Berlin (dapd). Das Bundesinnenministerium hält den Antrag der NPD auf Überprüfung ihrer Verfassungstreue für unzulässig. „Formell ist der Antrag unzulässig. Informell könnte man auch sagen: Unsinn“, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Mittwoch in Berlin. Ein direkter Gang zum Bundesverfassungsgericht sei in der Regel nicht möglich, sodass die NPD zunächst bei den Verwaltungsgerichten vorstellig werden müsste, führte der Sprecher aus. Eine inhaltliche Einschätzung könne er nicht geben, da der Antrag der rechtsextremen Partei der Regierung bisher nicht vorliege. In jedem Fall sei das Vorgehen der NPD aber kein Grund, den Zeitplan zur Entscheidung über ein neues Verbotsverfahren zu ändern. Regierungssprecher Steffen Seibert bekräftigte die Auffassung, dass ein neues NPD-Verbotsverfahren nur bei großer Aussicht auf Erfolg geführt werden sollte. Ein zweites Scheitern würde einen „Schaden für die Demokratie“ bedeuten und bei der NPD „Jubelgeheul“ auslösen, warnte Seibert. Am Dienstag hatte die NPD das Bundesverfassungsgericht zur Prüfung ihrer Verfassungstreue aufgefordert. Die Innenminister von Bund und Ländern wollen im Dezember über ein mögliches neues NPD-Verbotsverfahren beraten. dapd (Politik/Politik)
Schlagwort: nicht
„Schwarz-Grün passt nicht zusammen“
Passau (dapd). FDP-Generalsekretär Patrick Döring befürchtet trotz der Wahl der dem Realo-Flügel ihrer Partei zugerechneten Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt nicht, dass sich die Union für die Zeit nach der Bundestagswahl 2013 einen anderen Regierungspartner sucht.
„Schwarz-Grün passt nicht zusammen“
Passau (dapd). FDP-Generalsekretär Patrick Döring befürchtet trotz der Wahl der dem Realo-Flügel ihrer Partei zugerechneten Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt nicht, dass sich die Union für die Zeit nach der Bundestagswahl 2013 einen anderen Regierungspartner sucht.
BER-Flughafenbetreiber halten an Eröffnungstermin fest
Berlin (dapd). Trotz neuer Probleme beim Brandschutz soll der künftige Hauptstadtflughafen in Schönefeld wie geplant am 27. Oktober 2013 in Betrieb gehen. Nach Darstellung von Technikchef Horst Amann steht der Termin, er sei aber kein Selbstläufer. Vorausgegangen waren Krisentreffen mit Bauexperten. Die Gespräche waren notwendig, nachdem Amann am Wochenende über Abweichungen zwischen Brandschutzkonzept, Baugenehmigung und baulicher Realisierung des Flughafens informiert hatte. Grundlage war ein Brandschutzgutachten der Firma hhpberlin von Ende Oktober, in dem die Situation „kritischer“ eingeschätzt worden sei als zuvor. Die Auswertung ergab, dass noch „nicht für alle offenen Punkte tragfähige Lösungen“ vorlägen. Als Konsequenz soll nun nach Angaben Amanns die Entrauchungsanlage an vier Stellen so umgebaut werden, dass die Entrauchung nicht mehr geschossübergreifend, sondern geschossweise erfolge. In der Gepäckausgabehalle würden Abweichungen von der Baugenehmigung durch den Einbau sogenannter Rauchabschlüsse an den Ebenen wechselnden Förderbändern korrigiert. Damit könne Rauch im Brandfall nicht von einem Geschoss ins andere gelangen. Neue Strukturen geschaffen Die Sprinkleranlage werde nicht umgebaut, sondern es solle der Nachweis der Systemzuverlässigkeit erbracht werden, wurde weiter mitgeteilt. Das vollautomatische Schließsystem mittels Keycard und ohne Schlüssel sei ein bewährtes System, das am Flughafen Frankfurt/Main erfolgreich eingesetzt werde. Aus diesem Grund werde die Flughafengesellschaft der Genehmigungsbehörde die Funktionalität selbst bei Stromausfall nachweisen. Die Restbauarbeiten