Berlin (dapd). Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) rechnet damit, dass private Inhaber von griechischen Staatsanleihen in den nächsten Wochen rund 180 Millionen Euro von Griechenland einklagen werden. „Wer Geld haben will, muss klagen“, sagte DSW-Geschäftsführer Thomas Hechtfischer am Freitag in Berlin. Die Anlegerschützer hätten bereits 4.000 betroffene Anleger registriert, die Griechenland auf Schadenersatz verklagen wollen. Die Forderungen beträfen Verluste, die Anlegern durch den im März 2012 beschlossenen „freiwilligen Zwangsumtausch“ entstanden seien. Das krisengeschüttelte Euroland verringerte damit seine Staatsschulden um etwa 100 Milliarden Euro. Damals stimmten 86 Prozent der Anleger dem Umtausch zu, darunter alle im Internationalen Bankenverband zusammengeschlossenen Großbanken. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Sunways leidet weiter unter dem Verfall der Preise
Konstanz (dapd). Der Solarzellenhersteller Sunways hat im ersten Halbjahr unter den Problemen der gesamten Photovoltaikbranche gelitten und erneut rote Zahlen geschrieben. Der Verlust beim Betriebsergebnis (Ebit) weitete sich auf Minus 13,3 Millionen Euro aus nach 9,8 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2011, wie das börsennotierte Unternehmen am Freitag in Konstanz mitteilte. Der Umsatz ging von 60,9 Millionen Euro auf 27,6 Millionen Euro zurück. Sunways führte das Ergebnis unter anderem auf drastisch gesunkene Marktpreise für Solarmodule und -zellen zurück. Im Gesamtjahr will das Unternehmen die Absatz- und Umsatzentwicklung stabilisieren und die Höhe der Verluste im Vergleich zum Geschäftsjahr 2011 verringern. Im Frühjahr war der chinesische Konzern LDK Solar als Mehrheitseigner bei Sunways eingestiegen. Sunways verspricht sich von der Kooperation Wettbewerbsvorteile und Perspektiven im internationalen Geschäft. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Air Berlin befördert im September weniger Passagiere
Berlin (dapd). Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin hat im September vier Prozent weniger Passagiere befördert als im Vorjahresmonat. Trotz des Rückgangs der Passagierzahlen auf rund 3,54 Millionen Fluggäste habe sich die Auslastung im September um 2,6 Prozentpunkte auf 85,45 Prozent erhöht, erklärte die Airline am Freitag in Berlin. Grund dafür sei die Verringerung der Kapazität um 6,9 Prozent. In den ersten neun Monaten des Jahres hat Air Berlin die Auslastung seiner Flugzeuge im Jahresvergleich um 1,4 Prozentpunkte auf 80,03 Prozent erhöht. Von Januar bis September habe die Fluglinie rund 26,25 Millionen Fluggäste befördert. Das seien 5,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dem stand aber eine Senkung der Kapazität um 6,8 Prozent auf gut 32,8 Millionen Sitzplätze gegenüber. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
BMW und Mercedes-Benz steigern Wachstum in China
München/Stuttgart (dapd). Während sich BMW und Mercedes-Benz im vergangenen Monat in China nochmals steigern konnten, ist Audi nicht mehr so stark gewachsen wie zuletzt. BMW erhöhte seinen Absatz in der Volksrepublik gegenüber dem Vorjahresmonat um 59,4 Prozent auf 29.631 Fahrzeuge, wie das Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte. Von Januar bis September legte das Unternehmen mit seinen Marken BMW und Mini um 33,5 Prozent zu. Mercedes-Benz erhöhte seine Verkäufe im vergangenen Monat um 10,0 Prozent auf 16.806 Einheiten. Im bisherigen Jahr erzielte die Stammmarke des Daimler-Konzerns ein Plus von 6,7 Prozent. Audi dagegen blieb in China hinter seinem bisherigen Jahresmittel