Schröder wirbt weiter für Flexi-Quote

Schröder wirbt weiter für Flexi-Quote Berlin (dapd). Trotz der Ablehnung der FDP verfolgt Familienministerin Kristina Schröder (CDU) ihren Vorschlag einer verpflichtenden Regelung weiter, um Frauen den Zugang zu Führungsetagen in der Wirtschaft zu erleichtern. Schröder plant einen Frauen-Karriere-Index, um die Berücksichtigung von Frauen in Unternehmen besser vergleichen zu können. „Ich will Klarheit darüber haben, wo Frauen faire Chancen haben und wo nicht“, sagte Schröder am Mittwoch bei einer Konferenz der Zeitung „Die Welt“ zu „Frauen im Top-Management“. Der Frauen-Karriere-Index soll von Wissenschaftlern ermittel werden und „objektiv und unabhängig“ sein. Von dem Index verspricht sich Schröder eine Trennung von „Spreu und Weizen“. Ihr Ziel sei es, „dass engagierte Unternehmen auch als solche wahrgenommen werden und den Imagegewinn einstreichen können“. Die Ergebnisse sollen auf einer eigenen Homepage veröffentlicht werden. Schröder will alle voll mitbestimmunsgpflichtigen Unternehmen gesetzlich zur Einführung einer Flexi-Quote, also einer selbst gesetzten Quote für Frauen in Vorstand und Aufsichtsrat, verpflichten. Die CDU-Politikerin kritisierte, dass die FDP ihr Vorhaben weiterhin blockiere. Die Liberalen lehnen jegliche Quotenregelung für Frauen ab. Die DAX 30-Unternehmen haben sich bereits individuelle Quoten für ihre Führungsebenen unter dem Vorstand gegeben. Schröder kündigte an, sich in zwei Wochen mit den DAX-Vorständen treffen zu wollen, um sich über den Stand der freiwilligen Selbstverpflichtung zu informieren. dapd (Politik/Politik)

Studie: Deutsche Politik beim Thema Nachhaltigkeit kein Vorbild

Studie: Deutsche Politik beim Thema Nachhaltigkeit kein Vorbild Berlin (dapd). Die politischen Entscheidungsträger in Deutschland werden beim Thema Nachhaltigkeit ihrer Vorbildfunktion offenbar nicht gerecht. Das ergab eine Studie der Leuphana Universität Lüneburg im Auftrag des Umweltverbandes WWF, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. Die Organisation kritisierte zudem die mangelnde Koordination zwischen Bund und Ländern. Für das „Politikbarometer zur Nachhaltigkeit in Deutschland“ hatte die Leuphana Universität 18 Interviews mit den zuständigen Ansprechpartnern aus den Bundesministerien und den Bundestagsfraktionen geführt und ausgewertet. Das Ergebnis der Untersuchung sei mit Blick auf allgemeine Wettervorhersagen „wechselhaft“, sagte der Mitautor der Studie, Harald Heinrichs. Die Gesellschaft erwarte von der Politik eine Vorbildfunktion, sagte Geschäftsführer von WWF Deutschland, Eberhard Brandes. Die Handlungsbereitschaft innerhalb der Bevölkerung sei „sehr hoch“, die Politik müsse aber den Weg vorgeben. „Nachhaltigkeit muss Chefsache sein“, verlangte Brandes. Zudem kritisierte er den Austausch zwischen den politischen Ebenen. Es fehle an übergreifender Koordination. So bestehe etwa ein eklatanter Mangel an Abstimmung zwischen den Bundesministerien, aber auch zwischen Bund und Ländern. „Die Studie zeigt, dass Anspruch und Wirklichkeit bei dieser Regierung stark auseinandergehen“, monierte Brandes im Interview der Nachrichtenagentur dapd. Nachhaltigkeit, also das Einbeziehen ökologischer, ökonomischer und sozialer Folgen ins Handeln, komme im Alltagsgeschäft allzu oft unter die Räder. (Studie des WWF zur Nachhaltigkeit Deutschlands: http://url.dapd.de/WGWMk2 ) dapd (Politik/Politik)

