Hebammen sollen zehn Prozent mehr Geld erhalten

Hebammen sollen zehn Prozent mehr Geld erhalten Berlin (dapd). Gute Nachricht für die rund 15.700 freien Hebammen in Deutschland: Sie sollen künftig mehr Geld erhalten, berichtet die „Bild“-Zeitung (Samstagausgabe) unter Berufung auf CDU-Gesundheitsexperte Erwin Rüddel. Laut Rüddel erhalten die Geburtshelferinnen die Steigerung ihrer hohen Versicherungsprämien voll erstattet. Außerdem soll ihre Vergütung um zehn Prozent angehoben werden. Auch Beleg-Hebammen in Krankenhäusern sollen besser gestellt werden. Rüddel sagte der Zeitung: „Die Hebammen finanzieren sich nicht nur aus der Geburtshilfe, sondern auch der Geburtsvorbereitung, der Notrufbereitschaft und der Wochenbettbetreuung. Wir haben deshalb dafür gesorgt, dass sie künftig als Familienhebammen bis zu einem Jahr die Familien betreuen können.“ dapd (Politik/Politik)

Krisenzeichen in der deutsche Stahlbranche

Krisenzeichen in der deutsche Stahlbranche Düsseldorf (dapd). Auch Stahlhersteller in Deutschland leiden nun unter der Eurokrise. In der konjunkturabhängigen Branche zeigten sich Auswirkungen der Eurokrise deutlich, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsverbands Stahl am Freitag in Düsseldorf auf dapd-Anfrage. „Viele Stahlexporte gehen normalerweise in die am stärksten betroffenen Staaten Spanien, Italien und Griechenland – hier sind die Aufträge spürbar zurückgegangen“, betonte sie. Auch die Abnahmemengen der deutschen Automobilindustrie und der Maschinenbauunternehmen seien gesunken. Der Wirtschaftsverband kündigte an, seine Jahresprognose einer Rohstahlproduktion von 44 Millionen Tonnen in Deutschland in den kommenden Wochen gegebenenfalls zu korrigieren. Von Kurzarbeit sei in Deutschland bislang nur der Marktführer ThyssenKrupp betroffen, sagte die Sprecherin. Bisher seien keine weiteren Unternehmen bekannt, die zu diesem Mittel in der nächsten Zeit greifen müssten. Die ThyssenKrupp Steel Europe AG will 2.170 ihrer 17.500 deutschen Mitarbeiter ab August bis Jahresende in Kurzarbeit schicken. Nach Angaben eines Konzernsprechers liegt die Auslastung der deutschen Werke von ThyssenKrupp Steel derzeit zwischen 75 und 80 Prozent. Bislang habe der Flachstahlspezialist Auftragsrückgänge durch Abbau von Arbeitszeitkonten überbrückt, sagte der Sprecher von ThyssenKrupp. Allerdings habe die Auslastung in den vorangegangenen Monaten auch noch etwas höher gelegen. Nun würden an den fünf betroffenen Standorten einzelne Schichten oder ganze Arbeitstage durch Kurzarbeit ersetzt. Der deutsche Primus der Branche sieht eine große Unsicherheit auf dem Stahlmarkt. „Derzeit wird sehr vorsichtig bestellt“, sagte der Konzernsprecher. Nach seinen Angaben bauen Kunden angesichts noch hoher Rohstoffpreise derzeit häufig lieber Lagerbestände ab, als Bestellungen aufzugeben. Außerdem handele es sich um einen europäischen Markt, hieß es. Konkurrenten, die in Südeuropa Absatz verloren hätten, suchten nun in Deutschland Kunden. Der zweitgrößte deutsche Stahlproduzent Salzgitter AG sieht sich derzeit allerdings in einer „relativ zufriedenstellenden Auftragslage“, wie ein Unternehmenssprecher sagte. „Bei uns wird nicht über Kurzarbeit nachgedacht“, betonte er. Die Nachfrage aus der Auto- und der Baubranche sei ungebrochen. Der schwächere Euro habe zudem Stahlimporte nach Deutschland verteuert. Was vom zweiten Halbjahr zu erwarten sei, werde sich aber erst nach Ende der Ferienzeit im September entscheiden, sagte der Sprecher. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

