Winterkorn verordnet VW eine Blitzreaktion bei Qualitätsproblemen

Winterkorn verordnet VW eine Blitzreaktion bei Qualitätsproblemen Wolfsburg/Berlin (dapd). Europas größter Autohersteller Volkswagen hat sich bei Qualitätsproblemen extrem kurze Reaktionszeiten verordnet, um Desaster wie bei den fehlerhaften Dieselmotoren des Daimler-Konzerns zu vermeiden. „Wenn etwas passiert, müssen wir das schnell feststellen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn bei der Vorstellung des neuen VW Golf. Die Reaktion des Konzerns bei einem Fehler müsse „innerhalb von Tagen“ erfolgen, forderte er. Damit spricht Winterkorn ein Problem der ganzen Autobranche an: Insbesondere bei neuen Modellen werden oft über Wochen und Monate fehlerhafte Teile eingebaut. Wenn dann die Probleme bei den Kunden auftauchen, sind oft schon Tausende Autos gebaut. Zuletzt hatte es den Premiumhersteller Mercedes erwischt. Ein neuer Dieselmotor lief nicht richtig, nach Presseberichten betrug der Schaden mehr als eine halbe Milliarde Euro. Bei dem besonders sparsamen Vier-Zylinder-Dieselmotor, der in nahezu allen Baureihen eingesetzt wurde, waren Injektoren ausgefallen. Das führte zu mindestens 300.000 Werkstattbesuchen. Allerdings ist auch VW nicht frei von Qualitätsärger: Zurzeit klagen viele Käufer des neuen Beetle über Probleme mit dem elektrischen Fensterheber. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Weniger Gebote für zehnjährige Anleihe des Bundes

Weniger Gebote für zehnjährige Anleihe des Bundes Frankfurt/Main (dapd). Zehnjährige Bundesanleihen haben bei einer Auktion am Mittwoch bei sehr niedriger Rendite weniger Interesse gefunden als zuletzt. Die Auktion führte zu einer Durchschnittsrendite von 1,42 Prozent. Allerdings gaben die Interessenten für ein Emissionsvolumen von fünf Milliarden Euro lediglich Gebote im Umfang von 3,93 Milliarden Euro ab. Die Nachfrage sei deutlich geringer als bei vorangegangenen Auktionen ausgefallen, erklärte die Finanzagentur des Bundes in Frankfurt am Main. Zugeteilt wurden bei der Auktion Papiere im Volumen von 3,61 Milliarden Euro. Eine Rendite von 1,42 Prozent hatte bereits die letzte Auktion zehnjähriger Anleihen am 8. August erbracht. Nur bei einer Auktion zehnjähriger Papiere Anfang Juli habe die Rendite noch tiefer bei 1,3 Prozent gelegen, sagte ein Sprecher der Agentur. Der Markt habe diesmal angesichts anstehender Entscheidungen mit starker Kaufzurückhaltung reagiert. Am (morgigen) Donnerstag will sich der Rat der Europäischen Zentralbank mit möglichen Ankäufen von Staatsanleihen befassen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

FDP fällt in Umfrage wieder unter fünf Prozent

FDP fällt in Umfrage wieder unter fünf Prozent Hamburg (dapd). Die FDP muss weiter um den Wiedereinzug in den Bundestag im Jahr 2013 bangen. In dem am Mittwoch veröffentlichten Wahltrend von „Stern“ und RTL fielen die Liberalen um einen Prozentpunkt auf vier Prozent. Sie hatten in den vergangenen zwei Ausgaben der wöchentlichen Umfrage bei fünf Prozent gelegen. CDU/CSU hielten sich demnach bei 39 Prozent, dem besten Wert seit Juli 2008. Die Grünen verbesserten ihr Ergebnis um einen Punkt auf 13 Prozent. Bei den übrigen Parteien gab es keine Veränderung: Für die SPD würden der Erhebung zufolge 26 Prozent der Wähler stimmen, 7 Prozent jeweils für die Linke und die Piraten. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte laut „Stern“ vom 27. bis 31. August 2.505 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger befragt. dapd (Politik/Politik)