erforderten ein „enges Controlling“, betonte Amann. Er habe dafür „neue Strukturen mit einer Reihe neuer Mitarbeiter, klarer Verantwortung und Aufgabenverteilung“ geschaffen. An den Stellen, wo die bauliche Realisierung von der Baugenehmigung auch künftig abweicht, müsse die Funktionsweise der Brandschutzanlage durch Heißgasrauchversuche nachgewiesen werden. Das werde bis Februar 2013 dauern, sagte der Technikchef. Spekulationen, wonach Teile des Terminals aufgerissen werden müssen, wies Amann zurück. Sie entsprächen nicht der Realität. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Lufthansa-Flugbegleiter bekommen 4,6 Prozent mehr Geld
Wiesbaden (dapd). Die Deutsche Lufthansa hat im Tarifstreit mit der Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO eine umfassende Einigung erzielt. Das Kabinenpersonal werde 2013 in der Summe 4,6 Prozent mehr Geld bekommen, sagte Schlichter Bert Rürup am Dienstag in Wiesbaden. Besonders Niedrigverdiener unter den Beschäftigten würden profitieren. Weitere Streiks der Flugbegleiter sind damit wohl vom Tisch. Die Einigung regelt nicht nur die Lohnerhöhungen, sondern auch einige weitere strittige Punkte. Demnach sollen Beschäftigte, die zur Billigtochter Germanwings wechseln, Mitarbeiter der Lufthansa bleiben und von deren Konditionen profitieren. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis Ende 2014 ausgeschlossen. Die sogenannten Vorschaltstufen im Tarifsystem fallen auf Wunsch der UFO weg. Die Lufthansa hat den Angaben zufolge durchgesetzt, dass die Gehälter mit einer wachsenden Zahl an Berufsjahren langsamer steigen. Außerdem habe die Gewerkschaft einem flexibleren Einsatz der Mitarbeiter zugestimmt. „Ich verhehle nicht, dass sowohl die Lufthansa als auch die UFO es sich nicht leicht gemacht haben, die Einigung anzunehmen“, sagte Schlichter Rürup. Das sei ein Zeichen dafür, dass der Kompromiss ausgewogen sei. Der UFO-Vorstand will die Einigung annehmen. Formell das letzte Wort haben aber die Flugbegleiter in einer Urabstimmung. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
EU will Regierungen zu mehr Energie-Wettbewerb zwingen
Brüssel (dapd). Brüssel eilt Stromkunden in Paris, Warschau und Berlin zu Hilfe: Die Europäische Union will mit aller Macht die Energiepolitik ihrer 27 Mitgliedstaaten angleichen – weil der freie Handel mit Strom und Gas trotz vorhandener EU-Gesetze nach wie vor ein Wunschtraum ist und Verbraucher längst nicht überall problemlos den Anbieter wechseln können. Nach einem Vorabbericht der „Financial Times Deutschland“ (Dienstagausgabe) fällt die für Donnerstag angekündigte Analyse der EU-Kommission zum Energiebinnenmarkt mau aus: Dessen Verwirklichung werde nach jetzigem Stand bis 2014 kaum erreicht, vielmehr drohten „ein weniger zuverlässiges und teureres Energiesystem, sinkende Wettbewerbsfähigkeit und sinkender Wohlstand“. Das Büro des federführenden Energiekommissars Günther Oettinger bestätigte den Tenor der Analyse, wollte zu Details aber keine Stellung nehmen. „Die verabschiedeten Gesetze müssten seit März 2011 überall in Kraft sein, aber in den letzten eineinhalb Jahren ist kaum etwas passiert“, hieß es lediglich aus der Brüsseler Behörde. Dem Bericht der „Financial Times Deutschland“ zufolge haben zwölf Staaten die EU-Vorgaben noch nicht oder nicht voll in nationales Recht überführt. Bulgarien, Zypern, Finnland, Slowenien und Großbritannien hätten die Umsetzung noch nicht einmal offiziell bei der Kommission angekündigt. Deutschland gehört nicht zu den Sündern. Während der Bundesrepublik dem Bericht nach bescheinigt