2,1 Millionen Mütter sind kurbedürftig

2,1 Millionen Mütter sind kurbedürftig Berlin (dapd). Das Müttergenesungswerk (MGW) ist alarmiert über den Gesundheitszustand vieler Mütter. Die Zahl der Mütter, die mit Erschöpfung, Burn-out-Syndrom oder Schlafstörungen in die von der Stiftung anerkannten Kliniken kommen, sei in den vergangenen acht Jahren fast um ein Drittel gestiegen, sagte Marlene Rupprecht, die Kuratoriumsvorsitzende und SPD-Bundestagsabgeordnete am Dienstag in Berlin. „2,1 Millionen Mütter sind kurbedürftig“, konstatierte Rupprecht. Wichtig sei, dass sie die Kurmaßnahmen, die der Gesetzgeber zu ihrer Unterstützung vorsehe, auch bekommen. Das Kur-Bewilligungsverfahren der Krankenkassen sei jedoch erst vor kurzem erleichtert worden. „Das Antragsverfahren hat sich in den letzten Monaten für Mütter spürbar verbessert“, sagte die MGW-Geschäftsführerin Anne Schilling. „Krankenkassen bewilligen mehr und schneller Kurmaßnahmen.“ ( www.muettergenesungswerk.de ) dapd (Politik/Politik)

Seehofer kritisiert dicken Fehler beim neuen Meldegesetz

Seehofer kritisiert dicken Fehler beim neuen Meldegesetz Gmund (dapd). CSU-Chef Horst Seehofer zeigt sich verärgert über das Zustandekommen des neuen Meldegesetzes. Bei den parlamentarischen Beratungen im Bundestag sei „ein dicker Fehler passiert“, kritisierte der bayerische Ministerpräsident am Dienstag vor einer Klausur seines Kabinetts in St. Quirin am Tegernsee. Bayern werde nun im Bundesrat zu einer Korrektur dieses Fehlers beitragen. Es bleibe die Haltung der CSU, dass persönliche Daten ohne Zustimmung des Betroffenen nicht weitergeleitet werden könnten. Der CSU-Innenexperte Hans-Peter Uhl habe zwar argumentiert, das Meldegesetz bedeute eine Verbesserung des Datenschutzes gegenüber dem geltenden Länderrecht. „Aber diese Erklärung hat mir keine Freude bereitet“, betonte Seehofer. dapd (Politik/Politik)

Britische Kinokette schnappt sich Cinemaxx

Britische Kinokette schnappt sich Cinemaxx Hamburg (dapd). Die britische Kinokette Vue schnappt sich für rund 175 Millionen Euro den deutschen Kino-Giganten Cinemaxx AG. Die Briten kündigten am Dienstag ein Übernahmeangebot an, bei dem sie einen Preis von rund 50 Prozent über dem aktuellen Aktienkurs des Hamburger Unternehmens zahlen wollen. Der Cinemaxx-Hauptaktionär Herbert Kloiber hat sich mit den Briten laut Pressemitteilung bereits geeinigt, so dass der Übernahme praktisch nichts mehr im Weg steht. Außerdem unterstützt der Cinemaxx-Vorstand das Angebot. Die Arbeitsplätze bei dem Hamburger Unternehmen sind nach Angaben eines Vue-Sprechers nicht in Gefahr. Vue ist eine der größten Kinoketten in Großbritannien. Die Gesellschaft verfügt über 85 Kinos vor allem in Großbritannien und Irland mit nahezu 800 Kinosälen und mit mehr als 156.000 Sitzen. Vue gilt als innovativer Kinobetreiber, der mit extrabreiten Sesseln, riesigen Leinwänden und flexiblen Preissystemen die Branche aufmischt. Die Cinemaxx-Übernahme ist der erste Schritt der Briten auf den Kontinent. „Die Expansion auf das europäische Festland ist Teil unseres strategischen Plans, seit Vue 2003 gegründet wurde. Wir sind fest davon überzeugt, dass die neue Gruppe die Zahl der Kinobesuche weiter steigern kann, indem sie ein herausragendes Kinoerlebnis bietet“, erklärte Vorstandsvorsitzender Tim Richards. Cinemaxx betreibt 34 Kinocenter mit 292 Leinwänden und ungefähr 78.000 Plätzen in Deutschland und Dänemark. Das Unternehmen beschäftigt über 2.000 Mitarbeiter in den Kinos und weitere 80 in der Verwaltung. Nach einer tiefen Krise ist Cinemaxx wieder profitabel und erwirtschaftete 2011 einen Jahresüberschuss von 19 Millionen Euro bei einem Umsatz von rund 200 Millionen Euro. Hauptaktionär mit fast 85 Prozent ist seit acht Jahren der Münchener Film- und Fernsehunternehmer Kloiber. Die Übernahme soll bis zum Jahresende unter Dach und Fach sein. Voraussichtlich wird Vue Cinemaxx von der Börse nehmen. Zunächst müssen noch die Kartellbehörden zustimmen. Eigentümer von Vue ist der Finanzinvestor Doughty Hanson & Co. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Druckindustrie profitiert von guter Konjunktur

