Bonn (dapd-nrw). Milliardenabschreibungen auf die schwächelnde US-Mobilfunktochter sorgen für tiefrote Zahlen bei der Deutschen Telekom. Wegen massiver Wertberichtigungen bei T-Mobile USA wies Deutschlands größter Telekommunikationskonzern im dritten Quartal 2012 einen Konzernverlust von 6,9 Milliarden Euro aus, wie das Unternehmen am Donnerstag in Bonn mitteilte. Der Hintergrund: Bei den Planungen für die Fusion von T-Mobile USA mit dem Konkurrenten MetroPCS wurde die US-Tochter nicht so hoch bewertet, wie sie in den Büchern des Mutterkonzerns steht. Die Telekom musste deshalb 7,4 Milliarden Euro auf den Buchwert der Gesellschaft abschreiben. Konzernchef René Obermann verteidigte den geplanten Zusammenschluss dennoch. „Wer jetzt nur auf das tiefrote Konzernergebnis schaut, übersieht, dass unser operatives Geschäft voll auf Kurs ist“, sagte der Manager. Der Konzern habe im vollen Bewusstsein der buchhalterischen Konsequenzen eine zukunftsweisende Entscheidung für sein US-Geschäft getroffen. Obermann betonte, der neu festgelegte Buchwert spiegele nicht das gestiegene Potenzial der neuen Gesellschaft wider. „Wir schaffen durch die Vereinbarung mit MetroPCS ein größeres und schlagkräftigeres Unternehmen in den USA, das mittel- und langfristig deutliche reale Wertsteigerungen verspricht.“ Für die Telekom bedeute der Schritt „weniger Wert in den Büchern, aber mehr Kraft für das Unternehmen“. Die US-Tochter werde künftig im Prepaid-Geschäft „der aggressivste Spieler im Markt“ sein. Operatives Geschäft stabil Zusätzlichen Schwung kann die US-Tochter gut gebrauchen. Denn noch schrumpfen ihr Umsatz und ihr Gewinn. Weil T-Mobile USA den Kunden das iPhone5 nicht anbieten kann, kam es im dritten Quartal erneut zur Abwanderung umsatzstarker Vertragskunden zur Konkurrenz. Trotz der Milliarden-Abschreibungen sieht sich der Konzern auf Kurs. Der Gesamtumsatz habe im dritten Quartal mit 14,7 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau gelegen, hieß es. Allerdings profitierte die Telekom dabei von Währungseffekten. Auch das um Sonder- und Bilanzierungseffekte bereinigte operative Ergebnis lag nach Firmenangaben auf Höhe des Vorjahreswerts. In Deutschland gewann die Telekom viele neue Kunden für ihr internetbasiertes Fernsehangebot Entertain und für schnelle VDSL-Internetanschlüsse. Auch die Zahl der Mobilfunkkunden stieg. Im klassischen Festnetz-Geschäft schrumpfte die Zahl der Anschlüsse dagegen. Das Europageschäft des Konzerns litt nicht nur unter der Konjunkturkrise, sondern auch unter regulatorischen Eingriffen und Sondersteuern in mehreren Ländern. Doch sieht Obermann hier „allmählich die Talsohle“ erreicht. Dividendenziel bekräftigt Ausdrücklich bestätigte der Vorstandschef die Ergebniserwartung für das Gesamtjahr – ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund 18 Milliarden Euro. Obermann bekräftigte auch noch einmal das Ziel, 70 Cent Divide je Aktie auszuschütten. Die Börse ließ der bereits erwartete Milliardenverlust der Telekom kalt. Die T-Aktie gewann zunächst etwa ein halbes Prozent an Wert, fiel am Nachmittag aber wieder auf den Vortagesschluss zurück. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Steinbrück will Honorar der Bochumer Stadtwerke spenden
