Kreditinstitute sind misstrauisch bei Schattenbank-Regulierung

Kreditinstitute sind misstrauisch bei Schattenbank-Regulierung Frankfurt/Main (dapd). Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) fürchtet mögliche Schnellschüsse bei der Regulierung von Schattenbanken. Dazu zählen Finanzakteure wie Hedge- und Private-Equity-Fonds oder Zweckgesellschaften von Geldinstituten, die nicht in den Bilanzen auftauchen. Diese seien eng mit den offiziellen Banken verflochten, weshalb es schwer sei, eine Trennlinie zu ziehen, sagte BdB-Geschäftsführer Michael Kemmer am Montag in Frankfurt. Wichtiger sei eine Qualitätskontrolle für Finanzprodukte. Es stehe zu befürchten, dass ein strengerer Ordnungsrahmen für zu wenig beaufsichtigte Finanzsektoren in eine stärkere Regulierung europäischer Banken münde, erklärte Kemmer. Die Schere dürfe über dem Atlantik nicht weiter aufgehen, warnte nun Kemmer. „Chancengleichheit im Wettbewerb zwischen den USA und Europa muss gewahrt bleiben.“ Statt einer generell verschärften Regulierung befürworte der BdB eine Qualitätskontrolle von Finanzprodukten und höchste Ansprüche bei der Hinterlegung von Sicherheiten und Nachweisen der Liquidität, sagte Kemmer. Schon bisher sei der Schattenbankensektor keinesfalls unreguliert. „Unzutreffend ist auch, das Geschäfte in diesem Bereich anrüchig sind.“ Die EU-Kommission will bis Ende des Jahres über gesetzliche Eingriffe bei Schattenbanken entscheiden und als Mitglied des globalen Aufsichtsgremiums Financial Stability Board (FSB) zuvor die Interessengruppen konsultieren. Stärker kontrolliert werden sollen Unternehmen und Gesellschaften, die abseits einer Bankenaufsicht Mittel für Kreditvergabe unter anderem über Geldmarktfonds, Verbriefungen und Wertpapierleihen generieren. Für 2010 schätzte das FSB das Geschäftsvolumen der Schattenbanken auf rund 60 Billionen Dollar (49 Billionen Euro) und damit auf etwa einen 30-prozentigen Anteil am weltweiten Finanzsystem. In den USA seien es sogar 40 Prozent. Kemmer räumte ein, dass auch der BdB keine klare Trennlinie zwischen den Geschäftsbereichen ziehen könne. „Die Definition bereitet Probleme. Die Unterscheidung zwischen traditionellen Kreditinstituten hier und Schattenbanken dort ist nicht möglich“, sagte Kemmer. Bestimmte Produkte schlicht zu verbieten, sei wirkungslos. „Die tauchen unter neuen Namen wieder auf dem Markt auf.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

