Frankfurt/Main (dapd). Der deutsche Maschinenbau hat seine Produktion im ersten Halbjahr deutlich gesteigert und erwartet nun auch im gesamten Jahr ein Plus. Von Januar bis Juni habe die Branche preisbereinigt vier Prozent mehr produziert als im Vorjahreszeitraum, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagen (VDMA) am Donnerstag in Frankfurt am Main mit. Der Verband erhöhte seine Prognose für dieses Jahr auf zwei Prozent Wachstum und erwartet auch 2013 ein Plus von zwei Prozent. Im Februar hatte er für 2012 noch ein Nullwachstum prognostiziert. Der Maschinenbau sei im Frühjahr besser als erwartet gestartet, sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. „Das zieht das ganze Jahresergebnis nach oben.“ Im ersten Quartal habe die Branche die Produktion um 8,1 Prozent erhöht. Im zweiten Vierteljahr habe diese mit einem Plus von 0,2 Prozent nahezu auf Vorjahresniveau gelegen. Der geringere Auftragseingang in der ersten Jahreshälfte mache sich im zweiten Halbjahr stärker in der Produktion bemerkbar und werde das Jahresergebnis auf ein Plus von zwei Prozent drücken. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Neue Onlinefirma von ProSiebenSat.1
Düsseldorf (dapd-bay). ProSiebenSat.1 will noch stärker im Internet wachsen und gründet eine neue Firma in Berlin. „Mit unserem Gemeinschaftsunternehmen Covus Ventures, an dem wir mit 51 Prozent beteiligt sind, wollen wir unser digitales Geschäft weiter ausbauen“, sagte der Vorstand für das Digitalgeschäft, Christian Wegner, dem „Handelsblatt“. Die Berliner Firma werde in den nächsten Jahren mehrere Online-Marken aufbauen, die von den bestehenden Synergien aus E-Commerce (Onlinehandel) und Fernsehen profitieren sollen, fügte Wegner hinzu. Der Vorsitzende der Geschäftsführung von ProSiebenSat.1 Digital, Arnd Benninghoff, wird gemeinsam mit Covus-Gründer Sven Lubek die neue Online-Firma führen. Mit dem Partner Covus ging der Medienkonzern bereits im vergangenen Jahr eine Kooperation im Spielebereich ein. Im Digitalgeschäft konnte ProSiebenSat.1 seine Erlöse im ersten Halbjahr deutlich auf mehr als 140 Millionen Euro steigern. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Eurokrise trifft Chemie- und Elektrofirmen
Hamburg/Frankfurt (dapd). Während die deutsche Industrie zunehmend unter der Eurokrise und dem Konjunkturabschwung leidet, sieht sich der Mittelstand auf Kurs. 92 Prozent der deutschen Mittelständler bewerten ihre Geschäftslage als positiv. Die Chemieindustrie und die Elektrobranche dagegen rechnen in diesem Jahr mit einem deutlich schlechteren Geschäft als bisher. Auch das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) senkte seine Prognose für die deutsche Konjunktur im Jahr 2012 am Mittwoch von 1,0 auf 0,7 Prozent. Nach einer schwachen Halbjahresbilanz geht der Verband der Chemischen Industrie (VCI) davon aus, dass die Produktion 2012 gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent zurückgehen wird. Wegen steigender Preise soll der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr bei 184 Milliarden Euro stagnieren. Zuletzt war der VCI von einer gleichbleibenden Produktion und einem Umsatzplus von zwei Prozent ausgegangen. VCI-Präsident Klaus Engel sagte: „Unsere Hoffnung auf einen stabilen Aufschwung im Chemiegeschäft müssen wir wohl vorerst verschieben.“ Die europäische Schuldenkrise mache sich nun auch im Inlandsgeschäft bemerkbar. „Viele unserer Industriekunden drosseln ihre Produktion und ordern weniger Chemikalien“, fügte Engel hinzu. Elektrobranche will 180 Milliarden Euro erlösen Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) geht davon aus, dass die Produktion in diesem Jahr preisbereinigt um ein bis zwei Prozent steigen wird. ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann sagte, angesichts stabiler Preise werde die Branche rund 180 Milliarden Euro erlösen. Im April war der Verband noch von einem Produktionswachstum von fünf Prozent und einem Umsatz von 185 Milliarden Euro ausgegangen. Die durch die Schuldenkrise eingetrübte Stimmung und die Investitionszurückhaltung schlagen sich derzeit vor allem in den Exportzahlen nieder. Die langfristigen Wachstumsaussichten der Branche blieben „aufgrund ihrer Innovationsstärke und betriebswirtschaftlich sehr gesunden Verfassung aber ungebrochen“, sagte Gontermann. Nach einer Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young ist jeder zweite Mittelständler mit seiner Geschäftslage uneingeschränkt zufrieden. 22 Prozent der Firmen wollen in den kommenden Monaten neue Mitarbeiter einstellen. Nur neun Prozent planen einen Stellenabbau, wie aus dem „Mittelstandsbarometer“ weiter hervorgeht. HWWI rechnet mit rückläufiger Nachfrage Die deutsche Konjunktur dürfte sich in der zweiten Jahreshälfte aufgrund der anhaltenden Rezession in der Eurozone weiter abschwächen, prognostizierte das Forschungsinstitut HWWI. Die deutschen Unternehmen werden wegen der nachlassenden Nachfrage ihre Produktion eher drosseln. Im kommenden Jahr wird die deutsche Wirtschaft laut HWWI nur noch um 0,5 Prozent zulegen. Im Juni hatte das Institut noch mit 1,5 Prozent gerechnet. Gleich mehrere Entwicklungen dämpfen laut HWWI die Erwartungen. So gingen die Exporte zurück, gleichzeitig nähmen die Anzeichen für eine Abkühlung der Binnenkonjunktur zu. Besorgniserregend sei, dass sich die Unternehmen bei Investitionen in ihre Ausrüstung immer stärker zurückhielten, erklärte das HWWI. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Linksfraktion will mit Ost-Wissen in die Offensive
Berlin (dapd). Die Linksfraktion will „die speziellen ostdeutschen Erfahrung für ganz Deutschland nutzen“. Das kündigte Fraktionschef Gregor Gysi nach einer Klausurtagung der Abgeordneten am Mittwoch in Berlin an. Es gebe einen „ostdeutschen Erfahrungsvorsprung“, sowohl im negativen wie im positiven Sinne. Beispielsweise hätten Ostdeutsche umfangreiche Erfahrungen mit der Konversion militärischer Flächen und Gebäuden und mit dem Umbau von Städten. Von diesem Wissen könne das ganze Land profitieren. Außerdem will die Fraktion mit mehr Anträgen im Bundestag präsent sein, die nur einen einzigen Punkt umfassen. So könnten die Anliegen der Linken schneller beim Bürger ankommen, sagte Gysi. „Linke neigen dazu, 32-Punkt-Anträge zu stellen“, erklärte er – insofern seien die Pläne für kurze Anträge ein beachtlicher Schritt. Gysi lobte, dass während der Klausur „alles sehr freundschaftlich diskutiert“ worden sei. Der Ton und der Stil in der Fraktion hätten sich geändert und seien nun viel ruhiger als noch vor einigen Monaten. dapd (Politik/Politik)
Künast: Bundesregierung versagt in zentralen Feldern
Hannover (dapd). Die Vorsitzende der Grünen im Bundestag, Renate Künast, wirft der Bundesregierung Versagen in zentralen politischen Feldern vor. Künast nannte zum Auftakt einer dreitägigen Fraktionsklausur am Mittwoch in Hannover als Beispiele die Energiewende und die sogenannte Homo-Ehe. „Wir erleben, dass die soziale Schere immer weiter aufgeht und wenig für mehr Gerechtigkeit getan wird“, sagte Künast. Fraktionschef Jürgen Trittin sagte, die Grünen wollten zeigen, wie alle Menschen an der Gesellschaft teilhaben könnten. Städte und Landkreise dürften nicht weiter kaputt gespart werden. „Wir wollen, dass nicht nur Neuverschuldung begrenzt wird, sondern dass Schulden abgebaut werden durch die Einführung einer Vermögensabgabe“, sagte Trittin. Die Grünen-Fraktion berät auf ihrer Klausur über die Themen Wirtschaftspolitik im digitalen Zeitalter, Massentierhaltung und die Situation im Euro-Raum. dapd (Politik/Politik)