Wettbewerbsökonom verteidigt Flugbegleiter

Wettbewerbsökonom verteidigt Flugbegleiter Düsseldorf (dapd). Der ehemalige Chef der Monopolkommission, Justus Haucap, lehnt Überlegungen der Politik ab, angesichts des derzeitigen Streiks der Flugbegleiter bei der Lufthansa eine gesetzliche Regelung zur Wiederherstellung der Tarifeinheit anzustreben. „Ich halte nichts davon, bei jedem kleineren Streik zu fordern, das Recht von Gewerkschaften zu beschneiden“, sagte der Direktor des Düsseldorfer Instituts für Wettbewerbsökonomie „Handelsblatt Online“. Wichtig sei vielmehr, dass auch bei Streiks die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleibe und die Interessen der unbeteiligten Verbraucher berücksichtigt würden. „Diese Abwägung sollten gegebenenfalls die Arbeitsgerichte vornehmen.“ Die gerichtliche Kontrollmöglichkeit von Streiks sei wichtig, habe aber gerade in jüngerer Vergangenheit auch „ganz gut“ funktioniert. Aktuell sehe er „keinen gesetzgeberischen Handlungsbedarf“, zumal auch die Streikaktivitäten in Deutschland im internationalen Vergleich „nicht besonders ausgeprägt“ seien. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bundesjustizministerin will Abmahn-Industrie eindämmen

Bundesjustizministerin will Abmahn-Industrie eindämmen Berlin (dapd). Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hat eine Initiative zur Eindämmung des Abmahn-Missbrauchs im Internet angekündigt. „Einen entsprechenden Gesetzentwurf wollen wir noch in diesem Jahr ins Kabinett einbringen“, sagte sie der „Augsburger Allgemeinen“ (Mittwochausgabe). Nach Ansicht vieler Verbraucherschützer habe sich gerade im Urheberrecht und im Wettbewerbsrecht eine regelrechte „Abmahn-Industrie“ entwickelt. Der Gesetzentwurf solle unter anderem die umstrittene freie Wahl des Gerichtsstandorts für Abmahnanwälte einschränken, erläuterte die Ministerin. Der sogenannte fliegende Gerichtsstand ermöglicht es Abmahn-Anwälten, sich in Streitfällen bundesweit die Gerichte auszusuchen, bei denen sie sich die größten Erfolge ausrechnen. „Wir wollen den fliegenden Gerichtsstand bei Wettbewerbsstreitigkeiten im Internet abschaffen“, kündigte Leutheusser-Schnarrenberger an. dapd (Politik/Politik)