wird, einen „relativ gut entwickelten Markt“ zu haben, fällt das Urteil über Frankreich deutlich schlechter aus. Dort dürfe der voriges Jahr auf rund 90 Prozent bezifferte Anteil des staatlich dominierten Versorgers EDF am Stromgroßhandel nicht weiter steigen. Hierzulande machten die vier größten Produzenten – Eon, Vattenfall, RWE und EnBW – dagegen weniger als die Hälfte der Stromproduktion und zwei Drittel des Handels unter sich aus. Dass der Strompreis für die Endverbraucher in Frankreich staatlich festgelegt werde und die meisten großen Industriekunden ihre Preise anders als die deutsche Konkurrenz nicht frei verhandeln könnten, störe Brüssel gewaltig. Staatlich festgesetzte Tarife will die Kommission der Zeitung zufolge künftig nur noch für sozial schwache Familien zulassen. Außerdem solle nicht länger hingenommen werden, dass in Polen und anderen Ländern der freie Wechsel zwischen Anbietern nur mit Problemen oder gar nicht möglich ist. Schließlich könnten Verbraucher in der EU rund 13 Milliarden Euro sparen, wenn sie in den für sie günstigsten Tarif wechseln würden – wie das in Deutschland jedes Jahr rund drei Millionen Haushalte täten. Brüsseler Vorgaben auch nach 1,5 Jahren nicht umgesetzt Weil die Hauptstädte nach wie vor bummeln, will Brüssel die laufenden Vertragsverletzungsverfahren gegen die betroffenen Regierungen ohne Nachsicht weitertreiben. Denn eigentlich müsste die Strom- und Erdgasrichtlinie des dritten Energiebinnenmarkt-Pakets schon seit 3. März 2011 in jedem Mitgliedstaat umgesetzt sein. Sie verlangt, dass jeder Verbraucher seinen Stromanbieter binnen drei Wochen wechseln kann, nationale Regulierungsstellen gestärkt und die Stromnetze von den Stromerzeugern entflochten werden. Damit will Brüssel neben den Kundenrechten auch die Wettbewerbsfähigkeit der Branche verbessern und die Abhängigkeit von außereuropäischen Energielieferanten reduzieren. Aus der bereits ins Leben gerufenen „Stromkoordinierungsgruppe“ zwischen Mitgliedstaaten, Kommission und Marktteilnehmern will Oettinger eine feste Institution machen, die sofort tagt, sobald akute Probleme auftreten. Als Beispiel nannte seine Behörde Versorgungsengpässe, weil Strom von norddeutschen Windkraftanlagen aufgrund fehlender Leitungskapazitäten über Nachbarstaaten transportiert werden müsse und dies zu Staus führe. Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstagausgabe) will Oettinger zudem die Fördersysteme der nationalen Regierungen für einzelne Energieträger harmonisieren. Damit könnte auch das deutsche Ökostrom-Fördergesetz EEG in Gefahr geraten, das in den vergangenen Jahren für einen Boom des grünen Stroms, aber auch für steigende Strompreise gesorgt hatte. Die bisherige Praxis, mit der jede Regierung grünen Ökostrom zum Schutz der jungen Branche nach eigenem Ermessen fördern kann, solle angesichts der technologischen Entwicklung überprüft werden. Dazu werde die EU Leitlinien für eine europaweite Reform der nationalen Fördersysteme erarbeiten. dapd (Politik/Politik)
Für Ramsauer ist Pkw-Maut vorerst vom Tisch
