibt es.“ Der EZB-Plan sieht vor, dass Staatsanleihen angeschlagener Euroländer nur dann gekauft werden, wenn sich der betroffene Staat einem Spar- und Reformprogramm der Euro-Rettungsschirme EFSF oder ESM unterwirft. dapd (Politik/Politik)
Umweltverbände beklagen Angstmacherei bei Energiewende
Berlin (dapd). Die deutschen Umweltverbände werfen den großen Energieunternehmen und ihren Vertreten in Wirtschaft und Politik „Angstmacherei“ vor. Unabhängig von der Energiewende gebe es in den kommenden Jahren Modernisierungsbedarf bei den Netzen und daher Kostensteigerungen, sagte Michael Müller, Präsidiumsmitglied des Deutschen Naturschutzrings, am Freitag in Berlin. Müller forderte zudem Veränderungen bei der Umsetzung der Energiewende. In allen Sektoren müsse an der Energieeffizienz gearbeitet werden. Dafür verlangte er die Einrichtung einer „zentralen Anlaufstelle“ beim Bundesumweltministerium. dapd (Politik/Politik)
Die Messen haben keinen Notfallplan in der Hinterhand
Frankfurt/Berlin (dapd). Ein Streik der Lufthansa-Flugbegleiter könnte in der kommenden Woche zwei großen deutschen Messen zu schaffen machen. Sowohl die Branchenschau Automechanika in Frankfurt am Main als auch die Luftfahrtmesse ILA in Berlin starten am 11. September. Die Messe Frankfurt bat die Lufthansa und die Gewerkschaft UFO am Freitag in einem offenen Brief um Rücksichtnahme. Sie appellierte an die Tarifpartner, „die Bedeutung der großen Messen in Deutschland zu berücksichtigen“ und den Gästen aufgrund der „gesamtwirtschaftlichen Verantwortung“ den Besuch der Messen zu ermöglichen. Der Veranstalter der ILA, der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie, schloss sich der Bitte an und betonte ebenfalls die wirtschaftliche Bedeutung einer solchen Veranstaltung. Einen Notfallplan für einen möglichen Streik gibt es seitens der Messen nicht. „Sie können sich auf solch ein Szenario nicht vorbereiten“, sagte der Sprecher der Messe Frankfurt, Kai Hattendorf, der Nachrichtenagentur dapd. „Aber wir teilen allen Ausstellern und Besuchern über alle Kanäle so früh wie möglich mit, wo sie weiterführende Informationen bekommen.“ Welche Folgen Flugausfälle für große Messen haben können, zeigt das Beispiel der Hannover Messe 2010. Während der Veranstaltung kam es aufgrund eines Vulkanausbruchs auf Island zu erheblichen Störungen im Flugverkehr. Nach Angaben des Veranstalters gelangten durch die Ausfälle 40.000 bis 50.000 Besucher nicht zur Messe. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
BMW verkauft im August zehn Prozent mehr Autos
München (dapd). Der Autokonzern BMW stellt trotz Eurokrise und Konjunkturschwäche bei den Auslieferungen nach wie vor Bestmarken auf. Im August verkaufte das Unternehmen mit 121.615 Fahrzeugen knapp zehn Prozent mehr als vor einem Jahr, wie BMW am Freitag in München mitteilte. Von Januar bis August lieferte der Autohersteller damit 1,158 Millionen Fahrzeuge aus, 7,9 Prozent mehr als im Vorjahr. In Asien legte BMW im August um knapp 30 Prozent auf 37.994 Autos zu, und auch in Europa konnte der Hersteller trotz Schuldenkrise seinen Absatz um 5 Prozent auf 49.349 Fahrzeuge erhöhen. In Amerika gingen die Auslieferungen dagegen um 2,6 Prozent zurück auf 29.142. Der neue 3er mit Allradsystem und der X1, die im September in den USA eingeführt werden, sollen den Absatz ankurbeln. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Deutscher Bank steht angeblich ein weiterer Stellenabbau bevor
Frankfurt/Düsseldorf (dapd). Die Deutsche Bank bereitet einem Zeitungsbericht zufolge weitere Stellenstreichungen vor. Diese beträfen vor allem die Vermögensverwaltung, berichtete das „Handelsblatt“ am Freitag unter Berufung auf Finanzkreise. Das Institut hatte bereits im Sommer angekündigt, 1.900 Arbeitsplätze zu streichen. Ein Banksprecher wollte den Bericht nicht kommentieren, er verwies auf nächsten Dienstag. Dann will der neue Vorstand seine Pläne vorstellen. Infolge der Finanzkrise kämpft die Bankbranche mit Überkapazitäten und sinkenden Renditen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Trotz Werftenpleiten steigt die Beschäftigung im Schiffbau
