Süße Erdbeer-Fanta für den Osten

Süße Erdbeer-Fanta für den Osten Berlin (dapd). Der Getränkehersteller Coca-Cola sieht in Deutschland einem Zeitungsbericht zufolge noch Wachstumschancen. Der Marktanteil der Konzernmarken werde hierzulande überschätzt, sagte der Coca-Cola-Deutschland-Geschäftsführer Hendrik Steckhan der Zeitschrift „Superillu“ laut Vorabbericht. „Hier in Deutschland liegt er bei alkoholfreien Getränken bei neun Prozent“, sagte Steckhan. In einigen Ländern der Welt schaffe Coca-Cola bis zu 20 Prozent, in Deutschland gebe es daher noch Spielraum. Coca-Cola expandierte zuletzt vor allem im Osten Deutschlands. Hier habe das Unternehmen im ersten Halbjahr 2012 das stärkste Wachstum erzielt, sagte Steckhan weiter. Der Marktanteil des Unternehmens wachse in ganz Deutschland derzeit jährlich um ein bis zwei Prozent. Steckhan wies zudem auf besondere Geschmacksvorlieben in Ostdeutschland hin: „Die Ostdeutschen mögen es süßer, sie sind experimentierfreudiger“, sagte er. „Deswegen haben wir extra für den Osten eine Fanta mit Erdbeergeschmack entwickelt.“ Der weltweite Umsatz stieg von Coca-Cola stieg im zweiten Quartal 2012 auf 13,1 Milliarden Dollar (rund 10,7 Milliarden Euro). Zum Umsatz in Deutschland wollte das Unternehmen auf Anfrage keine weiteren Angaben machen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

BGH stärkt Kleinanleger: Prospekthaftung bejaht

BGH stärkt Kleinanleger: Prospekthaftung bejaht Karlsruhe (dapd). Der Bundesgerichtshof hat mit einem Grundsatzurteil zur Haftung für fehlerhafte Verkaufsprospekte bei außerbörslich gehandelten Wertpapieren die Rechte von Kleinanlegern gestärkt. Wendet sich der Herausgeber von solchen Wertpapieren ausdrücklich auch an das börsenunerfahrene Publikum, so muss er davon ausgehen, dass ein Anleger sich „allein anhand der Prospektangaben über die Kapitalanlage informiert und über keinerlei Spezialkenntnisse verfügt“, heißt es in dem am Dienstag verkündeten Urteil. Im vorliegenden Fall klagte ein Kleinanleger auf Rückabwicklung des Erwerbs von Inhaberschuldverschreibungen der mittlerweile insolventen Wohnungsbaugesellschaft Leipzig-West AG (WBL) in Höhe von 5.000 Euro. Der BGH sah den entsprechenden Verkaufsprospekt mit dem Titel „Ausgewogene Konditionen“ jetzt als „unvollständig“ und damit fehlerhaft an und gab dem Kläger Recht. Der mit der J. S. Immobilienbeteiligungen e.K. bestehende Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, der dem Mehrheitsaktionär den Zugriff auf Anlagegelder der WBL erlaubte, hätte im Prospekt erläutert werden müssen. Selbst bei sorgfältiger Lektüre des Prospekts sei „nicht zu erkennen“ gewesen, dass der Hauptaktionär aufgrund seines Weisungsrechts „der WBL unabhängig von deren Ertragslage zu seinem Vorteil und zu ihrem Nachteil Kapital entziehen konnte“, betonte der BGH. Das Urteil ist nach Angaben des BGH „richtungsweisend“ für zahlreiche in den unteren Instanzen anhängige Fälle. (AZ: BGH XI ZR 344/11) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Schavan will duale Berufsausbildung in Europa verankern

Schavan will duale Berufsausbildung in Europa verankern Berlin (dapd). Zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit will Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) die duale Berufsausbildung stärker in Europa etablieren. „Wir wollen für Jugendliche in Europa Zukunftschancen schaffen. Unser erfolgreiches System der beruflichen Bildung kann für viele Länder ein wichtiger Schlüssel zur Bekämpfung der hohen Jugendarbeitslosigkeit sein“, sagte Schavan am Dienstag in Berlin. Die Nachfrage nach einer Kooperation mit Deutschland in der Berufsbildung steige kräftig an. Zugleich lud Schavan ihre Ministerkollegen zu einem europäischen Berufsbildungsgipfel nach Berlin ein, um über eine Modernisierung der beruflichen Bildung in Europa zu diskutieren. Deutschland hat nach Auskunft des Ministeriums mit acht Prozent die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in Europa, in Spanien und Griechenland sind dagegen mehr als 50 Prozent der unter 25-Jährigen ohne Job. dapd (Politik/Politik)

