Staatsanwaltschaft Rostock ermittelt gegen P+S-Werften-Chefs

Staatsanwaltschaft Rostock ermittelt gegen P+S-Werften-Chefs Rostock/Stralsund (dapd). Sieben Monate nach der Insolvenz der P+S Werften in Stralsund und Wolgast hat die Staatsanwaltschaft Rostock Ermittlungen gegen frühere und aktuelle Geschäftsführer des Werftenverbunds aufgenommen. Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass das Unternehmen schon seit etwa zwei Jahren zahlungsunfähig gewesen sei, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Freitag dem NDR. Bereits im September vergangenen Jahres, wenige Tage nach der Einreichung des Insolvenzantrags, war bei der Stralsunder Staatsanwaltschaft eine Anzeige wegen Insolvenzverschleppung eingegangen. Demnach hätte der frühere P+S-Werften-Chef Dieter Brammertz schon im Frühjahr 2012, vor der Beantragung eines staatlichen Rettungspakets über 152 Millionen Euro, die Zahlungsunfähigkeit anzeigen müssen. Die Entscheidung über eine mögliche Anklage könne noch mehrere Monate dauern, sagte der Sprecher. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Lammert betont Bedeutung des Parlamentarismus

Lammert betont Bedeutung des Parlamentarismus Berlin (dapd). Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat anlässlich des 80. Jahrestags des sogenannten Ermächtigungsgesetzes auf die Bedeutung des Parlamentarismus hingewiesen. Mit dem Gesetz vom 23. März 1933 sei die parlamentarische Demokratie aufgegeben und der Weg in die Diktatur zementiert worden, sagte Lammert am Freitag im Bundestag. Der 23. März 1933 stehe für die mutwillige Zerstörung der Demokratie, die aber nicht an jenem Tag begonnen habe. Das Parlament habe sich damals selbst aufgegeben. Nur die SPD habe dagegen gestimmt. Die Abgeordneten der KPD hätten sich bereits in Haft oder aus berechtigter Angst um ihr Leben auf der Flucht befunden. Der Parlamentarismus in Deutschland sei auch heute nicht völlig unangefochten, sagte Lammert weiter. Er erweise sich aber als robust und vital. Der Parlamentarismus sei getragen von der Einsicht der Demokraten, dass sie eine gemeinsame Verantwortung haben, die noch wichtiger sei als der legitime jeweilige politische Ehrgeiz. Das am 23. März 1933 vom Reichstag gebilligte sogenannte Ermächtigungsgesetz markierte das Ende der demokratischen Weimarer Verfassung. Mit dem „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“ sicherte sich der damalige Reichskanzler und spätere „Führer“ Adolf Hitler die uneingeschränkte politische Kontrolle. Der Reichstag als demokratische Institution schaffte sich damit quasi selbst ab. Das Ermächtigungsgesetz sah vor, dass die Reichsregierung allein Gesetze beschließen kann, ohne das Parlament damit zu befassen. dapd (Politik/Politik)

Zukunftssorgen trüben Kauflaune zu Ostern

Zukunftssorgen trüben Kauflaune zu Ostern Stuttgart (dapd). Die deutschen Verbraucher halten sich über Ostern mit Geschenken zurück. Durchschnittlich 26 Euro investiert jeder Bundesbürger in Ostergeschenke, wie aus einer am Freitag verbreiteten Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young hervorgeht. Allerdings planen ganze 44 Prozent der Befragten, überhaupt nichts zu verschenken. Wenn zu Ostern geschenkt wird, stehen Süßigkeiten und Lebensmittel ganz oben auf der Liste, gefolgt von Büchern und Gutscheinen oder Geld. Für die verhaltene Kauflaune zu Ostern ist vor allem die finanzielle Situation der Verbraucher ausschlaggebend. Der Anteil derjenigen, die ihre eigene finanzielle Situation als negativ bewerten, ist im März im Vergleich zu Dezember 2012 von zehn auf zwölf Prozent gestiegen. Nur noch 17 Prozent erwarten, das sich ihre Situation im Laufe des Jahres verbessern wird – im Dezember waren es noch 22 Prozent. Für die Studie wurden im März 1.000 Personen befragt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bundeskartellamt ermittelt gegen Bierkartell

