Kreditinstitute sind misstrauisch bei Schattenbank-Regulierung

Kreditinstitute sind misstrauisch bei Schattenbank-Regulierung Frankfurt/Main (dapd). Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) fürchtet mögliche Schnellschüsse bei der Regulierung von Schattenbanken. Dazu zählen Finanzakteure wie Hedge- und Private-Equity-Fonds oder Zweckgesellschaften von Geldinstituten, die nicht in den Bilanzen auftauchen. Diese seien eng mit den offiziellen Banken verflochten, weshalb es schwer sei, eine Trennlinie zu ziehen, sagte BdB-Geschäftsführer Michael Kemmer am Montag in Frankfurt. Wichtiger sei eine Qualitätskontrolle für Finanzprodukte. Es stehe zu befürchten, dass ein strengerer Ordnungsrahmen für zu wenig beaufsichtigte Finanzsektoren in eine stärkere Regulierung europäischer Banken münde, erklärte Kemmer. Die Schere dürfe über dem Atlantik nicht weiter aufgehen, warnte nun Kemmer. „Chancengleichheit im Wettbewerb zwischen den USA und Europa muss gewahrt bleiben.“ Statt einer generell verschärften Regulierung befürworte der BdB eine Qualitätskontrolle von Finanzprodukten und höchste Ansprüche bei der Hinterlegung von Sicherheiten und Nachweisen der Liquidität, sagte Kemmer. Schon bisher sei der Schattenbankensektor keinesfalls unreguliert. „Unzutreffend ist auch, das Geschäfte in diesem Bereich anrüchig sind.“ Die EU-Kommission will bis Ende des Jahres über gesetzliche Eingriffe bei Schattenbanken entscheiden und als Mitglied des globalen Aufsichtsgremiums Financial Stability Board (FSB) zuvor die Interessengruppen konsultieren. Stärker kontrolliert werden sollen Unternehmen und Gesellschaften, die abseits einer Bankenaufsicht Mittel für Kreditvergabe unter anderem über Geldmarktfonds, Verbriefungen und Wertpapierleihen generieren. Für 2010 schätzte das FSB das Geschäftsvolumen der Schattenbanken auf rund 60 Billionen Dollar (49 Billionen Euro) und damit auf etwa einen 30-prozentigen Anteil am weltweiten Finanzsystem. In den USA seien es sogar 40 Prozent. Kemmer räumte ein, dass auch der BdB keine klare Trennlinie zwischen den Geschäftsbereichen ziehen könne. „Die Definition bereitet Probleme. Die Unterscheidung zwischen traditionellen Kreditinstituten hier und Schattenbanken dort ist nicht möglich“, sagte Kemmer. Bestimmte Produkte schlicht zu verbieten, sei wirkungslos. „Die tauchen unter neuen Namen wieder auf dem Markt auf.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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