CSU zweifelt an Eignung von Juncker

CSU zweifelt an Eignung von Juncker München (dapd-bay). Die CSU bezweifelt die Eignung von Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker für dieses Amt. Anlass ist die jüngste Kritik Junckers an dem Verhalten Deutschlands in der Euro-Schuldenkrise. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt sagte am Montag in München, er mache „ein großes Fragezeichen“ dahinter, „ob man jemanden wirklich in dieser Funktion als Eurogruppensprecher behalten kann“. CSU-Chef Horst Seehofer stellte allerdings nach einer Sitzung seines Parteivorstands klar, dass er keine Neubesetzung des Postens verlangt. Junckers Verhalten sei zwar „grenzwertig“. Er verbinde mit dieser Kritik aber „keine weiteren Forderungen“. Juncker hatte in der „Süddeutschen Zeitung“ unter anderem vor einem Zerfall der Eurozone gewarnt. Er kritisierte zudem: „Wieso eigentlich erlaubt sich Deutschland den Luxus, andauernd Innenpolitik in Sachen Eurofragen zu machen? Warum behandelt Deutschland die Eurozone wie eine Filiale?“ Der luxemburgische Ministerpräsident monierte zudem, das „Geschwätz“ über einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone sei nicht hilfreich. Dobrindt sagte zu den Äußerungen Junckers: „Das ist an Unverfrorenheit nicht mehr zu überbieten.“ Der Eurogruppenchef müsse sich überlegen, ob er mit solchen Interviews nicht eher „Teil des Problems der Eurozone“ als Teil der Lösung sei. Dobrindt fügte mit Blick auf die Rolle Deutschlands in der Krise hinzu: „Wenn man jetzt dem Rettungssanitäter die Schuld in die Schuhe schiebt für den Unfall, dann zeigt das einfach, wie verdreht die Welt an dieser Stelle ist.“ Heftige Kritik an Juncker kam auch vom Vorsitzenden der CSU-Mittelstandsunion, Hans Michelbach. Er verwies darauf, dass Deutschland „höchste Solidarität“ mit anderen Euroländern übe. Man müsse sich über Juncker „wundern“. Michelbach attackierte zudem den Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi. Dieser habe mit Äußerungen zum möglichen Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB „das Thema Inflation entfacht“. Auch das trage zu einer wachsenden Verunsicherung bei. Michelbach fügte hinzu: „Wenn das so weitergeht, wäre Draghi natürlich eine Fehlbesetzung bei der EZB.“ Seehofer kündigte an, die CSU werde das weitere Verhalten der Europäischen Zentralbank genau beobachten. Eine „versteckte Einführung“ von Euro-Bonds werde seine Partei nicht mitmachen. Allerdings habe er noch keine genauen Informationen, was Draghi wirklich vorhabe. Seehofer fügte hinzu, es sei zudem ein „Grundprinzip“ von ihm, andere Personen nicht als „unqualifiziert“ herabzusetzen. Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) warnte: „Wenn am Ende eine Art politische EZB entsteht, die nichts anderes macht, als Euro-Bonds durch die Hintertür einzuführen, dann wird der Grundcharakter der Europäischen Zentralbank aufgegeben.“ Er wolle keine „Inflationsbank“ auf deutschem Boden. dapd (Politik/Politik)

Druck auf Landesregierung wegen Nürburgring-Pleite steigt

Druck auf Landesregierung wegen Nürburgring-Pleite steigt Mainz (dapd). Die rheinland-pfälzische Landesregierung gerät wegen der Nürburgring-Pleite immer stärker unter Druck. Einem am Montag bekannt gewordenem Gutachten zufolge ist ein Kredit der landeseigenen Investitions- und Strukturbank (ISB) an die staatliche Nürburgring GmbH möglicherweise mit EU-Recht nicht vereinbar. Folglich dürfte das Land nicht als Bürge einspringen und die 330-Millionen-Euro tilgen. Der Autor der von der oppositionellen CDU in Auftrag gegebenen Expertise, der Rechtsanwalt Clemens Antweiler, warnte in der „Wirtschaftswoche“ die Landtagsabgeordneten gar vor strafbaren Handlungen. Die Landesregierung will vor der Nürburgring-Sondersitzung des Landtages am Mittwoch (1. August) über den Haushalts- und Finanzausschuss eine Rücklage von 254 Millionen Euro aktivieren lassen. Genau das könnte aber wie der gesamte ISB-Kredit von der EU-Kommission als unzulässige Beihilfe gewertet werden. Daher wäre eine Aktivierung der Rücklage durch die Abgeordneten als „rechtswidrige Vermögenszufügung“ anzusehen, wird Antweiler in der „Wirtschaftswoche“ zitiert. Das Finanzministerium geht hingegen davon aus, dass für die Tilgung des Kredites keine Erlaubnis der EU nötig ist. Wird der 330-Millionen-Euro-Kredit der ISB nicht bedient, könnte diese dem Gutachten zufolge ebenfalls vor der Insolvenz stehen. Ihr Eigenkapital wird auf etwa 240 Millionen Euro geschätzt. Diese Ansicht sei bereits im Eröffnungsbeschluss der EU zu einem Prüfverfahren wegen staatlicher Beihilfen geäußert worden. Die EU prüft, ob Finanzspritzen des Landes für die Rennstrecke und die Erlebniswelt in Höhe von 486 Millionen unrechtmäßig geflossen sind. Die Opposition im Land greift dafür Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) scharf an. Beck habe immer behauptet, der Nürburgring würde den Steuerzahler kein Geld kosten. „Tatsächlich bekommen nun die Rheinland-Pfälzer das finanzielle Fiasko am Nürburgring voll zu spüren“, sagte die Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Julia Klöckner. Würde die ISB pleitegehen, werde die „gesamte Mittelstandsfinanzierung des Landes“ infrage gestellt. Dann könnten sich die Bedingungen für den Mittelstand „massiv verschlechtern“. Die CDU will das gesamte Gutachten, das in der „Rhein-Zeitung“ in Auszügen bereits veröffentlicht wurde, bei einem Pressegespräch am Dienstag vorstellen. Auch die nicht im Landtag vertretende FDP betonte, dass die SPD unter Beck mit der gesamten Wirtschaftsförderung „gezockt“ habe. „Es ist mir unverständlich, wie ein Ministerpräsident für einen Freizeitpark solche Risiken eingehen konnte“, sagte FDP-Landeschef Volker Wissing. Auch Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) täusche die Bürger, weil sie vor der Landtagswahl im vergangenen Jahr „Aufklärung und Transparenz versprochen hat, jetzt aber nur mitmauschelt“. Die Nürburgring GmbH hatte Insolvenz angemeldet, da sie wegen ausbleibender Pachtzahlungen den Kredit nicht mehr bedienen konnte. Die Schuld an der Pleite gab Beck der EU-Kommission, die bis Ende Juli keine Entscheidung über eine 13 Millionen Euro hohe Rettungsbeihilfe des Landes treffen wollte. dapd (Politik/Politik)

