Wachstum wird für Pharmakonzerne immer schwieriger

Wachstum wird für Pharmakonzerne immer schwieriger Frankfurt/Main (dapd). Die weltweit größten Pharmakonzerne müssen sich für weiteres Wachstum deutlich mehr anstrengen. Der Umsatz der 20 größten Branchenunternehmen ging 2012 währungsbereinigt um ein Prozent zurück, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sogar um drei Prozent, wie aus einer am Mittwoch in Frankfurt am Main vorgestellten Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young hervorgeht. Analysiert wurden die Geschäftsberichte der 20 größten Pharmakonzerne, darunter die deutschen Unternehmen Bayer und Merck. Nötig seien die Erschließung neuer Märkte und eine bessere Ausrichtung auf den Patienten, empfehlen die Studienautoren. Als Gründe für die sinkenden Gewinne machten sie unter anderem Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen der Industrieländer aus, aber auch das Auslaufen wichtiger Patente und die Konkurrenz durch günstigere Nachahmerprodukte. Beispielsweise läuft im Juni der Patentschutz für Viagra aus. Die Situation werde sich noch verschärfen, sagte der Leiter des Bereichs Lebenswissenschaften bei Ernst & Young, Gerd Stürz. „Die Margen der Pharmakonzerne geraten weiter unter Druck“, fügte er hinzu. Das durchschnittliche jährliche Marktwachstum in den entwickelten Ländern wird bis 2016 Prognosen zufolge zwischen ein und vier Prozent liegen. „Die Branche muss Antworten auf die Frage finden, wo in Zukunft noch Wachstum herkommen soll“, sagte Stürz. Eine Antwort besteht bisher in Kostensenkungsprogrammen. Zudem stiegen die Ausgaben für die Entwicklung neuer Produkte – wenn auch verhalten. Die Unternehmen investierten 2012 für Forschung und Entwicklung währungsbereinigt mit knapp 70 Milliarden Euro etwa ein Prozent mehr als im Vorjahr. Unternehmen fehlt die Feuerkraft Durch Übernahmen ist Stürz zufolge ebenfalls kein großartiges Wachstum zu erwarten. Wurden 2009 noch 101 Milliarden Dollar für Zukäufe ausgegeben, flossen 2012 dafür nur noch 28 Milliarden Dollar. „Die Feuerkraft der Unternehmen ist gesunken“, konstatierte Stürz. Nötig ist dem Experten zufolge die Erschließung neuer Märkte in den Schwellenländern. „Allerdings herrscht dort ein niedrigeres Preisniveau – was sich auf die Marge auswirken dürfte“, sagte er. Zudem müssten sich die Unternehmen deutlich umstellen. Ein direkter Kontakt zwischen Patienten und Pharmaunternehmen sei bislang kaum zustande gekommen. „Das wird sich in Zukunft ändern“, ist sich Stürz sicher. Die Unternehmen suchten zunehmend den direkten Kontakt zu den Patienten und böten ihnen Serviceleistungen an, beispielsweise die Überwachung von Therapien über Apps für Smartphones. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Deutschland besorgt über Verfassungsänderungen in Ungarn

Deutschland besorgt über Verfassungsänderungen in Ungarn Berlin (dapd). Deutschland zeigt sich angesichts der Verfassungsänderungen in Ungarn mit Eingriffen in die Justiz besorgt. In einem Treffen mit dem ungarischen Staatspräsidenten János Áder sprach Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kritisch die jüngsten Entscheidungen zur erneuten Änderung der ungarischen Verfassung an, wie eine Regierungssprecherin am Dienstag mitteilte. Merkel mahnte demnach einen verantwortungsvollen Umgang der ungarischen Regierung mit ihrer Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament an und appellierte an Ungarn, die Sorgen der europäischen Partner ernst zu nehmen. Lobend äußerte sich die Kanzlerin den Angaben zufolge mit Blick auf die Entscheidung des Budapester Parlaments, einen Gedenktag für die Vertreibung der Ungarndeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg einzurichten. Die Bundeskanzlerin erinnerte auch an den großen Beitrag der Ungarn zum Fall des Eisernen Vorhangs, der sich im nächsten Jahr zum 25. Mal jährt. Zuvor hatte sich bereits Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) mit Áder getroffen. Es habe „einen offenen und in Teilen durchaus kontroversen Meinungsaustausch“ in Sachen Verfassungsdiskussion gegeben, teilte das Auswärtige Amt daraufhin mit. Und auch Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) äußerte sich besorgt. Offensichtlich gelinge es im Verfassungsstreit zwischen Regierung und Opposition nicht, „in der Verfassung einen unstreitigen Bezugsrahmen für unvermeidlich streitige politische und juristische Auseinandersetzungen zu finden“, sagte Lammert nach einem Treffen mit Áder. Bereits am Vortag hatte Lammert in einer Rede vor dem ungarischen Parlament für die Wahrung von Minderheitenrechten geworben. dapd (Politik/Politik)