Bundeskartellamt ermittelt gegen Bierkartell Bonn (dapd). Das Bundeskartellamt ermittelt wegen Verdachts verbotener Preisabsprachen gegen mehr als ein Dutzend deutscher Brauereien. Das Verfahren solle noch im Sommer abgeschlossen werden, sagte ein Behördensprecher am Freitag der Nachrichtenagentur dapd. Namen der betroffenen Unternehmen nannte er nicht. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Focus“ sind einige der größten deutschen Brauereien unter den Verdächtigen. Der Marktanteil der Unternehmen, gegen die das Kartellamt ermittle, belaufe sich zusammen auf rund 50 Prozent. Die Großbrauereien Krombacher und Warsteiner bestätigten laut „Focus“ die Vorwürfe, wollten sich aber zu Einzelheiten nicht äußern. Zu den weiteren Beschuldigten zählen nach Angaben des Magazins unter anderem die internationalen Braugruppen Carlsberg (Holsten) und AB-Inbev (Becks) sowie die Familienunternehmen Erdinger, Bitburger und die Getränkesparte des Lebensmittelkonzerns Oetker mit den Marken Radeberger und Jever. Von den Unternehmen war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Stimmungsaufschwung in der deutschen Wirtschaft gestoppt

Stimmungsaufschwung in der deutschen Wirtschaft gestoppt München (dapd). Rückschlag für die Konjunktur: Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank im März überraschend auf 106,7 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag mitteilte. Experten hatten mit einem leichten Plus gerechnet. Zuvor war der wichtigste Frühindikator für die Konjunktur viermal in Folge gestiegen. Im Februar stand der Ifo-Index noch bei 107,4 Zählern, dem höchsten Wert seit April 2012. Das Ifo-Institut befragt monatlich etwa 7.000 Unternehmen nach ihrer aktuellen Situation und den Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate. Der vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung ermittelte ZEW-Index für die Konjunkturerwartungen war im März um 0,3 auf 48,5 Punkte gestiegen. Das war der vierte Zuwachs in Folge. Im Februar hatte der Wert dabei mit 48,2 Punkten den höchsten Stand seit fast drei Jahren erreicht. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Finanzministerium rechnet mit Aufschwung trotz Schwäche der Industrie

Finanzministerium rechnet mit Aufschwung trotz Schwäche der Industrie Berlin (dapd). Das Bundesfinanzministerium geht ungeachtet der anhaltenden Schwäche der heimischen Industrie von einem baldigen Anziehen der Konjunktur in Deutschland aus. „Die Gesamtheit der Wirtschaftsdaten, insbesondere die Trendwende der Stimmungsindikatoren zum Besseren, spricht dafür, dass die gesamtwirtschaftliche Aktivität in Deutschland nach einer noch verhaltenen Entwicklung zum Jahresbeginn wieder an Schwung gewinnt“, schrieb das Ministerium in seinem am Freitag in Berlin vorgelegten Monatsbericht. Jedoch zeigten die Daten, dass „die deutsche Industrie zu Beginn des ersten Quartals 2013 ihre Schwächephase – trotz Stabilisierungstendenz – noch nicht ganz überwunden hat“, erklärte das Ministerium weiter. Die Nachfrage in der Industrie hatte zum Jahresbeginn einen deutlichen Dämpfer bekommen, vor allem weil es weniger Großaufträge gab. Positiv bewertete das Ministerium die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Der Konjunkturabschwung zum Jahresende 2012 sei kaum noch zu spüren. „Der Arbeitsmarkt zeigte sich auch im Februar überraschend robust“, hieß es in dem Bericht. Der Beschäftigungsaufbau setze sich auch zu Jahresbeginn fort. Die Bundesregierung erwartet für 2013 ein Wirtschaftswachstum von 0,4 Prozent in Deutschland. Führende Wirtschaftsinstitute sind optimistischer und hatten zuletzt ihre Prognosen kräftig angehoben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Öffentliche Schulden 2012 um 2,1 Prozent gestiegen

Öffentliche Schulden 2012 um 2,1 Prozent gestiegen Wiesbaden (dapd). Der Schuldenstand der öffentlichen Haushalte ist im vergangenen Jahr trotz aller Sparbemühungen weiter gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte, waren Ende 2012 Bund, Länder und Kommunen mit 2,072 Billionen Euro verschuldet. Das waren 41,8 Milliarden Euro oder 2,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Bund stand Ende vergangenen Jahres mit 1,289 Billionen Euro in der Kreide. Das entsprach einem Anstieg um 7,0 Milliarden oder 0,5 Prozent im vergangenen Jahr. Die Bundesländer wiesen Ende 2012 einen Schuldenstand von 649 Milliarden Euro auf. Das waren 31,1 Milliarden Euro oder 5,0 Prozent mehr als noch Ende 2011. Die Verschuldung der Gemeinden stieg in diesem Zeitraum um 3,7 Milliarden Euro oder 2,8 Prozent auf 133,6 Milliarden Euro. dapd (Politik/Politik)

