Berlin (dapd). Mehr als ein Jahr nach der Unabhängigkeit des Südsudan sollen Bundeswehrsoldaten dort weiterhin für Stabilität sorgen. Der Bundestag stimmte am Donnerstag in Berlin der Verlängerung der Bundeswehreinsatzes zu, der andernfalls am 15. November auslaufen würde. Die Verlängerung soll bis 31. Dezember 2013 befristet sein. Ebenso wie bei der Mission in der westsudanesischen Provinz Darfur sollen bis zu 50 Bundeswehrsoldaten zum Einsatz kommen dürfen. Tatsächlich vor Ort sind allerdings lediglich 17 deutsche Soldaten sowie 6 Polizeibeamte. Mit der United Nation Mission in South Sudan (UNMISS) wird der weitere Friedensprozesses im Südsudan unterstützt, das sich im Juli 2011 für unabhängig erklärt hatte. Zuvor hatte der Bundestag bereits einer Verlängerung des Einsatzes in Darfur zugestimmt, wo zehn Soldaten und vier Polizeibeamte im Einsatz sind. dapd (Politik/Politik)
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Sparprogramme sollen Ergebnis bei HeidelbergCement verbessern
Heidelberg (dapd). Mit Einsparungen und Preiserhöhungen begegnet der Baustoffkonzern HeidelbergCement einer nachlassenden Nachfrage in Westeuropa. Die Ergebnisqualität habe sich im dritten Quartal vor allem dank der verordneten Einsparungen weiter verbessert, sagte der Vorstandsvorsitzende Bernd Scheifele am Donnerstag in Heidelberg. „Unser Programm ‚FOX 2013‘ ist ein großer Erfolg, und wir haben unser Einsparziel für 2012 bereits übertroffen“, fügte er hinzu. Auch das Nordamerikageschäft lief gut. An der Börse schoss der Aktienkurs nach oben. In einem insgesamt freundlichen Umfeld notierte das HeidelbergCement-Papier am Nachmittag bei 43,54 Euro und damit mehr als vier Prozent im Plus. Der Konzernumsatz stieg im dritten Quartal um 8,9 Prozent auf 3,94 Milliarden Euro. Dazu trugen den Angaben zufolge auch steigende Preise und eine günstige Entwicklung der Wechselkurse bei. Das operative Ergebnis legte um 15,5 Prozent auf 649 Millionen Euro zu. Unter dem Strich blieb dem Konzern ein Überschuss nach Anteilen Dritter in Höhe von 258,9 Millionen Euro, das waren 3,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das Programm „FOX“ habe bereits Einsparungen von 241 Millionen Euro generiert, angestrebt waren für 2012 rund 200 Millionen Euro. Weitere Einsparungen sollen die beiden Programme „Leo“ und „Perform“ beisteuern. Bei „Leo“ will der Konzern bis 2014 Logistikkosten in Höhe von 150 Millionen Euro sparen. Durch das zweite Programm soll die Marge im Geschäftsbereich Zement verbessert werden. Mitarbeiterzahl in einigen Märkten verringert Durch die Sparprogramme baute HeidelbergCement fast 1.300 Stellen in Nordamerika, Großbritannien, Spanien und in einigen osteuropäischen Ländern ab. Gleichzeitig kamen 600 neue Mitarbeiter in Wachstumsmärkten wie Indien und Indonesien hinzu. Unter dem Strich beschäftigte der Konzern Ende September 53.729 Mitarbeiter. Operativ kämpft HeidelbergCement mit einer nachlassenden Nachfrage auf den west- und nordeuropäischen Märkten. Dem steht eine steigende Nachfrage in Nordamerika und Asien gegenüber. „Der Zement- und Transportbetonabsatz profitierte im dritten Quartal 2012 von der fortgesetzten Erholung des Wohnungsbaus in Nordamerika“, hieß es. Von allen Konzerngebieten zeigte Nordamerika das stärkste Absatzwachstum, gefolgt von Asien-Pazifik und Afrika-Mittelmeerraum. Konzernchef Scheifele warnte vor einer weiterhin schwierigen Lage vor allem in Europa. „Die Notwendigkeit der Länder, ihre Schulden abzubauen, dürfte das Absatzwachstum in den reifen Märkten auf absehbare Zeit dämpfen“, sagte er. „Wir werden unsere Anstrengungen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung unvermindert fortsetzen und wo nötig weitere Kapazitätsanpassungen vornehmen“, kündigte er an. Der Vorstand halte am Ziel fest, den Umsatz und das operative Ergebnis im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr zu steigern. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Skandinavische TV-Sender und Internet schieben ProSiebenSat.1 an