von 31 Prozent. So wuchs die VW-Tochter im vergangenen Monat um 20 Prozent. Eine Unternehmenssprecherin sagte, der Automarkt in China normalisiere sich langsam etwas. In absoluten Zahlen liegt Audi aber weiterhin vor der Konkurrenz. So setzte der Hersteller im September 35.512 Fahrzeuge im Reich der Mitte ab. In den ersten neun Monaten waren es 297.060 Autos. BMW verkaufte von Januar bis September in China 237.056 Fahrzeuge seiner beiden Hauptmarken. Mercedes-Benz kommt auf 144.530 Stück. BMW begründete sein enormes Plus zum einen mit dem im Sommer eingeführten langen 3er und dem weiterentwickelten X1, die beide in China sehr gefragt seien. Außerdem profitiert der Hersteller von dem zweiten Werk in der chinesischen Millionenstadt Shenyang, das seit einigen Monaten Fahrzeuge produziert. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Deutschland will Jemen stärker unterstützen
Berlin (dapd). Acht Monate nach dem Machtwechsel im Jemen will Deutschland die bilateralen Beziehungen auf eine neue Grundlage stellen. Dazu kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag verstärkte Hilfen für das arabische Land an, das am Rande des Bürgerkriegs mit den Separatistenbewegungen im Süden steht. Der jemenitische Präsident Mansur Hadi will derweil einen nationalen Dialog starten, um den verfeindeten Gruppierungen eine neue Verfassungsgrundlage bieten zu können. Hadi hatte im Februar die Amtsgeschäfte von seinem Vorgänger Ali Abdullah Saleh übernommen, der nach Massenprotesten ins Exil gegangen war. Merkel betonte, der bisherige Übergang sei „gut gelungen“, nun müsse im Jemen der innerstaatliche Dialog in Gang kommen. Dieser soll nach Angaben von Hadi bis Jahresende beginnen und alle relevanten Themen bis hin zu einer neuen Verfassung enthalten. Dabei wolle sein Land die Erfahrungen Europas und auch der deutschen Verfassung aufnehmen, sagte Hadi. Merkel spricht von Neuanfang Merkel sicherte dem neuen Staatschef eine stärkere deutsche Unterstützung zu. „Dieser Besuch ist ein Neuanfang“, sagte sie und bezeichnete Bildung und Wasserversorgung als Kernfelder künftiger Zusammenarbeit. Im Fokus sollen angesichts der Massenarbeitslosigkeit unter Jugendlichen die jungen Menschen stehen. „Der politische Wandel muss auch mit Chancen für die jungen Menschen einhergehen“, mahnte die Kanzlerin. Ausdrücklich wies Merkel auf die geostrategische Lage von Jemen hin. Das Land sei von großer Bedeutung im Kampf gegen das Terrornetzwerk Al Kaida und gegen die Piraterie am Horn von Afrika, sagte sie. Der Ableger des Terrornetzwerkes Al Kaida im Jemen gilt als der international aktivste. Er wird für Anschläge nicht nur im Jemen, sondern weltweit verantwortlich gemacht. Projekte auch umsetzen Deutschland zählt mit 120 Millionen Euro Entwicklungshilfe seit 2011 und etwa 80 Helfern vor Ort zu den größten Unterstützern des Landes. Merkel beklagte jedoch, dass viele geplante Projekte nicht umgesetzt würden. Deshalb sollen jetzt konkrete Schwerpunkte angefasst werden. Ein friedlicher Verlauf des Umbruchs liege auch im deutschen Interesse, fügte die Kanzlerin hinzu. Hadi rief sie zugleich auf, alle Kräfte in den nationalen Dialog einzubeziehen, der voraussichtlich im November starten soll. dapd (Politik/Politik)
Mercedes-Benz erzielt Absatzrekord