Merkel will sich nicht zur Ehren- und Vereinspolin machen lassen

Merkel will sich nicht zur Ehren- und Vereinspolin machen lassen Rostock (dapd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist zwar nach dem neuesten Stand der biografischen Enthüllungen Viertel-Polin, dank des Großvaters Ludwik Kazmierczak, will sich aber nicht demonstrativ zur Ehren- und Vereinspolin machen lassen. Der in Berlin ansässige Verein „Polnische Frauen in der Wirtschaft und Kultur e.V.“ hatte Merkel bereits die Ehrenmitgliedschaft angetragen. Ein Regierungssprecher sagte der „Ostsee-Zeitung“ (Freitagausgabe), die Bundeskanzlerin „ist dem Wohlergehen aller in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Menschen gleich welcher Herkunft und Nationalität verpflichtet“ und begrüße daher grundsätzlich alle Aktivitäten zur Völkerverständigung. Aber „Ehrenmitgliedschaften in einzelnen national geprägten Vereinigungen würden hier so nicht beabsichtigte Akzente setzen“. Zudem lasse der enge Terminplan der Kanzlerin eine Teilnahme an Diskussionen und Vereinstreffen nicht zu. dapd (Politik/Politik)

Sozialverband VdK pocht auf Inflationsausgleich für Rentner

Sozialverband VdK pocht auf Inflationsausgleich für Rentner Stuttgart (dapd). Der Sozialverband VdK beharrt auf einem Inflationsausgleich für Rentner in den alten Bundesländern. In der „Stuttgarter Zeitung“ (Freitagausgabe) nannte VdK-Vizepräsident Roland Sing die zur Jahresmitte geplante Rentenanhebung um 0,25 Prozent für Ruheständler im Westen ein „trauriges Ergebnis“. Sing kritisierte, dass die Rentenerhöhungen seit dem Jahr 2000 äußerst mäßig ausgefallen seien. „Die Kaufkraft der Rentner sinkt.“ Vor diesem Hintergrund sei die massive Beitragssenkung in der Rentenversicherung unverständlich. „Unsere Mitglieder sind empört, dass sieben Milliarden Euro der Rentenversicherung entzogen wurden, weil die Beiträge zum 1. Januar 2013 gesenkt wurden“, sagte Sing. Auch die Rentner hätten Anspruch auf eine Beteiligung. Der Sozialverband will auf Veranstaltungen überall in Deutschland das kleine Rentenplus zum Thema machen. dapd (Politik/Politik)

Energieexpertin rügt Regierungspläne zur Strompreisbremse

Energieexpertin rügt Regierungspläne zur Strompreisbremse Passau (dapd). Die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert, kritisiert die Pläne der Bundesregierung bei der Strompreisbremse als unzureichend. „Ein großer Wurf ist das nicht, weil die Pläne der Bundesregierung nicht an den eigentlichen Ursachen ansetzen“, sagte sie der „Passauer Neuen Presse“ (Freitagausgabe). Die Ökostrom-Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) werde mit den vorgeschlagenen Maßnahmen kaum sinken, rügte die Wirtschaftsprofessorin den Quasi-Stillstand beim Energiegipfel von Bund und Ländern am Donnerstag in Berlin. „Es kann nicht sein, dass die Energiewende dauernd als Sündenbock für exorbitante Strompreiserhöhungen herhalten muss.“ Laut Kemfert berechnet sich die EEG-Umlage aus der Differenz zum immer weiter sinkenden Börsenstrompreis. Und der sei auch deshalb so niedrig, weil der Emissionshandel nicht funktioniere und Kohlestrom künstlich verbilligt werde. „Hier müsste eingegriffen werden“, forderte die DIW-Energieexpertin. Je höher der Preis für CO2-Zertifikate, desto höher wäre auch der Börsenpreis. Zu geplanten Ausnahmen für die Wirtschaft bei der EEG-Umlage sagte Kemfert, für Unternehmen, die wirklich im internationalen Wettbewerb stünden, seien hohe Stromkosten ein Nachteil. Darüber hinaus spreche aber viel für eine gut ausbalancierte Lastenverteilung. „Es kann nicht sein, dass immer nur die Privathaushalte zur Kasse gebeten werden und die Industrie von Kosten befreit.“, sagte Kemfert. dapd (Politik/Wirtschaft)