AOK-Chef lehnt Prämienausschüttung ab

AOK-Chef lehnt Prämienausschüttung ab Hamburg/Berlin (dapd). AOK-Chef Jürgen Graalmann sieht in der geplanten Beitragsrückzahlung der Techniker Krankenkasse (TK) eine „Fangprämie für Neukunden“. So eine „Marketingaktion“ werde „dem Sicherheitsbedürfnis der Menschen beim Thema Krankheit nicht gerecht“, kritisierte Graalmann am Dienstag in Berlin. Drei Viertel der Versicherten wollten, dass die Kassen sorgsam mit ihren Rücklagen umgehen und diese in die Versorgung der Versicherten investierten. Deshalb setzte die AOK auf Stabilität statt auf „kurzfristiges Prämien-Jojo“. AOK und TK verfügen beide über Rücklagen von jeweils rund 2,8 Milliarden Euro. Die TK will 2013 Prämien an ihre Mitglieder ausschütten. Möglich wäre eine Auszahlung von 60 bis 120 Euro, wie es in Kassenkreisen hieß. dapd (Politik/Wirtschaft)

Katholische Soziallehre trifft Betriebswirtschaft

Katholische Soziallehre trifft Betriebswirtschaft Frankfurt/Main (dapd). Zu gutem Handeln im Sinne des Gemeinwohls hat der Vatikan Führungskräfte in der Wirtschaft aufgerufen. Marktwirtschaft und Unternehmen trügen erheblich zum materiellen und geistigen Wohlergehen der Gesellschaft bei, wenn sie ordnungsgemäß arbeiteten und auf den Dienst am Gemeinwohl hin orientiert seien, sagte Kurienkardinal Peter Turkson am Dienstag in Frankfurt am Main. Die jüngsten Erfahrungen hätten gezeigt, dass bei einem Versagen von Märkten und Unternehmen Schäden für die Allgemeinheit entstehen könnten. Turkson, Präsident des Päpstlichen Rates Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden), kritisierte insbesondere die „Dominanz der Finanzmärkte“, die ganze Unternehmen und Mitarbeiter zu Handelsware gemacht hätten. Der Kardinal stellte in Frankfurt die deutsche Ausgabe der von seinem Rat erarbeiteten Schrift „Zum Unternehmer berufen – Eine Ermutigung für Führungskräfte in der Wirtschaft“ vor. Ermutigung statt erhobener Zeigefinger Dabei solle den Adressaten nicht mit dem erhobenen Zeigefinger entgegengetreten werden, betonte Turkson. Es gehe vielmehr um eine Ermutigung, ihrer großen Verantwortung in schwierigen Zeiten gerecht zu werden. Ziel der Handreichung sei, die grundsätzlichen Prinzipien der katholischen Soziallehre, der Menschenwürde und des Gemeinwohls in praktische ethische Orientierungen herunterzubrechen. Turkson nannte in dem Zusammenhang drei Grundprinzipien: die Befriedigung der Bedürfnisse der Welt durch die Produktion von Gütern und Dienstleistungen, die Organisation von guter und produktiver Arbeit sowie das Schaffen von nachhaltigem und gerecht verteiltem Wohlstand. Außer an Unternehmer richtet sich der Vatikan mit dem Text auch an Hochschulen im Bereich der Betriebswirtschaftslehre. „Die ethische Bildung zukünftiger Führungskräfte ist uns ein großes Anliegen“, sagte Turkson. Kirche will sich auch selber hinterfragen Auch der Trierer Bischof Stephan Ackermann drang auf einen Ausbau der ethischen Bildung im Wirtschaftsstudium. Da gebe es doch einen erheblichen Nachholbedarf in Deutschland, sagte der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax. Ethische und moralische Inhalte in den Wirtschaftswissenschaften seien bisher zu schwach ausgebildet oder würden nur optional angeboten. Ackermann betonte, dass sich die Handreichung nicht nur an christliche oder katholische Unternehmer richte, sondern an jegliches unternehmerisches Handeln. Gleichzeitig müsse sich auch die Kirche von den Leitlinien kritisch hinterfragen lassen, in ihren Unternehmungen oder in der Verwaltung. Als Beispiel nannte der Bischof das Thema Leiharbeit. „Da müssen wir sehr genau hinsehen und aufpassen, dass Ungerechtigkeit nicht zunimmt.“ dapd (Politik/Politik)