VW will Marchionne nach Blutbad -Äußerung als Verbandschef ablösen

VW will Marchionne nach Blutbad -Äußerung als Verbandschef ablösen Wolfsburg (dapd). Der Chef des Autokonzerns Fiat, Sergio Marchionne, gerät nach seinen „Blutbad“-Äußerungen über den Rivalen Volkswagen unter Druck: Die Wolfsburger fordern seinen Rücktritt als Präsident des europäischen Autoherstellerverbandes ACEA und drohen mit Austritt. „Sergio Marchionne ist als Präsident des europäischen Herstellerverbandes untragbar und soll gehen“, sagte VW-Kommunikationschef Stephan Grühsem am Freitag in Wolfsburg. Marchionnes Äußerungen seien zum wiederholten Male unqualifiziert. „Angesichts der Äußerungen ist auch ein ACEA-Austritt für VW eine Option.“ Der Fiat-Vorstandsvorsitzende hatte VW vorgeworfen, die europäische Konkurrenz mit aggressiven Preissenkungen anzugreifen. „Es ist ein Blutbad bei den Preisen und ein Blutbad bei den Margen“, sagte Marchionne. VW-Vertriebsvorstand Christian Klingler wies den Vorwurf schon am Donnerstag zurück. „Wir haben nicht den Eindruck, dass wir die Preisaggressivsten im Markt sind“, erwiderte er. Am Freitag lehnten sowohl der ACEA in Brüssel wie auch Fiat in Turin jeden Kommentar zu der VW-Forderung ab. Ein Fiat-Sprecher sagte nur, Marchionne habe VW in dem Zeitungsartikel nicht „direkt“ angesprochen. Auch die EU-Kommission wollte sich nicht äußern. Er kenne die Details der Erklärung nicht und könne daher keinen Kommentar dazu abgeben, sagte ein Sprecher von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia. „Ich weiß nichts von Behauptungen oder Absprachen, auch nichts von einer dominanten Position oder anderen Praktiken von Volkswagen“, erklärte er weiter. VW-Manager Klingler rieb dagegen Salz in Marchionnes Wunde und wies darauf hin, dass VW es mit seinen Gewinnen deutlich weniger nötig habe, auf Rabatte zu setzen. Finanzchef Hans Dieter Pötsch sagte, dass VW auch im Krisenmarkt Europa „solide profitabel“ sei. Fiat dagegen steckt insbesondere in Europa tief in den roten Zahlen und hat zu viele Werke. Erst vor wenigen Wochen hatte Marchionne die deutsche Autoindustrie gegen sich aufgebracht, weil er EU-Unterstützung für Werksschließungen forderte. In Europa gibt es zu viele Autofabriken, aber wegen der Widerstände aus Politik und der Arbeitnehmer tun sich die Konzerne schwer, Fabriken aus eigener Kraft zu schließen. Gut ausgelastet sind dagegen die Werke von Daimler, VW und BMW. Erst vor wenigen Monaten hatte es Gehakel zwischen Volkswagen und Fiat gegeben, als VW sich für die Fiat-Sportwagentochter Lancia interessierte, Marchionne aber nicht verkaufen wollte. VW hat in den vergangenen Jahren immer besser in Italien Fuß gefasst und den Druck auf Platzhirsch Fiat erhöht: durch den Kauf der Sportwagenmarke Lamborghini, der Designschmiede Italdesign Giugiaro und des Motorradherstellers Ducati. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Vertrag zur Kontrolle des internationalen Waffenhandels in Sicht