Druckindustrie profitiert von guter Konjunktur Frankfurt/Main (dapd). Die deutsche Druckindustrie hat 2011 von der guten Konjunkturentwicklung profitiert. Die rund 9.700 Unternehmen erwirtschafteten einen leicht gestiegenen Umsatz von 20,3 Milliarden Euro, wie der Bundesverband Druck und Medien am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte. Profitieren konnten vor allem die Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten, die 13,1 Milliarden Euro erwirtschafteten. Sie verzeichneten erstmals nach zwei Jahren mit Rückgängen 2,6 Prozent Wachstum beim Umsatz. Die Zahl der in der Branche Beschäftigten ging den Angaben zufolge im vergangenen Jahr um 2,7 Prozent auf knapp 155.000 zurück. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Größtes deutsches Wohnungsunternehmen sichert sich Finanzierung

Größtes deutsches Wohnungsunternehmen sichert sich Finanzierung Bochum (dapd). Das größte Wohnungsunternehmen der Bundesrepublik, die Deutsche Annington, sichert sich die Versorgung mit Kapital bis 2018 und stellt die Weichen für einen Börsengang. Die gestreckte Tilgung von rund vier Milliarden Euro an verbrieften Krediten erleichtere es der Firma, eine Refinanzierung am krisengeschüttelten Kapitalmarkt zu finden, sagte der Vorstandsvorsitzende Wijnand Donkers am Dienstag. Dazu muss die Muttergesellschaft, der britische Finanzinvestor Terra Firma, eine halbe Milliarde Euro aufbringen. „Damit haben wir einen ganz wichtigen Meilenstein erreicht“, erklärte Donkers. Im Zuge der Finanzkrise hätten sich die Refinanzierungsmöglichkeiten am Kapitalmarkt verschlechtert, obwohl die Annington finanziell gesund sei und pünktlich Zins und Tilgung aufbringe. Eine Dreiviertelmehrheit der Kreditgeber muss dem Deal demnach noch endgültig zustimmen. Allerdings sei eine grundsätzliche Einigung mit einer repräsentativen Gruppe von Gläubigern erzielt worden, die zusammen mehr als 30 Prozent der verbrieften Kredite halte, sagte der Vorstandschef. „Die Konstruktion ist gut und fair für alle Beteiligten.“ Für die Mieter der rund 200.000 deutschen Wohnungen im Eigentum der Annington werde sich nichts ändern, sagte Donkers. „Es gibt keine radikale Änderung des Verkaufsprogramms.“ Es sei sogar vorteilhaft, dass die Annington nach der Refinanzierung Kredite der Staatsbank KfW zur Modernisierung von Wohnungen bekommen könne. Durch die Finanzspritze des Annington-Eigentümers Terra Firma sinke die Fremdkapitalquote auf unter 60 Prozent, erklärte Donkers. Das heißt, weniger als 60 Prozent des Unternehmens sind durch Kredite finanziert. Dieser Wert sei wichtig für den geplanten Börsengang der Annington, für den Donkers aber noch keinen Zeitpunkt nennen wollte. Die Deutsche Annington wurde 2001 gegründet und kaufte in der Folgezeit Zehntausende Wohnungen, zumeist von anderen Wohnungsunternehmen und aus Beständen ehemaliger Staatsunternehmen. Gut die Hälfte der Wohnungen befindet sich in Nordrhein-Westfalen. Das Unternehmen steht seit mehreren Jahren in der Kritik, die Interessen der Mieter zu vernachlässigen. So wurde die Zahl der Mitarbeiter stark reduziert. Es häuften sich Klagen von Mietervereinigungen über verschleppte Modernisierungen und die schlechte Erreichbarkeit von Hausmeistern. Die Annington selbst rühmt sich damit, die im Vergleich zu anderen Firmen geringste Zahl von Vollzeitkräften pro Mieter aufzubringen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Poß gegen deutschen Eurogruppen-Chef