Privat versichert womöglich schneller zur Leber

Privat versichert womöglich schneller zur Leber Berlin (dapd). Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) ist Vorwürfen entgegengetreten, Privatversicherte würden bei der Vergabe von Spenderorganen begünstigt. Die Bundesregierung könne keinen Trend feststellen, der für eine Bevorzugung von privat krankenversicherten Patienten spreche, sagte Bahr am Dienstag dem NDR. Bahr reagierte auf Berechnungen des Grünen-Gesundheitsexperten Harald Terpe. Danach war der Anteil der Privatversicherten an Transplantationen von Spenderorganen höher als ihr Anteil auf der Warteliste. Bahr betonte, ein genereller Unterschied zwischen gesetzlich und privat Krankenversicherten werde nicht gemacht. „Das weiß ich auch aus den Transplantationszentren“, sagte der Minister. Zugleich machte er deutlich, dass die Regeln der Organspende und -verteilung überprüft würden. Nach Terpes Berechnungen lag der Anteil der Privatversicherten auf der Warteliste für eine Leber bei 9,7 Prozent – der Anteil derjenigen Privatversicherten, die 2011 eine neue Leber bekamen, lag aber bei 13,1 Prozent. Ein ähnliches Bild ergab sich den Berechnungen Terpes zufolge bei Herzen (Warteliste 9,5 Prozent, Transplantationen 11 Prozent), bei Lungen (6,9 im Vergleich zu 9,5 Prozent) und bei Bauchspeicheldrüsen (2,6 im Vergleich zu 4 Prozent). Ähnliche Auffälligkeiten entdeckte Terpe auch beim Anteil der Privatversicherten am sogenannten beschleunigten Verfahren, bei dem die Transplantationszentren unabhängig von der Warteliste selbst Patienten auswählen dürfen. Die „Berliner Zeitung“ hatte am Dienstag als erste darüber berichtet. Terpe hat nach eigener Darstellung die Zahlen der für die Zuteilung von Spenderorganen zuständigen Stiftung Eurotransplant mit Stand August 2012 ausgewertet. Dabei legte er den Angaben zufolge die Zahl derjenigen Privatversicherten zugrunde, die tatsächlich auf der Warteliste für ein Organ stehen. Für den Anteil der Privatversicherten an den Transplantationen verwendete der Grünen-Politiker die Daten für das Jahr 2011. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte auf dapd-Anfrage, die Gesetzeslage sei klar: „Bei der Vermittlung von Spenderorganen spielt der Versichertenstatus keine Rolle.“ Deutschland sei nach Mitteilung von Eurotransplant im Übrigen das einzige Land im Organspendeverbund, in dem der Versichertenstatus nachträglich erhoben wird. Die Entscheidung zur Organzuteilung finde „daher ohne Berücksichtigung des Versichertenstatus statt“, betonte der Sprecher weiter. „Offensichtliche Benachteiligung“ Der Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, forderte, die „offensichtliche Benachteiligung von gesetzlich Versicherten aufzuklären“. Ebenso verlangte er vom Gesetzgeber, „die Statistenrolle des Staates im Organspendesystem aufzugeben“. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Martina Bunge, kritisierte, bei“ der Organspende zeigten „sich die zynischen Folgen der Zwei-Klassen-Medizin in Deutschland“. Gesetzlich Versicherte würden nicht nur später behandelt oder von Leistungen und Arzneimitteln am Ende des Quartals ausgeschlossen, sie warteten auch länger auf ein lebensrettendes Spenderorgan. Bunge forderte: „Die Zwei-Klassen-Medizin ist ein Skandal und muss beendet werden.“ Der einzig sinnvolle Weg dazu sei die Abschaffung der privaten Krankenvollversicherung. dapd (Politik/Politik)

Privat versichert schneller zur Leber?

Privat versichert schneller zur Leber? Berlin (dapd). Privatversicherte werden möglicherweise bei der Vergabe von Spenderorganen begünstigt. Diese Annahme legen Berechnungen des Grünen-Gesundheitsexperten Harald Terpe nahe, die der Nachrichtenagentur dapd vorliegen. Danach war der Anteil der Privatversicherten an Transplantationen von Spenderorganen höher als ihr Anteil auf der Warteliste. Die „Berliner Zeitung“ hatte am Dienstag als erste darüber berichtet. Die Deutsche Hospiz Stiftung und die Linksfraktion zeigten sich über die neuen Zahlen empört. Nach Terpes Berechnungen lag der Anteil der Privatversicherten auf der Warteliste für eine Leber bei 9,7 Prozent – der Anteil derjenigen Privatversicherten, die 2011 eine neue Leber bekamen, lag aber bei 13,1 Prozent. Ein ähnliches Bild ergab sich den Berechnungen Terpes zufolge bei Herzen (Warteliste 9,5 Prozent, Transplantationen 11 Prozent), bei Lungen (6,9 im Vergleich zu 9,5 Prozent) und bei Bauchspeicheldrüsen (2,6 im Vergleich zu 4 Prozent). Ähnliche Auffälligkeiten entdeckte Terpe auch beim Anteil der Privatversicherten am sogenannten beschleunigten Verfahren, bei dem die Transplantationszentren unabhängig von der Warteliste selbst Patienten auswählen dürfen. Terpe hat nach eigener Darstellung die Zahlen der für die Zuteilung von Spenderorganen zuständigen Stiftung Eurotransplant mit Stand August 2012 ausgewertet. Dabei legte er den Angaben zufolge die Zahl derjenigen Privatversicherten zugrunde, die tatsächlich auf der Warteliste für ein Organ stehen. Für den Anteil der Privatversicherten an den Transplantationen verwendete der Grünen-Politiker die Daten für das Jahr 2011. Der Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, forderte, die „offensichtliche Benachteiligung von gesetzlich Versicherten aufzuklären“. Ebenso verlangte er vom Gesetzgeber, „die Statistenrolle des Staates im Organspendesystem aufzugeben“. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Martina Bunge, kritisierte, bei“ der Organspende zeigten „sich die zynischen Folgen der Zwei-Klassen-Medizin in Deutschland“. Gesetzlich Versicherte würden nicht nur später behandelt oder von Leistungen und Arzneimitteln am Ende des Quartals ausgeschlossen, sie warteten auch länger auf ein lebensrettendes Spenderorgan. Bunge forderte: „Die Zwei-Klassen-Medizin ist ein Skandal und muss beendet werden.“ Der einzig sinnvolle Weg dazu sei die Abschaffung der privaten Krankenvollversicherung. dapd (Politik/Politik)