Trittin unterstützt Junckers Kritik an deutscher Europapolitik

Trittin unterstützt Junckers Kritik an deutscher Europapolitik Berlin (dapd). Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Jürgen Trittin unterstützt die Kritik des Eurogruppenchefs Jean-Claude Juncker an der deutschen Krisenpolitik. „Die drastischen Worte des christdemokratischen Eurogruppenchefs sollten der Bundesregierung eine Warnung sein“, sagte Trittin am Montag in Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse „das hysterische Geschwätz“ von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) stoppen. Reaktionen aus der CSU deuteten aber auf das Gegenteil, bedauerte Trittin. Juncker hatte Deutschland in der „Süddeutschen Zeitung“ vorgeworfen, „andauernd Innenpolitik in Sachen Eurofragen zu machen“. Die Eurozone werde von Berlin „wie eine Filiale“ behandelt. Zudem kritisierte Juncker „alles Geschwätz“ über einen Euroaustritt Griechenlands. Über diese Möglichkeit hatte auch Rösler gesprochen. Die CSU ging nach Bekanntwerden des Interviews zum Gegenangriff über. Generalsekretär Alexander Dobrindt sagte in München, er mache „ein großes Fragezeichen“ dahinter, „ob man jemanden wirklich in dieser Funktion als Eurogruppen-Sprecher behalten kann“. Junckers Äußerungen seien „an Unverfrorenheit nicht mehr zu überbieten“. dapd (Politik/Politik)

