Regierung will Regeln zur Bestechlichkeit von Ärzten weiter prüfen

Regierung will Regeln zur Bestechlichkeit von Ärzten weiter prüfen Berlin (dapd). Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) will „zeitnah“ über weitere Maßnahmen gegen Korruption bei Ärzten entscheiden. Dies sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Mittwoch in Berlin. Sie verwies darauf, dass zunächst noch Stellungnahmen von Kassen, Ärzten und Ländern ausgewertet werden müssten, die das Ministerium nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs zur Bestechlichkeit von Ärzten angefordert hatte. Sie gehe aber davon aus, dass dies zeitnah geschehen werde. Offen ließ die Sprecherin, ob ein Straftatbestand zur Bestechlichkeit eingeführt werden solle. Das Sozialgesetzbuch V sowie die Berufsordnung der Ärzte enthielten bereits Regelungen. Der Sachverhalt müsse sorgfältig geprüft werden. Hierfür seien Gespräche mit dem Koalitionspartner geplant. Die Sprecherin betonte: „Die Bundesregierung ist gegen Korruption, auch im Gesundheitswesen, auch bei Ärzten.“ Im Juni vergangenen Jahres hatte der Bundesgerichtshof in einem Grundsatzurteil entschieden, dass sich niedergelassene Ärzte nicht wegen Bestechlichkeit strafbar machen, wenn sie von einem Pharmaunternehmen Geld dafür annehmen, dass sie dessen Medikamente verschreiben. Gleichzeitig signalisierten die Bundesrichter aber, dass sie politischen Handlungsbedarf sehen. dapd (Politik/Politik)

Europas Industrie steckt weiter in der Rezession

Europas Industrie steckt weiter in der Rezession Frankfurt/Main (dapd). Die Industrie der Eurozone leidet weiter unter einer schwachen Nachfrage und verharrt in der Rezession. Der von den Märkten viel beachtete Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Euroraum sank im Dezember um 0,1 auf 46,1 Punkte, wie der Datendienstleister Markit auf Basis einer Befragung von 3.000 europäischen Firmen am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilte. Damit lag der Index zum 17. Mal in Folge deutlich unter der Marke von 50 Zählern, die Wachstum signalisiert. Das Barometer für Exportbestellungen fiel wegen der schwachen Nachfrage von den Weltmärkten zum 18. Mal hintereinander. „Der Industriesektor steckte auch im Dezember tief in der Rezession“, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Die Industrie belaste die Konjunktur weiterhin erheblich. „Den Branchenakteuren stehen wohl auch 2013 schwere Zeiten ins Haus, wenngleich sich der Ausblick aufgrund erster Anzeichen einer anziehenden Nachfrage aus Schlüsselmärkten wie den USA und China doch ein wenig aufgehellt hat“, erklärte Williamson. Nur Irlands Industrie vermeldete Markit zufolge im Dezember ein Wachstum. Dagegen habe sich die Talfahrt in Deutschland, Spanien, Österreich und Griechenland beschleunigt, während sie sich in Frankreich, Italien und den Niederlanden verlangsamt habe. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

NRW-Verbraucherschutzminister wirft Aigner Tatenlosigkeit vor

NRW-Verbraucherschutzminister wirft Aigner Tatenlosigkeit vor Düsseldorf (dapd-nrw). Der nordrhein-westfälische Verbraucherschutzminister Johannes Remmel rechnet vor der Rückkehr von Ilse Aigner nach Bayern mit der CSU-Politikerin ab. Die Bundesverbraucherministerin, die seit Oktober 2008 im Amt ist, habe „in zentralen Bereichen die Stellung der Verbraucher nicht verbessert“, sagte der Grünen-Politiker im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd. Beim Thema Antibiotika in der Tiermast fehle weiterhin ein Reduktionsplan. Bei Schadstoffen in Spielzeugen sei Deutschland „weit von der Null-Toleranz-Politik“ entfernt. „Und bei Themen wie dem Finanzmarkt oder den steigenden Energiekosten hat Ministerin Aigner überhaupt keine Akzente gesetzt.“ Aigner will nach der Bundestagswahl in diesem Jahr von Berlin nach München wechseln. Remmel wertet dies als positiven Schritt. „Für den Verbraucherschutz ist das eine Chance auf einen Neustart“, sagte er. Politisch habe sich die Bundesverbraucherministerin in „keiner nennenswerten Frage“ gegen Wirtschaftsminister Philipp Rösler von der FDP durchsetzen können. dapd (Politik/Politik)