Rösler will den Wettbewerb bei der Post verschärfen

Rösler will den Wettbewerb bei der Post verschärfen Düsseldorf (dapd). Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) will nach Informationen der Online-Ausgabe der „Wirtschaftswoche“ den Wettbewerb bei Briefen verschärfen. In Zukunft solle die Deutsche Post ihre Großkundenverträge vor Inkrafttreten der Bundesnetzagentur vorlegen. Ziel sei es, mögliche Preisdiskriminierungen von vornherein zu unterbinden. Bislang habe die Netzagentur die Rabatte, die der Logistikkonzern seinen Großkunden gewähre, erst nachträglich überprüfen können. Zum anderen solle das Beschwerderecht der Wettbewerber gestärkt werden. Die Unternehmen sollen bei der Bundesnetzagentur einen Antrag auf Missbrauchsverfahren stellen können. Röslers Gesetzentwurf solle noch diese Woche an die anderen Ministerien zur Abstimmung verschickt werden, schreibt das Blatt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Daimler ruft Smart zurück

Daimler ruft Smart zurück Stuttgart (dapd). Erneut Qualitätsprobleme bei Daimler: Der Stuttgarter Autokonzern muss einige Smarts zurückrufen, weil bei den Kleinwagen Befestigungsschrauben der Bremssattelhalterung nicht mit dem nötigen Drehmoment angezogen sind. „In Deutschland sind 480 Fahrzeuge betroffen“, sagte ein Daimler-Sprecher am Dienstag der Nachrichtenagentur dapd. Es handle sich um eine Charge, die zwischen 28. Februar und 6. März gebaut worden sei. Die Halter würden vom Kraftfahrt-Bundesamt angeschrieben. Der Branchendienst „Auto Service Praxis“ hatte zuvor online berichtet, weltweit seien 940 Einheiten betroffen. Die Zahl wollte der Sprecher nicht bestätigen. Erst in der vergangenen Woche war berichtet worden, dass Probleme mit einem Dieselmotor bei Mercedes-Benz zu mindestens 300.000 Werkstattbesuchen von Kunden geführt hatten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Gewerkschafter kandidieren für Siemens-Aufsichtsrat gegen IG Metall

Gewerkschafter kandidieren für Siemens-Aufsichtsrat gegen IG Metall Hamburg (dapd). Bei Siemens wächst in Teilen der Belegschaft der Ärger über die Industriegewerkschaft Metall und ihren Chef Berthold Huber. Bei der Neuwahl der Arbeitnehmervertreter im Siemens-Aufsichtsrat am 25. September treten erstmals sechs Betriebsräte in einer zweiten inoffiziellen IG-Metall-Liste gegen die offizielle Liste der IG Metall an. Das berichtet die „Financial Times Deutschland“ (Montagausgabe). Seit dem Aufstieg von Huber bis zum Vize-Aufsichtsratschef bei Siemens empfinden viele Mitarbeiter ihre Aufsichtsratsvertreter oftmals als „gleichgeschaltet“ mit der Konzernspitze, heißt es unter Betriebsräten. Angeführt wird der Widerstand aus Erlangen. Spitzenkandidat der Gegenliste ist Energie-Betriebsratschef Hans-Jürgen Hartung, der vor fünf Jahren über eine Kampfkandidatur in den Aufsichtsrat einzog. Ein IG-Metall-Sprecher sagte auf Anfrage der Zeitung, man sehe die Gegenliste „gelassen“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)