Mainz (dapd). Die Deutschen sind weiter in Sektlaune: 2011 tranken sie 335 Millionen Liter Sekt und damit im Schnitt gut vier Liter oder fünfeinhalb Flaschen pro Kopf. Das teilte das Deutsche Weininstitut am Freitag in Mainz mit. Bei einem geschätzten weltweiten Sektkonsum von rund zwei Milliarden Flaschen pro Jahr wird damit etwa jede fünfte Flasche Sekt in Deutschland getrunken. Insgesamt stellten im vergangenen Jahr 1.590 Betriebe in Deutschland 420 Millionen Flaschen Schaumwein her. 86 Prozent werden dabei von den sieben größten Sektherstellern mit einem Absatz von mehr als fünf Millionen Litern Schaumwein pro Betrieb und Jahr hergestellt. Das Gros stammt von ausländischen Weinen, die nach Deutschland importiert und zu Sekt gemacht werden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Rösler bezeichnet den Euro als sicher
Berlin (dapd). Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hat den Euro als sicher bezeichnet. „Das Geld in Deutschland selber ist sicher“, sagte er am Freitag in einem Interview des Fernsehsenders n-tv. Die Menschen bräuchten keine Angst zu haben. „Trotzdem müssen wir natürlich alles dafür tun, dass unsere Währung stabil bleibt. Das ist die Aufgabe der Bundesregierung, aller europäischen Regierungen innerhalb der Eurozone. Aber genau das werden wir auch gemeinsam schaffen“, fügte er hinzu. Über die sich abzeichnenden neuen Staatsanleihekäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB) sagte er: „Anleihenankäufe, das liegt in der Unabhängigkeit, in den Möglichkeiten der Europäischen Zentralbank.“ Er fügte hinzu: „Trotzdem sagen wir, muss man immer darauf achten, dass hier das richtige Maß gehalten wird. Nicht, dass Inflation am Ende des Horizontes dann droht. Und deswegen müssen wir aufpassen.“ Rösler lobte gleichzeitig den EZB-Präsidenten Mario Draghi: Er habe in den Schuldenländern Strukturreformen angemahnt, „Haushalte zu konsolidieren und Wachstum durch wirtschaftliche Reformen möglich zu machen“ und gesagt: „Keine Bankenlizenz, zum Beispiel für den Stabilitätsmechanismus, auch über die EZB.“ Über Griechenland sagte Rösler: „Wir warten den Troika-Bericht ab. Trotzdem bleibe ich sehr skeptisch.“ Es gebe wenig Fortschritte bei den Verwaltungsreformen und bei der Privatisierung. „Wenn die Reformen nicht erbracht wurden, also keine Leistung, dann kann es eben auch keine weiteren Gegenleistungen mehr geben.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Mercedes-Benz erleidet ersten Einbruch seit drei Jahren
Stuttgart (dapd). Die schwächelnde Konjunktur hat mit Mercedes-Benz jetzt auch die erste Premiummarke erreicht. Im Juli gingen die weltweiten Verkäufe auf Jahressicht um 3,1 Prozent auf 97.327 Fahrzeuge zurück, wie der Mutterkonzern Daimler am Freitag in Stuttgart mitteilte. Im Geschäftsfeld Mercedes-Benz-Cars, zu dem auch noch die Marken Smart und Maybach gezählt werden, ging der Absatz um 3,2 Prozent auf 105.449 Fahrzeuge zurück. Ein Minus gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnete Mercedes-Benz zuletzt vor knapp drei Jahren – im September 2009. Der Geschäftsleiter Vertrieb, Joachim Schmidt, äußerte sich dennoch zufrieden: „Trotz zahlreicher bevorstehender Modellwechsel und schwierigen Marktbedingungen in Südeuropa liegen wir im bisherigen Gesamtjahr weiterhin auf Wachstumskurs und damit auf einem guten Weg, 2012 einen neuen Absatzrekord zu erzielen.