BASF baut Standort Ludwigshafen aus

BASF baut Standort Ludwigshafen aus Ludwigshafen (dapd). Der Chemiekonzern BASF baut seinen Stammsitz in Ludwigshafen aus. Nach knapp zweijähriger Bauzeit wurde nun eine Erweiterung zur Herstellung von Methansulfonsäure in Betrieb genommen, wie das DAX-Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die Kapazität werde dadurch auf 30.000 Tonnen verdreifacht, die Zahl der Arbeitsplätze um zwölf erhöht. Die unter dem Handelsnamen Lutropur verkaufte Säure werde beispielsweise in Industrie- und Haushaltsreinigern eingesetzt. In der chemischen Industrie erlaubt es die Säure zudem, eine chemische Reaktion bei geringeren Temperaturen und damit energieeffizienter ablaufen zu lassen. Darüber hinaus plant BASF eine Produktionsanlage für Spezial-Zeolithe, die voraussichtlich Anfang 2014 in Betrieb gehen soll. Sie spielen den Angaben nach eine Schlüsselrolle in Abgaskatalysatoren für Dieselmotoren, die ebenfalls von BASF hergestellt werden. Durch immer strengere Abgasvorschriften steige die Nachfrage nach Katalysatoren, teilte das Unternehmen mit. In der Produktionsanlage will der Konzern 19 Mitarbeiter zusätzlich beschäftigen. Angaben zur Höhe der Einzelinvestitionen machte der Konzern nicht. Einem Sprecher zufolge würden in den Standort Ludwigshafen allein im Jahr 2012 aber mehr als zwei Milliarden Euro investiert. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Verfolgung von Auslandsbestechung kommt nicht vom Fleck

Verfolgung von Auslandsbestechung kommt nicht vom Fleck Berlin (dapd). Die Antikorruptionsorganisation Transparency International prangert mangelnde Fortschritte bei der Verfolgung von Bestechungsdelikten im Ausland an. Nur 7 der 34 OECD-Länder verfolgten solche Vergehen aktiv: Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Italien, Norwegen, die Schweiz und die USA. Laut einem am Donnerstag veröffentlichten Transparency-Bericht gab es in den OECD-Staaten im vergangenen Jahr 144 neue Ermittlungsverfahren zur Auslandsbestechung. Dies sei aber nur ein Bruchteil des tatsächlichen Ausmaßes, hieß es. Zur Situation in Deutschland wird im Bericht bemängelt, dass die Bundesrepublik nach wie vor nicht die UN-Konvention gegen Korruption ratifiziert hat. Weiterhin wird kritisiert, dass es in Deutschland keine strafrechtliche Verantwortlichkeit juristischer Personen gibt. Edda Müller, Vorsitzende von Transparency Deutschland, sagte: „Wir brauchen in Deutschland endlich ein Unternehmensstrafrecht.“ (Der Bericht „Exportig Corruption“ auf Englisch http://url.dapd.de/QveO21 ) dapd (Politik/Politik)

Der Bund ist bei Beschneidung zuständig

Der Bund ist bei Beschneidung zuständig Berlin (dapd-bln). Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) bekräftigt die Zuständigkeit des Bundes bei der Regelung der Beschneidung zu religiösen Zwecken. „Die entstandene Rechtsunsicherheit wird durch eine bundesgesetzliche Regelung schnell beseitigt werden“, sagte Leutheusser-Schnarrenberger am Donnerstag der Nachrichtenagentur dapd in Berlin. Sie fügte hinzu: „Wir müssen mit allen Mitteln verhindern, dass über die Beschneidungsdebatte Antisemitismus Vorschub geleistet wird. Wir brauchen lebendiges jüdisches Leben in Deutschland.“ Der Berliner Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) hatte am Mittwoch eine Übergangsregelung vorgestellt, mit der in dem Bundesland die religiöse Beschneidung unter strengen Voraussetzungen straffrei ist. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hält die Regelung jedoch für nicht ausreichend. dapd (Politik/Politik)