Stuttgart (dapd). Mercedes-Benz hat im September einen neuen Absatzrekord erreicht. Mit 123.358 ausgelieferten Fahrzeugen der Marke wurde der Rekord aus dem Vorjahresmonat um zwei Prozent übertroffen, wie der Mutterkonzern Daimler am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Auch im dritten Quartal und im bisherigen Jahresverlauf erreichte die Marke Rekordzahlen. Gleiches gilt für das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars, zu dem auch die Marken Smart und Maybach zählen. Insgesamt verkaufte die Sparte im September 132.606 Fahrzeuge. Trotz der Rekordzahlen erwartet Daimler in seiner Autosparte in diesem Jahr aber einen Gewinnrückgang. Schwierige Marktbedingungen in Europa und eine Verschärfung des Wettbewerbs in China würden für das Gesamtjahr „wohl dazu führen, dass wir bei Mercedes-Benz Cars unter dem Niveau des Vorjahres liegen werden“, sagte der Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche im September. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Audi wächst in China nicht mehr so stark
Ingolstadt (dapd). Die deutschen Autohersteller spüren langsam das abflauende Wachstum Chinas. Die VW-Tochter Audi berichtete am Donnerstag, dass der Absatz im September nicht mehr so stark zulegte wie im übrigen Jahr. So steigerte der Ingolstädter Hersteller seine Auslieferungen in China gegenüber dem September 2011 um 20 Prozent auf 35.512 Fahrzeuge. Im August waren es noch 24 Prozent. In den ersten neun Monaten verkaufte Audi in China 297.060 Fahrzeuge – das ist auf ein Plus von 31 Prozent. Eine Sprecherin sagte, der Automarkt in China normalisiere sich langsam etwas. Die chinesische Regierung hatte bereits in den vergangenen Monaten geringere Steigerungen beim Bruttoinlandsprodukt in Aussicht gestellt. Im zweiten Quartal war das Wirtschaftswachstum in China mit 7,6 Prozent auf den niedrigsten Wert seit drei Jahren gesunken. Für das Gesamtjahr geht die Regierung in Peking von einem Plus von 7,7 bis 7,8 Prozent aus. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Bundesregierung appelliert an die Veränderungsbereitschaft der Bürger
Berlin (dapd). Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) verlangt mehr Flexibilität der Bürger, um Herausforderungen wie Alterung und Rückgang der Bevölkerung zu meistern. „Wir müssen veränderungsbereit sein“, sagte Friedrich bei der Eröffnung des ersten Demografiegipfels der Bundesregierung am Donnerstag in Berlin. Die Regierung hatte im April eine Demografiestrategie verabschiedet und einen Dialog über das Thema angestoßen. Friedrich erwartet die Ergebnisse des „großen Dialogs“ im Frühsommer 2013. Eine „Blaupause“, wie der Wandel bewältigt werden könne, sei die deutsche Einheit mit dem Aufbau Ostdeutschlands gewesen. „Wir beginnen nicht bei null“, sagte der Bundesinnenminister. Es gelte jetzt, das Potenzial der Bevölkerung zu nutzen und für eine bessere Qualifizierung der Arbeitnehmer im ganzen Lebensalter zu sorgen. Auf Friedrichs Einladung diskutierten Bundesminister, Staatssekretäre und Landesminister sowie Bundestagsabgeordnete, Spitzenvertreter der Sozialverbände, Wissenschaftler und Bürger im Berliner Congress Center über Chancen und Potenziale des demografischen Wandels. Für den Nachmittag wurde auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet. Friedrich sagte: „Wir wollen den demografischen Wandel positiv gestalten. Dafür brauchen wir Mut, Zuversicht und vor allem die Handlungs- und Veränderungsbereitschaft jedes Einzelnen.“ Gemeinsam mit Bund, Ländern und Kommunen sowie zahlreichen Vertretern gesellschaftlicher Gruppen sollen in den kommenden Monaten Ideen gesucht werden, wie der demografische Wandel bewältigt werden kann. Die Arbeit wird auf neun Gruppen verteilt. Beispielsweise hat sich die Arbeitsgruppe „Familie als Gemeinschaft stärken“ zum Ziel gesetzt, die generationenübergreifende Unterstützung von Familien auszubauen. Eltern sollen ihre Arbeitszeit so gestalten können, dass sie genügend Zeit haben, sich um ihren Nachwuchs zu kümmern. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sagte, ohne Gegenmaßnahmen schrumpfe das Potenzial an Arbeitskräften bis zum Jahr 2025 um bis zu sechs Millionen Menschen. Trotzdem seien junge Erwachsene ohne Berufsabschluss stark von Arbeitslosigkeit bedroht. Ein großes Potenzial bildeten Alleinerziehende und Wiedereinsteigerinnen. ( www.demografiestrategie.de ) dapd (Politik/Politik)