Gratulationen für Reizfigur und echten Europäer Schäuble

Gratulationen für Reizfigur und echten Europäer Schäuble Berlin (dapd). Glückwünsche aus dem Kabinett, der eigenen Partei und von der Konkurrenz: Die Politik würdigt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), der am Dienstag 70 Jahre alt wurde. Während FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle Schäuble zum „heimlichen Liberalen“ erklärte, zeigte sich CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe glücklich darüber, dass der Jubilar Mitglied seiner Partei ist. Ex-Finanzminister Oskar Lafontaine (Linke) zollte seinem Amtsnachfolger Respekt für den Umgang mit der Behinderung. Schäuble wurde am 18. September 1942 in Freiburg im Breisgau geboren. Der Jurist ist seit mehr als 45 Jahren CDU-Mitglied, seit 40 Jahren Bundestagsabgeordneter und war Partei- und Fraktionschef, Bundesinnenminister und Bundesminister für besondere Aufgaben. Brüderle attestiert Schäuble „urliberalen Geist“ Westerwelle schrieb dem Kabinettskollegen: „Wie nur ganz wenige haben Sie sowohl die ‚Bonner‘ als auch die ‚Berliner‘ Republik mit geprägt. Ihre persönlichen Verdienste können dabei nicht hoch genug geschätzt werden, insbesondere mit Blick auf das Erlangen und das Gelingen der Deutschen Einheit.“ In der Eurokrise folge Schäuble wie er selbst „dem festen Bekenntnis zu einer Europäischen Union, die auf Stabilität und Solidarität begründet ist und deren gemeinsame Währung es zu schützen und zu erhalten gilt“. Westerwelles Parteikollege Brüderle bezeichnete Schäuble als „Reizfigur“ und zugleich verlässlichen Partner der FDP. Die Liberalen hätten es Schäuble nicht immer leicht gemacht – „und ich kann ihm nicht versprechen, dass sich das ändern wird“, schrieb Brüderle in einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“. Zugleich nannte er Schäuble einen „heimlichen Liberalen“. „Er hat einen urliberalen Geist, der vielen Politikern aus dem Südwesten eigen ist“, urteilte der Pfälzer über den Badener. CDU-Generalsekretär Gröhe betonte hingegen, die CDU sei „stolz und dankbar“, den Minister in ihren Reihen zu wissen. Dieser habe „unsere Partei und unser Land über Jahrzehnte hinweg entscheidend geprägt“ und setze sich unermüdlich für stabile Staatsfinanzen in Deutschland und Europa ein. Lafontaine bewundert „Energie und Zähigkeit“ Bewunderung für Schäuble äußerte auch der saarländische Linksfraktionschef Lafontaine. Er fühle sich Schäuble „in besonderer Weise verbunden“, schrieb er auf „Spiegel Online“. Beide Politiker waren 1990 Opfer von Attentaten, Schäuble ist seitdem auf den Rollstuhl angewiesen. „Weitaus glimpflicher davongekommen bewundere ich, mit welcher Energie und Zähigkeit Wolfgang Schäuble sein Schicksal meistert“, schrieb Lafontaine. Als Finanzminister leiste Schäuble „Herkulesarbeit“. Der frühere DDR-Ministerpräsident Lothar de Maizière (CDU) zollte Schäuble ebenfalls Respekt für dessen Ausdauer. Er sitze seit Jahrzehnten „in verantwortlichen Funktionen und immer an der Sache dran. Wenn ihm die Einheit Deutschlands wichtig war, dann ist ihm jetzt die europäische Frage ebenso wichtig. Er ist ein echter Europäer“, sagte de Maizière im Deutschlandradio Kultur. Regierungssprecher Steffen Seibert gratulierte kurz und knapp auf Twitter: „Wolfgang Schäuble, ‚der stolze und demütige Staatsdiener‘ („Die Welt“), feiert heute seinen 70. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch“, schrieb er. (Seibert auf Twitter: http://url.dapd.de/Gwg6zr ) dapd (Politik/Politik)