GM lässt Zukunft von Bochumer Opel-Werk offen

GM lässt Zukunft von Bochumer Opel-Werk offen Detroit/Bochum (dapd). Die Zukunft des von der Schließung bedrohten Opel-Werks in Bochum ist auch bei der Hauptversammlung der US-Muttergesellschaft General Motors (GM) nicht geklärt worden. GM-Vorstandsvorsitzender Dan Akerson kündigte bei dem Aktionärstreffen in Detroit Milliardeninvestitionen bei dem deutschen Autohersteller in neue Modelle an, doch gleichzeitig will er Kapazitätsabbau „wann und wo möglich“. Zudem sollten Synergien aus der Allianz mit Peugeot genutzt und dazu Gespräche mit den Gewerkschaften geführt werden. Die IG Metall in Nordrhein-Westfalen sieht nun Chancen für Bochum. „Wir unterstreichen unser Engagement für Opel, indem wir Milliarden in neue Modelle wie den Mokka investieren“, kündigte Akerson laut Pressemitteilung des Konzerns an. „Wir tätigen diese Investition, obwohl wir Überkapazitäten und hohe Fixkosten in der Region angehen.“ Der neue Opel Astra werde künftig in zwei Werken mit drei Schichten anstelle in drei Fabriken gebaut. Die Produktion des kleinen SUV Mokka hat GM an das kostengünstige Korea vergeben. Vor wenigen Wochen hatte GM beschlossen, die Produktion des wichtigsten Modells Astra aus dem Hauptwerk Rüsselsheim nach England und Polen zu verlagern. Die Beschäftigten in England hatten dafür Lohneinbußen akzeptiert. „Auf der Hauptversammlung hätte genauso das Aus des Standorts Bochum verkündet werden können“, sagte ein Sprecher der IG Metall am Mittwoch auf Anfrage. Das sei aber nicht der Fall gewesen. Daraus ergeben sich nach seinen Worten weitere Möglichkeiten für Gespräche. Er begrüßte die Ankündigung milliardenschwerer Investitionen für Opel. Das sei stets eine Forderung der Gewerkschaft gewesen. GM hat dem Werk in Bochum eine Bestandsgarantie bis Ende 2014 gegeben. Akerson sagte, dass es bei der von ihm entworfenen globalen Wachstumsvision für GM Risiken gebe. Ein Faktor sei dabei die Rezession in Europa, die Probleme wie Überkapazitäten verschärfe. Gespräche mit Gewerkschaften sollen laut Akerson dabei helfen, den Autohersteller wettbewerbsfähiger zu machen. Zudem verspricht er sich von der neuen Allianz mit Peugeot eine Senkung der Beschaffungskosten. Bereits vor der Hauptversammlung hatte Akerson erklärt, GM komme bei der Sanierung des verlustträchtigen Europageschäfts um die Tochtergesellschaft Opel voran. „Wir machen einige Fortschritte bei unseren Gesprächen über die Anpassung der Kapazitäten an die Nachfrage“, sagte er dem US-Fernsehsender CNBC. Akerson erinnerte dabei an die Einigung mit den Gewerkschaften in England und Polen sowie an Gespräche mit der IG Metall in Deutschland. Einzelheiten nannte er allerdings nicht. GM macht seit mehr als zehn Jahren Milliardenverluste in Europa und muss seine Produktionskapazität reduzieren. Zuletzt hatte der Konzern ein Werk in Antwerpen geschlossen. Seitdem ist die Nachfrage nach Modellen von Opel und der Schwestermarke Vauxhall aber weiter gefallen. Allein im wichtigsten Markt Deutschland wurden im Mai elf Prozent weniger Opel-Fahrzeuge verkauft. Das Werk in Bochum gilt daher als von der Schließung gefährdet. Der Opel-Aufsichtsrat will am 28. Juni über ein Sanierungsmodell beraten. Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke hatte auf einer Betriebsversammlung im Mai gesagt, es gebe bislang keine Entscheidung darüber, was mit dem Standort Bochum nach 2014 passiere. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