Deutlich weniger Großspenden für die Parteien

Deutlich weniger Großspenden für die Parteien Berlin (dapd). Die deutsche Wirtschaft hat ihre finanzielle Unterstützung für die Politik im abgelaufenen Jahr 2012 weiter zurückgefahren. Die Parteien erhielten rund ein Drittel weniger Großspenden als im Jahr zuvor. Dies geht aus einer Aufstellung des Bundestagspräsidiums hervor, die der „Frankfurter Rundschau“ vorliegt. Demnach flossen 2012 insgesamt 1,3 Millionen Euro Großspenden an die Parteien. 2011 waren es noch 2,03 Millionen Euro gewesen. Nach dem Parteiengesetz gelten Überweisungen von mehr als 50.000 Euro als Großspenden. Sie müssen unverzüglich veröffentlicht werden. Größter Profiteur der Zuwendungen war die CSU. Sie erhielt dem Blatt zufolge insgesamt 460.000 Euro vom Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie sowie vom Autobauer BMW. Mit jeweils rund 260.000 Euro Großspenden liegen CDU und SPD fast gleichauf. Die FDP musste sich mit 205.000 Euro begnügen. Die Grünen erhielten keine Spenden dieser Größenordnung. Hingegen gingen bei der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD) stolze 115.000 Euro von einem Ehepaar aus Wilhelmshaven ein. Die Großspenden für die Parteien sind seit Jahren rückläufig. In Wahljahren fließt traditionell außergewöhnlich viel Geld. So kann man die rund sechs Millionen Euro aus dem Jahr 2009 nicht zum Vergleich heranziehen, heißt es weiter. Auffällig ist aber, dass seit 2010 (3,8 Millionen Euro) über 2011 (zwei Millionen Euro) bis heute der jährliche Betrag signifikant abgeschmolzen ist. Dies könnte laut „Frankfurter Rundschau“ ein Effekt der kritischen Debatte über die Mövenpick-Spende der FDP im Jahr 2008 und 2009 sowie die Sponsoring-Affäre von Ex-Bundespräsident Christian Wulff sein. Genauen Aufschluss darüber, wie hoch die Zuwendungen von Privatleuten und Firmen für die Parteien waren, geben erst die Rechenschaftsberichte der Parteien. Sie werden aber stets mit mehr als einjähriger Verspätung veröffentlicht. Dort müssen alle Zuwendungen von mehr als 10.000 Euro aufgelistet werden. Bei der Durchsicht der Großspender fällt dem Blatt zufolge auf, dass vor allem die Finanzwirtschaft komplett fehlt. Die Zuwendungen stammten ausschließlich von der Metallindustrie, der Bekleidungsindustrie sowie von den Autobauern BMW und Daimler. dapd (Politik/Politik)