Neues Bundeswehramt nimmt Arbeit auf

Neues Bundeswehramt nimmt Arbeit auf Bonn (dapd). Neues Amt für eine Mammutaufgabe: In Bonn hat am Montag das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr seine Arbeit aufgenommen. Im Zuge der Bundeswehrreform soll die zentrale Behörde das Verteidigungsministerium entlasten und Aufgaben des Bundesamtes für Wehrverwaltung übernehmen. Das neue Amt mit insgesamt 2.300 Mitarbeitern entscheide über alle Baumaßnahmen der Bundeswehr, sagte die zuständige Abteilungsleiterin im Verteidigungsministerium, Alice Greyer-Wieninger, in Bonn. Auch für die Finanzen der Bundeswehr ist das Amt zuständig. Das Budget allein im Bereich Infrastruktur liegt bei fünf Milliarden Euro. Das bisherige Bundesamt für Wehrverwaltung wird aufgelöst. „Dies ist ein wichtiger Meilenstein bei der Neuausrichtung der Bundeswehr“, sagte Ministerialdirektorin Greyer-Wieninger. „Der Blick ist eindeutig in die Zukunft gerichtet.“ Hintergrund ist die Umwandlung der Bundeswehr in eine Freiwilligenarmee, die mit einer drastischen Verkleinerung der Streitkräfte auf maximal 185.000 Mann verbunden ist. In diesem Zusammenhang wird jeder fünfte der 328 Bundeswehrstandorte in den kommenden Jahren geschlossen oder soweit ausgedünnt, dass er nicht mehr als Standort gilt. Durch das neue Bundeswehramt fällt eine komplette Verwaltungsebene weg. Chef des neuen Amtes wird der bisherige Präsident des Bundesamtes für Wehrverwaltung, Matthias Leckel. „Die Strategien werden vom Ministerium gemacht“, sagte Leckel. „Wir übernehmen die Umsetzung der gesamten Aufgaben.“ Bis Ende des Jahres soll das Amt komplett arbeitsfähig sein. Von den 2.300 Mitarbeitern, darunter zivile und militärisch Bedienstete, verteilen sich 1.600 auf Bonn und 700 auf bundesweite Kompetenzzentren für Baumanagement. 50 Dienststellen sind unterstellt, darunter auch einige im Ausland. Nach den Worten Greyer-Wieningers ist es das erste große Amt, das infolge der Bundeswehrreform geschaffen worden ist. Ein Amt für Personalfragen sei in Planung. Die Behörde ist zunächst in der Bonner Ermekeilkaserne angesiedelt und soll im kommenden Jahr auf die Hardthöhe ziehen, dem Bonner Dienstsitz des Verteidigungsministeriums. dapd (Politik/Politik)

