Berlin (dapd). Deutsche Hochschulen werden für ausländische Studenten immer attraktiver. Deren Zahl habe sich von 2000 bis 2011 um 75.000 auf gut 250.000 erhöht, teilte das Bundesbildungsministerium am Mittwoch in Berlin mit. Im vergangenen Jahr sei erstmals die Zahl von einer Viertelmillion ausländischer Studenten überschritten worden. Anlass ist der vom Bundeskabinett beschlossene Jahresbericht zur Auswärtigen Kulturpolitik, in deren Mittelpunkt die Förderung der deutschen Sprache im Ausland und der Wissenschaftsaustausch stehen. Außenamtssprecher Andreas Peschke wies darauf hin, dass die Nachfrage nach Deutsch-Kursen im Ausland in den vergangenen Jahren stark gestiegen sei. So würden heute beispielsweise in der Türkei etwa 90 Prozent der Schüler, die eine zweite Fremdsprache erlernen, Deutsch wählen. In China, das derzeit 23.000 Studenten in Deutschland hat, steige das Angebot von Deutschkursen bereits an den Mittelschulen. Und in Indien plane ein Bildungsträger, in den kommenden Jahren an seinen rund 1.000 Schulen Deutsch zu unterrichten. Damit werde es mittelfristig allein in dieser Region gut eine Million Menschen mehr geben, die Deutsch erlernten. Regierungssprecher Steffen Seibert bezeichnete die Auswärtige Kulturpolitik als eine tragende Säule der deutschen Außenpolitik, die geeignet sei, im Ausland ein positives Deutschlandbild zu vermitteln. Für diese Form des interkulturellen Dialogs erhöhe die Regierung Jahr für Jahr die Mittel. Allein im vergangenen Jahr seien es fast 1,6 Milliarden Euro gegenüber 1,48 Milliarden Euro in 2011 gewesen. dapd (Politik/Politik)
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Bischof auf verlorenem Posten
Trier (dapd-nrd). „Persönlich enttäuscht“ sei sie: Die Kirche erscheine wie ein „offenes Scheunentor für Sexualstraftäter“, ruft die Frau in den Saal. Das geht Stephan Ackermann zu weit: „Mit solchen Sprüchen kann ich nichts anfangen“, kontert er die Anwürfe. Ein Kirchenmann im Kreuzverhör: Vor einem Jahr stellt sich der Trierer Bischof seinen Mitarbeitern. Ausgerechnet die Leitung seines Bistums ist in Erklärungsnot geraten. Zu zögerlich war diese bei der Aufklärung eines Missbrauchsfalls vorgegangen, zu spät hatte man Konsequenzen gezogen. Fast auf den Tag genau ein Jahr später sitzt Ackermann am Mittwoch in Israel. Aus der Heimat stürmen die Interviewanfragen auf ihn ein. Erneut holt ihn seine Aufgabe als Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz ein. Fernab von der Heimat steht er im Nahen Osten Rede und Antwort, erklärt, warum die Bischofskonferenz nicht mehr mit dem Hannoveraner Kriminologen Christian Pfeiffer zusammenarbeiten möchte. Historiker: Einzelner Aufklärung nicht leisten In Trier gibt zur selben Zeit auch Thomas Schnitzler Interviews. Der Historiker wurde als Messdiener von einem Geistlichen missbraucht und ist Sprecher der Initiative „Missbrauch im Bistum Trier“, kurz MissBit. „Ein einzelner kann das gar nicht leisten“, kommentiert Schnitzler die Aufklärungsbemühungen im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd. „Transparenz ist in der Kirche schon aus strukturellen Gründen nicht machbar“, glaubt er. Ist Ackermann also ein Bischof auf verlorenem Posten? Ackermann ist einer der jüngsten Bischöfe Deutschlands. Er war erst wenige Monate im Amt, da ereilte ihn ein undankbarer Auftrag. Nicht, dass der 49-Jährige sich beworben hätte, doch bezog der Trierer früh Position – für manche im Klerus zu früh. „Erschütternd und verheerend für das Ansehen und die Glaubwürdigkeit der Kirche“ seien die Missbrauchsfälle, sprach er im Februar 2010 Klartext – als einer der ersten im deutschen Episkopat. „Eine Verharmlosung oder ein Vertuschen“ dürfe es nicht geben. Noch im selben Monat machten ihn die Bischöfe