Poß gegen deutschen Eurogruppen-Chef Berlin (dapd). SPD-Fraktionsvize Joachim Poß begrüßt, dass Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zumindest vorerst nicht Chef der Eurogruppe wird. „Es ist weder im Interesse Deutschlands noch der Eurozone, dass das wirtschaftlich stärkste Land eine solche Position anstrebt“, sagte der Sozialdemokrat am Dienstag in Berlin. Beim vorhergehenden „Gezerre“ um den Posten hätten sich Schäuble und Bundeskanzlerin Angela Merkel blamiert, urteilte er. Die Eurogruppe hatte in der Nacht beschlossen, dass der bisherige Vorsitzende Jean-Claude Juncker noch mehrere Monate im Amt bleibt. Den künftigen Rettungsschirm ESM wird dagegen ein Deutscher führen: Klaus Regling, derzeit Chef des befristeten Schirms EFSF. Poß lobte diese Entscheidung. Regling sei „ein ausgewiesener und erfahrener Finanzfachmann“. dapd (Politik/Politik)

Stahlproduktion im ersten Halbjahr um sechs Prozent gesunken

Stahlproduktion im ersten Halbjahr um sechs Prozent gesunken Düsseldorf (dapd). Die deutsche Konjunkturschwäche hat sich im ersten Halbjahr in einer geringeren Rohstahlproduktion niedergeschlagen. Alle Hersteller erschmolzen in Deutschland von Januar bis Juni 21,9 Millionen Tonnen Rohstahl, sechs Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Allerdings erreichte die Produktion im Juni mit 3,73 Millionen Tonnen ein Drei-Monats-Hoch und blieb dadurch nur noch vier Prozent hinter der Erzeugung des Vorjahresmonats zurück. Die Wirtschaftsvereinigung befürchtet, dass die Produktionsprognose für das Gesamtjahr 2012 von 44,0 Millionen Tonnen nicht einzuhalten ist. Angesichts verhaltener Auftragseingänge, konjunktureller Unsicherheiten und der schwelenden Eurokrise sei die Prognose „mit einem Abwärtsrisiko verbunden“, erklärte sie. Die Vereinigung werde sie gegebenenfalls nach der Sommerpause anpassen. Vergangenes Jahr wurden in Deutschland 44,3 Millionen Tonnen Rohstahl hergestellt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Voßkuhle bezeichnet Entscheidung als in mehrfacher Hinsicht nicht einfach