Schuhbranche erwartet bessere zweite Jahreshälfte
Düsseldorf (dapd). Trotz eines rückläufigen Umsatzes im ersten Halbjahr 2012 rechnet sich die Schuhindustrie für die zweite Jahreshälfte durchaus Wachstumschancen aus. „Die Unsicherheit des Euros, der gemeinsamen europäischen Währung, fördert die Bereitschaft der Verbraucher, Geld auszugeben und nicht anzulegen“, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Schuh- und Lederwarenindustrie (HDS), Manfred Junkert, am Mittwoch auf der Schuhmesse GDS in Düsseldorf. Das Gesamtjahr könne demnach zumindest mit einem fast gleichbleibenden Umsatzniveau zum Vorjahr abgeschlossen werden. Der HDS-Vorsitzende Ralph Rieker sagte: „Das Umsatzwachstum der deutschen Schuhindustrie hat im ersten Halbjahr 2012 mit einem Minus von 4,2 Prozent erstmals seit 2009 wieder negative Vorzeichen.“ Vor allem die Exporte in die Eurozone waren rückläufig. Der Umsatz der Branche betrug von Januar bis Ende Juni 1,21 Milliarden Euro. Aufgrund gestiegener Herstellungs-, Lohn- und Transportkosten stiegen die Schuhpreise um 2,1 Prozent. „Für die nächsten drei Monate gehen die deutschen Unternehmen jedoch wieder von gleichbleibenden Verkaufspreisen aus“, sagte Rieker. Auch der Schuheinzelhandel ist verhalten optimistisch. „35 Prozent der Unternehmen gehen von einer Umsatzbelebung im zweiten Halbjahr aus. 48 Prozent erwarten ein Pari“, sagte die Präsidentin des Bundesverbandes des Deutschen Einzelhandels, Brigitte Wischnewski. Bedingt durch die milden Temperaturen im November und Dezember 2011 sei der Absatz mit Winterschuhen im vergangenen Jahr jedoch ohnehin bescheiden gewesen, ein Umsatzplus somit durchaus zu erzielen. Vereinzelt könnte es sogar zu Lieferproblemen kommen. „Manch einer im Fachhandel hat sich unterdeckt mit Waren“, sagte der HDS-Vorsitzende Rieker. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Mercedes-Benz wächst wieder
Stuttgart (dapd). Mercedes-Benz ist im August mit Rekordzahlen auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Die Verkäufe stiegen weltweit im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,5 Prozent auf 91.316 Fahrzeuge, wie der Mutterkonzern Daimler am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Zusammen mit dem Kleinwagen Smart summierten sich die Verkäufe auf 97.337 Fahrzeuge, ebenfalls eine Steigerung von 4,5 Prozent. Auch seit Jahresbeginn liegen die Verkäufe auf einem Rekordniveau. Damit konnte sich Mercedes-Benz nach einer Wachstumsdelle im Juli wieder erholen. Im Vormonat waren die Verkäufe erstmals seit drei Jahren zurückgegangen. „Die Nachfrage nach unseren Produkten hat sich im August sehr positiv entwickelt“, sagte das für Vertrieb zuständige Geschäftsleitungsmitglied von Mercedes-Benz Cars, Joachim Schmidt. Er verwies darauf, dass neue Modelle in den nächsten Monaten den Absatz weiter ankurbeln würden. Für die ab Mitte September erhältliche neue A-Klasse seien bereits 50.000 Bestellungen eingegangen, sagte er. Weitere Impulse erwartet er vom neuen CLS Shooting Brake, einer Mischung aus Coupé und Kombi, und vom neuen Geländewagen der GL-Klasse. Vor allem auf dem wichtigen amerikanischen Markt legte Mercedes-Benz im August zu und verzeichnete auf Jahressicht ein Plus von 11,3 Prozent. In China erreichte die Marke mit dem Stern mit 14.205 Einheiten einen neuen Verkaufsbestwert, legte mit 2,8 Prozent aber nicht mehr so deutlich zu. Besonders hohe Wachstumsraten verzeichneten die Stuttgarter dagegen in Russland und Japan, wo die Verkäufe jeweils um ein Fünftel zulegten. In