Celesio sinkt durch Verkaufsprogramm tief in Verlustzone

Celesio sinkt durch Verkaufsprogramm tief in Verlustzone Stuttgart (dapd). Die Rückbesinnung auf das Kerngeschäft drückt den Pharmagroßhändler Celesio tief in die Verlustzone. Für die ersten neun Monate 2012 stand beim Ergebnis ein Minus von 190 Millionen Euro zu Buche, wie der MDAX-Konzern am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Das lag vor allem an Wertberichtigungen von insgesamt rund 280 Millionen Euro auf die im Laufe des Jahres verkauften Töchter DocMorris, Movianto und Pharmexx. Den Umsatz konnte Celesio dagegen leicht um 1,1 Prozent auf 16,7 Milliarden Euro steigern. Celesio hatte für die abgegebenen Unternehmen einst viel tiefer in die Tasche greifen müssen als die jetzigen Käufer. „Die ursprünglichen Preise haben sich im heutigen Marktumfeld und aufgrund der aktuellen Geschäftsentwicklung der Gesellschaften nicht mehr erzielen lassen“, hieß es. Für die Versandhandelsapotheke DocMorris musste Celesio 2007 beispielsweise 220 Millionen Euro zahlen. Verkauft wurde sie im Oktober für gerade mal 25 Millionen Euro. Das Unternehmen teilte darüber hinaus mit, dass es die irische Pharmagroßhandelstochter Cahill May Roberts für knapp 50 Millionen Euro an das irische Unternehmen Uniphar verkauft. Die Wettbewerbsbehörden müssen hier noch zustimmen. Obwohl dieses Geschäft wie auch der DocMorris-Deal außerhalb des Berichtszeitraumes liegen, sind beide bereits in den Wertberichtigungen enthalten. Das Verkaufsprogramm hat der Konzern damit abgeschlossen. Zwtl.: Verkäufe dienen der Stabilisierung des Kerngeschäfts „Wesentliche Eckpunkte unserer strategischen Neuausrichtung haben wir vorzeitig umgesetzt“, sagte Vorstandschef Markus Pinger, der das in Schieflage geratene Unternehmen, das mehrheitlich zum Familienkonzern Haniel gehört, 2011 übernahm. „Trotz eines weiterhin herausfordernden Marktumfelds haben wir dadurch unser operatives Geschäft stabilisiert und sind profitabel gewachsen“, fügte er hinzu. Operativ sieht sich Celesio auf einem guten Weg. Das eingeleitete Sparprogramm, das ab 2013 jährliche Einsparungen von 50 Millionen Euro bringen soll, habe erste Erfolge erzielt. Der Bereich Patient and Consumer Solutions, der das Apothekengeschäft enthält, wuchs beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda)um mehr als ein Drittel auf 206,5 Millionen Euro. Das Großhandelsgeschäft entwickelte sich mit einem Plus von sechs Prozent deutlich schwächer, aber ebenfalls positiv. Celesio bekräftigte das Ziel für das Gesamtjahr, ein bereinigtes Ebitda von mindestens 550 Millionen Euro zu erzielen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

930 Jobs bei Air Berlin auf der Kippe

Berlin (dapd). Bei der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft Air Berlin sind nach Informationen aus gut informierten Kreisen rund zehn Prozent der Arbeitsplätze in Gefahr. Die Firma habe derzeit etwa 9.300 Beschäftigte, hieß am Dienstag in den Kreisen. Das wären rund 930 Jobs. Beschlüsse gebe es aber noch keine.