Unterföhring (dapd). Trotz rückläufiger Erlöse im deutschen Fernsehgeschäft strebt der Medienkonzern ProSiebenSat.1 in diesem Jahr ein Rekordergebnis an. Nachdem das Unternehmen im dritten Quartal den Gewinn im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln konnte, bestätigte das Unternehmen am Donnerstag seine Prognose für das Gesamtjahr. Von Juli bis September stieg das bereinigte Nettoergebnis um 42,2 Millionen auf 65,1 Millionen Euro, wie ProSiebenSat.1 in Unterföhring bei München mitteilte. Den Umsatz erhöhte der Konzern um 7,1 Prozent auf 636,9 Millionen Euro. Einbußen bei den deutschen TV-Sendern konnte ProSiebenSat.1 mit seinen Fernsehkanälen in Nordeuropa und dem Internetgeschäft mehr als ausgleichen. Der Vorstandsvorsitzende Thomas Ebeling sagte, es zahle sich aus, dass der Konzern „konsequent in neue Wachstumsmärkte investiert“ habe. So war der Digitalbereich, zu dem die Vermarktung von Online-Video-Werbung, die Internet-Videothek Maxdome, die Musik-Sparte und die Online-Spiele gehören, im dritten Quartal stärkster Wachstumstreiber. Das um Einmaleffekte bereinigte operative Ergebnis in diesem Segment stieg im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte auf 22 Millionen Euro. Im internationalen Fernsehgeschäft konnte ProSiebenSat.1 ebenfalls zulegen. Die in den vergangenen sechs Jahren in Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark gegründeten acht TV-Sender hätten schnell und kontinuierlich Marktanteile gewonnen, berichtete das Unternehmen. Das bereinigte operative Ergebnis erhöhte sich in diesem Bereich um mehr als 40 Prozent auf 25 Millionen Euro. Gespräche über Verkauf der nordeuropäischen Sender Die Kanäle, zu denen unter anderem die norwegischen TV-Sender MAX und VOX gehören, wird der Konzern möglicherweise verkaufen. Im Spätsommer habe es Gespräche mit möglichen Interessenten gegeben, hieß es im Konzern. Derzeit würden die Angebote geprüft. Wegen rückläufiger Werbeeinnahmen im deutschsprachigen Fernsehgeschäft verdiente der Konzern im dritten Quartal operativ mit 122,3 Millionen Euro 6,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Als einen Grund führte der Sender die Olympischen Spiele an, die ausschließlich von öffentlich-rechtlichen Sendern übertragen wurden. So lag der Marktanteil von Sat.1, ProSieben, Kabel eins und Sixx im dritten Quartal mit 26,8 Prozent unter dem Vorjahr (29,4 Prozent). In das laufende vierte Quartal seien alle Geschäftsbereichen positiv gestartet, teilte der Konzern mit. ProSiebenSat.1 geht deshalb davon aus, das Rekordergebnis aus dem Vorjahr zu übertreffen. 2011 hatte der Konzern ein bereinigtes operatives Ergebnis in Höhe von 850 Millionen Euro erzielt. Die Aktie des MDAX-Unternehmens verlor am Donnerstag deutlich an Wert. Gegen 14.00 Uhr stand sie knapp zwei Prozent im Minus bei 21,11 Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Export und Industrieumsatz geben im September kräftig nach
Wiesbaden (dapd). Die deutschen Exporte und die Erlöse der Industrie sind im September so stark gesunken wie zuletzt im Krisenjahr 2009. Der Gesamtwert der ausgeführten Waren fiel gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Die preis- und saisonbereinigten Umsätze des verarbeitenden Gewerbes gingen im Jahresvergleich um 2,6 Prozent zurück. Ein größeres Minus im Jahresvergleich gab es beim Export zuletzt im November 2009 und beim Industrieumsatz im Dezember 2009. Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) machte die Eurokrise für den Rückgang der Exporte verantwortlich. „Die europäische Schuldenkrise wirft ihre Schatten auf den deutschen Außenhandel“, sagte BGA-Präsident Anton Börner. „Die deutschen Exporte in die EU-Länder und insbesondere in die Eurozone brechen so stark ein wie zuletzt in der Finanzkrise“, stellte er fest. Auch der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) erklärte, die Exportdynamik habe aufgrund schwächerer Weltmärkte deutlich nachgelassen. Das Exportwachstum habe im ersten Quartal 2012 noch bei 3,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal gelegen. Im