CDU attackiert SPD-Linke

CDU attackiert SPD-Linke Berlin (dapd). Forderungen der SPD-Linken belasten die Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition über den europäischen Fiskalpakt. „Die Ultraroten in der SPD haben den Ernst der Lage noch immer nicht begriffen“, sagte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe der Nachrichtenagentur dapd am Mittwoch in Berlin. „Sigmar Gabriel muss seine linken Genossen schnellstmöglich zur Vernunft bringen.“ Gröhe fügte hinzu, Europa brauche den Fiskalpakt dringend. „Verbindliche Schuldenbremsen in allen europäischen Ländern werden für mehr Stabilität und weniger Staatsschulden sorgen. Parteitaktische Spielchen beim Fiskalpakt schaden Deutschland als dem Stabilitätsanker Europas“, betonte der CDU-Politiker. Die Sprecherin der Demokratischen Linken in der SPD, Hilde Mattheis, hatte ihre Partei aufgefordert, die Bedingungen für eine Zustimmung zum Fiskalpakt „deutlich nachzuschärfen“. Die vom Parteivorstand genannten Bedingungen für eine Zustimmung zum Fiskalpakt seien sehr breit und weich formuliert, sagte Mattheis der „Berliner Zeitung“. Auch der Juso-Vorsitzende Sascha Vogt sprach sich für „verbindliche Schritte für eine gemeinsame Einnahmepolitik“ der EU aus, beispielsweise Mindeststeuersätze für Unternehmen und Vermögen sowie Euro-Bonds. Dies wird von der Regierung strikt abgelehnt. Auch die SPD-Verhandlungsführer sprechen nicht mehr von Euro-Bonds zur Bekämpfung der Krise. dapd (Politik/Politik)

Opfer von DDR-Heimerziehung erhalten Unterstützung

Opfer von DDR-Heimerziehung erhalten Unterstützung Berlin (dapd-lsc). Opfer der DDR-Heimerziehung können bald mit einer Unterstützung rechnen. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch in Berlin die Einrichtung eines Fonds. Aus diesem sollen Beratungsstellen finanziert werden, die Betroffenen bei der Aufarbeitung ihrer Lebensgeschichte, bei der Suche nach Akten und beim Zugang zu Hilfeleistungen und Rentenersatzleistungen aus dem Fonds helfen. In den Fonds werden der Bund und die ostdeutschen Länder je zur Hälfte insgesamt 40 Millionen Euro einzahlen. Hilfen sollen ab 1. Juli gewährt werden können. Die Höchstsumme pro Person beträgt 10.000 Euro. Geholfen werden soll Menschen, die zwischen 1949 und 1990 in der DDR unter einer Erziehung in einem Heim gelitten haben. dapd (Politik/Politik)

Chinesische Firmen planen Übernahmen in Deutschland

Chinesische Firmen planen Übernahmen in Deutschland Frankfurt/Main (dapd). Deutschland liegt als Investitionsziel bei chinesischen Unternehmen hoch im Kurs; weitere Übernahmen sind wahrscheinlich. Jeder vierte befragte Manager zählt die Bundesrepublik zu den drei attraktivsten Investitionszielen weltweit, wie aus einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (E&Y) hervorgeht, die am Mittwoch in Frankfurt am Main vorgestellt wurde. Beliebter sind demnach nur China selbst (61 Prozent) und die USA (29 Prozent). Neun Prozent der befragten chinesischen Unternehmen, die in Deutschland investieren wollen, planen der Untersuchung zufolge Unternehmenskäufe. Weitere 56 Prozent gaben an, an Joint Ventures interessiert zu sein. Die chinesischen Firmen schätzen vor allem die gute Infrastruktur sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland. Wenn sich die Unternehmen aus der Volksrepublik bereits für einen Standort in Europa entschieden haben, dann ist es demnach in 63 Prozent der Fälle Deutschland. Frankreich und die Niederlande folgen mit 13 und 10 Prozent weit dahinter. „Deutsche Unternehmen und Marken sind in China sehr angesehen, das prägt das Bild Deutschlands als Investitionsstandort bei chinesischen Firmen“, erklärte Yi Sun, bei E&Y zuständig für das China-Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) gab laut der Studie an, in den kommenden Jahren im Ausland investieren zu wollen, 16 Prozent waren sich sogar sicher. Westeuropa liegt als meistgenanntes Ziel der Investitionsziele mit 24 Prozent weit vor Nordamerika mit 9 Prozent. Die Kassen vieler chinesischen Firmen sind laut E&Y prall gefüllt für die Ausdehnung nach Deutschland. Am größten sei das Interesse an Maschinenbau- und Autofirmen. Da in China längst mehr Waren produziert als im Land gebraucht würden, suchten die chinesischen Unternehmen auch neue Absatzmärkte. „Das geht am besten, indem man Firmen im Ausland kauft oder Joint Ventures gründet und damit auf bereits bestehende Vertriebskanäle zurückgreifen kann“, sagte Sun. Für die Studie wurden den Angaben zufolge 400 Führungskräfte mittelgroßer und großer chinesischer Unternehmen aus verschiedenen Branchen befragt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Neue Verhandlungsrunde über Fiskalpakt begonnen

