Düsseldorf (dapd). Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di drängt Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen, mehr eigenes Geld in die Sanierung des Traditionsunternehmens zu stecken. Der ver.di-Handelsexperte und Karstadt-Aufsichtsrat Johann Rösch sagte dem „Handelsblatt“, die Warenhäuser bräuchten „endlich eine vernünftige Anschubfinanzierung von Herrn Berggruen“. Rösch betonte: „Die vorhandenen finanziellen Mittel reichen aus meiner Sicht nicht aus. Denn der Investitionsstau aus den letzten Jahren ist gigantisch.“ Karstadt will nach eigenen Angaben bis 2015 insgesamt rund 400 Millionen Euro in die Modernisierung der Warenhäuser stecken. Dies soll allerdings nach den Plänen Berggruens allein aus dem Cash-Flow des Konzerns finanziert werden. Rösch hat allerdings Zweifel, ob dies wirklich zu schaffen ist. Außerdem reiche die geplante Investitionssumme nicht aus. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Prof. Dr. Ulrike Detmers in den Außenwirtschaftsbeirat berufen
Gütersloh. Die Wirtschaftsprofessorin der FH Bielefeld und Unternehmerin Prof. Dr. Ulrike Detmers ist vom Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Dr. Philipp Rösler, für drei Jahre in den Außenwirtschaftsbeirat berufen worden.
Prof. Dr. Ulrike Detmers in den Außenwirtschaftsbeirat berufen weiterlesen
Munich Re steigert Gewinn und hebt die Prognose
München (dapd-bay). Trotz Eurokrise hat der weltgrößte Rückversicherer Munich Re im zweiten Quartal ein besseres Ergebnis erzielt als erwartet. Der Konzerngewinn erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr von 738 Millionen auf 812 Millionen Euro, wie das DAX-Unternehmen am Dienstag in München mitteilte. Der Vorstandsvorsitzende Nikolaus von Bomhard sagte, das Geschäft laufe „erfreulich“. Der Versicherungskonzern profitierte dabei von deutlich weniger Schäden durch Naturkatastrophen. Die Munich Re habe im ersten Halbjahr mit einem Gewinn von 1,6 Milliarden Euro bereits mehr als die Hälfte der eigenen Zielmarke von 2,5 Milliarden Euro erreicht, sagte Bomhard. „Damit sind wir auf gutem Kurs, den ursprünglich angestrebten Jahresgewinn leicht zu übertreffen.“ Der Vorstandschef sieht sein Unternehmen auch auf verschiedene Risiken durch die Schuldenkrise gewappnet. „Wir haben bereits vor Jahren begonnen, unsere Kapitalanlagen sehr breit zu streuen.“ Das operative Ergebnis betrug im ersten Halbjahr 2,3 Milliarden Euro. Im Jahr zuvor hatte die Munich Re wegen der schweren Erdbeben in Japan und Neuseeland noch ein Minus von 437 Millionen Euro gemacht. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen von Januar bis Juni um 3,8 Prozent auf 25,9 Milliarden Euro. Das Geschäft der Erstversicherungstochter Ergo lief im zweiten Quartal jedoch schlechter als vor Jahresfrist. Der Gewinn ging um 18,5 Prozent auf 150 Millionen Euro zurück. Das operative Ergebnis fiel um 15,3 Prozent auf 293 Millionen Euro. Die gebuchten Bruttobeiträge sanken um 0,9 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Die Ergo hatte vor wenigen Tagen angekündigt, bis Anfang 2014 den Vertrieb zu zentralisieren und im Innen- und Außendienst jede vierte Stelle zu streichen. Aus fünf Vertriebsorganisationen sollen zwei werden. Den Großteil des Halbjahresgewinns der Munich Re steuerte der Bereich Rückversicherungen mit 1,3 Milliarden Euro bei. Vor einem Jahr hatte der Konzern in seinem Kerngeschäft noch einen Nettoverlust von 476 Millionen Euro gemacht. Die Bruttobeiträge stiegen um 