dritten Quartal seien die deutschen Ausfuhren nur noch um 0,3 Prozent gewachsen, verwies der BDI auf die besseren Drei-Monats-Zahlen. Auf Jahressicht gehe der BDI nun von bis zu vier Prozent Exportwachstum aus. Umsatz der Autoindustrie bricht ein Vor allem stark gesunkene Ausfuhren in den Euroraum brachten den Motor der deutschen Wirtschaft ins Stottern. Die Exporte in den Währungsraum sanken im September gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,1 Prozent auf 34,5 Milliarden Euro. Die Ausfuhren in andere EU-Staaten gingen um 2,7 Prozent zurück. Der Export in das übrige Ausland wuchs dagegen leicht um 1,8 Prozent. Die Exportzahlen des Statistischen Bundesamtes sind nicht um Preissteigerungen bereinigt. Die Umsätze der deutschen Industrie sanken im Monatsvergleich von August auf September um 3,0 Prozent, wobei Preissteigerungen und saisonale Einflüsse bereits herausgerechnet sind. Das war das stärkste Minus seit Februar 2009. Mit Kunden aus der Eurozone machte das deutsche verarbeitende Gewerbe dabei 7,4 Prozent weniger Umsatz. Insgesamt sank der Exportumsatz um 4,0 Prozent, der Inlandsumsatz um 2,0 Prozent. Die deutschen Autobauer traf die Exportflaute besonders heftig. Ihre Umsätze mit dem Euro-Ausland brachen von August auf September um 9,8 Prozent ein. Die gesamten Umsätze der Branche schrumpften zugleich um 7,4 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Auf den Gabentisch kommt teures Spielzeug
Berlin (dapd). Teures Spielzeug wird einer der Umsatztreiber im diesjährigen Weihnachtsgeschäft. Im Durchschnitt liegen für jedes Kind Geschenke für 250 Euro auf dem Gabentisch, wie aus Zahlen und Prognosen hervorgeht, die Branchenverbände am Donnerstag in Nürnberg und Berlin veröffentlichten. Danach werden die deutschen Einzelhändler im November und Dezember erstmals mehr als 80 Milliarden Euro umsetzen. Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet sowohl für das Weihnachtsgeschäft als auch für das Gesamtjahr mit einem Umsatzzuwachs von 1,5 Prozent im Vergleich zu 2011. Um den Andrang in den Monaten November und Dezember zu bewältigen, wollen die Händler demnach etwa 30.000 zusätzliche Aushilfen einstellen. Die Spielwarenbranche erwartet beim Jahresumsatz sogar ein Plus von drei Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. HDE-Präsident Josef Sanktjohanser sah als Hauptursache für den erwarteten Umsatzzuwachs die gute Beschäftigungslage. Die Bürger hätten in ihrer Gesamtheit mehr Geld zur Verfügung, und das gäben sie auch aus. Seine Branche sei in „robuster Verfassung“, aber die Margen und das verfügbare Einkommen der Kunden würden zunehmend durch die steigenden Energiepreise geschwächt. Nicht anders als vor 50 Jahren Hersteller klassischer Geschenke wie Kosmetika, Uhren, Schmuck und Spielwaren zeigten Optimismus, während die Bekleidungshändler eher verhalten aufs Weihnachtsgeschäft schauten, sagte der HDE-Präsident. Beim Spielzeug seien ferngesteuerte Autos und Hubschrauber, Brettspiele, Autorennbahnen und Modelleisenbahnen gefragt – „nicht anders als vor 50 Jahren“, sagte Sanktjohanser. Bei den Spielwaren treibt vor allem der Verkauf hochwertiger und teurer Produkte und weniger die Stückzahl den Umsatz, wie der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) und der Deutsche Verband der Spielwaren-Industrie (DVSI) berichteten. Hinzu komme, dass Eltern und Großeltern für ihre Kinder und Enkel mehr Geld ausgäben: Pro Kind werden dieses Jahr nach Schätzungen des Marktforschers Eurotoys für etwa 250 Euro Spielsachen gekauft. Das größte Umsatzpotenzial sieht Eurotoys in der Gruppe der Sechs- bis Zehnjährigen. Positiv bewerteten die Verbände die Situation im Onlinemarkt. Der HDE erklärte, im Internet würden die Händler im ganzen Jahr 29,5 Milliarden Euro umsetzen. Das wäre eine Steigerung um 13 Prozent gegenüber 2011. Auf das Weihnachtsgeschäft allein entfielen davon 7,4 Milliarden Euro. Auch Spielzeughändler wachsen vor allem im Internet. Das Onlinegeschäft habe seinen Marktanteil von 21 auf 25 Prozent ausgeweitet, hieß es. Die nach wie vor wichtigste Einkaufsstätte bleibt laut BVS-Geschäftsführer Willy Fischel aber der Fachhandel mit knapp 38 Prozent Umsatzanteil. Nachdem die für 2012 erwarteten Preiserhöhungen geblieben sind und die Preise auch im Weihnachtsgeschäft stabil bleiben sollten, rechnen BVS und DVSI für 2013 mit leichten Preisanstiegen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Bund übernimmt Kosten für die Grundsicherung im Alter