Deutsche Großbanken machen weniger Gewinn

Deutsche Großbanken machen weniger Gewinn Stuttgart (dapd). Die Gewinne deutscher Großbanken sind im ersten Halbjahr stark geschrumpft. Von Januar bis Ende Juni mussten die Geldinstitute einen Rückgang um 42 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro hinnehmen, wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young auf Grundlage einer eigenen Analyse am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Grund für den Rückgang seien Auswirkungen der Schuldenkrise und die Konjunkturflaute. Aus Sorge vor steigenden Kreditausfällen erhöhten die Banken laut Ernst & Young die Risikovorsorge um 52 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Auch die niedrigen Zinsen und die Zurückhaltung der Anleger wirkten sich der Analyse zufolge negativ auf die Einnahmen der Banken aus. Die Zinsüberschüsse sanken demnach im ersten Halbjahr um sieben Prozent, die Provisionsüberschüsse um zehn Prozent. Außerdem hätten die Banken ihre Eigenkapitalausstattung um 4,1 Prozent auf 150 Milliarden Euro erhöht. Die Analyse basiert auf den Jahresberichten von 13 deutschen Groß- und Landesbanken. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

ADAC hält Benzinpreise für völlig überteuert

ADAC hält Benzinpreise für völlig überteuert München (dapd). Die Kraftstoffpreise in Deutschland sind nach Ansicht des ADAC deutlich überteuert. Der Preis habe sich für Benzin bundesweit bei 1,70 Euro pro Liter eingependelt, was angesichts des Rohölpreises von rund 114 Dollar (87,15 Euro) pro Barrel (159 Liter) und des spürbar gestärkten Euro zu viel sei, erklärte der Automobilclub am Dienstag in München. Der ADAC rät Autofahrern, trotzdem nach preiswerteren Tankstellen zu suchen. Benzin sei derzeit in Trier mit 1,712 Euro für einen Liter Super E10 am teuersten. Am günstigsten ist E10 momentan in Berlin und im nordrhein-westfälischen Siegen mit einem Literpreis von 1,687 Euro. Genauso gering wie bei Benzin fallen die regionalen Preisunterschiede bei Diesel aus. So ist der Selbstzünderkraftstoff laut ADAC in Düren mit 1,549 Euro pro Liter am billigsten, in Rüsselsheim, dem Schlusslicht im Ranking, mit 1,574 Euro um 2,5 Cent teurer. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Einzelhandel sorgt sich um das Weihnachtsgeschäft

Einzelhandel sorgt sich um das Weihnachtsgeschäft Düsseldorf (dapd). Vor dem Start des Weihnachtsgeschäfts wächst im deutschen Einzelhandel die Angst, dass Konjunktursorgen und hohe Energiepreise die Kauflust der Bundesbürger bremsen könnten. Die Stimmung in der Branche sei derzeit so schlecht wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr, berichtete am Dienstag der Handelsverband Deutschland (HDE) unter Berufung auf eine Umfrage bei rund 1.300 Betrieben. Dennoch hofft der Verband weiter auf stabile Umsätze in den wichtigsten Verkaufswochen des Jahres. „Die Stimmung im deutschen Einzelhandel kühlt sich ab“, fasste HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in Düsseldorf die Ergebnisse der Konjunkturumfrage zusammen. Erstmals seit dem Frühjahr 2010 übertreffe der Anteil der Händler mit einer schlechten Lagebewertung wieder die Zahl der Optimisten. Nicht nur die anhaltende Eurokrise sorge für eine erhebliche Verunsicherung. Auch die steigenden Energiepreise bereiteten der Branche Sorgen, berichtete Genth. Einerseits schmälern die hohen Kosten von Strom, Heizöl und Benzin das Einkaufsbudget der Käufer. Andererseits sorgen sie auch für höhere Betriebskosten und drücken so auf die Gewinnspannen der Händler. Denn wegen des harten Wettbewerbs können viele Unternehmen die gestiegenen Kosten nicht vollständig an ihre Kunden weitergeben. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen klagte in der Umfrage über Gewinneinbußen im ersten Halbjahr. Stimmung ist schlechter als die Lage Doch ist die Stimmung nach Einschätzung des Verbandes schlechter als die Lage. „Die Konjunktursorgen scheinen derzeit größer zu sein als die tatsächlichen Konjunkturrisiken“, sagte Genth. Die nach wie vor gute Situation auf dem Arbeitsmarkt und die stabile Einkommensentwicklung bei den Beschäftigten seien eine gute Basis für florierende Geschäfte auch in den kommenden Monaten. Der HDE rechnet deshalb trotz der aktuellen Konjunktureintrübung mit einem stabilen Weihnachtsgeschäft. Der Verband bekräftigte seine Prognose, dass der Einzelhandel seine Umsätze 2012 um 1,5 Prozent auf rund 428 Milliarden Euro steigern werde. Das erste Halbjahr sei mit einem Umsatzplus von nominal 2,6 Prozent sogar besser gelaufen als erwartet, sagte Genth. Gut waren die Geschäfte zuletzt vor allem beim Verkauf von Uhren, Schmuck, Unterhaltungselektronik, Sport- und Campingartikeln, Spielwaren und Wohnmöbeln. Auch der Lebensmittelhandel profitierte von der Kauflust der Bundesbürger. Dagegen litt der Textilhandel unter dem durchwachsenen Sommer. Als Wachstumsmotor erwies sich erneut der Internethandel, dessen Umsatz laut HDE in diesem Jahr um zwölf Prozent auf knapp 30 Milliarden Euro steigen dürfte. Die gute Entwicklung der Branche in den vergangenen Jahren schlägt sich auch in der Beschäftigungsbilanz nieder. Zum Jahresende 2011 übersprang die Zahl der Beschäftigten im Einzelhandel erstmals die Drei-Millionen-Marke. Seitdem seien vom „Jobmotor Einzelhandel“ weitere 62.000 sozialversicherungspflichtige Stellen geschaffen worden. Ob weitere Zuwächse möglich seien, hänge aber von der Konjunkturentwicklung ab, sagte Genth. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Krise dämpft Vermögenswachstum weltweit