“ In den ersten sieben Monaten stiegen die Verkäufe von Mercedes-Benz um 5,5 Prozent auf 750.251 Autos an. Für diesen Zeitraum ist das ein Rekordwert. Schmidt geht davon aus, dass der Absatz im zweiten Halbjahr wieder an Fahrt gewinnt. „Ganz besonders dazu beitragen wird unsere neue A-Klasse, die ab September in den Handel kommt“, sagte er. Bisher seien schon weit über 40.000 Fahrzeuge des Modells bestellt worden. An der Börse hatte der Einbruch keinen negativen Einfluss. Die Daimler-Aktie kletterte bis zum Nachmittag um 1,7 Prozent auf 39,69 Euro. Hersteller wie Peugeot, Opel oder Fiat, die vor allem von Westeuropa abhängig sind, mussten bereits starke Absatzeinbrüche hinnehmen. Auch für Mercedes-Benz ging es im Juli in Westeuropa mit einem Minus von 10,2 Prozent deutlich abwärts. Für die ersten sieben Monate liegen die Verkäufe noch ganz leicht im Plus. Warten auf A-Klasse führt zu Minus in Deutschland In Deutschland liegen die Verkäufe bisher mit 149.016 Einheiten um zwei Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Im Juli machte sich aber verstärkt die bevorstehende Markteinführung der neuen A-Klasse bemerkbar. Der Absatz ging um 11,3 Prozent auf 20.487 Fahrzeuge zurück. Mit 14.128 verkauften Fahrzeugen im Juli in China musste die Marke mit dem Stern auf dem dortigen Markt einen leichten Rückgang hinnehmen. Ein Grund dafür ist Konzernangaben zufolge, dass die erste Generation der volumenstarken B-Klasse ausgelaufen und nicht mehr verfügbar gewesen ist. Insgesamt stiegen die Verkäufe in China seit Jahresbeginn um 6,7 Prozent auf einen neuen Absatzrekord von 113.519 Einheiten. In Nordamerika und Mexiko verbuchte Mercedes-Benz in den ersten sieben Monaten zweistellige Zuwächse. In Kanada stieg der Absatz um 10,1 Prozent, in den USA um 13,8 Prozent und in Mexiko um mehr als ein Viertel. Der Verband der Automobilindustrie hat insgesamt im Juli für die deutschen Hersteller ein Exportplus von drei Prozent gemeldet. Der Bestelleingang aus dem Ausland zeige zudem, dass der Weltautomobilmarkt weiter wachse. Im Juli haben deutsche Marken den Angaben nach 16 Prozent mehr Auslandsorder verbuchen können. Auf dem deutschen Markt gab es dagegen insgesamt fünf Prozent weniger Neuzulassungen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
2.000 Demonstranten gegen Neonazi-Aufmarsch in Bad Nenndorf erwartet
Bad Nenndorf (dapd). Zum alljährlichen Aufmarsch von Rechtsextremen in Bad Nenndorf am Samstag (4. August) werden rund zweitausend Gegendemonstranten erwartet. Bei der Kundgebung des Bürgerbündnisses „Bad Nenndorf ist bunt“ wollen der Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin, und der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses, Sebastian Edathy (SPD), sprechen. Seit 2006 ziehen Rechtsextremisten aus dem In- und Ausland jeden Sommer zum Bad Nenndorfer Wincklerbad. Dort hatte die britische Armee nach dem Zweiten Weltkrieg ein Verhörzentrum für gefangene Nationalsozialisten eingerichtet. Auch in Hannover wollen sich die Rechtsextremen am Samstag versammeln. Ein Demonstrationszug durch die Innenstadt wurde allerdings von den Behörden verboten. Stattdessen soll es eine Kundgebung hinter dem Bahnhof geben. Auch in Hannover sind Gegenveranstaltungen angemeldet worden. dapd (Politik/Politik)
Rösler: Kritik muss man aushalten können