Vertrag zur Kontrolle des internationalen Waffenhandels in Sicht Berlin/New York (dapd). Der erste globale Vertrag zur Kontrolle des internationalen Waffenhandels scheint in greifbare Nähe gerückt. Grundlage ist ein überarbeiteter Entwurf der UN-Konferenz von mehr als 190 Staaten in New York. Nach Einschätzung der Bundesregierung könnte es bis Samstag zu einem Ergebnis kommen. Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sieht in der neuen Vorlage „eine deutliche Verbesserung gegenüber dem ersten Entwurf“. Seit Monatsbeginn verhandeln die UNO-Mitgliedsstaaten über den Vertrag, mit dem der kommerzielle Waffenhandel einer stärkeren Kontrolle unterworfen werden soll. Ziel ist es auch, Waffenverkäufe an Terroristen sowie Verbrecherorganisationen zu unterbinden. Dabei geht es neben Flugzeugen, Kriegsschiffen und Kampfpanzern auch über die sogenannten Kleinwaffen, die in bewaffneten Konflikten vor allem die Zivilbevölkerung bedrohen. Katharina Spieß, Rüstungsexpertin von Amnesty International, kritisierte bei aller Zuversicht, dass nach wie vor nur der kommerzielle Waffenhandel stärker kontrolliert werden soll. Das sei eine „große Schwachstelle“, sagte sie in New York. Erfasst werden müssten von dem Kontrollvertrag alle Arten von Rüstungstransfers – also auch die Waffenhilfe und insbesondere der Verkauf von Munition. Vor allem Lateinamerika leidet nach Experteneinschätzung unter einer „unkontrollierten Waffenschwemme“. So ist beispielsweise in El Salvador das Risiko, Opfer von Waffengewalt zu werden, weltweit am größten – gefolgt vom Irak, Jamaika, Honduras, Kolumbien und Venezuela. Spieß wies darauf hin, dass bei 60 Prozent aller Menschenrechtsverletzungen Waffen im Spiel seien. Nicht Panzer, U-Boote oder Kampfflugzeuge, sondern Klein- und Leichtwaffen wie Pistolen und Gewehre seien das zentrale Problem. „Sie sind die Massenvernichtungswaffen des 21. Jahrhunderts.“ Deutschland dringt in den Schlussgesprächen, die bis Freitag angesetzt waren, auf einen „möglichst starken Vertrag“. Doch seien die Verhandlungen „schwierig“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes unter Verweis auf Staaten mit „anderen Positionen“. Widerstand gegen eine umfassende Kontrolle war unter anderem von Russland und China gekommen, die zu den größten Waffenexporteuren zählen. Vor diesem Hintergrund hatte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Staaten aufgerufen, sich auf ein starkes und rechtlich bindendes Vertragswerk zu verständigen. Der Prozess war 2003 durch die Initiative Control Arms angestoßen worden, die eine Regulierung des Waffenhandels durch einen völkerrechtlichen Vertrag gefordert hatte. 2006 verständigte sich die UN-Vollversammlung grundsätzlich auf die Ausarbeitung eines solchen Abkommens. Die USA stimmten damals gegen die Entscheidung. US-Präsident Barack Obama distanzierte sich 2009 von der Haltung seines Vorgängers George W. Bush und machte damit den Weg frei, bis 2012 zu einem Vertrag über Standards zum Waffenhandel zu kommen. © 2012 AP. All rights reserved (Politik/Politik)