Berlin (dapd). Der designierte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück will das Vortragshonorar der Bochumer Stadtwerke in Höhe von 25.000 Euro laut „Bild“-Zeitung spenden. Die Zeitung (Freitagausgabe) berichtete, Steinbrück habe die Bochumer Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz um die Adressen von drei sozialen Einrichtungen gebeten, an die er das Geld anteilig überweisen könne. Das Honorar hatte die Debatte um die üppigen Nebeneinkünfte Steinbrücks weiter angeheizt. Steinbrück erklärte demnach, es sei im Vorfeld der Vereinbarungen für sein Rednerauftritt vor den Stadtwerken Bochum von einer Spende nie die Rede gewesen. Dies sei auch durch die entsprechende Unterlassungserklärung der Stadtwerke so klargestellt worden. Dennoch müsse er anerkennen, dass es in der Auseinandersetzung auch „eine andere Wahrnehmung als bei mir“ gegeben habe. Er wolle durch die Spende ein Zeichen für ein „gütliches“ Ende setzen. Laut „Bild“ hat der SPD-Politiker das Vortragshonorar komplett versteuert. Mit der jetzigen Spende zahle er rund 13.000 Euro aus eigener Tasche drauf. dapd (Politik/Politik)
Streit um Bundesförderung für den Kita-Ausbau beigelegt
Berlin (dapd). Der Streit zwischen Bund und Ländern über die Finanzspritze von 580,5 Millionen Euro zum Ausbau der Kinderbetreuung ist laut dem Bundesfamilienministerium beigelegt. Wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte, sollen die Länder jetzt alle drei Monate über den Ausbaufortschritt berichten. Außerdem sollen sie für ihre Kommunen bereits 2013 zusätzliche Kita-Betriebskostenzuschüsse in Höhe von 18,75 Millionen Euro erhalten. Der Streit hatte sich vor allem an der zunächst vorgesehenen monatlichen Berichtspflicht der Länder entzündet. Das empfanden manche Landesregierungen als Gängelei. Bis auf drei Bundesländer, die noch kein Votum abgegeben hätten, habe das Ministerium von der Länderseite durchgehend positive Signale erhalten, hieß es in der Mitteilung. „Es ist gut, dass dank der gefundenen Lösung jetzt schnell neue Kitaplätze entstehen können“, erklärte Ministerin Kristina Schröder (CDU). Die Änderungen seien in den Haushaltsausschuss des Bundestages eingebracht worden. dapd (Politik/Politik)
So können Verfassungsorgane nicht miteinander umgehen
Stuttgart (dapd). Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat im Streit um den deutsch-schweizerischen Fluglärm-Staatsvertrag scharfe Kritik am Bund geübt. Das Bundesverkehrsministerium sei „abgetaucht“ und habe die offenen Fragen der Landesregierung und aus der Region bis heute nicht beantwortet, sagte Kretschmann am Donnerstag im baden-württembergischen Landtag. Auch würden vereinbarte Treffen ohne Begründung abgesagt. Der Ministerpräsident betonte: „So können Verfassungsorgane nicht miteinander umgehen. Das geht nicht.“ Seinen Worten nach ist das Abkommen in der vorliegenden Fassung nicht zustimmungsreif. Die Fraktionen im baden-württembergischen Landtag wollten am Donnerstag parteiübergreifend eine gemeinsame Erklärung gegen den deutsch-schweizerischen Fluglärm-Staatsvertrag verabschieden. Das im September unterzeichnete Abkommen regelt die An- und Abflüge über deutsches Gebiet auf den Flughafen Zürich. Bundestag und Bundesrat müssen den Vertrag noch verabschieden, was angesichts des Widerstands aus Baden-Württemberg aber als unwahrscheinlich gilt. dapd (Politik/Politik)
Jenoptik bleibt auf Kurs
Jena (dapd). Der Optoelektronikkonzern Jenoptik sieht sich in seinem Internationalisierungskurs bestätigt. Umsatzgewinne in den Regionen Amerika und Asien/Pazifik hätten Erlösrückgänge in Europa mehr als ausgeglichen, wie das TecDAX-Unternehmen am Donnerstag in Jena mitteilte. Insgesamt sprach der Konzern für die ersten neun Monate von einer positiven und robusten Geschäftsentwicklung sowie einem Auftragseingang auf gutem Niveau. „Der Ausbau unseres internationalen Geschäftes beginnt sich auszuzahlen“, sagte Konzernchef Michael Mertin. Wie es weiter hieß, beliefen sich der Erlöse zwischen Januar und ende September auf 423,1 Millionen Euro und lagen damit rund zehn Prozent über dem Vorjahresniveau. Dabei nähert sich der Auslandsanteil der Zwei-Drittel-Marke. Das operative Ergebnis des Konzerns stieg um ein Fünftel auf 42,1 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben 30 Millionen Euro, 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Ende September beschäftigte das Thüringer Unternehmen nach eigenen Angaben 3.224 Mitarbeiter. Für das Gesamtjahr 2012 rechnet Jenoptik unverändert mit einem Erlösplus zwischen fünf und zehn Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Fast jeder zehnte Erwachsene ist überschuldet