zu ihrem Missbrauchsbeauftragten. Doch Ackermann stieß rasch an Grenzen, geriet zwischen die Stühle – auch die der Bischöfe. Die von ihm ausgegebene „Null-Toleranz“-Linie gegenüber sexuellem Missbrauch weckte Erwartungen, die er nicht erfüllen kann. Viele Fragen sind bis heute ungeklärt; etwa die, wie der Klerus mit Straftätern aus den eigenen Reihen verfahren soll, deren Taten verjährt sind. Es werde kein „Guantanamo für kirchliche Täter“ geben, verstieg sich Ackermann einmal zu einem unglücklichen Vergleich. Ackermann ist kein Kirchenfürst Dabei nimmt man ihm die ehrliche Erschütterung über die Abgründe in seiner Kirche ab. Der Trierer Bischof ist kein Zyniker, sondern ein Mann mit Empathie. „Er ist der Realität sehr viel näher als die meisten seiner Kollegen, und er weiß genau, was die Menschen bewegt“, sagt einer, der ihn häufig aus nächster Nähe erlebt. Ackermann ist auch kein Kirchenfürst. Lässt es sein Terminplan zu, verzichtet er auf den Dienstwagen, geht zu Fuß oder nimmt das Fahrrad – schon, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Das tat zwar auch sein Vorgänger Reinhard Marx, doch haben der heutige Münchner Kardinal und Ackermann ansonsten wenig gemein. Dass Ackermann während der Heilig-Rock-Wallfahrt im Frühjahr 2012 ein Trierer Schwulenzentrum aufsuchte, wäre Marx nicht eingefallen. Auch dass der Trierer Bischof seinen damaligen Kommunikationschef nicht maßregelte, nachdem dieser in der ARD-Sendung „Wort zum Sonntag“ offen für die Abschaffung des Pflichtzölibats plädierte, spricht für einen anderen Stil. Ackermann könne Meinungen zulassen, auch wenn er sie nicht teile, sagen Mitarbeiter. Wenn er anderer Meinung ist, macht er dies indes auch deutlich. So auch im Streit mit Pfeiffer: Der Wissenschaftler habe „zwischendurch immer wieder Absprachen, die wir getroffen hatten, uminterpretiert“, sagte Ackermann am Mittwoch in Israel und kündigte an, dass die Aufarbeitung mit anderen Partnern fortgesetzt werden solle. dapd (Politik/Politik)
CSU sieht guten Start ins Wahljahr
Kreuth (dapd). Die CSU zeigt sich nach der Klausur ihrer Berliner Landesgruppe im oberbayerischen Wildbad Kreuth selbstbewusst. Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt sagte am Mittwoch zum Abschluss der dreitägigen Beratungen, es sei ein „guter Start“ in das Wahljahr 2013 gelungen. Ähnlich äußerte sich der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer. Das 47-Prozent-Ergebnis seiner Partei in einer neuen Bayern-Umfrage sei „eine schöne Grundlage“. Bei der Klausur hatten die CSU-Bundestagsabgeordneten auf Kritik an Seehofers umstrittenem Führungsstil verzichtet. Hasselfeldt sagte: „Wir haben uns nicht mit uns selbst beschäftigt, keine Personaldiskussionen geführt.“ Stattdessen habe sich die CSU-Landesgruppe auf den „eigentlichen politischen Gegner“ Rot-Grün konzentriert. Seehofer betonte, die CSU müsse bis zur Landtagswahl im Herbst noch hart arbeiten. Die neue Umfrage sei lediglich eine Momentaufnahme. Er versicherte zugleich mit Blick auf die mögliche absolute Mehrheit der CSU im Freistaat, sein Ziel sei eine Fortsetzung der Koalition mit der FDP. Sorge wegen der FDP Der Absturz der Liberalen in der Wählergunst bereitet der CSU gleichwohl Sorgen. Seehofer forderte den Koalitionspartner auf, nun zusammenzuhalten und zu „kämpfen“. Bei den schlechten Umfragewerten handele es sich um ein „hausgemachtes Problem“. Wer „solche Schauspiele“ veranstalte wie die FDP bei ihrem Dreikönigstreffen in Stuttgart, der dürfe sich über negative Folgen „nicht wundern“. Inhaltlich standen bei der Klausur der CSU-Landesgruppe die europäische Schuldenkrise und die Energiewende im Mittelpunkt. Hasselfeldt bekräftigte am Mittwoch trotz des Widerstands der CDU die Forderung, Volksabstimmungen zu wichtigen Europafragen zu ermöglichen. Seehofer äußerte sich sehr zufrieden über den Auftritt von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) bei der Klausur. Es habe keinen Dissens gegeben. Der CSU-Chef lobte Altmaier mit dem Satz: „Der hat’s im Griff und hat’s drauf.