CSU bei Streit um Rente vorsichtig optimistisch

CSU bei Streit um Rente vorsichtig optimistisch Berlin (dapd). Die CSU rechnet im koalitionsinternen Streit um die Rente mit einem Kompromiss. Man werde das Thema möglicherweise nächste Woche abschließen können, sagte die CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt am Dienstag in Berlin. Am Donnerstag tagt der Koalitionsausschuss zum nächsten Mal. Die Diskussion sei noch nicht am Ende, die CSU werde sich aber mit einer Minimallösung von einem halben Entgeltpunkt im Streit um die Mütterrente nicht abfinden. Auch lehne ihre Partei ab, dass die Rentenversicherung ein zweites Sozialamt werde, sagte Hasselfeldt mit Blick auf die geplante Lebensleistungsrente. Die CSU macht sich dafür stark, Müttern mit vor 1992 geborenen Kindern Nachteile bei der Rentenberechnung auszugleichen. Für Kinder, die nach dem 1. Januar 1992 geboren wurden, werden drei Entgeltpunkte in der Rentenberechnung anerkannt, für ältere Kinder dagegen nur ein Punkt. Hasselfeldt deutete an, dass man hier möglicherweise eine Lösung im Rahmen der Rentenversicherung finden werde, die den Haushalt nicht belaste. Beim vorletzten Spitzentreffen im Kanzleramt Anfang November 2012 hatte man sich eigentlich bereits auf eine steuerfinanzierte sogenannte Lebensleistungsrente verständigt. Renten von Geringverdienern sollten bis zu einem Betrag knapp oberhalb der Grundsicherung aufgestockt werden. Voraussetzung für die Verbesserung sei, dass mindestens 40 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt und privat vorgesorgt wurde. Die Regelungen sollten außerdem so gestaltet werden, dass sich zusätzliche private Vorsorge lohne. Die CSU hatte dann jedoch wieder Abstand von dem Vorhaben genommen und sich gegen eine Vermischung von Versicherungs- und Fürsorgeleistungen ausgesprochen. dapd (Politik/Politik)

DGB fordert flexible Arbeitszeiten für Eltern

DGB fordert flexible Arbeitszeiten für Eltern Passau (dapd). Vor dem Familiengipfel am heutigen Dienstag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fordern die Gewerkschaften flexible Arbeitszeiten für Eltern. „Erwerbskonstellationen verändern sich, Familienmodelle werden bunter. Wer unter diesen Umständen an starren Arbeitszeitmodellen von Voll- und Teilzeit festhält, ist schlicht fantasielos“, sagte Ingrid Sehrbrock, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), der „Passauer Neuen Presse“. Ein gesetzlicher Anspruch, die Arbeitszeit aufstocken und aus der Teilzeitbeschäftigung auch wieder in eine Vollzeitbeschäftigung wechseln zu können, sei „überfällig“. Allen Beteuerungen zum Trotz hätten Frauen am Arbeitsmarkt das Nachsehen, wenn sie sich für Kinder entschieden. Die Rückkehr in die Erwerbstätigkeit gestalte sich „selten reibungslos“. Erforderlich seien an die Bedürfnisse der Familien angepasste Arbeitsarrangements, „die die Existenz sichern und die im Alter nicht zur Armut führen“. dapd (Politik/Politik)