Versicherer Ergo streicht jede vierte Stelle im Vertrieb

Versicherer Ergo streicht jede vierte Stelle im Vertrieb Düsseldorf (dapd). Das Versicherungsunternehmen Ergo strukturiert kräftig um und will dabei hunderte Arbeitsplätze einsparen. Bis Anfang 2014 streicht die Munich-Re-Tochter bis zu 1.350 von 5.000 Stellen im Vertrieb, wie das Unternehmen am Freitag in Düsseldorf ankündigte. Im Außendienst sollen danach bis zu 700 Stellen wegfallen, im Innendienst bis zu 650. Die Unternehmensleitung strebt nach eigenen Angaben eine sozialverträgliche Umsetzung an. Der Versicherer will jährlich rund 164 Millionen Euro einsparen. Die Ergo Versicherungsgruppe gründet eine neue Vertriebsgesellschaft, unter der die bisherigen fünf verschiedenen Organisationen zusammengeführt werden. Zahlreiche Mitarbeiter in Hamburg, München, Köln, Berlin und Mannheim müssen dann voraussichtlich nach Düsseldorf umziehen, wo die Ergo-Zentrale sitzt. Außerdem zieht Ergo die Vertriebsbüros zusammen. Statt 218 Regionaldirektionen soll es künftig nur noch 120 geben. So wird der Versicherer in Städten, in denen es bisher mehrere Niederlassungen gab, künftig nur noch eine Vertretung haben, wie eine Sprecherin sagte. Wie genau die Änderungen umgesetzt werden, sollen Unternehmensführung, Betriebsräte und Sprecherausschuss in den kommenden Monaten verhandeln. Werbekampagne nach Sex-Party für Vertriebsmitarbeiter Rolf Wiswesser, Vorstandsmitglied der Ergo Versicherungsgruppe AG, sagte: „Das, was wir hier planen, sind notwendige Maßnahmen für die Zukunftsfähigkeit unserer Vertriebe. Wir sind überzeugt davon, dass dies der richtige Weg ist.“ Wiswesser fügte hinzu, dass im Zuge des Umbaus auch die Beratung und Betreuung der Kunden vereinheitlicht werden solle. Die Produktmarken behält Ergo aber bei. Krankenversicherungen werden weiter unter der Marke DKV, Rechtsschutzversicherungen unter der Marke D.A.S. vertrieben. Das Versicherungsunternehmen war im Mai 2011 in die Schlagzeilen geraten. Die von Ergo übernommene Hamburg-Mannheimer hatte 2007 die traditionsreiche Gellert-Therme in Budapest angemietet und eine ausschweifende Betriebsfeier veranstaltet. Zahlreiche Prostituierte sollen bezahlt worden sein, um die 100 besten Vertreter zu belohnen. Nach Bekanntwerden des Skandals startete Ergo eine umfassende Werbekampagne. Insgesamt beschäftigt die Ergo Versicherungsgruppe AG knapp 19.600 Mitarbeiter. In den ersten drei Monaten des Jahres steigerte sie ihren operativen Gewinn von 167 Millionen Euro im Vorjahr auf 257 Millionen Euro. Ergo will die Profitabilität weiter erhöhen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