Westeuropa, wo andere Hersteller massive Absatzprobleme haben, steigerte Mercedes-Benz die Verkäufe um nahezu fünf Prozent. Auf dem Heimatmarkt Deutschland ging es dagegen bergab. Das Unternehmen setzte hierzulande 19.176 Einheiten ab, nach 19.412 im Vorjahr. Es erklärte den Rückgang mit der Kundenzurückhaltung vor Einführung der neuen A-Klasse. Wachstumstreiber war unter anderem die B-Klasse, deren Verkäufe sich im August gegenüber dem Vorjahr auf 11.348 Fahrzeuge mehr als verdoppelten. Von Januar bis Ende August legte der Absatz um mehr als ein Viertel auf 92.440 Einheiten zu. Die volumenstarke C-Klasse wurde seit Jahresbeginn 270.670 Mal verkauft, was einer Steigerung von 11,3 Prozent entspricht. Stark verkauften sich auch die Geländemodelle der G- und M-Klasse sowie der GLK. Insgesamt steigerte Mercedes-Benz die Verkäufe in dem Segment seit Januar um 13,2 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Zwei Unternehmen auf dem Sprung in Börsen-Leitindex DAX
Berlin/Frankfurt (dapd). Im prestigeträchtigen Deutschen Aktienindex (DAX) steht erstmals seit zwei Jahren wieder ein Wechsel an. Der Arbeitskreis Aktienindex dürfte nach Einschätzung von Branchenkennern nach seiner Sitzung am Mittwochabend die Namen von je zwei Ab- und Aufsteigern bekanntgeben. Abstiegsbedroht sind der Maschinenbauer MAN und der Handelskonzern Metro. Aufsteigen könnten der Autozulieferer Continental und das Spezialchemieunternehmen Lanxess. Eine Sprecherin der Deutsche Börse AG kündigte eine Mitteilung des Arbeitskreises nach Schließung der New Yorker Börse am späten Mittwochabend (22.00 Uhr) an. Im DAX mit den 30 wichtigsten deutschen Aktienunternehmen würden die neuen Mitglieder ab 24. September gelistet. Analysten gingen am Mittwoch davon aus, dass es Continental vom langfristigen Trend her ziemlich sicher schaffen dürfte, erneut in das Aktienoberhaus aufzusteigen. Das Unternehmen hatte den DAX 2008 verlassen müssen, nachdem es vom Rivalen Schaeffler bedrängt worden war. „Während es für Continental wohl sehr gut aussieht, gibt es bei Lanxess noch Unwägbarkeiten“, sagte der Analyst der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Berndt Fernow, der Nachrichtenagentur dapd. Unklar war vor Sitzungsbeginn des Arbeitskreises, ob Metro seine Position doch noch verbessern und im Index verbleiben kann. Da beim Börsenwert nur die in Streubesitz befindlichen Aktien eingerechnet werden, könnte Metro noch eine Chance haben. „Eine Steigerung der Streubesitzquote wäre bei Metro noch denkbar“, sagte Fernow. „Dies könnte bei der Neuberechnung für Metro eine Rolle spielen.“ Die Quote wird auf etwa 40 Prozent geschätzt. Der Handelskonzern macht durch seine vielen Baustellen negative Schlagzeilen. Ein Verbleib von Metro im DAX wäre schlecht für Lanxess. Die ehemalige Bayer-Tochter aus Leverkusen hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Perle des Industriezweiges gemausert. Umsatz und Gewinn wurden stetig verbessert. An Börsenumsatz – gewichtet wird das vergangene Jahr – und Streubesitz gemessen wird Lanxess derzeit auf DAX-Platz 30 gesehen. Nach seiner Abspaltung von Bayer 2005 war es sogar als Eintagsfliege DAX-Mitglied, da es kurz zusammen mit Bayer gelistet wurde. Ganz schlecht für einen Stammplatz im DAX sieht es für MAN aus, an dem Volkswagen schon drei Viertel der Anteile hält. Das hat den Streubesitz deutlich reduziert. Das Unternehmen mit Sitz in München weist auch eine schlechte Performance an der Börse vor. Da im zweiten Quartal dieses Jahres der Gewinn deutlich gesunken ist, stoßen Anleger die Aktie ab, die bisher immer im DAX gelistet war. Der Platz im wichtigsten deutschen Aktienindex ist für die Unternehmen von hoher Bedeutung. Wer