Berlin (dapd). FDP-Chef und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler sieht trotz parteiinterner Kritik an seiner Person keinen Grund zum Rückzug. Er habe mit der Stabilisierung der Währung und dem Wachstum in Deutschland „eine große Aufgabe vor sich“, sagte Rösler am Freitag dem Fernsehsender n-tv. Er fügte hinzu: „Das ist eine Herausforderung, und der müssen Sie sich stellen.“ Zudem betonte er: „Ich tue das gerne.“ Sein Kieler Parteifreund Wolfgang Kubicki hatte zuvor in einem Interview geäußert, der FDP-Landeschef in Nordrhein-Westfalen, Christian Lindner, sei der „geborene neue Bundesvorsitzende“. Damit hatte er eine neuerliche parteiinterne Führungsdebatte ausgelöst. Rösler sagte dazu: „In der Funktion als Parteivorsitzender, aber auch als Wirtschaftsminister, ist es doch ganz natürlich, dass Sie Kritik ausgesetzt sind.“ Das müsse man aushalten können. Brüderle: Alles ist gesagt Kubicki, der schleswig-holsteinischer Fraktionschef ist, plädierte zudem für einen Kurswechsel der Liberalen im Bund in Richtung Bündnis mit SPD und Grünen. Rösler lehnt dies jedoch entschieden ab: „Gerade wenn Sie das wichtigste Thema sehen, Europa, dann stellen wir fest, es gibt keine Gemeinsamkeiten in dieser wichtigen Frage zwischen SPD und Grünen und FDP“, sagte er. Dies sehe „übrigens Christian Lindner genauso wie die gesamte Führung der FDP“. FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle hielt die Führungsdebatte in seiner Partei derweil für beendet. „Der Bundesvorsitzende hat vor zwei Wochen eindeutig erklärt, dass er beim nächsten Bundesparteitag als Vorsitzender wieder kandidieren will“, sagte Brüderle der „Rhein-Zeitung“ (Freitagausgabe). „Damit ist zu dieser Debatte alles gesagt.“ Seinen Parteifreunden riet Brüderle, gelassen zu bleiben und sich auf den politischen Gegner zu konzentrieren. Die Grünen reagierten mit Häme auf die Querelen bei den Liberalen. „Der neu ausgebrochene Streit in der FDP offenbart die inhaltliche Orientierungslosigkeit der Partei“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer Volker Beck am Freitag in Berlin. Es gehe wieder einmal nicht um Inhalte, sondern allein um Personen, Posten und Koalitionen. „Alles andere ist nachrangig. Dies zeigt: Die FDP braucht keiner“, sagte Beck. dapd (Politik/Politik)
Von der Leyen kritisiert indirekt Renteneintrittsalter in Frankreich
Berlin (dapd). Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat indirekt Kritik am vergleichsweise frühen Renteneintrittssalter in Frankreich geübt. Im Interview des WDR gab sie zu bedenken, dass es zwar erfreulich sei, dass die Menschen in Europa insgesamt immer älter würden. Zugleich müssten die gewonnenen Lebensjahre zum Teil aber auch in mehr Arbeit investieren werden. „Diese Debatte müssen wir auch mit Frankreich führen“, bekräftigte sie. Von der Leyen bezog sich damit auf die Entscheidung der neuen französischen Regierung unter François Hollande, wonach Personen mit langer Erwerbsbiografie künftig wieder mit 60 in Rente gehen können. Für alle anderen Arbeitnehmer gilt das bei der Rentenreform 2010 festgelegte Renteneintrittsalter von 62 Jahren. In der Debatte über den Zusammenhalt in der Euro-Zone plädierte von der Leyen für eine stärkere politische Integration. Momentan sei man in intensiven Debatten über die gemeinsame Währung. Allerdings müsse man dann auch hohe Standards haben. Auch müssten nun die Arbeitsmärkte in Europa analysiert werden. Dabei gelte es konkrete Verabredungen zu treffen, „die dann auch klarmachen: Auf dieses Europa kann man sich verlassen.“ dapd (Politik/Politik)
Sellering warnt vor Vorverurteilung Drygallas