“ Er sei zuversichtlich, dass die Probleme bei der Energiewende rasch beseitigt werden könnten. Außerdem beschlossen die CSU-Bundestagsabgeordneten ein Positionspapier, in dem die sogenannte Vorratsdatenspeicherung verlangt wird. Diese wird von der FDP bislang abgelehnt. Ferner bekräftigte die Landesgruppe die Forderung nach einer stärkeren Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten bei der Rente für Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren sind. dapd (Politik/Politik)
Thierse bekommt für Schwaben-Bashing die Goldene Narrenschelle
Bad Dürrheim/Rust (dapd). Für seine „Verdienste im Schwaben-Bashing“ bekommt Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse die Goldene Narrenschelle 2013 der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN). Wie die nach eigenen Angaben älteste Narrenvereinigung Deutschlands am Mittwoch mitteilte, soll Thierse seine Ehrung „für Narreteien im Alltag“ am 23. Januar im Europa-Park Rust entgegennehmen. Thierses Parteifreund aus Baden-Württemberg, der Minister für Bundesrat, Europa und Internationale Angelegenheiten, Peter Friedrich (SPD), hält die Laudatio. Zur Begründung hieß es, Thierse habe bereits 2000 den Narren den Einzug in den Bundestag zum Ausüben des Rügerechts verweigert. Im Sommer 2008 habe er zudem erklärt, dass der frühsommerliche Karneval der Kulturen, fernab jeglicher historisch-karnevalistischer Wurzeln, das schönste Fest in Berlin sei. VSAN-Präsident Roland Wehrle zählt weiter auf: „Als er nun jedoch öffentlich eine mangelnde Integrationsbereitschaft von Exilschwaben in Berlin beklagte, zeigte bereits das enorme Medienecho, dass dies eine Narretei war, die ihn als Träger der Goldenen Narrenschelle 2013 geradezu prädestiniert und uns zur Verleihung gedrängt hat.“ Thierse, der sich am Donnerstag (10. Januar) in der ARD einem Schwaben-Dialekt-Rätsel stellen muss, ist der achte Träger der Narrenschelle. Diese Ehrung wurde unter anderen Ministerpräsident a.D. Günther Oettinger (CDU), Moderator Frank Elstner, Schlagersänger Tony Marshall und Baden-Württembergs Landtagspräsident Guido Wolf zuteil. dapd (Politik/Politik)
Berliner SPD demonstriert Geschlossenheit
Berlin/Schönefeld (dapd-bln). Die Berliner SPD versichert dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit in der Flughafenaffäre weiter ihren Rückhalt und demonstriert Geschlossenheit. Der Landesverband habe die klare Entscheidung getroffen, dass Wowereit als Regierungschef weitermachen solle, sagte Landeschef Jan Stöß am Mittwoch im RBB-Inforadio. Über vermeintliche Rücktrittsangebote Wowereits sagte er: „Dass es konkret darum ging, zurückzutreten, ist eine Übertreibung.“ Am Wochenende war bekannt geworden, dass auch der für den 27. Oktober 2013 geplante Eröffnungstermin des Hauptstadtflughafens nicht zu halten ist. Wowereit steht nach der erneuten Verschiebung massiv in der Kritik, auch über seinen Rücktritt war spekuliert worden. Die „Berliner Zeitung“ berichtete, dass die Berliner SPD bis Ende 2014 einen Nachfolgekandidaten für das Amt des Regierungschefs aufbauen will. Als Vorbild gelte dabei Rheinland-Pfalz, wo Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) im vergangenen September seinen Rückzug verkündete und mit Sozialministerin Malu Dreyer seine Nachfolgerin empfahl. SPD-Chef Stöß betonte am Mittwoch, die Partei stehe solidarisch zu Wowereit. Bei der Abstimmung über das Misstrauensvotum der Opposition am Sonnabend im Abgeordnetenhaus rechne er mit einer breiten Unterstützung für den Regierenden Bürgermeister: „Ich gehe davon aus, dass Klaus Wowereit mindestens die Stimmen der Koalitionsfraktionen vollständig kriegen wird.“ Nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers Gero Neugebauer hat der Regierende Bürgermeister zwar an Macht, nicht aber an Rückhalt in seiner Partei verloren. Es heiße noch nicht: „Den wollen wir jetzt so schnell wie möglich loswerden“, sagte der Professor der Freien Universität Berlin im Deutschlandfunk. Wie die „Bild“-Zeitung (Mittwochausgabe) unterdessen berichtete, hat Flughafenchef Schwarz im Fall einer Ablösung durch den Aufsichtsrat noch bis 2016 Anspruch auf volle Bezüge. Im Fall eines Widerrufs der Bestellung zum Geschäftsführer durch Beschluss des Aufsichtsrats ende sein Arbeitsverhältnis erst nach Ablauf der Vertragszeit, schreibt das Blatt und beruft sich auf den Arbeitsvertrag des Flughafengeschäftsführers. Nach Angaben des Flughafens läuft der Vertrag von Schwarz noch bis Mai 2016. Schwarz habe 2011 laut Geschäftsbericht 318.000 Euro Grundgehalt, 22.000 Euro für Sonderleistungen (Dienstwagen A8, Kranken- und Rentenversicherung) sowie 178.000 Euro für seine Altersvorsorge verdient, heißt es weiter. Bis Mai 2016 würde er demnach rund 1,8 Millionen Euro beziehen. dapd (Politik/Politik)
Altmaier: Hochradioaktiven Müll nicht ins Ausland abschieben
Kreuth (dapd). Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat versichert, dass deutscher Atommüll nicht ins Ausland exportiert werden soll. Man werde im Februar unmittelbar nach der Niedersachsen-Wahl die entscheidenden Endlagergespräche führen, sagte Altmaier am Mittwoch am Rande der Klausur der Berliner CSU-Landesgruppe im oberbayerischen Wildbad Kreuth. Die Bundestagsabgeordneten der CSU diskutierten am letzten Tag ihrer Klausur die Energiewende. Als Gast war dazu auch E.on-Vorstandschef Johannes Teyssen eingeladen worden. Altmaier sagte weiter, es gebe seit vielen Jahren einen Konsens, dass hochradioaktiver Müll aus Deutschland auch in Deutschland gelagert werde. „Zu diesem Kompromiss stehen der Bundesumweltminister und die Bundesregierung. Alles andere ist blühender Unsinn“, betonte der Minister. CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt sagte, die Fehler, die zu den massiven Strompreiserhöhungen geführt haben, seien vor allem von der früheren rot-grünen Bundesregierung begangen worden. Alle Anstrengungen dieser Politik seien nur in den Ausbau der erneuerbaren Energien gegangen, „ohne Rücksicht auf Preise oder Reservekapazitäten“. Auch Altmaier bemängelte, dass die „Hausaufgaben“ von Rot-Grün im Bereich der erneuerbaren Energien nicht gemacht worden seien. Er mahnte erneut eine EEG-Reform an. Die Notwendigkeit dafür sei von der Opposition bis zuletzt bestritten worden. Altmaier begrüßte außerdem den Vorschlag einer Bürgerdividende im Energiesektor. Die Menschen dürften nicht nur an den Kosten der Energiewende, sondern müssten auch an den Gewinnen beteiligt werden. Die CSU-Landesgruppe will eine Anleihe einführen, über die sich die Bürger zu einem festen Zinssatz an der Finanzierung von Energie-Projekten beteiligen können. Die Anleihe soll vorrangig Betroffenen, zum Beispiel den Anliegern neuer Leitungen, angeboten werden. dapd (Politik/Politik)
Passagierschwund bei Air Berlin beschleunigt sich zum Jahresende
Rickmansworth (dapd). Die angeschlagene Fluglinie Air Berlin leidet unter zunehmendem Passagierschwund. Im Dezember beförderte die zweitgrößte deutsche Airline gut 1,8 Millionen Passagiere und damit 8,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie Air Berlin am Mittwoch mitteilte. Insgesamt sei die Zahl der Fluggäste im vergangenen Jahr um 5,5 Prozent auf gut 33,3 Millionen gefallen.