Deutsche Bedenken gegen EZB-Kauf von Staatsanleihen

Deutsche Bedenken gegen EZB-Kauf von Staatsanleihen Berlin (dapd). Überlegungen der Europäischen Zentralbank (EZB), Staatsanleihen angeschlagener Euroländer zu kaufen, stoßen in der deutschen Politik auf breite Skepsis. CSU-Chef Horst Seehofer lehnt eine solche Aktion ab, die FDP meldet rechtliche Bedenken an. Auch die SPD findet Anleihekäufe problematisch. Für Wirbel sorgen zudem kritische Äußerungen von Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker über das deutsche Verhalten in der europäischen Schuldenkrise. Nachdem EZB-Präsident Mario Draghi vergangene Woche versichert hatte, alles zu tun, um den Euro zu erhalten, gibt es immer wieder Berichte über Pläne der Zentralbank, Staatsanleihen zu kaufen. Am Montag bestätigte Juncker in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“, dass sich die Euroländer zusammen mit dem Rettungsfonds EFSF und der EZB darauf vorbereiten, notfalls Staatsanleihen schuldengeplagter Euroländer aufzukaufen. CSU-Chef Seehofer lehnt dies aber ab. Es sei nicht Aufgabe der EZB, Staatshilfen auszuweiten. „Die haben eine Politik der Geldwertstabilität zu betreiben“, sagte er im ZDF. Daher sehe er Anleihekäufe „sehr, sehr skeptisch“. Hessens Europaminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) forderte die Bundesregierung auf, eine Klage gegen die EZB vor dem Europäischen Gerichtshof zu prüfen. „Es ist an der Zeit, den Werkzeugkoffer des Vertrages von Lissabon zu öffnen und zu schauen, wie man sicherstellt, dass die EZB dazu gebracht werden kann, sich originär um ihren Auftrag zu kümmern, nämlich die Geldwertstabilität“, sagte Hahn der Zeitung „Die Welt“. Der Ankauf von Staatsanleihen der Krisenländer habe mit dem Auftrag der EZB nichts mehr zu tun. Ein Sprecherin des Bundesfinanzministeriums wies Hahns Aufforderung zurück. Anleihekäufe durch die EZB seien nach europäischem Recht „nicht unzulässig“, sagte sie in Berlin. Die SPD machte die Bundesregierung dafür verantwortlich, dass Staatsanleihekäufe überhaupt diskutiert werden. Mit seiner indirekten Ankündigung habe Draghi lediglich Signale von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und anderen Regierungschefs aufgegriffen, sagte Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier der „Welt“. Sein Vize Joachim Poß sagte zu den möglichen Anleihekäufen, die SPD unterstütze eine solche Aktion nicht. Vermutlich müsse sie aber hingenommen werden, da „andere Handlungsmöglichkeiten“ für die Krisenbekämpfung nicht zur Verfügung stünden, sagte Poß im Deutschlandfunk. Die EZB betätige sich dabei als „Handlanger von Frau Merkel“, weil die Kanzlerin selbst nicht handlungsfähig sei. Kritik an der Bundesregierung kam auch von Juncker. Er fragte in der „Süddeutschen Zeitung: „Wieso eigentlich erlaubt sich Deutschland den Luxus, andauernd Innenpolitik in Sachen Eurofragen zu machen? Warum behandelt Deutschland die Eurozone wie eine Filiale?“ Er kritisierte zudem „alles Geschwätz“ über einen Euroaustritt Griechenlands. Über diese Möglichkeit hatte unter anderem Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) gesprochen. Die CSU reagierte mit heftiger Gegenwehr. Generalsekretär Alexander Dobrindt sagte in München, Junckers Äußerungen seien „an Unverfrorenheit nicht mehr zu überbieten.“ Er mache „ein großes Fragezeichen“ dahinter, „ob man jemanden wirklich in dieser Funktion als Eurogruppensprecher behalten kann“. Seehofer verzichtete zwar auf eigene Rücktrittsforderungen, sagte aber zu den Äußerungen von Dobrindt: „Der Generalsekretär hat immer recht.“ Vize-Regierungssprecher Georg Streiter sagte in Berlin, die Bundesregierung kommentiere Junckers Aussagen ausdrücklich nicht. Er betonte aber: „Natürlich ist Europapolitik immer auch Innenpolitik.“ dapd (Politik/Wirtschaft)

Friedrich informierte Spitze der Bundespolizei über Ablösung

Friedrich informierte Spitze der Bundespolizei über Ablösung Berlin (dapd). Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat die Führung der Bundespolizei am Montagmorgen über ihre Ablösung informiert. Der Ressortchef habe den Präsidenten der Bundespolizei, Matthias Seeger, ohne Angabe von Gründen in den Ruhestand versetzt, sagte ein Sprecher des Ministeriums in Berlin. Seegers Stellvertreter Wolfgang Lohmann und Michael Frehse seien darüber informiert worden, dass ihnen in Kürze neue Aufgaben zugewiesen werden. Friedrich habe mit den drei Spitzenbeamten am Morgen Gespräche im Ministerium geführt. Am Mittwoch werde sich das Bundeskabinett mit Friedrichs Vorschlägen für die Neubesetzung der drei Posten befassen, sagte der Sprecher weiter. Er verteidigte, dass das Ministerium keine Gründe für die Umbesetzung nennt. Ein Minister könne ohne Angabe von Gründen Personal umsetzen – „das ist sein gutes Recht“. dapd (Politik/Politik)

Hasselfeldt unterstützt Innenminister in Bundespolizei-Debatte

Hasselfeldt unterstützt Innenminister in Bundespolizei-Debatte München (dapd-bay). Die Berliner CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt unterstützt die Entscheidung von Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), die Führung der Bundespolizei auszuwechseln. Hasselfeldt sagte am Montag in München: „Ich finde, es ist nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht eines Bundesministers, dafür zu sorgen, dass die Aufgaben in seinem Zuständigkeitsbereich in seinem Sinne richtig erfüllt werden.“ Deshalb halte sie Friedrichs Vorgehen „für durchaus richtig“. Er habe schließlich „die Verantwortung“. Hasselfeldt fügte hinzu: „Die Bundespolizei ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Sicherheitsarchitektur. Das darf nicht unterschätzt werden.“ dapd (Politik/Politik)