Jeder vierte kann sich Wahl einer Anti-Euro-Partei vorstellen

Jeder vierte kann sich Wahl einer Anti-Euro-Partei vorstellen München (dapd). Mit dem Euro können sich noch immer viele Deutsche nicht anfreunden. Einer vom Nachrichtenmagazin „Focus“ veröffentlichten Umfrage zufolge kann sich jeder Vierte vorstellen, bei der Bundestagswahl eine Partei zu wählen, die sich für einen Austritt aus dem Euro stark macht. „Bei den 26 Prozent handelt es sich um einen relativ hohen Wert. Dies deutet darauf hin, dass es hier möglicherweise Potenzial für eine neue Protestpartei gibt“, sagte der Chef des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid, Klaus Peter Schöppner, dem Magazin. Besonders eurokritisch sind laut Umfrage die 40- bis 49-Jährigen: Hier ziehen vier von zehn Befragten in Betracht, eine Partei zu wählen, die den Euro wieder abwickeln will. Emnid befragte 1007 repräsentativ ausgewählt Personen am 6. und 7. März. Die neu gegründete „Alternative für Deutschland“ (AfD) hat dem Magazin zufolge über ihre am Donnerstag frei geschaltete Internetseite bis Freitagabend 691 Mitglieder geworben. Die Partei tritt dafür ein, in der Eurozone wieder nationale Währungen oder kleine Währungsverbände einzuführen. Der Gründungsparteitag mit der Wahl eines Vorstands ist für Mitte April geplant. Die AfD will bei der Bundestagswahl im September antreten. dapd (Politik/Politik)

Hahn mokiert sich über Wahlumfragen

Hahn mokiert sich über Wahlumfragen Frankfurt/Main (dapd). Wegen der anhaltend schlechten Umfrageergebnisse seiner Partei hat sich der hessische FDP-Chef Jörg-Uwe Hahn kritisch über Meinungsforscher ausgelassen. Zum aktuellen ARD-Deutschlandtrend, der die FDP bei vier Prozent sieht, sagte Hahn dem Hessischen Rundfunk am Freitag: „Das sage ich vorwurfsvoll gegenüber Demoskopen: Dass sie sich noch trauen, eine solche Zahl zu nennen. Sie kann nicht stimmen.“ Hahn selbst sieht seine Partei nach dem guten Abschneiden in Niedersachsen demnach bei sieben bis acht Prozent. Zum Machtgerangel zwischen FDP-Chef Philipp Rösler und Fraktionschef Rainer Brüderle sagte Hahn: „Eine Revolution war nie geplant gewesen.“ Stattdessen habe man endlich Ruhe in die Personaldiskussion bringen wollen. Vor ein paar Wochen habe sich die FDP nach außen hin nur mit sich selber beschäftigt. Damit sei jetzt Schluss. dapd (Politik/Politik)

Lindner fordert erneut Legalisierung von Cannabis

Lindner fordert erneut Legalisierung von Cannabis Berlin (dapd). Der FDP-Bundestagsfraktionsvize Martin Lindern hat sich erneut für die Freigabe von Cannabis ausgesprochen. „Ich bleibe bei meiner schon lange vertretenen Meinung, dass eine Partei der Freiheit dem Bürger die Entscheidung selbst überlassen sollte, welche weiche Droge er präferiert“, sagte Lindner der „Berliner Morgenpost“ (Freitagausgabe). Lindner hatte im Oktober 2012 in der Tele-5-Sendung „Stuckrad-Barre“ einen Joint angeboten bekommen und daran gezogen. „Ich habe dort keinen Joint geraucht, sondern einen Testzug genommen und einen Schluck des angebotenen Weins getrunken“, sagte Lindner, der sich auf dem Bundesparteitag am Wochenende in Berlin um einen Posten im Bundesvorstand bewirbt. „Über den Schluck Wein hat sich im Übrigen niemand aufgeregt, obwohl jährlich über 70.000 Menschen in Deutschland an den Folgen von Alkohol sterben und an Cannabis niemand“, fügte er an. Der Polizei empfahl Lindner, sich auf die gefährlichen, synthetischen Drogen zu konzentrieren. dapd (Politik/Politik)