Schwerin (dapd). In der Affäre um die Kontakte der Olympionikin Nadja Drygalla zu rechtsextremen Kreisen hat Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) vor einer Vorverurteilung gewarnt. „Sippenhaft gibt es natürlich in einem Rechtsstaat nicht“, sagte er am Freitag auf dapd-Anfrage. Jetzt müsse zunächst geprüft werden, „was ihr persönlich vorzuwerfen ist, ob sie persönlich zu diesem Gedankengut steht, ob sie sich aktiv für die NPD einsetzt“. Ein Mitwissen um die Beziehungen Drygallas zu einem Neonazi wies Sellering indes zurück. Von den Verbindungen der Ruderin sei er überrascht „wie alle anderen auch“. Zuvor hatte Innenminister Lorenz Caffier (CDU) Kontakte der ehemaligen Polizeibeamtin Drygalla zu Rechtsextremisten bestätigt. Im vergangenen Jahr sei im Ministerium bekannt geworden, dass „auch Personen zum Bekanntenkreis von Nadja Drygalla gehören, die der offen agierenden rechtsextremistischen Szene zugehörig sind“, teilte der Unionspolitiker am Freitag in Schwerin mit. Daraufhin habe die Athletin zum 30. September 2011 einen Antrag auf Entlassung aus dem Polizeidienst gestellt. dapd (Politik/Politik)
Finanzielle Lage bei Sovello schlimmer als befürchtet
Thalheim (dapd). Etwa die Hälfte der 1.000 Mitarbeiter des insolventen Solarmodulherstellers Sovello aus Thalheim in Sachsen-Anhalt ist arbeitslos. Für die Einrichtung der von der alten Geschäftsführung zugesagten Transfergesellschaft für etwa 500 Beschäftigte sei nicht genügend Geld vorhanden, sagte Insolvenzverwalter Lucas F. Flöther am Freitag. Den Betroffenen ware bereits vor der Insolvenzeröffnung am 1. August gekündigt worden. Nach den alten Plänen sollten sie ab Anfang August für fünf Monate in die Transfergesellschaft wechseln. Flöther bezeichnete die finanzielle Lage des Unternehmens weit schlimmer als befürchtet. Eine Fortführung des Geschäftsbetriebs sei aber vorerst möglich. Zur Rettung des Unternehmens will er umgehend die Gespräche mit Interessenten fortsetzen. Über Anzahl und Herkunft der potenziellen Investoren wurde zunächst nichts mitgeteilt. Die Sovello GmbH hatte am 14. Mai wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet. Zunächst versuchte die Geschäftsführung eine Sanierung in sogenannter Eigenverwaltung. In den zweieinhalb Monaten bis zur Insolvenzeröffnung am 1. August verschlechterte sich den Angaben zufolge die Situation jedoch weiter, so dass das Dessauer Amtsgericht eine Fortsetzung der Eigenverwaltung ablehnte und mit Flöther einen Insolvenzverwalter einsetzte. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens lief das Insolvenzgeld aus, und Sovello muss nun die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter wieder selbst bezahlen. Der Insolvenzverwalter will zunächst weiter produzieren lassen. Allerdings drohten für den Fall, dass kurzfristig kein Investor gefunden wird, weitere Entlassungen und eine weitere Reduzierung der Produktion. Der bisherige Vorsitzende der Geschäftsführung, Reiner Beutel, wurde von seinen Aufgaben entbunden. Hingegen bleiben der technische Geschäftsführer Hans-Jörg Axmann und Vertriebsgeschäftsführer Andreas Ehrler im Unternehmen und sollen Flöther bei den Gesprächen mit potenziellen Investoren unterstützen. Das Land Sachsen-Anhalt und die Investitionsbank hatten am Montag weitere Hilfe für das Unternehmen wegen der Unternehmenssituation und rechtlicher Restriktionen abgelehnt. Zur Begründung hieß es, es lägen bislang keine tragfähigen Konzepte vor. Kritisiert wurden auch die Vorstellungen eines von der alten Geschäftsführung ins Spiel gebrachten Investors. Nach dessen Planungen sollte künftig überwiegend in China produziert werden. Für Sovello seien bis Ende 2011 durch die Investitionsbank Darlehen in Höhe von 37 Millionen Euro bereitgestellt worden, erklärte die Investitionsbank. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Asien und USA treiben Geschäfte bei Autozulieferer ElringKlinger an