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Zeitschriftenverleger erwarten 2013 stabilen Umsatz
Berlin (dapd). Die Zeitschriftenverleger blicken ungeachtet der jüngsten Hiobsbotschaften auf dem Zeitungsmarkt verhalten optimistisch in die Zukunft. Für 2013 erwarten sie einen über alle Gattungen stabilen Umsatz, wie der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Stephan Scherzer, im dapd-Interview sagte.
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Deutsche Exportwirtschaft peilt trotz Einbruchs Rekord an
Wiesbaden/Berlin (dapd). Deutschlands Exporteure liegen ungeachtet eines Dämpfers durch die Wirtschaftskrise in Europa weiter auf Rekordkurs. Zwar sanken die Ausfuhren im November wegen der einbrechenden Nachfrage im Euroraum im Vergleich zum Vormonat um 3,4 Prozent und damit so stark wie seit gut einem Jahr nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Doch übertraf der Warenwert der deutschen Exporte schon im November die Marke von einer Billion Euro. 2011 war das erst im Dezember gelungen. Damals hatten die deutschen Ausfuhren erstmals eine Billion Euro überstiegen. Der Außenhandelsverband BGA rechnet daher weiter mit einem Plus von vier Prozent und einer neuen Export-Bestmarke für 2012. Gegen Jahresende habe die anhaltende Krise im Euroraum Wirkung auf den an sich robusten deutschen Außenhandel gezeigt. Doch sei der Einbruch der Exporte in Europa durch den Zuwachs bei Ausfuhren in Drittländer kompensiert worden, erklärte der Verband in Berlin. Für 2013 erwartet der BGA ein Exportplus von bis zu fünf Prozent auf rund 1,16 Billionen Euro. 2011 hatten die deutschen Exporte um 11,4 Prozent zugelegt. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) wertete die bisherigen Zahlen für 2012 als Zeichen der Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft auch in Krisenzeiten. „Mit mehr als einer Billion Euro Ausfuhren schon im November 2012 haben die deutschen Exporteure mal wieder einen beeindruckenden Rekord erreicht“, erklärte er. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Firmen zu erhalten, müssten Zusatzbelastungen wie flächendeckende Mindestlöhne vermieden und Kostentreiber wie die steigenden Strompreise angepackt werden. Stagnation bei Ausfuhren im November Von Januar bis November 2012 verkauften deutsche Unternehmen dem Statistikamt zufolge Waren im Wert von 1,018 Billionen Euro ins Ausland. Das war ein Plus von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dabei sanken die Ausfuhren in die Eurozone um 1,7 Prozent, während die Exporte in Drittländer um 10,4 Prozent zulegten. Im November ging dem deutschen Export aber etwas die Luft aus. Die Ausfuhren stagnierten auf Jahressicht bei 94,1 Milliarden Euro. Der Warenexport in die Europäische Union fiel um vier Prozent und der in die Eurozone um 5,7 Prozent. Die Ausfuhren in Länder außerhalb Europas legten dagegen im Vergleich zum November 2011 um 5,6 Prozent auf 41,1 Milliarden Euro zu. Bei Einfuhren in Höhe von 77,1 Milliarden Euro schloss die Außenhandelsbilanz im November mit einem Überschuss von 17 Milliarden Euro, wie die Statistiker erklärten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Geschäftsklima in Eurozone etwas verbessert
Brüssel (dapd). Das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich zum Jahreswechsel etwas aufgehellt. Der entsprechende Index für die 17 Länder der Währungsunion stieg im Dezember im Vergleich zum Vormonat leicht um 0,05 Punkte auf einen Wert von minus 1,12 Zählern, wie die Europäische Kommission am Dienstag in Brüssel mitteilte. Im November hatte er revidiert bei minus 1,17 Punkten gelegen. Die etwas gestiegene Zuversicht der befragten Firmenmanager gründete in ihren optimistischeren Einschätzungen für Produktion und Auftragseingänge. Ein Indexstand von Null entspricht einem langfristigen Wachstum der Industrieproduktion um durchschnittlich zwei Prozent. Sinkt der Index unter minus 0,5 Punkte ist das ein Anzeichen für einen Rückgang der Produktion. Auch der Index für die Konjunkturerwartungen im Euroraum legte im Dezember etwas zu. Er verbesserte sich auf Monatssicht um 1,3 Punkte auf einen Wert von 87 Zählern. Das war der höchste Stand seit Juli. Grund für den Anstieg war die bessere Stimmung bei Firmen und Verbrauchern, wie die Brüsseler Kommission erklärte. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)