Berlin (dapd). Der Bund übernimmt Schritt für Schritt immer mehr Kosten für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Der Bundestag beschloss am Donnerstag einen Gesetzentwurf, wonach der Anteil des Bundes an den Ausgaben im kommenden Jahr auf 75 Prozent steigen soll. Ab 2014 übernimmt der Bund die Kosten dann zur Gänze. Vereinbart wurde die Umverteilung der Kosten bei der Hartz-IV-Reform im vergangenen Jahr. Das Gesetz wurde mit den Stimmen der Koalition sowie von SPD und Grünen beschlossen. Es ist im Bundesrat nicht zustimmungspflichtig. Bereits im laufenden Jahr übernimmt der Bund 45 Prozent anstatt zuvor 16 Prozent. Durch die weitere Erhöhung des Anteils geht das Bundesarbeitsministerium davon aus, dass die Kommunen in den Jahren 2013 bis 2016 um 18,5 Milliarden Euro entlastet werden können. Im vergangenen Jahr waren 844.030 Menschen in Deutschland oder 1,23 Prozent der über 18-Jährigen auf Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung angewiesen. dapd (Politik/Politik)
Friedrich: Die Aufklärung geht voran
Berlin (dapd-bwb). Die Anklageerhebung gegen die mutmaßliche NSU-Terroristin Beate Zschäpe ist aus Sicht von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) ein Zeugnis für die gute Arbeit der Sicherheitsbehörden. In der Spitze bis zu 400 Polizeibeamte hätten in den vergangenen Monaten zusammen mit der Bundesanwaltschaft mehr als 6.800 Asservate ausgewertet, so dass Akten im Umfang von rund 28.000 Seiten zusammengekommen seien, sagte Friedrich am Donnerstag in einer Aktuellen Stunde im Bundestag. Er fügte hinzu: „Die Anklage ist erhoben und ich glaube, man kann daran sehen: Die Aufklärung geht voran.“ Die rechte Terrorgruppe zog nach ihrem Untertauchen 1998 knapp 14 Jahre unbehelligt von den Sicherheitsbehörden durch die Bundesrepublik und soll zehn Menschen ermordet haben. Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt nahmen sich vor einem Jahr nach einem Banküberfall in Eisenach das Leben. Gegen das dritte mutmaßliche Mitglied des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), Zschäpe, erhob die Bundesanwaltschaft am Donnerstag unter anderem Anklage wegen Beteiligung an zehn Morden vor dem Oberlandesgericht München. Innenminister Friedrich bekräftigte das Versprechen, wonach die Bundesregierung alles zu Aufklärung der NSU-Verbrechen unternehmen werde. Neben der Aufklärung müsse geklärt werden, wie es zu dieser „kollektiven Fehleinschätzung der Sicherheitsbehörden“ kommen konnte, sagte er. Opposition fordert mehr Engagement von Friedrich Aus Sicht der SPD tut die Bundesregierung aber nicht genug dafür. Die Konsequenzen, die Friedrich aus dem Fall gezogen habe, seien „unengagiert und fantasielos“ sagte die Obfrau der SPD im NSU-Untersuchungsausschuss, Eva Högl. Sie warf dem CSU-Politiker insbesondere vor, dass er nicht sofort nach Auffliegen der Terroristen einen „umfassenden Aktenvernichtungs-Stopp“ angeordnet habe. Allein im Bundesamt für Verfassungsschutz wurden seitdem noch 310 Dokumente aus den Bereich Rechtsextremismus geschreddert. Der sicherheitspolitische Sprecher der Grünen, Wolfgang Wieland, nannte die NSU-Ermittlungen ein „Totalversagen aller Sicherheitsbehörden“. Er fügte hinzu: „Hier hat der deutsche Staat eine schwere Schuld auf sich geladen.“ Auch die FDP hielt sich nicht mit Kritik an Polizei und Verfassungsschutz zurück. FDP-Sicherheitsexperte Hartfrid Wolff forderte, dass als Konsequenz „die Dienste strenger an die Leine genommen werden“ sollten. Ähnlich äußerte sich die Linke-Politikerin und Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau. dapd (Politik/Politik)