4,8 Prozent auf 13,7 Milliarden Euro. Der Versicherer hatte nach den Katastrophen des Vorjahres die Prämien für die Schaden- und Unfallversicherungen erhöht. Im Gesundheitsgeschäft Munich Health sank der Gewinn im ersten Halbjahr 2012 gegenüber 2011 von 35 auf 6 Millionen Euro. Das Ende des Jahres auslaufende Geschäft mit privaten Krankenversicherungen für Senioren in den USA habe für den Rückgang gesorgt. Die Munich Re verwaltete Ende Juni Kapitalanlagen in Höhe von 209,2 Milliarden Euro. Das sind 3,7 Prozent mehr als Ende 2011. Der Gewinn stieg um 16,8 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Das Unternehmen konnte eine durchschnittliche Rendite von 3,8 Prozent erzielen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Verbraucherschützer fordern Entlastung bei Stromkosten
Düsseldorf (dapd). Verbraucherschützer fordern eine Entlastung der Privathaushalte bei den Stromkosten. Die Entwicklung der Strompreise sei „absolut unzumutbar“, sagte der Energieexperte des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Holger Krawinkel, dem „Handelsblatt“. „Die Politik muss kurzfristig Lösungen anbieten, die den Verbrauchern eine spürbare Entlastung bringen“, fügte Krawinkel hinzu. Die Bundesregierung könnte die Stromsteuer von zwei Cent je Kilowattstunde streichen und so die Verbraucher um sieben Milliarden Euro entlasten. Oder sie könnte auf Strom den reduzierten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent statt den vollen Satz von 19 Prozent erheben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Daimler-Finanzchef mahnt zu verbaler Zurückhaltung in der Eurokrise
München (dapd). Der Euro muss nach Ansicht von Daimler-Finanzvorstand Bodo Uebbber im Interesse der deutschen Wirtschaft unbedingt erhalten werden. Dazu forderte der Manager des Autokonzerns in der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstagausgabe) „eine größere Zurückhaltung in der Öffentlichkeit“ gerade auch von Politikern. „Ohne den Euro hätten wir immense Wechselkursrisiken und Abwertungen innerhalb des europäischen Marktes – ich will mir gar nicht erst vorstellen, wie es ohne den Euro wäre“, warnte Uebber. Folgen eines Auseinanderbrechens der Gemeinschaftswährung wären „ein riesiger Einbruch in der Wirtschaftsleistung, gerade auch in Deutschland, mit sehr großen Schwankungen an den Finanzmärkten“, sagte Uebber weiter. Er befürworte daher eine „konsequente Stufenlösung“, wie sie Kanzlerin Angela Merkel (CDU) verfolge. „Eine Fiskalunion muss kommen, ebenso wie eine Bankenunion und eine stärkere Integration Euro“, forderte der 52-jährige Manager. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Fahrenschon hält deutsche Lebensversicherer für stabil
Berlin (dapd). Die deutschen Lebensversicherer sind nach Einschätzung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes trotz Finanzkrise stabil. Man müsse sich nicht mit der möglichen Pleite eines deutschen Lebensversicherers auseinandersetzen, sagte Verbandspräsident Georg Fahrenschon am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Diese seien alle sehr stabil aufgestellt. Fahrenschon sagte, er rate den Sparern derzeit von Spekulationen ab. Er halte es für falsch, aus Angst vor den Folgen der Finanzkrise die Ersparnisse in eine Richtung umzuschichten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
SPD fordert zur Euro-Rettung Abgabe nationaler Kompetenzen