Hamburg (dapd). Trotz zweier großer Insolvenzen hat die deutsche Werftbranche den Abwärtstrend bei der Beschäftigung gestoppt und innerhalb eines Jahres rund 500 zusätzliche Jobs geschaffen. Von September 2011 bis zu diesem Jahr stieg die feste Beschäftigung im deutschen Schiffbau um 3,1 Prozent auf 16.850 Mitarbeiter, wie aus einer am Freitag in Hamburg veröffentlichten Umfrage der IG Metall unter den Betriebsräten der Branche hervorgeht. Dazu kommen 6.500 Mitarbeiter mit Werkverträgen und 3.300 Leiharbeiter. Nach Ansicht der Gewerkschaft zeigen die Zahlen, dass der Wechsel vom traditionellen Frachtschiffbau hin zum Spezialschiffbau vorankomme. Auch für 2013 rechnet die IG Metall mit einem leichten Beschäftigungsaufbau. Allerdings müssten die Standorte Stralsund und Wolgast der insolventen P+S-Werften erhalten werden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Air Berlin profitiert von Streik bei der Lufthansa
Berlin (dapd). Der bundesweite Flugbegleiterstreik bei der Lufthansa hat dem Konkurrenten Air Berlin zusätzliche Passagiere beschert. Wegen der gestiegenen Nachfrage habe die Fluggesellschaft am Freitag sechs zusätzliche innerdeutsche Verbindungen angeboten, sagte eine Unternehmenssprecherin. Außerdem setzte Air Berlin in 16 Fällen größere Flugzeuge als geplant ein, die zwischen 12 und 42 zusätzliche Sitzplätze bieten. Verzögerungen wegen parkender Lufthansa-Maschinen gab es bei Air Berlin zunächst nicht. Dies sei jedoch nicht auszuschließen, sagte die Sprecherin. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Mietwagenverleiher stocken ihre Flotten auf
Hamburg/Pullach (dapd). Die großen Mietwagenfirmen haben wegen des bundesweiten Flugbegleiterstreiks bei der Lufthansa eine etwas erhöhte Nachfrage festgestellt. Europcar bemerkte nach Angaben einer Sprecherin am Freitag ein „leichtes Plus“. An Flughäfen gestrandete Passagiere würden zwar verstärkt Autos bestellen. Andere würden im Gegenzug aber wieder stornieren, weil sie ihre Reise nicht antreten könnten. Für das Wochenende habe Europcar vorsorglich die Flotte aufgestockt. Wie ein Sixt-Sprecher berichtete, kommt es zwischendurch zu einem Andrang an den Schaltern. Insgesamt sei aber „keine spürbar höhere Nachfrage festzustellen“. Er geht davon aus, dass durch die frühzeitige Ankündigung des Streiks viele ihre Reisepläne rechtzeitig geändert hätten. Die Flugbegleitergewerkschaft UFO bestreikt am Freitag 24 Stunden lang alle deutschen Lufthansa-Standorte. 1.000 Verbindungen fallen aus. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
UFO-Streik leert den Rhein-Main-Flughafen
Frankfurt/Main (dapd). Die Absage von mehreren Hundert Flügen der Lufthansa hat am Freitag trotz Flugbegleiter-Streik für eine entspannte Situation am Frankfurter Rhein-Main-Airport gesorgt. Die vom Ausstand des Kabinenpersonals betroffene größte deutsche Airline öffnete am Morgen in der Abflughalle rund 20 Umbuchungsschalter. Doch an ihnen standen nicht viele Passagiere an. Schlangen bildeten sich kaum. Wer vom Streik der Flugbegleitergewerkschaft UFO nichts wusste, konnte den Eindruck gewinnen, am Flughafen herrsche business as usual. Der dritte Tag des Ausstands der Lufthansa-Flugbegleiter entwickelte sich unspektakulärer als die beiden vorangegangen Tage mit Arbeitsniederlegungen. Viele Lufthansa-Passagiere nutzten die Möglichkeit, ihr Ticket für einen Inlandsflug an den Check-in-Automaten in einen Reisegutschein der Deutschen Bahn umzuwandeln. Servicepersonal half nötigenfalls bei dem Prozedere. Die Lufthansa hatte schon vorab angekündigt, in Frankfurt zwei Drittel der regulär über 840 Starts und Landungen zu streichen, darunter auch Langstreckenflüge. Über das Ausmaß der Annullierungen zeigten sich viele Passagiere aber dann doch überrascht. Die Flugbegleitergewerkschaft UFO will mit dem Ausstand eine Gehaltsverbesserung und vor allem einen Schutz vor Leiharbeit und Jobauslagerungen durchsetzen. Der UFO-Vorsitzende Nicoley Baublies berichtete am Freitag über Kontakte mit der Lufthansa mit dem Ziel, die Verhandlung unter Vermittlung eines Schlichters wieder aufzunehmen. Eine Lufthansa-Stewardess im UFO-Streiklokal zeigte sich „begeistert über die Nachricht“. Zuversichtlich sagte sie: „Unser Kampf hat Erfolg.“ Die Stewardess arbeitet seit 23 Jahren bei der Lufthansa. „Das ist mein erster Ausstand, aber er ist nötig“, sagte die 47-Jährige. Sie habe sich mit dem Unternehmen stets gern identifiziert. „Ich wäre froh, wenn das so bleiben kann“, fügte sie hinzu. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)