Dettingen/Erms (dapd). Der Autozulieferer ElringKlinger hat im ersten Halbjahr Rückgänge im schwächelnden westeuropäischen Automarkt mit der Nachfrage in den Wachstumsmärkten und in Nordamerika mehr als wettgemacht. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14,2 Prozent auf 569,8 Millionen Euro, wie der Hersteller von Getriebeteilen und Motorkomponenten am Freitag in Dettingen/Erms mitteilte. Das Periodenergebnis wuchs um 10 Millionen auf 49,5 Millionen Euro. Der Auftragsbestand belief sich zum 30. Juni auf 485,1 Millionen Euro und übertraf damit das Vorjahresniveau um 8,4 Prozent. „Die weltweite Aufstellung und breite Kundenstruktur halfen, die extrem schwache Entwicklung der westeuropäischen Fahrzeugmärkte aufzufangen“, heißt es im Zwischenbericht des MDAX-Konzerns. Die weltweite Autoproduktion ging im zweiten Quartal zurück. „Wir haben den Markt deutlich übertroffen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Stefan Wolf. Auch die Anleger honorierten die Zahlen. Die Aktie stieg am Vormittag in einem freundlichen Umfeld um über drei Prozent und notierte bei 22,63 Euro. Auf dem deutschen Markt legte der Konzern deutlich um 17,8 Prozent auf 172,9 Millionen Euro zu. Die Umsätze in Europa ohne Deutschland kletterten von Januar bis Juni zwar immerhin um 6,2 Prozent auf 182,1 Millionen Euro. Allerdings ging die Entwicklung im zweiten Quartal zurück. Hinzu komme, dass ein großer Teil der in Europa produzierten Motoren, für die ElringKlinger Komponenten liefert, exportiert werde. Die Nachfrage zog vor allem in den USA an. Nordamerika war mit einem Zuwachs von 23,6 Prozent die am stärksten wachsende Region für den Konzern. „Die USA sind sehr stark, und das erwarten wir auch für die zweite Jahreshälfte“, sagte Wolf. Auch die Umsätze auf dem asiatischen Markt kletterten deutlich, so dass sich sein Anteil am gesamten Konzernumsatz von 14,3 Prozent auf 15,1 Prozent erhöhte. Allerdings sei die Bedeutung der Region noch höher einzuschätzen, da ein Großteil der in Europa hergestellten Fahrzeuge und Fahrzeugteile dorthin exportiert werde. Berücksichtige man diese Exporte, liege der Anteil Asiens am Umsatz bei 22 Prozent. Vor allem die Verkäufe von Turbolader- und Abgasdichtungen, thermischen Abschirmteilen oder gewichtsreduzierten Kunststoffgehäusemodulen hätten zum Umsatzwachstum beigetragen. Aber auch Produkte aus neuen Geschäftsfeldern wie Zellkontaktiersysteme für Lithium-Ionen-Batterien hätten zunehmenden Anteil. In die Forschung für die Elektromobilität, aber auch in neue Produkte im Stammgeschäft investierte ElringKlinger in den ersten sechs Monaten 6,2 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum und gab 30,4 Millionen Euro aus. Laut Wolf musste der Zulieferer zunächst einmal viel investieren, um bei neuen Technologien mithalten zu können. „Die Investitionen werden sich in den nächsten drei Jahren bei 90 bis 95 Millionen Euro jährlich stabilisieren“, sagte er. Erstmals wurden auch die zugekaufte Hug-Gruppe, die Hummel-Formen-Gruppe und der Hug-Zulieferer ThaWa GmbH vollständig in die Bilanz einbezogen. Sie trugen insgesamt mit 16,9 Millionen Euro zum Umsatz bei. Allerdings wirkten sie sich negativ auf das Ergebnis aus. Ihr Ergebnis vor Ertragsteuern lag bei minus 2,9 Millionen Euro. Insbesondere Hug hatte mit ungünstigen Wechselkursen sowie hohen Personalkosten zu kämpfen, die zum Teil aus Abfindungen resultierten. Angesichts der Zahlen bestätigte das Unternehmen seine Jahresprognose. ElringKlinger will den Umsatz 2012 organisch um fünf bis sieben Prozent steigern und erwartet ein operatives Ergebnis inklusive Währungseffekte (Ebit) von 145 bis 150 Millionen nach 126 Millionen Euro im Jahr 2011. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Mercedes-Benz erwartet nach Wachstumsdelle Schub im zweiten Halbjahr
Stuttgart (dapd). Die Premiummarke Mercedes-Benz ist trotz einer Wachstumsdelle zuversichtlich für das Gesamtjahr. Im Juli gingen die weltweiten Verkäufe auf Jahressicht um 3,1 Prozent auf 97.327 Fahrzeuge zurück, wie der Mutterkonzern Daimler am Freitag in Stuttgart mitteilte. Im Geschäftsfeld Mercedes-Benz-Cars, zu dem auch noch die Marken Smart und Maybach gezählt werden, ging der Absatz um 3,2 Prozent auf 105.449 Fahrzeuge zurück. Der Geschäftsleiter Vertrieb, Joachim Schmidt, äußerte sich dennoch zufrieden: „Trotz zahlreicher bevorstehender Modellwechsel und schwierigen Marktbedingungen in Südeuropa liegen wir im bisherigen Gesamtjahr weiterhin auf Wachstumskurs und damit auf einem guten Weg, 2012 einen neuen Absatzrekord zu erzielen.“ In den ersten sieben Monaten stiegen die Verkäufe von Mercedes-Benz um 5,5 Prozent auf 750.251 Autos an. Für das Halbjahr ist das ein Rekordwert. Schmidt geht davon aus, dass der Absatz im zweiten Halbjahr wieder an Fahrt gewinnt. „Ganz besonders dazu beitragen wird unsere neue A-Klasse, die ab September in den Handel kommt“, sagte er. Bisher seien schon weit über 40.000 Fahrzeuge des Modells bestellt worden. Im bisherigen Jahresverlauf zog vor allem die Nachfrage nach der im vergangenen Jahr eingeführten neuen B-Klasse an. Im ersten Halbjahr stellte sie für das Modell neue Verkaufsbestwerte auf und konnte im Juli gegenüber dem Vorjahreswert den Absatz mehr als verdoppeln. Von den Kunden nachgefragt wurden auch die geländegängigen SUVs. Allein im Juli legte die neue M-Klasse um 57,7 Prozent zu und die neue Generation des GLK um 18,5 Prozent. Mit 14.128 verkauften Fahrzeugen im Juli in China musste die Marke mit dem Stern auf dem dortigen Markt einen leichten Rückgang hinnehmen. Ein Grund dafür sei, dass die erste Generation der volumenstarken B-Klasse ausgelaufen und nicht mehr verfügbar gewesen sei. Insgesamt stiegen die Verkäufe in China seit Jahresbeginn um 6,7 Prozent auf einen neuen Absatzrekord von 113.519 Einheiten. In Nordamerika und Mexiko verbuchte Mercedes-Benz in den ersten sieben Monaten zweistellige Zuwächse. In Kanada stieg der Absatz um 10,1 Prozent, in den USA um 13,8 Prozent und in Mexiko um mehr als ein Viertel. In den USA und auf dem Heimatmarkt Deutschland blieb Mercedes-Benz damit die zulassungsstärkste Premiummarke. Hierzulande liegen die Verkäufe bisher mit 149.016 Einheiten um zwei Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Der Verband der Automobilindustrie hat insgesamt im Juli für die deutschen Hersteller ein Exportplus von drei Prozent gemeldet. Der Bestelleingang aus dem Ausland zeige zudem, dass der Weltautomobilmarkt weiter wachse. Im Juli haben deutsche Marken den Angaben nach 16 Prozent mehr Auslandsorder verbuchen können. Auf dem deutschen Markt gab es dagegen insgesamt fünf Prozent weniger Neuzulassungen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)