Trotz Eurokrise: Bundesbürger melden weniger Pleiten an

Trotz Eurokrise: Bundesbürger melden weniger Pleiten an Hamburg (dapd). Die Bundesbürger gehen in der Eurokrise sorgfältiger mit ihrem Geld um und deswegen seltener pleite. Das geht aus dem Schuldenbarometer der Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel für das erste Halbjahr 2012 hervor, das am Donnerstag veröffentlicht wurde. Das gilt aber nicht für die Gruppe der 18- bis 25-Jährigen: „Wir beobachten das zweite Jahr in Folge steigende Fallzahlen in der Gruppe der jungen Erwachsenen“, sagt Bürgel-Geschäftsführer Norbert Sellin. Nach dem Schuldenbarometer ging in den ersten sechs Monaten die Zahl der sogenannten Privatinsolvenzen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,7 Prozent zurück. Genau 68.818 mal mussten danach Schuldner bekennen, dass sie zahlungsunfähig sind. Für 2012 rechnet Bürgel mit bis zu 132.000 Privatinsolvenzen in Deutschland. „Die Verbraucher gehen vorsichtiger mit ihrem Geld um und verzichten auf risikoreiche Investitionen“, sagt Sellin. Junge Erwachsene verfügen dagegen häufig über kaum Erfahrung im Umgang mit Geld. Einkommen und Konsumverhalten der Betroffenen seien vielfach nicht vereinbar, schreibt Bürgel. Die Betroffenen investierten oft hohe Summen in mobile Endgeräte, Elektroartikel, Autos und in den Raten- und Kreditkartenkauf. Ferner verfügten die jungen Erwachsenen über kaum ausreichende Rücklagen im Krisenfall. Nach Bundesländern werden statistisch auf 100.000 Einwohner gerechnet die meisten Privatinsolvenzen in Bremen gezählt, gefolgt von Niedersachsen. In Bayern wird so gut mit dem Geld gewirtschaftet, dass das Bundesland den letzten Rang einnimmt. Unter dem Bundesdurchschnitt von 80 Privatpleiten auf 100.000 Einwohner liegen auch Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Sachsen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Mehr Bestellungen bei der deutschen Industrie

Mehr Bestellungen bei der deutschen Industrie Berlin (dapd). Die deutsche Industrie hat im Juli etwas mehr Aufträge als im Vormonat erhalten. Die Auftragseingänge seien preis- und saisonbereinigt um ein halbes Prozent gestiegen, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Donnerstag in Berlin mit. Im Juni hatte die Industrie noch 1,6 Prozent weniger Aufträge als im Vormonat erhalten. Das Auftragsvolumen wurde im Juli vor allem durch zusätzliche Bestellungen aus dem Inland erhöht. Ihr Umfang wuchs gegenüber dem Vormonat um ein Prozent. Das Volumen der Auslandsaufträge änderte sich dagegen mit einem Plus von 0,1 Prozent kaum. Je ein halbes Prozent mehr Bestellungen gingen bei den Herstellern von Investitions- und kurzlebigen Produktionsgütern ein. Bei den Konsumgüterproduzenten sank das Volumen aber um 1,2 Prozent. Im Zweimonatsvergleich von Juni und Juli mit April und Mai erhielt die Industrie 1,0 Prozent weniger Aufträge. Gegenüber dem Juni und Juli des Vorjahres blieb Volumen der Aufträge um 6,1 Prozent zurück. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Kfz-Gewerbe kritisiert Autohandel für geschönte Zulassungsstatistik

Kfz-Gewerbe kritisiert Autohandel für geschönte Zulassungsstatistik Frankfurt/Main (dapd). Der Automobilbranche leidet unter sinkenden Pkw-Verkäufen. Während die Werkstätten derzeit noch Geld verdienten, bereite der Neuwagenabsatz „einigen Kummer“, sagte der Präsident des Deutschen Kfz-Gewerbes (ZDK), Robert Rademacher, am Donnerstag in Frankfurt am Main. Das sei besonders bedenklich, da „vom Neuwagenverkauf heute das Werkstattgeschäft morgen und übermorgen abhängt“, erklärte Rademacher vor der Branchenmesse Automechanika (11. bis 16. September). Von Januar bis August seien in Deutschland 0,6 Prozent weniger neue Pkw zugelassen worden als im Vorjahreszeitraum. Rademacher kritisierte dabei den hohen Anteil der Hersteller- und Händlerzulassungen, der zum „Schönen der Statistik“ diene und ein „unerfreuliches Rekordniveau“ erreicht habe. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Solarworld-Chef Asbeck lobt das EU-Verfahren