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Dunkle Wolken über E.on

Dunkle Wolken über E.on Düsseldorf (dapd). Kurssturz bei E.on: Deutschlands größter Energieversorger hat die Börse am Dienstag mit einer Gewinnwarnung geschockt. Angesichts der Konjunkturkrise in Europa und des Siegeszuges der Solarenergie rechnet der Konzern nicht mehr damit, sein Ergebnisziel für 2013 erreichen zu können. Die Aktie verlor daraufhin zeitweise um mehr als elf Prozent an Wert. Konzernchef Johannes Teyssen malte bei der Präsentation der Quartalszahlen am Dienstag in Düsseldorf ein düsteres Bild der Lage auf dem Energiemarkt. „Noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg war in so kurzer Zeit ein so deutlicher Absatzrückgang zu beobachten“, klagte er. Die Verwerfungen in den europäischen Energiemärkten verschärften sich schneller als jemals zuvor. Der Energieriese sieht sich gleich mit zwei Problemen konfrontiert. Einerseits lässt die um sich greifende Rezession in weiten Teilen Europas den Stromabsatz schrumpfen. Gleichzeitig sorgt das schnell wachsende Angebot an vorrangig einzuspeisendem Ökostrom dafür, dass die Gas- und Kohlekraftwerke des Konzerns immer häufiger stillstehen. Selbst modernste Gaskraftwerke könnten unter diesen Bedingungen kaum mehr profitabel betrieben werden, klagte der Manager. Die Gewinnwarnung kam dennoch unerwartet. Denn noch bei der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen im August hatte der Konzern den Eindruck vermittelt, es gehe bei ihm nach der Energiewende wieder aufwärts. Teyssen sagte damals: „Wir haben die Talsohle durchschritten.“ Eine schnelle Besserung erwartet der Konzern offenbar nicht. Das Unternehmen überprüfe auch die bisherigen Aussagen für das Jahr 2015, teilte der Konzern mit. E.on-Chef will hart gegensteuern Doch will der E.on-Chef nun hart gegensteuern. Der Konzern werde sein Effizienzprogramm E.on 2.0, das unter anderem den Abbau von 11.000 Arbeitsplätzen vorsieht, nun „noch schneller und entschlossener umsetzen“, kündigte Teyssen an. Außerdem stellt er das Investitionsprogramm angesichts der verschlechterten Rahmenbedingungen auf den Prüfstand und plant die Schließung nicht mehr lukrativer Kraftwerksstandorte. Dabei glänzte der Konzern in den ersten neun Monaten noch einmal mit zweistelligen Wachstumsraten. Der Umsatz stieg laut Quartalsbericht um 21 Prozent auf 93,6 Milliarden Euro. Der nachhaltige Konzernüberschuss erhöhte sich sogar um 155 Prozent auf gut vier Milliarden Euro. Ausdrücklich bestätigte E.on auch seine Prognose für das laufende Jahr, die einen nachhaltigen Konzernüberschuss zwischen 4,1 und 4,5 Milliarden Euro und eine Dividende von 1,10 Euro pro Aktie vorsieht. Doch basiert dies wesentlich auf Einmaleffekten. Wesentliche Gründe dafür waren deutliche Verbesserungen im Gashandelsgeschäft nach der Neuverhandlung der langfristigen Lieferverträge mit Gazprom sowie der Wegfall einmaliger Belastungen aus der Energiewende. Schon im kommenden Jahr soll sich das Ergebnis wieder eintrüben. Das bislang angestrebte Ziel eines nachhaltigen Gewinns von 3,2 bis 3,7 Milliarden Euro erscheine 2013 angesichts der erheblichen wirtschaftlichen Unsicherheiten und der strukturellen Veränderungen im Energiesektor nicht mehr erreichbar, betonte der Konzern. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bezeichnung rechtsradikal nicht von vorn herein verboten