Osnabrück (dapd). Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat seine Pläne für eine Pkw-Maut auf Autobahnen zunächst auf Eis gelegt. Nach der Freigabe weiterer 750 Millionen Euro für seinen Haushalt sei vor der nächsten Bundestagswahl mit dieser Abgabe für Autofahrer nicht mehr zu rechnen, sagte Ramsauer der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Das schaffen wir nicht mehr“, erklärte der Bundesverkehrsminister. Durch die Diskussion über die Maut gebe es jetzt aber ein Bewusstsein, dass gute Straßen und Schienenwege Geld kosten, sagte Ramsauer. „Insgesamt brauchen wir mehr Mittel für den Verkehrsetat.“ In der Vergangenheit habe sich ein großer Nachholbedarf aufgestaut. „Wenn man da nicht gegensteuert, steigen die Erhaltungskosten rasant“, mahnte der CSU-Politiker. Deswegen sollten die jetzt bewilligten Gelder nicht vorrangig in neue Vorhaben fließen, sondern in laufende Projekte und Ausbesserungen. „Die Strategie lautet: Laufende Neubaumaßnahmen beschleunigen“, sagte Ramsauer. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Ramsauer: 750 Millionen Euro mehr sind gut, aber nicht ausreichend
Frankfurt/Main (dapd). Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) begrüßt den finanziellen Nachschlag für seinen Haushalt im kommenden Jahr. „Die 750 Millionen, die es jetzt extra gibt, retten uns nicht endgültig, sind aber glaubwürdige Schritte, um die Herausforderungen zu bewältigen“, sagte Ramsauer der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagausgabe). Mit Blick auf die notwendigen Verkehrsinvestitionen fügte er hinzu, dieses Geld reiche aber letztlich nicht aus. „Man braucht eigentlich vier Milliarden Euro mehr, um alles mittelfristig abarbeiten zu können.“ Diese zusätzlichen Mittel benötige er nur für Projekte, die im Bundesverkehrswegeplan und in den Ausbaugesetzen für Straße und Schiene stünden, und die dringendsten Reparaturen. „Man darf sich nicht kaputt sparen, sondern muss in die Zukunft investieren“, sagte der CSU-Politiker. Die Schuldenbremse sei wichtig, aber man müsse auch die Basis für die Wertschöpfung einer Volkswirtschaft sichern. „Nachhaltige Einnahmen erziele ich nur, wenn ich eine zukunftsgerichtete Infrastruktur habe.“ dapd (Politik/Politik)
Schäuble schließt weitere Jahre als Finanzminister nicht aus
Berlin (dapd). Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will auch nach der Bundestagswahl weiterhin eine wichtige Rolle in der Politik spielen. „Ich habe jetzt die Entscheidung getroffen, wieder für den Bundestag zu kandidieren. Das mache ich sicherlich nicht, um mich anschließend auf Nebeneinkünfte zu konzentrieren“, sagte Schäuble der „Welt am Sonntag“. Auf die Frage, ob er nach der Bundestagswahl für vier weitere Jahre Finanzminister werden wolle, antwortete er: „Ich mache die Aufgabe sehr gerne, aber ich zerbreche mir jetzt nicht den Kopf, was in der nächsten Legislaturperiode sein wird.“ In den Ruhestand will der 70-Jährige so schnell nicht gehen. „Ich mache Politik mit Leidenschaft und Freude“, sagte er. Ansonsten hätte er sich nicht bereit erklärt, noch einmal für den Bundestag zu kandidieren. „Aber ich weiß natürlich auch, dass alles endlich ist und niemand unersetzlich ist“, sagte Schäuble. dapd (Politik/Politik)
Schröder-Köpf schließt weitere Karriere in der SPD nicht aus
Wolfsburg (dapd). Die Frau von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder, Doris Schröder-Köpf, hat eine weitere Karriere in der SPD nicht ausgeschlossen. Sie habe sich zwar bewusst jetzt nicht für einen Posten im niedersächsischen SPD-Schattenkabinett beworben, weil sie ein Mensch sei, der sich „nach und nach Sachen erarbeite.“ Aber keiner müsse um sie „Angst“ haben. „Ehrgeiz habe ich schon“, sagte sie am Samstag am Rande des Landesparteitags der SPD in Wolfsburg. Der Altkanzler sagte, dass er seine Frau derzeit bei ihrer Kandidatur für den niedersächsischen Landtag sehr unterstütze. Er sei jetzt „häufiger mal zu Hause“ und passe auf die Kinder auf. Er räumte aber auch ein: „Aus mir wird man aber wahrscheinlich nie einen richtigen Hausmann machen können.“ dapd (Politik/Politik)