Düsseldorf (dapd). Die Zahl der überschuldeten Bundesbürger wächst wieder. Fast jeder zehnte erwachsene Deutsche kann derzeit seine Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllen. Das geht aus dem am Donnerstag in Düsseldorf vorgestellten „Schuldneratlas 2012“ der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervor. Trotz des stabilen Arbeitsmarktes in Deutschland erhöhte sich danach im vergangenen Jahr die Zahl der überschuldeten Privatpersonen um rund 190.000 auf bundesweit 6,6 Millionen Betroffene. Das entspricht einer Steigerung von drei Prozent. Hauptursachen für die wachsende Überschuldung sind Creditreform zufolge nach wie vor Arbeitslosigkeit, Scheidung und Trennung vom Lebenspartner. Doch immer häufiger ist inzwischen auch übertriebener Konsum der Auslöser. Krankheit spiele ebenfalls eine wachsende Rolle beim Abrutschen in die Zahlungsunfähigkeit, heißt es in der Studie. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Milliardenverlust bei der Telekom
Bonn (dapd-nrw). Das US-Mobilfunkgeschäft wird für die Deutsche Telekom zum Milliardengrab. Wegen massiver Wertberichtigungen bei der Tochter T-Mobile USA musste Deutschlands größter Telekommunikationskonzern im dritten Quartal 2012 einen Konzernverlust von 6,9 Milliarden Euro ausweisen, wie er am Donnerstag mitteilte. Der Hintergrund: Im Zuge der geplanten Fusion von T-Mobile USA mit dem Konkurrenten MetroPCS musste die Telekom den Buchwert ihrer Tochter um 7,4 Milliarden Euro nach unten korrigieren. Es ist nicht das erste Mal, dass die US-Tochter dem Konzern die Bilanz verdirbt. Bereits 2002 hatte der Konzern Abschreibungen in Höhe von 18 Milliarden Euro auf das Amerika-Geschäft vornehmen müssen. Konzernchef René Obermann verteidigte dennoch den geplanten Zusammenschluss. „Wer jetzt nur auf das tiefrote Konzernergebnis schaut, übersieht, dass unser operatives Geschäft voll auf Kurs ist“, sagte der Manager. Der Konzern habe im vollen Bewusstsein der buchhalterischen Konsequenzen eine zukunftsweisende Entscheidung für sein US-Geschäft getroffen. Obermann betonte, der jetzt festgelegte Buchwert spiegele nicht das gestiegene Potenzial der neuen Gesellschaft wieder. „Wir schaffen durch die Vereinbarung mit MetroPCS ein größeres und schlagkräftigeres Unternehmen in den USA, das mittel- und langfristig deutliche reale Wertsteigerungen verspricht.“ Für die Telekom bedeute der Schritt, „weniger Wert in den Büchern – aber mehr Kraft für das Unternehmen“. Operatives Geschäft stabil Zusätzlichen Schwung kann die US-Tochter allerdings auch gut gebrauchen. Denn noch schrumpfen dort Umsatz und Gewinn. Weil T-Mobile USA seinen Kunden das iPhone5 nicht anbieten kann, kam es im dritten Quartal erneut zu einer Abwanderung umsatzstarker Vertragskunden zu den Wettbewerbern. Trotz der Milliardenabschreibungen sieht sich die Telekom im operativen Geschäft auf gutem Kurs. Der Konzernumsatz lag im dritten Quartal mit 14,7 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Das gleiche gelte auf vergleichbarer Basis für das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis, betonte der Konzern. In Deutschland verzeichnete der Konzern spürbare Kundengewinne für sein internetbasiertes Fernsehangebot Entertain und für schnelle VDSL-Internetanschlüsse. Auch die Zahl der Mobilfunkkunden stieg. Im klassischen Festnetz-Geschäft musste das