Schwerin (dapd). In der Affäre um die Kontakte der Olympionikin Nadja Drygalla zu rechtsextremen Kreisen hat Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) vor einer Vorverurteilung gewarnt. „Sippenhaft gibt es natürlich in einem Rechtsstaat nicht“, sagte er am Freitag auf dapd-Anfrage. Jetzt müsse zunächst geprüft werden, „was ihr persönlich vorzuwerfen ist, ob sie persönlich zu diesem Gedankengut steht, ob sie sich aktiv für die NPD einsetzt“. Ein Mitwissen um die Beziehungen Drygallas zu einem Neonazi wies Sellering indes zurück. Von den Verbindungen der Ruderin sei er überrascht „wie alle anderen auch“. Zuvor hatte Innenminister Lorenz Caffier (CDU) Kontakte der ehemaligen Polizeibeamtin Drygalla zu Rechtsextremisten bestätigt. Im vergangenen Jahr sei im Ministerium bekannt geworden, dass „auch Personen zum Bekanntenkreis von Nadja Drygalla gehören, die der offen agierenden rechtsextremistischen Szene zugehörig sind“, teilte der Unionspolitiker am Freitag in Schwerin mit. Daraufhin habe die Athletin zum 30. September 2011 einen Antrag auf Entlassung aus dem Polizeidienst gestellt. dapd (Politik/Politik)