EADS steigert Gewinn unter neuer Führung von Enders deutlich

EADS steigert Gewinn unter neuer Führung von Enders deutlich Amsterdam/Hamburg (dapd). Der neue EADS-Chef Tom Enders treibt sein Programm zur Gewinnsteigerung trotz neuer Millionenlasten bei den Top-Modellen schnell voran: Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS steigerte auch mit Hilfe besserer Wechselkurse den Nettogewinn im ersten Halbjahr auf fast 600 Millionen Euro, nachdem es im Vorjahreszeitraum nur 109 Millionen Euro waren. Der Umsatz erhöhte sich um 14 Prozent auf 24,9 Milliarden Euro, wie der Konzern am Freitag in Amsterdam mitteilte. Der Kurs der EADS-Aktie stieg nach der Veröffentlichung um fast sechs Prozent. Der Konzern mit Töchtern wie Airbus, Eurocopter und dem Raketenhersteller Astrium erhöhte die Prognose für das Gesamtjahr und rechnet nun mit einem Umsatzwachstum von zehn Prozent und deutlich steigenden Gewinnen. „Der Konzern erzielte in den ersten sechs Monaten gute Ergebnisse, unsere Finanzkennzahlen bestätigen die anhaltende Dynamik“, erklärte der neue EADS-Vorstandsvorsitzende Enders. Der Deutsche hatte Anfang Juni den Posten übernommen. Er will die Gewinne des Konzerns nachhaltig erhöhen und den Abstand zum Airbus-Konkurrenten Boeing verkleinern. Allerdings läuft längst nicht alles rund, vor allem bei der mit Abstand wichtigsten Tochter Airbus: Die Auslieferung des Langstreckenflugzeugs A350 wurde zum wiederholten Mal verschoben und soll nun in der zweiten Jahreshälfte 2014 erfolgen. Der Konzern verbuchte dafür 124 Millionen Euro Rückstellungen. Zurzeit laufen die Arbeiten am ersten flugfähigen Exemplar. Airbus bringt etwa die Hälfte des EADS-Gewinns. Beim größten Konzernmodell A380 stiegen die Belastungen wegen der technischen Probleme an den Flügeln auf 181 Millionen Euro. Hier gibt es seit Ende des vorigen Jahres Ärger mit den Klammern, die die Flügelhaut am Unterbau halten. Viele Kunden sind verärgert, weil schon ausgelieferte Flugzeuge für Reparaturen am Boden bleiben müssen. Laut Enders will Airbus in Zukunft wieder auf Flügel vollständig aus Metall setzen, statt auf solche mit Kohlefaseranteil. „Das ist bewährte Technik“, sagte Enders. Rückenwind erhielt Enders durch den schwachen Euro: Flugzeuge werden weltweit vor allem in Dollar gehandelt, der Verfall des Euro stärkt damit die Konkurrenzfähigkeit von Airbus. Bis zu 650 Bestellungen für Flugzeuge Die Kunden lassen sich von den schlechten Nachrichten aus der Technik aber nicht abschrecken: Airbus wird in diesem Jahr voraussichtlich rund 580 Zivilflugzeuge ausliefern, einschließlich 30 der auch in Hamburg gebauten A380. Die Zahl der Bestellungen soll sich zwischen 600 und 650 Flugzeugen bewegen und so die Zahl der Auslieferungen übersteigen. Insgesamt hat Airbus 4.388 Flugzeugaufträge im Bestand. Allerdings sagte Enders, er habe „leichte Zweifel“ am Ziel der 30 A380. „Wir haben ein Problem mit den Flügeln“, das behindere auch die Bestellungen. 2013 werden die Auslieferungen deshalb unter 30 Stück fallen. Enders sagte, von der geplanten Verlagerung der EADS-Zentrale von den bisherigen Standorten Ottobrunn bei München und Paris an den Airbus-Hauptsitz in Toulouse sei nur „eine zweistellige Zahl“ von Mitarbeitern betroffen. Enders will EADS-Zentralfunktionen nach Toulouse verlagern, um die Bürokratie zu straffen. Bei den Airbus-Schwestern Eurocopter und Astrium lief es auch rund: Die Gewinne stiegen deutlich. Nur die Rüstungstochter Cassidian meldete einen leichten Gewinnrückgang. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Nokia Siemens Networks schließt fünf Standorte in Ostdeutschland

Nokia Siemens Networks schließt fünf Standorte in Ostdeutschland Halle (dapd). Der Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks baut in Ostdeutschland insgesamt 150 Arbeitsplätze ab. Die kleineren Service-Einrichtungen in Halle, Chemnitz, Dresden, Erfurt und Cottbus würden geschlossen, sagte der Betriebsratschef für die Region Ost, Sven Burat, am Freitag im Nachrichtenradio MDR info in Halle. Das betreffe 29 Mitarbeiter. Die größeren Standorte in Berlin und Leipzig blieben bestehen. Aber auch dort fielen Arbeitsplätze weg. So blieben in Leipzig von rund 200 Arbeitsplätzen nur 78 erhalten. Für Leipzig und Berlin gebe es eine Standortzusage bis Ende Februar 2014. Die betroffenen Kollegen hätten die Möglichkeit, für 18 Monate in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Auch Verträge für Altersteilzeit würden angeboten. Wegen hoher Verluste hatte das deutsch-finnische Unternehmen angekündigt, weltweit 17.000 Stellen zu streichen. In Deutschland sollen 2.900 Arbeitsplätze abgebaut werden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