In 126 Fällen nicht deklariertes Pferdefleisch entdeckt

In 126 Fällen nicht deklariertes Pferdefleisch entdeckt (dapd). Die Überwachungsbehörden der Länder haben inzwischen 1.924 Lebensmittelproben auf nicht deklariertes Pferdefleisch untersucht und sind in 126 Fällen fündig geworden. Das teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium am Donnerstag in Berlin mit. Vor knapp drei Wochen waren die ersten Lieferungen falsch gekennzeichneter Produkte mit Pferdefleisch aus dem europäischen Ausland bekannt geworden. Die 126 Nachweise verteilen sich wie folgt auf die Bundesländer: Berlin (3), Brandenburg (7), Baden-Württemberg (11), Bayern (9), Bremen (5), Hessen (18), Hamburg (4), Nordrhein-Westfalen (42), Mecklenburg-Vorpommern (10), Niedersachsen (9), Saarland (2), Sachsen-Anhalt (6). Beim überwiegenden Teil der jüngsten positiven Testergebnisse handele es sich allerdings um die Bestätigung bereits bekannter Fälle und Produkte, die bereits aus dem Handel genommen worden seien, erklärte das Ministerium. (Übersicht dieser Produkte im Internet unter www.pferdefleisch-rueckrufe.de ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Gröhe kritisiert beschämenden Umgang mit der Berliner Mauer

Gröhe kritisiert beschämenden Umgang mit der Berliner Mauer Berlin (dapd). Der Generalsekretär der Bundes-CDU, Hermann Gröhe, hat den Streit um den geplanten Teilabriss der Berliner Mauer kritisiert. Es sei „beschämend, wie hier mit wichtigen Symbolen der deutschen Geschichte umgegangen wird“, sagte Gröhe der „Berliner Morgenpost“ (Mittwochausgabe). „Der grüne Bezirksbürgermeister sollte nun nicht Demonstrationen gegen seine eigenen Entscheidungen anführen, sondern dafür sorgen, dass sich alle Beteiligten rasch an einen Tisch setzen, um eine Lösung zu finden“, fügte Gröhe hinzu. Am Wochenende hatten rund 6.000 Menschen gegen den Teilabriss der Mauer-Galerie protestiert. Auch Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) setzte sich dort für den Erhalt des Kunstwerks ein, nachdem der Bezirk zuvor den Investor per Vertrag beauftragt hatte, Mauerteile als Zugang zu einem geplanten Hochhaus und einer Brücke zu versetzen. Schulz warf dem Senat vor, die wichtigen Entscheidungen bereits in den 1990er Jahren getroffen zu haben, die für den Bezirk jetzt verbindlich seien. Am Donnerstag befasst sich auch das Abgeordnetenhaus mit der Zukunft der East Side Gallery. dapd (Vermischtes/Politik)

Seehofer für Abbau der Subventionen für erneuerbare Energien

Seehofer für Abbau der Subventionen für erneuerbare Energien München (dapd). Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat sich für eine Änderung der Energiepolitik ausgesprochen. Die staatliche Unterstützung der erneuerbaren Energien müsse „Schritt für Schritt“ abgebaut werden, sagte Seehofer am Mittwoch bei der Eröffnung der Internationale Handwerksmesse in München. Die vorgeschlagene Strompreisbremse nannte der CSU-Vorsitzende überfällig. Dem Plan zufolge soll die EEG-Umlage auf dem heutigen Stand von 5,28 Cent pro Kilowattstunde bis Ende 2014 eingefroren werden. Diese soll bei einem Energiegipfel am 21. März beschlossen werden. Am (morgigen) Donnerstag treffen sich dazu in Berlin die Staatskanzleichefs der Länder mit Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU). Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP), der die Handwerksmesse eröffnete, nannte als Ziel, die Energieeffizienz zu stärken. Ähnlich wie Seehofer sprach er sich für eine staatliche Unterstützung von energetischer Sanierung aus. Seehofer sagte, steuerliche Abzugsmöglichkeiten seien das „beste Mittel, um etwas zu erreichen“. Kentzler für Überarbeitung des EEG Handwerkspräsident Otto Kentzler sagte, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) müsse „völlig neu justiert werden“. Es müsse darauf geachtet werden, dass Strom bezahlbar bleibe und stromintensive Betriebe in Deutschland ihre Wettbewerbsfähigkeit behielten. Seehofer sprach sich für eine bessere Unterstützung des Handwerks aus, beispielsweise durch Zuschüsse für Existenzgründer. Dabei solle jedoch auf die Nachhaltigkeit der Firmen geachtet werden. Die Internationale Handwerksmesse bezeichnete er als „Leitmesse“. Unter dem Motto „Zukunft kommt von Können“ präsentieren bis kommenden Dienstag gut 1.000 Aussteller ihre Fähigkeiten. Zentrale Themen auf der Leistungsschau werden die Fachkräftesicherung und die Nachwuchsgewinnung sein. dapd (Politik/Politik)