Solarworld-Chef Asbeck lobt das EU-Verfahren Berlin (dapd). Der Chef des deutschen Photovoltaik-Anbieters Solarworld, Frank Asbeck, schließt nach der Eröffnung eines Antidumping-Verfahrens gegen chinesische Firmen ein Einlenken der Asiaten nicht aus. „Wir hoffen, dass die chinesische Seite schon in dem 15-monatigen Prüfungszeitraum durch die EU zu vernünftigem Wirtschaften zurückfindet“, sagte Asbeck am Donnerstag der Nachrichtenagentur dapd. Asbeck hatte zusammen mit 24 weiteren Solarfirmen aus Deutschland, Italien, Spanien und anderen EU-Ländern in Brüssel Klage gegen die Billigkonkurrenz eingelegt. Auch die Chinesen leiden nach seinen Worten unter den Dumpingpreisen und schreiben rote Zahlen. Deshalb müsse wieder ein Wettbewerb um die Effizienz der Solarmodule entstehen. Die Frage dürfe nicht sein: „Wer ist wie lange in der Lage, pro Solarmodul starke Verluste zu tragen?“ Zum technologischen Wettbewerb zeigte sich Asbeck zuversichtlich: „Ein Solarmodul, das zum Beispiel heute noch 250 Watt schafft, das muss Anfang nächsten Jahres 275 Watt schaffen. Da sind wir auf sehr gutem Weg mit einer Summe von Produkten, die wir im Moment vom Labor in die Fabriken überführen, sowohl in den USA als auch in Deutschland. Diesen Wettbewerb haben wir gern.“ Zur Frage eines drohenden Handelskriegs meinte der Vorstandsvorsitzende von Solarworld: „Ein Handelskrieg wird nicht durch Eröffnung eines rechtsstaatlichen EU-Dumpingverfahrens begonnen, sondern indem einer anfängt, zu dumpen.“ Unabhängig vom chinesischen Preisdumping sei der Markt für Solarstrom stetig im Wachsen. Das schaffe Platz für eine Menge Wettbewerb. Es gelte, eine langfristig verlässliche Quelle der Energie so zu erschließen, dass sie nicht nur kurzfristig günstig sei, sondern langfristig immer günstiger werde. Gefährlich sei es, mit nicht marktwirtschaftlichen Mitteln in einen Markt einzugreifen. „Dann bleibt der technische Fortschritt auf der Strecke“, sagte Asbeck. Die EU-Entscheidung sei eine Notwendigkeit gewesen und tue der Sache insgesamt sehr gut, um über kurz oder lang einen Großteil der Energieversorgung dieser Welt auch über die Sonne darstellen zu können. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Regierungsberater fordern die globale Energiewende