So können Verfassungsorgane nicht miteinander umgehen
Stuttgart (dapd). Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat im Streit um den deutsch-schweizerischen Fluglärm-Staatsvertrag scharfe Kritik am Bund geübt. Das Bundesverkehrsministerium sei „abgetaucht“ und habe die offenen Fragen der Landesregierung und aus der Region bis heute nicht beantwortet, sagte Kretschmann am Donnerstag im baden-württembergischen Landtag. Auch würden vereinbarte Treffen ohne Begründung abgesagt. Der Ministerpräsident betonte: „So können Verfassungsorgane nicht miteinander umgehen. Das geht nicht.“ Seinen Worten nach ist das Abkommen in der vorliegenden Fassung nicht zustimmungsreif. Die Fraktionen im baden-württembergischen Landtag wollten am Donnerstag parteiübergreifend eine gemeinsame Erklärung gegen den deutsch-schweizerischen Fluglärm-Staatsvertrag verabschieden. Das im September unterzeichnete Abkommen regelt die An- und Abflüge über deutsches Gebiet auf den Flughafen Zürich. Bundestag und Bundesrat müssen den Vertrag noch verabschieden, was angesichts des Widerstands aus Baden-Württemberg aber als unwahrscheinlich gilt. dapd (Politik/Politik)
Stimmung im Handwerk bleibt gut
Berlin (dapd). Die Stimmung im deutschen Handwerk ist trotz Konjunkturabschwächung weiterhin positiv. 88 Prozent der Firmen schätzten ihre Geschäftslage im dritten Quartal als gut oder zufriedenstellend ein, erklärte der Zentralverband des Deutschen Handwerks am Donnerstag in Berlin. Im Vorjahresquartal waren es noch 90 Prozent. Insgesamt hätten die Betriebe mit einer Auslastung von durchschnittlich 79 Prozent (Vorjahresquartal 80 Prozent) gut zu tun gehabt. Dies sei vor allem auf eine starke Nachfrage bei Wohnbauten und einen lebhaften privaten Konsum zurückzuführen. Trotz erster Anzeichen einer leichten Abschwächung der konjunkturellen Dynamik in der Branche blieben die Betriebsinhaber für die kommenden Monate aber zuversichtlich. 52 Prozent rechneten mit einer guten und 34 Prozent mit einer zufriedenstellenden Entwicklung der Geschäfte. Eine weiterhin gute Auftragslage rechtfertige diese Einschätzung, erklärte der Zentralverband. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Adidas dämpft die Erwartungen
Herzogenaurach (dapd). Adidas hat nach einem Umsatzeinbruch bei der US-Tochter Reebok die Erwartungen für den gesamten Konzern gedämpft. Der Reebok-Umsatz brach im dritten Quartal währungsbereinigt im Jahresvergleich um ein Viertel ein, wie der im fränkischen Herzogenaurach ansässige Konzern am Donnerstag mitteilte. Obwohl Adidas insgesamt deutlich verbesserte Zahlen meldete, reagierten Investoren verstimmt. Der Kurs der Aktie fiel bis gegen 11.00 Uhr am Donnerstag um gut 3 Prozent auf 63,20 Euro. Der deutsche Leitindex DAX tendierte zugleich freundlich. Für 2013 erwarte das Unternehmen trotz der Schwierigkeiten mit Reebok ein Rekord-Ergebnis, sagte Vorstandschef Herbert Hainer auf einer Telekonferenz. Hauptgründe dafür seien verbesserte Umsatzrenditen und Verkaufszahlen. Er kündigte ein prozentual deutlich zweistelliges Gewinnplus an. Im dritten Quartal stieg der Gesamtumsatz nach Konzernangaben währungsbereinigt um 4 Prozent auf 4,173 Milliarden Euro. Von Januar bis September betrug das Jahresplus demnach 8 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn nach Steuern habe im dritten Quartal im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 344 Millionen Euro zugelegt. Für den Neunmonats-Zeitraum nannte Adidas einen Zuwachs um 22 Prozent auf 798 Millionen Euro. Wegen des traditionell schwächeren vierten Quartals prognostiziert Adidas für das Gesamtjahr unverändert einen Gewinn von 770 bis 785 Millionen Euro. Das entspräche einem Zuwachs von 15 bis 17 Prozent im Vergleich zu 2011. Beim Umsatz erwartet Adidas dagegen wegen der Schwäche von Reebok inzwischen nur noch ein währungsbereinigtes Plus im hohen einstelligen Prozentbereich. Bisher war der Konzern von einem Zuwachs von annähernd zehn Prozent auf 14,6 Milliarden Euro ausgegangen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)