Voßkuhle bezeichnet Entscheidung als in mehrfacher Hinsicht nicht einfach Karlsruhe (dapd). Zum Auftakt der Verhandlung des Bundesverfassungsgerichts über mehrere Eilanträge gegen die deutsche Beteiligung bei der Euro-Rettung hat Gerichtspräsident Andreas Voßkuhle die Entscheidung als „in mehrfacher Hinsicht nicht einfach“ bezeichnet. Der Zweite Senat werde „trotzdem der Versuchung widerstehen, sein ‚Herz über die ein oder andere Hürde zu werfen‘, sondern mit beiden Füßen auf dem Grundgesetz stehend“ über die Anträge entscheiden, sagte Voßkuhle am Dienstag in Karlsruhe. In der Politik erforderten ungewöhnliche Situationen und Krisen oft ungewöhnliche Maßnahmen, fügte Voßkuhle hinzu. Es sei jedoch Aufgabe des Verfassungsgerichts, „den Regeln, die wir uns gegeben haben, auch in den Situationen zur Geltung zu verhelfen, in denen es politisch nicht opportun erscheint und uns besonders viel Mühe und Kraft kostet“. Über diese Spannungslage dürfe man aber nicht unglücklich sein. „Europa fordert den demokratischen Verfassungsstaat ebenso wie der demokratische Verfassungsstaat Europa fordert“, sagte Voßkuhle. „Wer dieses Verhältnis zu einer Seite auflöst, verliert die andere Seite.“ Die Karlsruher Richter verhandeln seit Dienstagmorgen über mehrere Eilanträge gegen die am 29. Juni vom Bundestag beschlossenen Zustimmungsgesetze zum dauerhaften Euro-Rettungsschirm (ESM) und zum Fiskalpakt, der den Euro-Staaten mehr Haushaltsdisziplin auferlegt. Zur Entscheidung stehen eine von Ex-Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) vertretene Massenklage von 12.000 Bürgern sowie Anträge einer Professorengruppe, des CSU-Bundestagsabgeordneten Peter Gauweiler und der Linken im Bundestag. Nach dem Willen der Kläger soll das Verfassungsgericht dem Bundespräsidenten vorerst untersagen, diese Gesetze zu unterzeichnen. Letztlich wird gerichtlich geprüft, ob der Bundestag mit seiner Zustimmung zu den weitreichenden Verträgen zur Euro-Rettung seine eigene haushaltspolitische Kontrolle zu stark eingebüßt und damit gegen das Grundgesetz verstoßen hat. Die Kläger halten die eingegangenen Haftungsrisiken für nicht verantwortbar. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) warnte am Dienstag vor einer Verschiebung des ESM über den Juli hinaus. Dies würde weit über Deutschland „erhebliche Verunsicherung in den Märkten bedeuten“. Falls die Eilanträge der Kläger Erfolg hätten, könnte dies „zu erheblichen wirtschaftlichen Verwerfungen in der Eurozone“ führen. Fiskalpakt und ESM seien „wichtige Schritte auf dem Weg zu einer europäischen Stabilitätsunion“, sagte der Vertreter der Bundesregierung in Karlsruhe. dapd (Politik/Politik)

Britische Kinokette greift nach Cinemaxx

Britische Kinokette greift nach Cinemaxx Hamburg (dapd). Die britische Kinokette Vue greift nach dem deutschen Kino-Giganten Cinemaxx AG. Die Briten legten am Dienstag per Ad-hoc-Mitteilung ein Übernahmeangebot vor, bei dem sie einen Preis von rund 50 Prozent über dem aktuellen Aktienkurs des Hamburger Unternehmens bieten. Cinemaxx betreibt 34 Kinocenter mit 292 Leinwänden und ungefähr 78.000 Plätzen in Deutschland und Dänemark. Das Unternehmen beschäftigt über 2.000 Mitarbeiter in den Kinos und weitere 80 in der Verwaltung. Nach einer tiefen Krise ist Cinemaxx wieder profitabel und erwirtschaftete 2011 einen Jahresüberschuss von 19 Millionen Euro bei einem Umsatz von rund 200 Millionen Euro. Hauptaktionär mit fast 85 Prozent ist der Film- und Fernsehunternehmer Herbert Kloiber. Vue ist eine der größten Kinoketten in Großbritannien. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Pöttering nennt Vorgänge in Rumänien staatsstreichähnlich

Pöttering nennt Vorgänge in Rumänien staatsstreichähnlich Berlin (dapd). Der frühere Präsident des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering, sieht die demokratische Grundordnung in Rumänien in Gefahr. Die Vorgänge in dem EU-Mitgliedsland seien „staatsstreichähnlich“, sagte Pöttering, der Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung ist, am Dienstag dem Radiosender „hr-Info“. Hintergrund ist das Votum des rumänischen Parlaments für die Absetzung des Präsidenten Traian Basescu. Die Regierung von Victor Ponta wirft Basescu politische Einflussnahme auf das Justizwesen vor. Der Präsident spricht hingegen von einer Verschwörung. Pöttering kritisierte, die rumänischen Parteien maßten sich an, „sich mit dem Staat gleichzusetzen“. Jetzt sei Brüssel aufgefordert, „hier das Recht und die Prinzipien der Europäischen Union wiederherzustellen“. Am Montag hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Telefonat mit Basescu angekündigt, sie werde mögliche Konsequenzen vonseiten der EU unterstützen. © 2012 AP. All rights reserved (Politik/Politik)