Bezeichnung rechtsradikal nicht von vorn herein verboten Karlsruhe (dapd). Das Werturteil „rechtsradikal“ stellt keine von vorn herein unzulässige Beleidigung dar und kann vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt sein. Diese Entscheidung hat am Dienstag das Bundesverfassungsgericht veröffentlicht. Nach dem Beschluss der Karlsruher Richter muss im Einzelfall entschieden werden, ob das Werturteil vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt ist oder Persönlichkeitsrechte des Adressaten verletzt. Hintergrund war ein Meinungsstreit um die antijüdischen Äußerungen eines Rechtsanwalts. Der hatte in Zeitschriften und auf seiner Kanzlei-Homepage behauptet, dass die „khasarischen, also nicht-semitischen Juden“ das Wirtschaftsgeschehen in der Welt bestimmten. In einem Diskussionsforum schrieb daraufhin ein anderer Rechtsanwalt, wer dies meine, müsse „es sich gefallen lassen, rechtsradikal genannt zu werden“. Der Kritiker der Äußerungen wurde daraufhin vom Landgericht Würzburg und vom Oberlandesgericht Bamberg zur Unterlassung verurteilt; er habe seine Behauptung nicht bewiesen, es handele sich darüber hinaus um eine unzulässige Schmähung. Die hiergegen eingelegte Verfassungsbeschwerde hatte Erfolg. Eine Kammer des Ersten Senats hob die Urteile auf und wies den Fall an das Landgericht Würzburg zurück. Das Werturteil „rechtsradikal“ falle grundsätzlich unter die freie Meinungsäußerung. Eine Schmähung liege nur dann vor, wenn es um die Diffamierung der Person und nicht mehr um eine Auseinandersetzung in der Sache gehe. Hier hätten aber alle Äußerungen einen Sachbezug. In der Neuverhandlung müsse berücksichtigt werden, dass der klagende Rechtsanwalt seine Äußerungen öffentlich zur Diskussion stellte, dann müsse auch eine inhaltliche Diskussion möglich sein, heißt es in der Begründung weiter. (Aktenzeichen: Bundesverfassungsgericht 1 BvR 29979/10) dapd (Politik/Politik)

Insolvenzantrag für Frankfurter Rundschau gestellt

Insolvenzantrag für Frankfurter Rundschau gestellt Frankfurt/Main (dapd-hes). Die „Frankfurter Rundschau“ steht möglicherweise vor dem Aus. Das Amtsgericht Frankfurt am Main bestätigte am Dienstag der Nachrichtenagentur dapd, dass das Druck- und Verlagshaus am selben Tag einen Insolvenzantrag eingereicht hat. Als Insolvenzverwalter soll nach Informationen von „Spiegel online“ der Frankfurter Rechtsanwalt Frank Schmitt eingesetzt worden sein. Dessen Kanzlei wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern. dapd (Vermischtes/Wirtschaft)

E.on-Aktie bricht nach Gewinnwarnung ein

E.on-Aktie bricht nach Gewinnwarnung ein Frankfurt/Main (dapd). Die Aktie des größten deutschen Energieversorgers E.on ist am Dienstagmorgen nach einer überraschenden Gewinnwarnung drastisch eingebrochen. Zeitweise verlor die Aktie in der ersten Handelsstunde mehr als zehn Prozent. Der Hintergrund: Der Konzern hatte am Montagabend unerwartet seine Gewinnprognose für 2013 gekappt. Das angestrebte Ziel eines nachhaltigen Gewinns von 3,2 bis 3,7 Milliarden Euro erscheine 2013 angesichts der erheblichen wirtschaftlichen Unsicherheiten und der strukturellen Veränderungen im Energiesektor nicht mehr erreichbar, teilte das Unternehmen mit. Die Gewinnwarnung kam überraschend. Denn noch bei der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen im August vermittelte der Konzern den Eindruck, es gehe bei ihm nach der Energiewende wieder aufwärts. Konzernchef Johannes Teyssen sagte damals: „Wir haben die Talsohle durchschritten.“ Eine schnelle Besserung erwartet der Konzern offenbar nicht. Das Unternehmen überprüfe auch die bisherigen Aussagen für das Jahr 2015, teilte der Konzern mit. Bislang hatte E.on bis 2015 eine deutliche Steigerung des Gewinns je Aktie in Aussicht gestellt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Gewinnwarnung bei E.on