CSU-Finanzexperte erwartet Verbesserung der kommunalen Haushaltslage

CSU-Finanzexperte erwartet Verbesserung der kommunalen Haushaltslage Berlin (dapd). Der Obmann der Unionsfraktion im Bundestagsfinanzausschuss, Hans Michelbach (CSU), erwartet im neuen Jahr eine Verbesserung der kommunalen Haushaltslage. Michelbach sagte der Nachrichtenagentur dapd, 2012 seien erstmals seit Jahren die Einnahmen der Kommunen wieder deutlich höher als die Ausgaben gewesen. Es spreche alles dafür, dass der positive Trend sich weiter verstärke. Michelbach forderte zugleich die Kommunen auf, auf die Erhöhung von Gewerbe- und Grundsteuern zu verzichten. Er mahnte: „Es wäre nicht klug, die wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung durch höhere Steuern zu knebeln.“ Der Vorsitzende der Mittelstands-Union der CSU fügte hinzu: „Gemeinde, Städte und Landkreise profitieren nicht nur vom anhaltenden Wirtschaftsaufschwung, sondern auch von der Übernahme der Nettoausgaben der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung durch den Bund.“ Allein die Übernahme von Sozialausgaben durch den Bund brächten Entlastungen von mehr als drei Milliarden Euro im Jahr 2013. Die „auf Wachstum ausgerichtete Politik der bürgerlichen Koalition“ lasse zudem die Einnahmen aus der Gewerbesteuer sprudeln. Michelbach betonte: „Der Zuwachs könnte sogar noch um rund zwei Milliarden Euro größer sein, wenn Rot-Grün das Steuerabkommen mit der Schweiz im Bundesrat nicht blockiert hätte.“ dapd (Politik/Politik)

Freiberuflichkeit darf kein Freibrief für Korruption sein

Freiberuflichkeit darf kein Freibrief für Korruption sein Berlin (dapd). Die Krankenkassen verlangen von der schwarz-gelben Bundesregierung, endlich gegen Korruption bei niedergelassenen Ärzten vorzugehen. „Freiberuflichkeit darf kein Freibrief für Korruption sein – auch hier müssen strafrechtliche Sanktionsmechanismen greifen“, sagte der Chef des AOK-Bundesverbandes, Jürgen Graalmann, der „Berliner Zeitung“. Der Spitzenverband der Krankenkassen hat nach Informationen des Blattes bereits einen konkreten Gesetzesvorschlag ausgearbeitet. Danach sollen Bestechung und Bestechlichkeit mit einer Haftstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) prüfe jedoch noch immer, ob die schwarz-gelbe Koalition überhaupt die Gesetze ändern wolle. Die Ärzte gelten als wichtige Wählerklientel der FDP. Bestechung und Bestechlichkeit von niedergelassenen Ärzten sind in Deutschland nicht verboten. Denn im Juni hatte der Bundesgerichtshof entschieden, dass sich die Mediziner gar nicht strafbar machen können. Gleichzeitig signalisierten die Bundesrichter aber, dass sie politischen Handlungsbedarf sehen. dapd (Politik/Politik)

Solarstrom-Produktion in Deutschland um 45 Prozent gestiegen

Solarstrom-Produktion in Deutschland um 45 Prozent gestiegen Berlin (dapd). Die etwa 1,3 Millionen Solaranlagen vor allem auf Hausdächern in Deutschland haben im vergangenen Jahr rechnerisch acht Millionen Haushalte mit Strom versorgt. Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft entspricht das einem Plus von 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Deutschland erntet jetzt die Früchte seiner Anstrengungen bei der Solartechnik. Ihr Anteil an der Stromversorgung hat sich in nur drei Jahren vervierfacht. Gleichzeitig hat sich der Preis neuer Solarstromanlagen halbiert“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Carsten Körnig, am Dienstag in Berlin. Seit dem Neujahrstag müssen Verbraucher zur Förderung des Ökostroms für die mit der Stromrechnung zu zahlende EEG-Umlage 5,3 Cent je Kilowattstunde statt wie bislang 3,6 Cent bezahlen. Ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden muss damit künftig inklusive Mehrwertsteuer jährlich fast 220 Euro für die Subventionierung von Wind- und Sonnenenergie aufbringen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Deutsche IT-Branche steigert Exporte