Berlin (dapd). Zur Euro-Rettung beharrt die SPD auf ihrem Vorschlag, nationale Kompetenzen an das Europaparlament abzugeben. Nur wenn die Souveränität über die Haushaltspolitik ein Stück weit nach Europa delegiert werde, könne der Euro gerettet werden, sagte der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Carsten Schneider, am Dienstag im Deutschlandfunk. Entweder es bleibe bei einem Europa, das solidarisch füreinander einstehe oder der Euro müsse abgewickelt werden. Darüber müsse in einer Volksabstimmung entschieden werden. SPD-Chef Sigmar Gabriel will eine gemeinschaftliche Haftung für die Schulden der einzelnen Euro-Staaten, wenn gleichzeitig eine strenge gemeinsame Haushaltskontrolle sichergestellt ist. Dafür soll ein Verfassungskonvent eine Grundgesetzänderung erarbeiten, über die die Bürger abstimmen müssten. dapd (Politik/Politik)
Zeitung: Ministerium erwägt Extremismusklausel in der Sportförderung
Leipzig (dapd-lmv). Nach der Debatte über die politische Gesinnung des Partners der Olympia-Teilnehmerin Nadja Drygalla will das Bundesinnenministerium einem Zeitungsbericht zufolge seine Förderrichtlinien ändern. Das Ministerium erwäge, bei der Mittelzuweisung für Spitzensportverbände eine explizite Extremismusklausel abzufragen, berichtete die „Leipziger Volkszeitung“. Bislang gebe es dies noch nicht. Es würden jedoch sportpolitische Grundsätze abgefragt, zu denen auch eine Absage an Fremdenfeindlichkeit zähle. Die Ruderin Drygalla war vergangene Woche von den Olympischen Spielen in London abgereist, nachdem bekannt geworden war, dass ihr Freund aktives Mitglied in der rechtsextremen Partei NPD war. Ihr Partner war Ende Mai aus der NPD ausgetreten. dapd (Sport/Politik)
4.500 frühere Schlecker-Mitarbeiterinnen haben neuen Job
Düsseldorf (dapd). Etwa jede fünfte ehemalige Schlecker-Verkäuferin soll eine neue Arbeit gefunden haben. Von den rund 22.200 ehemaligen Verkäuferinnen der insolventen Drogeriemarktkette hätten 4.500 einen neuen Arbeitsvertrag, berichtete die Düsseldorfer „Rheinische Post“ unter Berufung auf die Bundesagentur für Arbeit. Rund 1.600 Frauen hätten sich aus Gründen wie Elternzeit, Rente oder Krankheit bei den Arbeitsagenturen und Job-Centern abgemeldet. Weitere rund 6.300 frühere Schlecker-Mitarbeiterinnen absolvierten eine Fortbildung, schrieb das Blatt. Die Bundesagentur rechne damit, dass sich in den nächsten Wochen und Monaten noch rund 5.000 gekündigte Schlecker-Frauen arbeitslos melden werden. Schlecker hatte mit mehr als 30.000 Mitarbeitern im Januar Insolvenz angemeldet und war Ende Juni endgültig geschlossen worden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Zeitung: Deutsche Telekom bietet für Kabelnetzbetreiber Primacom
Hamburg (dapd). Die Deutsche Telekom versucht angeblich erneut, in den deutschen Fernsehkabelmarkt einzusteigen. Der Bonner Konzern gehöre zu mindestens vier Interessenten, die Ende Juli Gebote für den Betreiber Primacom abgegeben haben, berichtete die „Financial Times Deutschland. Zu den weiteren Bietern gehören demnach der Investor Star Capital Partners, DTK Deutsche Telekabel sowie ein weiterer unbekannter Finanzinvestor. Star Capital besitzt bereits den deutschen Kabelnetzbetreiber Pepcom. Die letzten öffentlichen Daten des Leipziger Unternehmens Primacom stammen der Zeitung zufolge aus dem Jahr 2010. Damals habe das Unternehmen bei einem Jahresumsatz von 108 Millionen Euro ein konsolidiertes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von knapp 28 Millionen Euro erwirtschaftet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)