VW verlangt Rücktritt von Verbandschef Marchionne

VW verlangt Rücktritt von Verbandschef Marchionne Wolfsburg (dapd). Der Streit zwischen den Autokonzernen Fiat und Volkswagen wird immer schärfer. VW fordert den Rücktritt von Fiat-Chef Sergio Marchionne als Präsident des europäischen Branchenverbands ACEA und droht mit dem ACEA-Austritt. „Sergio Marchionne ist als Präsident des europäischen Herstellerverbandes untragbar und soll gehen“, sagte VW-Kommunikationschef Stephan Grühsem am Freitag in Wolfsburg. Marchionnes Äußerungen seien zum wiederholten Male unqualifiziert. „Angesichts der Äußerungen ist auch ein ACEA-Austritt für VW eine Option“, sagte er. Der Fiat-Vorstandsvorsitzende hatte VW vorgeworfen, die europäische Konkurrenz mit aggressiven Preissenkungen anzugreifen. „Es ist ein Blutbad bei den Preisen und ein Blutbad bei den Margen“, sagte Marchionne. VW-Vertriebsvorstand Christian Klingler wies den Vorwurf schon am Donnerstag zurück. „Wir haben nicht den Eindruck, dass wir die Preisaggressivsten im Markt sind“, erwiderte er. Am Freitag lehnten sowohl der ACEA in Brüssel wie auch Fiat in Turin jeden Kommentar zu der VW-Forderung ab. Klingler rieb Salz in die Wunde von Marchionne, indem er darauf hinwies, VW habe es mit seinen kräftigen Gewinnen deutlich weniger nötig, auf Rabatte zu setzen. Finanzchef Hans Dieter Pötsch wies darauf hin, dass die VW-Geschäfte auch im Krisenkontinent Europa „solide profitabel“ seien. Fiat dagegen steckt insbesondere in Europa tief in den roten Zahlen und hat zu viele Werke. Erst vor wenigen Wochen hatte Marchionne die deutsche Autoindustrie gegen sich aufgebracht, weil er EU-Unterstützung für Werksschließungen forderte. In Europa gibt es zu viele Autofabriken, aber wegen der Widerstände aus Politik und der Arbeitnehmer tun sich die Konzerne schwer, Fabriken aus eigener Kraft zu schließen. Gut ausgelastet sind dagegen die Werke von Daimler, VW und BMW. Erst vor wenigen Monaten hatte es Gehakel zwischen Volkswagen und Fiat gegeben, als VW sich für die Fiat-Sportwagentochter Lancia interessierte, Marchionne aber nicht verkaufen wollte. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Gas treibt EnBW-Geschäft an