zu den „Blue Chips“ gehört, wird nachgefragt, Absteiger von Anlegern abgestraft. Die Sitzung des Arbeitskreises am Mittwoch wurde auch deswegen als bedeutend bewertet, da seit 21. Juni 2010 erstmals wieder Plätze frei werden können. Damals musste Salzgitter die Position mit HeidelbergCement tauschen. Der Stahlkonzern ist jetzt im 50 Werte umfassenden MDAX, also in der zweiten Liga gelistet, was deutlich weniger attraktiv für Investoren ist. So könnte es nun auch MAN und Metro ergehen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Chemische Industrie kappt ihre Prognose
Frankfurt/Main (dapd). Nach einer schwachen Halbjahresbilanz senkt die chemische Industrie in Deutschland ihre Aussichten für dieses Jahr. Die Produktion soll gegenüber 2011 um drei Prozent zurückgehen, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilte. Wegen steigender Preise soll der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr bei 184 Milliarden Euro stagnieren. VCI-Präsident Klaus Engel sagte: „Unsere Hoffnung auf einen stabilen Aufschwung im Chemiegeschäft müssen wir wohl vorerst verschieben.“ Die europäische Schuldenkrise mache sich nun auch im Inlandsgeschäft bemerkbar. „Viele unserer Industriekunden drosseln ihre Produktion und ordern weniger Chemikalien“, fügte Engel hinzu. Im zweiten Quartal war die Chemieproduktion gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres um 2,8 Prozent gesunken. Der Umsatz verringerte sich um 0,5 Prozent auf 45,2 Milliarden Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Forderung nach Aufnahme syrischer Flüchtlingen in Deutschland
Berlin (dapd). Angesichts der Massenflucht vor dem Bürgerkrieg in Syrien mehren sich die Forderungen, Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen. Die Bunderepublik sei ein wohlhabender Staat und dürfe sich nicht verweigern, sagte der außenpolitischer Sprecher der Union im Bundestag, Philip Mißfelder (CDU), am Mittwoch im rbb. Der CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok sprach von einer „humanitären Pflicht“. Die Hilfsorganisation Care warnte, dass Nachbarländer wie Jordanien an ihre Kapazitätsgrenze stoßen. Vor der eskalierenden Gewalt zwischen Rebellen und den Truppen des Regimes des Präsidenten Baschar Assad sind im August so viele Menschen geflohen wie noch nie seit Beginn des Konflikts. 100.000 Menschen hätten aus Angst das Land verlassen, erklärte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) in Genf. Die Zahl der offiziell registrierten oder noch zu erfassenden Flüchtlinge stieg damit auf insgesamt 234.368. Brok sagte im Südwestrundfunk: „Wenn der Bürgerkrieg länger dauert, dann wird es keine andere Wahl geben, als sie bei uns aufzunehmen.“ Schon jetzt müssten die Vorbereitungen anlaufen. Nach einem Sturz Assads könnten sich muslimische Kräfte durchsetzen, die besonders der christlichen Minderheit Schwierigkeiten bereiten dürften. Mißfelder forderte, in Deutschland vorrangig Christen aus Syrien aufzunehmen – „wegen der Akzeptanz in Deutschland und wegen der Verbundenheit zu den Christen in Syrien“. Selbst wenn sich die Lage in Syrien später beruhige, würde die Situation für die Christen nicht automatisch besser. „Deshalb müssen wir auch im Blick haben, dass die Flüchtlinge länger bei uns bleiben.“ Der Direktor für internationale Kommunikation der Hilfsorganisation Care Deutschland, Thomas Schwarz, sagte ebenfalls, auch Deutschland müsse aus humanitären Gründen über die Aufnahme nachdenken. Bis jetzt sei die Hilfe gut organisiert, sagte er im Deutschlandradio Kultur. Anders als bei anderen Krisen sei es möglich gewesen, schnell zu helfen und die Flüchtlinge in den Nachbarländern direkt zu erreichen. dapd (Politik/Politik)