Regierungsberater fordern die globale Energiewende (dapd). Regierungsberater fordern eine globale Energiewende und beziffern den Investitionsbedarf bis 2050 auf 68.000 Milliarden US-Dollar. Bei der Vorstellung eines Gutachtens am Donnerstag in Berlin äußerte sich der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), Hans-Joachim Schellnhuber, zuversichtlich, dass ausreichend privates Kapital verfügbar sei. Es gehe nun darum, den Investitionsbedarf privater Anleger mit dem Kapitalbedarf der Energiewende zusammenzubringen. Bis 2040 könnten die Kosten vollständig kompensiert werden. In ihrem Gutachten gehen die Berater davon aus, dass anfänglich 1,1 Billionen US-Dollar pro Jahr vonnöten seien, um eine globale Vollversorgung mit Elektrizität aus erneuerbaren Energien sowie den weltweiten Ausstieg aus der Atomkraft zu ermöglichen. Im Jahr 2030 würde der Investitionsbedarf auf 2 Billionen Euro jährlich, im Jahr 2050 auf 3,5 Billionen pro Jahr steigen. Insgesamt müssten im Zeitraum von heute bis 2050 rund 68 Billionen US-Dollar investiert werden. Das entspricht rund 54.000 Milliarden Euro. Allerdings könnten die Investitionen „durch Einsparungen der Kosten für fossile Brennstoffe bei konventionellen Technologien schon bis zum Jahr 2040 vollständig kompensiert sein“, wie es in dem Gutachten „Finanzierung der globalen Energiewende“ heißt. Besondere Bedeutung misst der Beirat privatem Kapital zu. Schellnhuber verwies darauf, dass viele private Anleger „nach einem sicheren Hafen“ suchten, der Sicherheit und Rendite bringe. „Wir glauben, dass man diese beiden Dinge zusammenbringen kann: Investition in die Energiewende – in Deutschland, in Europa, weltweit – und den Bedarf derjenigen, die Kapital besitzen, es in einer vernünftigen Weise anzulegen“, sagte der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Hierfür müsse der Staat allerdings einen stabilen Ordnungsrahmen schaffen. Der Staat müsse die Bürgschaft dafür übernehmen, dass Investitionen nicht vor die Wand fahren. „Aus dieser Rolle kann er sich nicht herausstehlen“, mahnte er. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) versicherte, dass er das Anliegen „nachdrücklich“ unterstütze. Anleger engagierten sich nur dann in einem bestimmten Bereich, wenn Politik auf mittlere Frist verlässlich bleibe. „Das Entscheidende ist, dass wir auf absehbare Sicht nicht damit rechnen können, dass in größerem Maß staatliches Kapital bereitsteht“, fügte er hinzu. (WBGU-Gutachten: http://url.dapd.de/2TxuZy ) dapd (Politik/Politik)

DGB fordert Sofortprogramm gegen Altersarmut

DGB fordert Sofortprogramm gegen Altersarmut Düsseldorf (dapd). Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warnt die Bundesregierung davor, den Kampf gegen die Altersarmut auf die lange Bank zu schieben. „Die Einsicht der Koalition, dass die geplante Zuschussrente in dieser Form nichts taugt, darf nicht dazu führen, dass die Bundesregierung den Kampf gegen Altersarmut aufgibt“, mahnte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Donnerstag in Berlin. Sie forderte zugleich ein fünf Punkte umfassendes Sofortprogramm, um die Altersarmut zu bekämpfen. Der DGB verlangt, die geplante Senkung des Rentenbeitragssatzes auszusetzen, um eine „Demografiereserve“ aufzubauen. Zudem müsse die Erwerbsminderungsrente deutlich aufgewertet werden. Statt einer Zuschussrente verlangt der DGB eine „Rente nach Mindesteinkommen“, um die Rente von Geringverdienern auf bis zu 950 Euro aufzuwerten. Ferner müsse es flexiblere Übergänge in den Ruhestand und eine verbesserte Altersteilzeit geben. Schließlich pocht der DGB weiter auf einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde. Dieser könne Altersarmut zwar nicht verhindern, aber deutlich mildern, argumentierte Buntenbach. dapd (Politik/Politik)

Mehrheit kann sich weniger Kindergeld für Gutverdiener vorstellen

Mehrheit kann sich weniger Kindergeld für Gutverdiener vorstellen Dortmund (dapd). Wenn der Staat bei Familien sparen muss, sollte er das aus Sicht der Bürger am ehesten beim Kinder- und Elterngeld für Besserverdiener tun. Drei Viertel sind für Einsparungen bei den staatlichen Leistungen für Gutverdiener-Familien, wie aus einer Studie für das Bundesfamilienministerium hervorgeht, über die am Donnerstag die Dortmunder „Ruhr Nachrichten“ berichteten. Erstellt wurde die Repräsentativ-Befragung vom Institut für Demoskopie Allensbach sowie der Prognos AG. Die Studie ist Teil der Evaluation der familienpolitischen Leistungen, zu der Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) kommendes Jahr einen Bericht vorlegen will. Laut der Untersuchung sehen 66 Prozent „am ehesten“ oder „notfalls auch“ Einsparpotenzial beim Ehegattensplitting. Dagegen lehnen vier von fünf Deutschen Einschnitte bei der Förderung von Geringverdienern ab. dapd (Politik/Politik)