CSU stellt Eurogruppenchef in Frage

CSU stellt Eurogruppenchef in Frage München (dapd-bay). Die CSU hat eine Debatte über den Austausch von Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker gestartet. Anlass ist die jüngste Kritik Junckers an dem Verhalten Deutschlands in der Euro-Schuldenkrise. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt sagte am Montag in München, er mache „ein großes Fragezeichen“ dahinter, „ob man jemanden wirklich in dieser Funktion als Eurogruppen-Sprecher behalten kann“. CSU-Chef Horst Seehofer verzichtete vor einer Sitzung seines Parteivorstands zwar auf eigene Rücktrittsforderungen in Richtung Juncker. Er sagte aber zu den Äußerungen von Dobrindt: „Der Generalsekretär hat immer recht.“ Seehofer nannte das Verhalten von Juncker „grenzwertig“. So trage dessen Warnung vor einem Zerfall der Euro-Zone „ganz gewiss nicht zur Beruhigung der internationalen Finanzmärkte bei“. Juncker hatte der „Süddeutschen Zeitung“ ferner gesagt: „Wieso eigentlich erlaubt sich Deutschland den Luxus, andauernd Innenpolitik in Sachen Euro-Fragen zu machen? Warum behandelt Deutschland die Euro-Zone wie eine Filiale?“ Der luxemburgische Ministerpräsident monierte zudem, das „Geschwätz“ über einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone sei nicht hilfreich. Dobrindt sagte zu den Äußerungen Junckers: „Das ist an Unverfrorenheit nicht mehr zu überbieten.“ Der Eurogruppen-Chef müsse sich langsam überlegen, ob er mit solchen Interviews nicht eher „Teil des Problems der Euro-Zone“ als Teil der Lösung sei. Dobrindt fügte mit Blick auf die Rolle Deutschlands in der Krise hinzu: „Wenn man jetzt dem Rettungssanitäter die Schuld in die Schuhe schiebt für den Unfall, dann zeigt das einfach, wie verdreht die Welt an dieser Stelle ist.“ Heftige Kritik an Juncker kam auch vom Vorsitzenden der CSU-Mittelstandsunion, Hans Michelbach. Er verwies darauf, dass Deutschland „höchste Solidarität“ mit anderen Euro-Ländern übe. Man müsse sich über Juncker „wundern“. Michelbach attackierte zudem den Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi. Dieser habe mit Äußerungen zum möglichen Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB „das Thema Inflation entfacht“. Auch das trage zu einer wachsenden Verunsicherung bei. Michelbach fügte hinzu: „Wenn das so weitergeht, wäre Draghi natürlich eine Fehlbesetzung bei der EZB.“ dapd (Politik/Politik)

Apple und Samsung fechten Patentstreit vor US-Bundesgericht aus

Apple und Samsung fechten Patentstreit vor US-Bundesgericht aus San Francisco (dapd). Der Patentstreit zwischen Apple und Samsung geht am (heutigen) Montag vor einem US-Bundesgericht in eine weitere Runde. Im vergangenen Jahr hatte Apple seinem südkoreanischen Konkurrenten in einer Klage vorgeworfen, das Design seiner beliebten iPhone- und iPad-Produkte illegal kopiert zu haben. Das im kalifornischen Cupertino ansässige Unternehmen fordert 2,5 Milliarden Dollar (rund zwei Milliarden Euro) Schadensersatz. Samsung wies die Anschuldigungen zurück und warf Apple seinerseits Patentverletzungen vor. Zuletzt hatte Samsung in der juristischen Auseinandersetzung einen Rückschlag hinnehmen müssen. Nach Anordnung eines kalifornischen Bezirksgerichts von Ende Juni muss der Konzern den Verkauf des Mobiltelefons Galaxy Nexus in den USA vorläufig einstellen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)