VW verlangt Rücktritt von Verbandschef Marchionne

VW verlangt Rücktritt von Verbandschef Marchionne Wolfsburg (dapd). Der Streit zwischen den Autokonzernen Fiat und Volkswagen wird immer schärfer. VW fordert den Rücktritt von Fiat-Chef Sergio Marchionne als Präsident des europäischen Branchenverbands ACEA und droht mit dem ACEA-Austritt. „Sergio Marchionne ist als Präsident des europäischen Herstellerverbandes untragbar und soll gehen“, sagte VW-Kommunikationschef Stephan Grühsem am Freitag in Wolfsburg. Marchionnes Äußerungen seien zum wiederholten Male unqualifiziert. „Angesichts der Äußerungen ist auch ein ACEA-Austritt für VW eine Option“, sagte er. Der Fiat-Vorstandsvorsitzende hatte VW vorgeworfen, die europäische Konkurrenz mit aggressiven Preissenkungen anzugreifen. „Es ist ein Blutbad bei den Preisen und ein Blutbad bei den Margen“, sagte Marchionne. VW-Vertriebsvorstand Christian Klingler wies den Vorwurf schon am Donnerstag zurück. „Wir haben nicht den Eindruck, dass wir die Preisaggressivsten im Markt sind“, erwiderte er. Am Freitag lehnten sowohl der ACEA in Brüssel wie auch Fiat in Turin jeden Kommentar zu der VW-Forderung ab. Klingler rieb Salz in die Wunde von Marchionne, indem er darauf hinwies, VW habe es mit seinen kräftigen Gewinnen deutlich weniger nötig, auf Rabatte zu setzen. Finanzchef Hans Dieter Pötsch wies darauf hin, dass die VW-Geschäfte auch im Krisenkontinent Europa „solide profitabel“ seien. Fiat dagegen steckt insbesondere in Europa tief in den roten Zahlen und hat zu viele Werke. Erst vor wenigen Wochen hatte Marchionne die deutsche Autoindustrie gegen sich aufgebracht, weil er EU-Unterstützung für Werksschließungen forderte. In Europa gibt es zu viele Autofabriken, aber wegen der Widerstände aus Politik und der Arbeitnehmer tun sich die Konzerne schwer, Fabriken aus eigener Kraft zu schließen. Gut ausgelastet sind dagegen die Werke von Daimler, VW und BMW. Erst vor wenigen Monaten hatte es Gehakel zwischen Volkswagen und Fiat gegeben, als VW sich für die Fiat-Sportwagentochter Lancia interessierte, Marchionne aber nicht verkaufen wollte. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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