Gewinnwarnung bei E.on Düsseldorf (dapd). Deutschlands größter Energieversorger E.on hat überraschend seine Ergebnisprognose für das kommende Jahr zurückgezogen. Das angestrebte Ziel eines nachhaltigen Gewinns von 3,2 bis 3,7 Milliarden Euro erscheine 2013 angesichts der erheblichen wirtschaftlichen Unsicherheiten und der strukturellen Veränderungen im Energiesektor nicht mehr erreichbar. Der Düsseldorfer Energiekonzern stehe „im Stromerzeugungsgeschäft vor immensen Belastungen“, sagte Konzernchef Johannes Teyssen am Dienstag. Dabei liefen die Geschäfte in den ersten neun Monaten dieses Jahres gut. Der Umsatz stieg laut Quartalsbericht um 21 Prozent auf 93,6 Milliarden Euro. Der nachhaltige Konzernüberschuss erhöhte sich sogar um 155 Prozent auf gut vier Milliarden Euro. Wesentliche Gründe dafür waren deutliche Verbesserungen im Gashandelsgeschäft nach der Neuverhandlung der langfristigen Lieferverträge, der Wegfall einmaliger Belastungen aus der Energiewende und die Inbetriebnahme von drei neuen Gaskraftwerksblöcken in Russland. Doch fällt der Blick in der Zukunft bei dem Düsseldorfer Unternehmen zunehmend düster aus. Der Konzern leidet offenbar stärker als erwartet unter der anhaltenden Konjunkturkrise in weiten Teilen Europas. Außerdem machen ihm die strukturellen Veränderungen im Energiesektor zu schaffen. Viele konventionelle Kraftwerke machen Verlust Das schnell wachsende Angebot an Solarenergie führe dazu, dass inzwischen „gerade die sauberen und flexiblen Gaskraftwerke derzeit kaum rentabel zu betreiben“ seien, beklagte Teyssen in einem Brief an die Aktionäre. Der Konzern prüfe deshalb auch die Schließung von Standorten. Bei Anlagen, die für die Stabilität der Stromversorgung wichtig seien, suche das Unternehmen mit Netzbetreibern und Behörden nach Lösungen. Die Gewinnwarnung für 2013 kam überraschend. Denn noch bei der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen im August vermittelte der Konzern den Eindruck, es gehe bei ihm nach der Energiewende wieder aufwärts. Teyssen sagte damals: „Wir haben die Talsohle durchschritten.“ Eine schnelle Besserung erwartet der Konzern offenbar nicht. Das Unternehmen überprüfe auch die bisherigen Aussagen für das Jahr 2015, teilte der Konzern mit. Bislang hatte E.on bis 2015 eine deutliche Steigerung des Gewinns je Aktie in Aussicht gestellt. Nur ein kleiner Trost kann es für die E.on-Aktionäre da sein, dass der Konzern seine Prognose für das laufende Jahr bestätigte. E.on erwartet demnach weiterhin für das Jahr 2012 ein Ergebnis in einer Bandbreite von 10,4 bis 11,0 Milliarden Euro sowie einen nachhaltigen Konzernüberschuss zwischen 4,1 und 4,5 Milliarden Euro. Auch strebt E.on weiterhin an, für das Jahr 2012 eine Dividende von 1,10 Euro pro Aktie zu zahlen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

E.on schraubt Gewinnerwartung für 2013 herunter

E.on schraubt Gewinnerwartung für 2013 herunter Düsseldorf (dapd). Der Stromkonzern E.on schraubt seine Gewinn-Erwartung für 2013 herunter und überprüft seine Aussagen zu 2015. Das teilte die Firma am Montagabend in Düsseldorf mit. Für das Jahr 2013 hatte E.on eigenen Angaben zufolge bislang ein Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 11,6 und 12,3 Milliarden Euro und einen nachhaltigen Konzernüberschuss von 3,2 bis 3,7 Milliarden Euro erwartet sowie eine Dividende von 1,10 Euro pro Aktie angestrebt. „Vor dem Hintergrund der erheblichen wirtschaftlichen Unsicherheiten und strukturellen Änderungen des Sektor-Umfeldes erscheint dieses nicht erreichbar. Daher überprüft E.on derzeit diese Prognose sowie die Aussagen für das Jahr 2015“, erklärte das Unternehmen. E.on erwartet aber weiterhin für das Jahr 2012 ein Ebitda von 10,4 bis 11,0 Milliarden Euro sowie einen nachhaltigen Konzernüberschuss zwischen 4,1 und 4,5 Milliarden Euro. Auch strebt der Konzern weiterhin an, für das Jahr 2012 eine Dividende von 1,10 Euro pro Aktie auszuschütten. Am Dienstag wollte E.on Quartalszahlen vorlegen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