Neue Verhandlungsrunde über Fiskalpakt begonnen Berlin (dapd). Regierung und Opposition versuchen erneut, sich über den europäischen Fiskalpakt zu verständigen. Spitzenvertreter der Parteien kamen am Mittwochvormittag im Berliner Kanzleramt zusammen, um mit Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einer Lösung zu suchen. Die Koalition möchte den Fiskalpakt noch vor der Sommerpause verabschieden und ist dabei auf Unterstützung der Opposition angewiesen, da für die Ratifizierung Zweidrittelmehrheiten in Bundestag und Bundesrat nötig sind. SPD und Grüne stellen Bedingungen für ihre Zustimmung zum Fiskalpakt. Unter anderem verlangen sie, dass sich die Regierung in Europa für eine Finanztransaktionssteuer stark macht. Die Linke lehnt den Vertrag grundsätzlich ab. dapd (Politik/Politik)

Dresdner Solarwatt steht vor der Insolvenz

Dresdner Solarwatt steht vor der Insolvenz Dresden (dapd-lsc). Krisenstimmung beim Dresdner Solarunternehmen Solarwatt: Die Firma hat wegen Überschuldung und möglicher Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht Dresden ein sogenanntes Schutzschirmverfahren beantragt. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Geplant sei eine Sanierung in Eigenverwaltung. Eine Entscheidung des Gerichts über den Antrag stehe aber noch aus. Die 1993 gegründete Solarwatt AG beschäftigt 460 Mitarbeiter und ist nach eigenen Angaben einer der führenden deutschen Hersteller von Solarmodulen und Photovoltaik-Komplettpaketen. Solarwatt leidet offenbar wie andere Solarunternehmen auch unter dem massiven Preisverfall durch Konkurrenz in Asien. 2011 brach der Umsatz Medienberichten drastisch ein. Die Produktion in dem Unternehmen läuft nach den Angaben weiter. Unklar war zunächst, ob Entlassungen geplant sind. Das Unternehmen gilt als größtes eigenständiges Photovoltaik-Unternehmen in Sachsen. Die Solarworld AG beschäftigt im sächsischen Freiberg deutlich mehr Mitarbeiter, hat ihren Konzernsitz aber in Bonn. Bei Solarwatt hatte sich die Situation in den vergangenen Tagen und Wochen zugespitzt. Anfang der Woche erklärte das Unternehmen, die Banken hätten neue Kredite vom Zustandekommen eines Sanierungskonzepts abhängig gemacht. Die Aktionäre hätten sich aber nicht auf ein solches Konzept einigen können. Das Schutzschirmverfahren ist eine Variante des Insolvenzverfahrens. Es wurde mit der Reform des Insolvenzrechts eingeführt. Das entsprechende Gesetz ist erst seit Anfang März in Kraft. Es soll Unternehmen bereits bei drohender Zahlungsunfähigkeit die Möglichkeit einräumen, binnen drei Monaten frei von Vollstreckungsmaßnahmen einen Sanierungsplan auszuarbeiten. Einen Insolvenzverwalter gibt es in diesem Verfahren nicht. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Putzmeister-Chef: Alleine keine Chance gegen Ansturm aus China

