Intelligente Maschinen und neue Geschäftsmodelle – it´s OWL startet fünf neue Projekte. (Foto: StartupStockPhotos/ pixabay)
Intelligente Maschinen und neue Geschäftsmodelle – it´s OWL startet fünf neue Projekte. (Foto: StartupStockPhotos/ pixabay)

Fünf neue it´s OWL Projekte – Land stellt 9 Mio. Förderung bereit

Paderborn. Auf der Strategietagung des Spitzenclusters it´s OWL im Heinz Nixdorf Museums-Forum erhielten Vertreter von 21 Unternehmen und Forschungseinrichtunen gestern im Namen von Wirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart gestern die Förderbescheide für fünf neue it´s OWL Projekte.

Darin entwickeln sie Lösungen in den Bereichen maschinelles Lernen, Big Data in der Produktion, digitaler Zwilling, neue Geschäftsmodelle und die Arbeitswelt der Zukunft. Das Land stellt dafür Fördermittel im Umfang von 9. Mio. € bereit. Die gleiche Summe kommt aus der Industrie. Kleine und mittlere Unternehmen können Transfergutscheine nutzen, um Herausforderungen der Digitalisierung gemeinsam zu lösen.

Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart sagt: „it’s OWL steht europaweit für einen überaus erfolgreichen Technologietransfer mit Fokus auf die mittelständische Wirtschaft. Das Spitzencluster trägt maßgeblich dazu bei, die Möglichkeiten und Verfahren der Industrie 4.0 greifbar zu machen. Die jetzt geförderten Verbundprojekte versprechen einen weiteren Innovationsschub für die Region: it’s OWL öffnet wichtigen Branchen neue Perspektiven, schafft neue Angebote für Ausbildung und Studium und macht somit Arbeitsplätze zukunftsfähig.“

Prof. Dr. Jürgen Gausemeier, Vorsitzender Clusterboard it´s OWL, dankt für die Unterstützung: „Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen produzierende Unternehmen die Intelligenz in ihren Produkten und Produktionsverfahren erhöhen und neue Kundenzugänge erschließen. In den Projekten entwickeln wir dafür neue Basistechnologien, Verfahren und Softwarelösungen, die insbesondere kleine und mittlere Unternehmen nutzen können. Ohne die Unterstützung des Landes wäre diese wichtige Entwicklungsarbeit nicht möglich.“

Auf der Strategietagung des Technologie-Netzwerks diskutierten 240 Vertreter aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen Herausforderungen, Potenziale und Lösungsansätze. Steffen Bersch, Vorstandsmitglied GEA Group, erläutert: „Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, müssen wir unsere Kräfte noch stärker bündeln. Durch die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und den Hochschulen können wir als führender Technologiekonzern unserem Digitalisierungsanspruch noch schneller gerecht werden und zuverlässig innovative Verfahren entwickeln und beim Kunden zur Anwendung bringen. Aktuelle Forschungsergebnisse aus den Hochschulen sind dafür genauso wichtig wie die Erfahrungen und Perspektiven anderer Unternehmen.“

Maschinelles Lernen, Big Data und digitaler Zwilling

Die fünf neuen Projekte starten im Dezember. Die Unternehmen Lenze, Benteler, KEB, Hanning Elektrowerke, Hesse, Miele, Weidmüller und fünf Forschungseinrichtungen erarbeiten in einem Projekt Lösungen für maschinelles Lernen in der Produktion. Beteiligt sind die Universität Bielefeld, die FH Bielefeld, die HS OWL sowie Fraunhofer IEM und Fraunhofer IOSB-INA. Dadurch können Maschinen und Anlagen ihre Leistungsfähigkeit verbessern und sich automatisch an sich ändernde Bedingungen anpassen.

Wie große Datenmengen erfasst und genutzt werden können, ist Schwerpunkt des Leitprojekts „Industrial Automation Plattform für Big Data“. Dazu arbeiten Weidmüller, Lenze, KEB, Benteler und Kannegiesser mit vier Forschungseinrichtungen zusammen. Dazu gehören die HS OWL, die Universität Paderborn sowie Fraunhofer IEM und Fraunhofer IOSB-INA. Gemeinsam entwickeln sie Bausteine, die eigenständig Daten sammeln, aufbereiten, transportieren und speichern können. Sie sind die Grundlage für neue Serviceangebote, wie beispielsweise zur vorausschauenden Wartung von Maschinen und Anlagen.

Ziel des Projekts „Technische Infrastruktur für digitale Zwillinge” ist es, digitale Modelle von Maschinen und Anlagen zu nutzen, um deren Betrieb über den ganzen Lebenszyklus zu verbessern. Dadurch sind Einsparpotenziale von 50 Prozent zu erwarten. Projektpartner sind Phoenix Contact, KEB, Lenze und Weidmüller sowie die Hochschule OWL und Fraunhofer IOSB-INA.

Neue Geschäftsmodelle und die Arbeitswelt der Zukunft

Wie Unternehmen aufbauend auf dem technologischen Fundament neue Services entwickeln und Märkte erschließen können, ist Schwerpunkt des Projekts „Digital Business“. Wago Kontakttechnik, Denios, GEA und Unity erarbeiten dazu gemeinsam mit Fraunhofer IEM und der Universität Paderborn Ansätze, um die Potenziale digitaler Plattformen für kleine und mittlere Unternehmen zu erschließen. Durch digitale Plattformen können Unternehmen vom Auftragseingang über Produktion bis zur Logistik eine durchgehende Lösung für den Kunden anbieten.

In der digitalisierten Fabrik rücken zunehmend die sozialen Aspekte der Arbeitsplatzgestaltung in den Vordergrund. In einem weiteren it´s OWL Projekt entwickeln und erproben Unternehmen, Hochschulen und die IG Metall neue Lösungen für die Digitalisierung der Arbeitswelt. Dabei geht es um Lernplattformen, kognitive Assistenzsysteme, partizipative Technologiegestaltung sowie agile Führung und Personalentwicklung.

it´s OWL – Den Mittelstand fit für die Digitalisierung machen

Kleine und mittlere Unternehmen können in Transferprojekten neue Technologien nutzen, um gemeinsam mit einer Forschungseinrichtung konkrete Herausforderungen der Digitalisierung zu lösen. Dabei geht es beispielsweise um die intuitive Bedienung von Maschinen, ein verbessertes Energiemanagement oder neue Verfahren der Produktentwicklung. Abhängig von der Größe des Unternehmens werden 60 bis 80 Prozent der Gesamtkosten des Projekts durch das Land gefördert. Interessierte Unternehmen können sich bei der Entwicklung der Idee und der Vermittlung eines Forschungspartners durch die it´s OWL Clustermanagement GmbH und die Transferpartner von it´s OWL beraten lassen. Transferpartner von it´s OWL sind die IHK Ostwestfalen, die IHK Lippe, OWL Maschinenbau, InnoZent OWL und die OWL GmbH.

www.its-owl.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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