SPD legt Rentenkonzept vor

SPD legt Rentenkonzept vor Berlin (dapd). Die Sozialdemokraten rücken von dem starren Konzept einer Rente mit 67 ab. Künftig solle es auch möglich sein, nach 45 Versicherungsjahren – die auch Ausbildungs- und Kindererziehungszeiten umfassen sollen – abschlagsfrei etwa mit 63 Jahren in Rente zu gehen, sagte SPD-Chef Sigmar Gabriel am Montag in Berlin. Das sehe das neue Rentenkonzept der Sozialdemokraten vor, auf das sich die Parteispitze verständigt habe. Das Rentenkonzept wird Grundlage für den Bundestagswahlkampf 2013 sein. Nach Vorstellung der SPD soll es neben einem flexibleren Renteneintrittsalter auch eine neue Form der Erwerbsminderungsrente und der Teilrente geben. Ferner soll die betriebliche Altersversorgung ausgebaut und die sogenannte Riesterrente verbraucherfreundlicher gestaltet werden. Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde Einer der Kernpunkte dürfte die klare Definition eines Mindestlohnes sein. Altersarmut könne nur mit einem guten Einkommen bekämpft werden, betonte Gabriel. Das bedeute, dass der Stundenlohn bei mindestens 8,50 Euro liegen müsse. „Alles andere befreit Menschen nicht vor dem Betteln gehen beim Sozialamt“, sagte der SPD-Politiker und betonte, am Anfang des Kampfes gegen die Altersarmut müssten faire Löhne stehen. Damit stellte sich die SPD auf die Position des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der sich ebenfalls für einen Mindestlohn von 8,50 Euro ausspricht. Ähnlich wie der DGB wollen die Sozialdemokraten eine Einschränkung der Leih- und Zeitarbeit durchsetzen sowie die Tarifflucht bei Arbeitgebern beenden. Zudem soll es mehr Betreuungsangebote geben, um gerade bei Frauen die Möglichkeit zur Vollzeitarbeit anzuheben. Solidarrente statt Lebensleistungsrente Schließlich will die SPD eine Solidarrente auflegen, die langjährig versicherten Geringverdienern eine Mindestrente in Höhe von 850 Euro im Monat ermöglichen soll. Dazu sollen Zeiten von Arbeitslosigkeit und geringem Einkommen bei der Rentenberechnung höher bewertet werden. Auch die Erziehung von Kindern, die vor 1992 geboren wurden, soll „in angemessenem Umfang“ bei den Rentenansprüchen berücksichtigt werden. Gabriel warf Union und FDP vor, ihre 30 Cent Aufstockung pro Arbeitsjahr seien „böser Zynismus“. Die Koalitionsspitzen hatten Anfang November beschlossen, eine sogenannte Lebensleistungsrente für Geringverdiener einzuführen, die lange in die Rentenkasse eingezahlt haben. Über die genaue Höhe dieser Rente gibt es seitdem Streit. Sie soll rund 10 bis 15 Euro über der Grundsicherung liegen, wobei unklar ist, welche Höhe der regional unterschiedlichen Grundsicherung als Berechnungsbasis genommen wird. Laut Gabriel hat sich der SPD-Parteivorstand mit nur einer Gegenstimme auf das neue Rentenkonzept verständigt, das noch auf einem Parteikonvent am 24. November bestätigt werden muss. Der SPD-Chef zeigte sich sicher, dass das neue Konzept „eine klare Mehrheit“ bekommen wird. (Das Rentenkonzept des Parteivorstands: http://url.dapd.de/IiqACu ) dapd (Politik/Politik)