Putzmeister-Chef: Alleine keine Chance gegen Ansturm aus China Aichtal (dapd). Der Chef des kürzlich vom chinesischen Unternehmen Sany übernommenen Betonpumpenherstellers Putzmeister, Norbert Scheuch, sieht einen derzeit nicht auszugleichenden Wettbewerbsvorteil für chinesische Unternehmen. „Die generieren ihren Gewinn und ihren Cash Flow in diesem riesigen Binnenmarkt China, um dann Auslandsmärkte zu sponsern“, sagte der Vorsitzende der Putzmeister-Geschäftsführung der Nachrichtenagentur dapd. Europäische und gerade auch deutsche Hersteller hätten auf dem chinesischen Markt zwar Wachstumsraten von fünf oder sechs Prozent. Die chinesischen Unternehmen würden ihre Umsätze aber erheblich mehr steigern. Sany mit seinen etwa 70.000 Mitarbeitern ist eigenen Angaben zufolge der größte Baumaschinenhersteller in China. Der Konzern hatte den deutschen Pumpenhersteller zu Jahresbeginn für rund eine halbe Milliarde Euro inklusive Schulden gekauft. Putzmeister war in der Wirtschaftskrise in Schieflage geraten und sah sich daraufhin nach einem Investor um. Scheuch betonte, im Unternehmen habe man erkannt: „Alleine können wir den Ansturm, der sich aus China abzeichnet, nicht aushalten.“ Sany erwirtschafte einen Gewinn, der drei Mal so groß sei wie der Putzmeister-Umsatz. „Hätten die gesagt: ‚Einen Teil des Betrages investieren wir mal, um den Markt zu erobern‘, hätte uns das in Schlagseite gebracht“, sagte Scheuch. Um die Zukunft seines Unternehmens hat Scheuch, der seinen Vorsitz bei Putzmeister behält und zugleich in den Sany-Vorstand aufrückt, keine Angst. Sany habe für jeden Geschäftsbereich ein Vorbildunternehmen definiert. Im Bereich Betonpumpen sei das Putzmeister gewesen. Mit den Pumpen kann Beton in große Höhen befördert werden, so kamen sie beim Bau des derzeit höchsten Gebäudes der Welt, des Burj Khalifa in Dubai zum Einsatz. Eine Betonpumpe der Firma wurde bei der Atomkatastrophe in Japan auch dazu genutzt, Wasser zu fördern, um die Brennstäbe in Fukushima zu kühlen. Sany-Chef Liang Wengen, der als reichster Chinese gilt, sagte bei seinem Antrittsbesuch in Aichtal, Putzmeister solle zu einem „der besten Baumaschinenhersteller“ werden. Schon in diesem Jahr werde eine Umsatzsteigerung von 125 Millionen auf 700 Millionen angestrebt. Das vorläufig festgesetzte Geschäftsziel sei, dass der Umsatz 2016 schließlich zwei Milliarden Euro betrage. Sorgen wegen möglicher Jobverlagerungen macht sich Scheuch nicht. Das liege an der chinesischen Kultur, die vom Konfuzianismus beeinflusst sei. In dieser Denkweise gebe es nur Chef und Untergebener. „Man kennt nicht die rationale kollegiale Diskussion Gleichgestellter“, sagte Scheuch. Das führe dazu, dass der Chef sich nicht verpflichtet fühle, seine Entscheidungen mitzuteilen. Auf der anderen Seite fühle er sich aber dazu verpflichtet, mit seinen Mitarbeitern fürsorglich umzugehen. Bei Putzmeister konnten die Beschäftigten nach der ersten Aufregung und verzweifelter Proteste nach der Übernahme aufatmen: Die Geschäftsführung von Putzmeister und die IG Metall hatten eine Standortsicherung für die 1.100 Mitarbeiter an den Standorten Aichtal und im hessischen Gründau bis 2020 vereinbart. Damit sind betriebsbedingte Kündigungen im Zusammenhang mit der Übernahme ausgeschlossen. Noch hapere es aber an der Kommunikation, sagte Scheuch. „Die Sprache und das Verstehen ist einfach ein Problem“, sagte er. „Die chinesische Manager-Generation, die heute entscheidet, ist was ihre sprachlichen Fähigkeiten betrifft, sehr begrenzt.“ Aus China werde derzeit zudem wenig vorgegeben. „Zu sehr offline ist auch nicht gut“, sagte er. Er selbst sei derzeit ein Mal im Monat in China. „Wir sortieren uns noch“, sagte er. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Servicesektor steigert Umsatz um über fünf Prozent

Servicesektor steigert Umsatz um über fünf Prozent Wiesbaden (dapd). Der Umsatz in ausgewählten Dienstleistungsbereichen ist im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,4 Prozent gestiegen. Die Zahl der Beschäftigten nahm um 4,2 Prozent zu. Der Umsatz in Verkehr und Lagerei nahm um 3,8 Prozent und im Bereich Information und Kommunikation um 5,8 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen stieg er um 5,9 Prozent. Am stärksten war die Zunahme bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit plus 8,1 Prozent. Im Vergleich zum vierten Quartal 2011 stieg die Zahl der Beschäftigten in den Dienstleistungsbereichen saisonbereinigt um 0,4 Prozent. Der Umsatz legte um 1,5 Prozent zu. (Meldung des Statistischen Bundesamtes: http://url.dapd.de/V9cIg5) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)