Gas treibt EnBW-Geschäft an Karlsruhe (dapd). Der drittgrößte deutsche Energieversorger EnBW steckt die Abschaltung zweier Atommeiler besser weg als erwartet und hebt die Prognose für das Gesamtjahr an. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz auf Jahressicht vor allem wegen eines deutlich ausgebauten Gasgeschäfts um 2,9 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Karlsruhe mitteilte. Damit wurde der Einbruch beim Stromumsatz weitgehend aufgefangen, nachdem im vergangenen Jahr zwei Kernkraftwerksblöcke in Neckarwestheim und Philippsburg vom Netz genommen worden waren. Der Noch-Vorstandsvorsitzende Hans-Peter Villis sagte: „Seit dem Jahr 2011 haben sich die Rahmenbedingungen infolge der Energiewende gravierend verändert.“ Für EnBW führe dies zu einschneidenden Konsequenzen im operativen Geschäft und zu Ergebnisbelastungen, eröffne aber auch unternehmerische Chancen. Villis, der im Oktober vom E.on-Manager Frank Mastiaux abgelöst wird, zeigte sich besonders erfreut über die Entwicklung im Gasgeschäft. Der Gasumsatz stieg um ein Drittel auf 1,42 Milliarden Euro. Der Absatz ging um 21,9 Prozent in die Höhe. Villis führte das unter anderem auf Investitionen in einen Gasspeicher in Etzel zurück. Ein Konzernsprecher erwartet einen weiteren Anstieg spätestens im Jahr 2013. Das Unternehmen hatte vor zwei Wochen mitgeteilt, es habe mit Wirkung ab Oktober 2012 einen langfristigen Gasliefervertrag mit einem ausländischen Gasproduzenten abgeschlossen, Branchenkreisen zufolge handelt es sich dabei um den russischen Anbieter Novatek. „Das gibt einen wichtigen Schub für unser Gasgeschäft“, sagte der Sprecher. Der Konzern rechne mit einem Mengenwachstum, das sich auch im Ergebnis bemerkbar mache. EnBW rechnet mit abgemildertem Ergebnisrückgang Das Ergebnis in den ersten sechs Monaten 2012 entwickelte sich für den Energieversorger besser als erwartet. EnBW hob deshalb die Prognose für das Gesamtjahr an. Das Unternehmen plant für 2012 jetzt mit einem um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fünf Prozent unter Vorjahresniveau. Bislang hatte der Konzern ein Minus von 10 bis 15 Prozent erwartet. Das um Sondereffekte bereinigte Ebitda erhöhte sich von Januar bis Juni um 13,9 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Allerdings lag das auch daran, dass im vergangenen Jahr die Kernbrennstoffsteuer im ersten Halbjahr fällig wurde, 2012 dagegen erst in der zweiten Jahreshälfte. Der um Sondereffekte bereinigte Konzernüberschuss betrug 611 Millionen Euro und lag damit 34,9 Prozent über dem Vorjahreswert. 2011 wirkten sich neben den unterschiedlichen Zeiträumen für die Brennstoffsteuer auch Sonderabschreibungen infolge des beschlossenen Atomausstiegs der Bundesregierung negativ auf das Ergebnis aus, die in diesem Jahr nicht mehr anfallen. Das Aus für die Atomkraft und die damit verbundenen Abschreibungen hatten im vergangenen Jahr einen Ergebnisschock verursacht. Der Konzern wies zum Halbjahr einen Fehlbetrag von knapp 590 Millionen Euro aus. Zudem habe das interne Effizienzprogramm namens „Fokus“ seinen Beitrag geleistet, sagte Villis. „Die mit ‚Fokus‘ verbundenen Anstrengungen lohnen sich und führen auch schneller als erwartet zu einem spürbaren Ergebnisbeitrag“, sagte er. Darunter fallen beispielsweise Desinvestitionen in einer Gesamthöhe von 1,5 Milliarden Euro und Kosteneinsparungen. EnBW will mit den Maßnahmen eine dauerhafte Entlastung des operativen Ergebnisses in Höhe von 750 Millionen Euro jährlich erzielen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Seehofer lehnt neues Griechenland-Paket ab

Seehofer lehnt neues Griechenland-Paket ab Warschau (dapd). CSU-Chef Horst Seehofer hat Überlegungen zurückgewiesen, ein weiteres Hilfspaket für Griechenland zu beschließen. Einen solchen Schritt halte er „nicht für mehrheitsfähig“ in der Berliner Koalition, sagte Seehofer am Freitag in Warschau bei einem Gespräch mit Journalisten des Verlags Polskapresse. Der bayerische Ministerpräsident wandte sich zugleich gegen weitere Ankäufe von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank. Die EZB dürfe in der Euro-Krise nicht mit dem „Gelddrucken“ beginnen. Er sei „sehr skeptisch“ gegenüber dem entsprechenden Vorschlag. dapd (Politik/Politik)