Krise dämpft Vermögenswachstum weltweit Frankfurt/Main (dapd). Das schwache Wirtschaftswachstum und das Zinstief lassen den Reichtum auf der Welt nur noch langsam wachsen. Zwar besitzen alle Menschen zusammengenommen ein Brutto-Geldvermögen von 103,3 Billionen Euro, wie aus einer am Dienstag vorgestellten Studie im Auftrag des Allianz-Konzerns hervorgeht. Aber zuletzt stieg das Vermögen nur noch ganz leicht, in Westeuropa ging es sogar zurück. Nach Abzug der Inflation erzielten die Sparer seit dem Jahr 2000 den Angaben zufolge keinen realen Vermögenszuwachs mehr. „Es ist unübersehbar, dass Unsicherheit, niedrige Zinsen und Eurokrise ihre Spuren in der Vermögensentwicklung hinterlassen“, sagte Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise. „Die Sparer sind die Leidtragenden der Tatsache, dass sowohl die Neuordnung der Finanzmärkte als auch die Lösung der Krise im Euroraum noch immer nicht entscheidend vorangekommen sind.“ Das Geldvermögen der Bundesbürger stieg der Studie zufolge im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent. Demnach besitzt ein Deutscher im Schnitt abzüglich seiner Schulden 38.521 Euro. Weltweit ging der Vermögenszuwachs auf eine Rate von 0,6 Prozent pro Kopf zurück. Mit Abstand am reichsten sind die Schweizer, die pro Kopf netto 138.062 Euro besitzen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Japan und die USA mit 93.087 und 90.417 Euro. Deutschland liegt auf Rang 16. Die Studie deckt 52 Länder ab, die nach Angaben der Allianz 93 Prozent der weltweiten Wirtschaftskraft ausmachen und in denen gut zwei Drittel der Weltbevölkerung leben. Von diesen rund 4,8 Milliarden Menschen besitzt das reichste Zehntel 55 Prozent des gesamten Netto-Geldvermögens, während die ärmere Hälfte gerade einmal über sechs Prozent verfügt. Mittelschicht wächst Während die globale Mittelschicht wuchs, sank der Untersuchung zufolge sowohl die Zahl der Reichen mit mehr als 26.800 Euro Nettovermögen als auch die der Armen mit weniger als 4.500 Euro. Die Aufsteiger in die Vermögens-Mittelschicht kommen vor allem aus Schwellenländern. Die Schuldendisziplin wurde demnach infolge der Krise besser. Der globale Schuldenberg wuchs auch 2011 nur mäßig um 2,2 Prozent und damit deutlich langsamer als die nominale Wirtschaftsleistung. Die globale Schuldenquote, also die Verbindlichkeiten in Prozent des Bruttoinlandsprodukts, reduzierte sich dadurch allein im vergangenen Jahr um annähernd 2,5 Punkte auf 67 Prozent. In den Jahren vor der Krise erzielte das globale Schuldenwachstum noch regelmäßig Werte von über acht Prozent, und die Schuldenquote erreichte in der Spitze knapp 72 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)