Grüne erteilen Schwarz-Grün Absage

Grüne erteilen Schwarz-Grün Absage Berlin (dapd). Die Wahl von Katrin Göring-Eckardt zur Spitzenkandidatin der Grünen befeuert die Debatte über eine mögliche Koalition von Schwarz-Grün. Führende Grüne wiesen die Spekulationen über eine Regierungszusammenarbeit aber zurück. SPD-Chef Sigmar Gabriel mahnte, gemeinsam könnten SPD und Grüne die Regierung Merkel ablösen. Auch die CDU-Spitze erteilte den schwarz-grünen Koalitionsüberlegungen eine klare Abfuhr. Mehrere CDU-Politiker hatten zuvor erklärt, die Wahl von Katrin Göring-Eckardt zur Grünen-Spitzenkandidatin und das schlechte Ergebnis für Parteichefin Claudia Roth zeigten den Wandel der Partei und vergrößerten damit die Chancen für eine schwarz-grüne Regierungszusammenarbeit im Bund. Dazu zählen unter anderem der Hamburger CDU-Landeschef Marcus Weinberg und der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz (CDU). Grünen-Chef Cem Özdemir sprach sich indes klar für eine rot-grüne Koalition aus. Er forderte, den maximalen Beitrag zu leisten, „dass es zu einer Ablösung von Schwarz-Gelb kommt und zu einer Koalition aus SPD und Grünen“. Voraussetzung dafür sei, das eigene Wählerspektrum auszuschöpfen. „Wir haben jetzt die Chance, in einem hohen Maße an Geschlossenheit in die Wahlauseinandersetzung zu gehen und alle Kräfte zu mobilisieren.“ Der Parteitag in Hannover am Wochenende werde dafür den Startschuss geben. Schlechteste Koalition seit Jahrzehnten abwählen Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin zeigte sich überzeugt, der Parteitag am Wochenende werde einen gut arbeitenden Bundesvorstand wählen. Damit könnten sie ihr Ziel erreichen, „nämlich Frau Merkel und die schlechteste Koalition seit Jahrzehnten abzuwählen“. Göring-Eckardt sagte, bei Union und Grüne sehe sie für eine Zusammenarbeit keine inhaltliche Übereinstimmung. Auch SPD-Chef Gabriel setzte auf Rot-Grün. Es gebe jetzt das gemeinsame Ziel von SPD und Grünen, nicht nur die Regierung Merkel abzulösen, sondern „rückstandsfrei zu entsorgen“, sagte Gabriel am Montag in Berlin. Er sei sicher, „dass wir gute Chancen haben, das zu schaffen“. Zuvor hatte der SPD-Chef die Grünen in der „Süddeutschen Zeitung“ noch eindringlich vor einem Liebäugeln mit einem schwarz-grünen Bündnis nach der Bundestagswahl 2013 gewarnt und ein klares Bekenntnis des künftigen Koalitionspartners eingefordert, was das neue Spitzen-Duo unterdessen auch klarstellte. Gabriel sagte dazu, die SPD freue sich nun auf einen „engagierten Wahlkampf mit einem gemeinsamen Ziel“. Der Vorsitzende der SPD in Schleswig-Holstein, Ralf Stegner, sagte, das Grünen-Spitzenduo maximiere die Chancen, das grüne Wählerpotential auszuschöpfen. „Rot-Grün in Niedersachsen und in der Folge der Wahljahresdynamik dann im Bund wird erheblich wahrscheinlicher, wenn diese Strategie SPD und Grünen gelingt“, sagte Stegner „Handelsblatt Online“. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe sagte der „Frankfurter Rundschau“ laut Vorabbericht, „Rot-Grün kämpft untergehakt für ein linkes Steuererhöhungsprogramm, das Deutschland schwer schaden würde. Schwarz-grüne Spekulationen verbieten sich damit von selbst.“ dapd (Politik/Politik)