Unternehmen dagegen weitere Anschlussverluste hinnehmen. Das Europageschäft des Konzerns litt nicht nur unter der Konjunkturkrise, sondern auch unter regulatorischen Eingriffen und Sondersteuern in mehreren Ländern. Doch sieht Obermann hier „allmählich die Talsohle“ erreicht. Ausdrücklich bestätigte der Konzern die Ergebniserwartung für das Gesamtjahr – ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund 18 Milliarden Euro. Obermann bekräftigte auch noch einmal die Dividendenprognose von 0,70 Euro. Die Börse ließ der bereits erwartete Milliardenverlust der Telekom kalt. Der Kurs der im DAX notierten Telekom-Aktie lag am Mittwochvormittag auf dem Niveau des Vortages. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Umsatz von Phoenix Solar bricht ein
Sulzemoos (dapd). Phoenix Solar hat im dritten Quartal einen weiteren massiven Umsatzeinbruch hinnehmen müssen. Die Erlöse des Großhändlers von Photovoltaik-Anlagen gingen von Juli bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 64 Prozent auf 40,8 Millionen Euro zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag im oberbayerischen Sulzemoos mitteilte. Phoenix Solar litt weiter unter einer schwachen Nachfrage nach Solaranlagen und dem heftigen Preiskampf. Den Nettoverlust verringerte das Unternehmen nach dem Abbau von 60 Prozent der Arbeitsplätze dagegen von 13,3 Millionen Euro auf 4,0 Millionen Euro. In den ersten neun Monaten habe sich das Minus im Jahresvergleich von 40,1 Millionen auf 22,1 Millionen Euro reduziert, hieß es. Das Unternehmen hatte sich bis August von 170 der mehr als 300 Beschäftigten in Deutschland getrennt. Für das Gesamtjahr hatte Phoenix Solar seine Umsatzerwartungen bereits im Oktober deutlich zurückgeschraubt. Statt 210 bis 240 Millionen Euro erwartet das Solarunternehmen nur noch Erlöse zwischen 150 und 170 Millionen Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
AMD verlässt Dresden endgültig
Dresden (dapd-lsc). Der US-Elektronikkonzern AMD zieht sich nach Medienberichten endgültig aus der sächsischen Landeshauptstadt Dresden zurück. Als Teil einer weltweiten Stellenkürzung werde auch das letzte verbliebene Forschungszentrum geschlossen, wie die „Dresdner Neuesten Nachrichten“ und die „Sächsische Zeitung“ unter Berufung auf eine Unternehmenssprecherin berichten. Das Zentrum beschäftigte bis zu zwei Dutzend Mitarbeiter. AMD bleibe aber ein wichtiger Kunde der Dresdner Chipfabrik von Globalfoundries, sagte die Sprecherin. Von dem Rückzug aus Dresden hatte zuvor das Online-Portal Heise erfahren. AMD gehörte mit seiner Chipproduktion ursprünglich zu den größten Arbeitgebern in der Region. Bis zu 3.000 Mitarbeiter waren beschäftigt. Die Produktion wurde später in Globalfoundries ausgegliedert. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
ProSiebenSat.1 mit Gewinnsprung
Unterföhring (dapd). Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 hat im dritten Quartal seinen Gewinn gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Das bereinigte Nettoergebnis stieg um 42,2 Millionen auf 65,1 Millionen Euro, wie ProSiebenSat.1 am Donnerstag in Unterföhring bei München mitteilte. Den Umsatz erhöhte der Konzern um 7,1 Prozent auf 636,9 Millionen Euro. Mit seinen Digitalaktivitäten konnte ProSiebenSat.1 Einbußen im Fernsehgeschäft mehr als ausgleichen. Nachdem das Unternehmen nach eigenen Angaben in allen Geschäftsbereichen positiv in das vierte Quartal gestartet war, bestätigte es seinen Ausblick für das Gesamtjahr 2012. ProSiebenSat.1 erwartet einen Anstieg des Konzernumsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen soll das Vorjahresergebnis Höhe von 850 Millionen Euro übertreffen. Der Nettogewinn soll ebenfalls zulegen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)