Deutsche IT-Branche steigert Exporte Berlin (dapd). Trotz Euro-Krise verkaufen deutsche IT-Hersteller mehr Waren im Ausland, vor allem in den europäischen Nachbarländern. Von Januar bis September 2012 exportierten die Firmen aus der Informations- und Kommunikationstechnik sowie der Unterhaltungselektronik Produkte im Wert von 22,2 Milliarden Euro, wie der Branchenverband Bitkom am Dienstag in Berlin mitteilte. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist das ein Plus von 3,5 Prozent. Der Zuwachs geht laut Verband vor allem auf steigende Ausfuhren von Kommunikationstechnik wie Telefonanlagen, Handys und Netzwerktechnik zurück, die um 10,7 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro zulegten. Die Exporte von Unterhaltungselektronik stiegen demnach um 5,8 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Die Ausfuhren von Computern, Druckern und Zubehör made in Germany gingen dagegen um 2,7 Prozent auf 10 Milliarden Euro zurück. Hauptabnehmerländer waren nach Bitkom-Angaben Frankreich, Großbritannien, die Niederlande und Italien. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Erzbischof Zollitsch kritisiert Rüstungsexporte

Erzbischof Zollitsch kritisiert Rüstungsexporte (dapd-bwb). Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch, rügt die Zunahme von Rüstungsexporten in Problemländer. Zum Weltfriedenstag an Neujahr kritisierte er auch steigende Militärausgaben in Krisenregionen. „Es muss uns wachrütteln, wenn weltweit Rüstungsexporte ein florierendes Geschäft darstellen und die Ausgaben für Militär und paramilitärische Einheiten immens steigen“, schrieb Erzbischof Zollitsch in einem von der Erzdiözese Freiburg verbreiteten Beitrag. Bilder aus den Konfliktregionen der Welt zeigten, wie weit entfernt auch das heutige Zeitalter von einem friedlichen Zusammenleben der Menschen und Völker sei. Nach Auffassung des Erzbischofs ist die Politik weltweit gefordert, andere Mittel zur Konfliktlösung zu finden als Krieg und Gewalt. Doch auch jeder Einzelne könne und müsse zu einer friedlicheren Welt beitragen, indem er in Familie, Nachbarschaft, Schule und Beruf „wohlwollend und wertschätzend“ auf seine Nächsten zugehe. dapd (Politik/Politik)

Linke lastet Strompreiserhöhungen auch der Bundesregierung an

Linke lastet Strompreiserhöhungen auch der Bundesregierung an Berlin (dapd). Die Linkspartei wertet die massiven Strompreiserhöhungen zum Jahreswechsel auch als Armutszeugnis für die Bundesregierung. Es fehle jeder politische Wille, die Energiewende sozial ausgewogen zu gestalten, kritisierte am Dienstag die stellvertretende Vorsitzende Caren Lay in Berlin. Umweltminister Peter Altmaier (CDU) habe nicht einmal den Versuch gemacht, die Preissteigerung abzufangen oder zu deckeln. „Stattdessen wurden immer neue Ausnahmeregelungen und Privilegien für die Großindustrie, Stromkonzerne und Netzbetreiber auf Kosten der privaten Stromkunden geschaffen“, bilanzierte Lay. Ihre Partei fordere daher, die Ermäßigungen für die Großindustrie abzuschaffen, die Stromsteuer zu senken sowie eine effektive staatliche Preisaufsicht einzuführen. Im ersten Quartal des neuen Jahres kommen auf Millionen deutsche Stromverbraucher kräftige Preiserhöhungen zu. Von Januar bis April erhöhen insgesamt gut 760 Versorger ihre Strompreise, das sind drei Viertel aller Anbieter. Dies zeigen aktuelle Auswertungen des Vergleichsportals „Check24“. Im Durchschnitt muss eine vierköpfige Familie mit einem Jahresverbrauch von 5.000 Kilowattstunden demnach 2013 mit rund 1.448 Euro etwa 156 Euro mehr im Jahr für Strom in der Grundversorgung zahlen. Das bedeutet eine Preissteigerung von durchschnittlich 12 Prozent. dapd (Politik/Politik)