Rezession im Euroraum hemmt das deutsche Wachstum
Berlin (dapd). Der strikte Sparkurs im Euroraum hemmt nach Ansicht des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) weiterhin die Konjunktur in Deutschland. Das gewerkschaftsnahe Institut rechnet mit einem mageren Plus des Bruttoinlandsprodukts von 0,6 Prozent in diesem und 0,4 Prozent im nächsten Jahr, wie IMK-Direktor Gustav Horn am Donnerstag in Berlin sagte. Die Prognose blieb damit für 2012 unverändert. Für 2013 wurde sie um 0,1 Prozentpunkte erhöht. Für den gesamten Euroraum erwartet das IMK einen wirtschaftlichen Rückgang von 0,5 Prozent in diesem Jahr und von weiteren 0,7 Prozent im nächsten Jahr. „Das sind auch schlechte Nachrichten für Deutschland“, sagte Horn. Die Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB), notfalls unbegrenzt Staatsanleihen von Krisenländern aufzukaufen, entspannt laut IMK die Krise im Euroraum zunächst. Dieser Effekt werde jedoch blockiert durch die Auflage, jegliche Hilfen an „übertrieben harte Sparprogramme“ zu knüpfen. „Nur mit Nachfrage hemmenden Strukturreformen wird man diese Krise nicht bewältigen können“, sagte Horn. „Die Medizin, die wir den Ländern zu schlucken geben, ist schlimmer als die Krankheit“, fügte er hinzu. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Regierung einigt sich auf Gesetzentwurf zu Beschneidung
Frankfurt/Main (dapd). Die Bundesregierung hat sich auf einen Gesetzentwurf zur rituellen Beschneidung von Jungen geeinigt. Der Gesetzentwurf sei fertig und solle „so früh wie möglich“ im Kabinett beraten werden, sagte ein Sprecher des Justizministeriums am Mittwoch auf dapd-Anfrage und bestätigte damit einen Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Dem Blatt zufolge soll Entwurf bereits am Mittwoch nächster Woche im Kabinett verabschiedet und danach in den Bundestag eingebracht werden. Anders als die bisherigen Eckpunkte von Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sieht der Begleittext zum Gesetzentwurf laut der Zeitung nun „eine im Einzelfall angemessene und wirkungsvolle Betäubung“ bei der Beschneidung vor. Auch bei kleineren Kindern sei ein „ernsthaft und unmissverständlich zum Ausdruck gebrachter entgegenstehender Wille“ des Kindes „nicht irrelevant“, heißt es demnach in dem Entwurf. In einer solchen Situation seien die Eltern gehalten, sich mit dem Kindeswillen auseinanderzusetzen. Klargestellt werde in der Erläuterung zum Gesetzentwurf auch der Wille des Gesetzgebers, einer Beschneidung weiblicher Genitalien keinesfalls zuzustimmen. Der Sprecher des Justizministeriums sagte, der Entwurf sei Anfang der Woche an die anderen Ressorts geschickt worden und auf Konsens gestoßen. Familienministerin Kristina Schröder (CDU) begrüßte die Einigung. „Es hat sich im Interesse der Kinder gelohnt, ein paar Tage länger zu verhandeln“, sagte sie der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Das Kölner Landgericht hatte im Juni die rituelle Beschneidung eines Jungen als rechtswidrige Körperverletzung eingestuft. Das Urteil stieß auf zum Teil heftigen Protest von Juden und Muslimen. dapd (Politik/Politik)