Ärzte protestieren trotz Einigung im Honorarstreit deutschlandweit

Ärzte protestieren trotz Einigung im Honorarstreit deutschlandweit Berlin (dapd). Trotz einer Einigung im Honorarstreit zwischen Ärzten und Kassen wollen Tausende Ärzte am Mittwoch deutschlandweit auf die Straße gehen. „In 34 Orten sind Protestaktionen geplant“, sagte der Koordinator des Aktionstages, Sean Monks, auf dapd-Anfrage. Er rechne mit bis zu 30.000 Teilnehmern und gehe zudem davon aus, dass zahlreiche Praxen geschlossen blieben. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hatten sich am Vorabend auf einen Anstieg der Honorare um 1,15 bis 1,27 Milliarden Euro im kommenden Jahr für rund 150.000 niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten geeinigt. Ärtzevertreter forderten allerdings weitergehende Schritte, um mehr Klarheit in das System der Bezahlung zu bringen. „Die Ärzte fordern feste Preise für feste Leistungen“, sagte Monks. Mit Praxisschließungen sei vor allem im technischen Bereich zu rechnen, wo Ärzte für Untersuchungen Assistenz benötigten. „Fachbereiche wie Kardiologie, Orthopödie und Gastroenterologie werden vermutlich stark betroffen sein“, sagte Monks. Er empfehle allen Patienten, vor dem Arztbesuch in der Praxis anzurufen. Wie viele Praxen geschlossen blieben, könne er jedoch nicht sagen. Die Schwerpunkte der Protestaktionen sollen laut Monks in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern liegen. Der Bayerische Fachärzteverband hatte bereits in der Nacht zum Mittwoch die Teilnahme an dem Aktionstag erklärt. Einigung nach stundenlangen Verhandlungen Nach dem Verhandlungsmarathon über die Ärztehonorare zeigten sich KBV-Chef Andreas Köhler und der stellvertretende GKV-Vorsitzende Johann-Magnus von Stackelberg zufrieden. Nach ihrer Darstellung soll die sogenannte Grundversorgung um 270 Millionen Euro steigen, wie bereits in ersten Verhandlungen entschieden worden war. Ferner sollen die Kosten für die Psychotherapie zukünftig aus dem Gesamtbudget herausgelöst werden. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) bezeichnete die Einigung von Krankenkassen und Ärzten als „eine tragbare Grundlage für Ärzte, Patienten und Beitragszahler“. Auf dieser Basis würden nun die Details geklärt. „Jetzt geht es darum, den gefundenen Kompromiss so umzusetzen, dass die gute medizinische Versorgung für die Menschen in Deutschland gewährleistet und weiter verbessert wird“, sagte Bahr. Kritik an Praxisschließungen AOK-Chef Uwe Deh kritisierte die für Mittwoch geplanten Praxisschließungen scharf. Die freien Ärzteverbände schadeten damit vor allem den Patienten, die auf eine reibungslose Versorgung angewiesen seien, sagte Deh im Interview der Nachrichtenagentur dapd. „Jeder, der jetzt meint, weiter auf Protest und Verunsicherung der Menschen setzen zu müssen, ist auf dem falschen Weg.“ Wichtig sei umso mehr, „dass die, die am Verhandlungstisch sitzen, zu einer Einigung gekommen sind“. Der Sprecher der Allianz deutscher Ärzteverbände, Dirk Heinrich, sagte im Morgenmagazin der ARD, die Einigung ändere an den Problemen nichts. Die Ärzte wollten nicht den Eindruck entstehen lassen, mit der Verständigung sei bereits alles erreicht. „Das klarzumachen, darum geht es am heutigen Tag“. dapd (Politik/Politik)

Altmaier will Begünstigungen bei der EEG-Umlage überprüfen

Altmaier will Begünstigungen bei der EEG-Umlage überprüfen Berlin (dapd). Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) will Ausnahmeregelungen zur Befreiung von den Kosten der Ökostromförderung überprüfen. „Es gibt bestimmte Vorwürfe, dass wir auch Nahverkehrsbetriebe, Golfplätze und andere begünstigen würden. Dem muss man im Einzelnen nachgehen“, sagte der Minister am Mittwoch dem Sender N24. Altmaier reagierte damit auf Kritik vonseiten der Opposition und Umweltverbänden, die steigende Strompreise auf die Ausnahmen für energieintensiven Unternehmen von der EEG-Umlage zurückführen. Am Donnerstag will Altmaier einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen bei der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vorlegen. Die FDP hatte dessen Abschaffung gefordert, Altmaier hält jedoch grundsätzlich daran fest. Er strebe ein Gesetz an, das am Ende nicht nur von Union und FDP, sondern auch von SPD und Grünen mitgetragen werde, sagte er dem Sender. Am Montag wollen zudem die Übertragungsnetzbetreiber die Höhe der EEG-Umlage für 2013 bekannt geben. Wie die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf Kreise der Bundesnetzagentur meldet, soll sie auf 5,4 Cent je Kilowattstunde steigen. dapd (Politik/Politik)

Beschäftigte der Textilbranche fordern fünf Prozent mehr Lohn

Beschäftigte der Textilbranche fordern fünf Prozent mehr Lohn Berlin (dapd). Mit einer Forderung nach fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt geht die IG Metall in die Mitte Oktober anstehenden Tarifverhandlungen für bundesweit 120.000 Beschäftigte der Textil- und Bekleidungsbranche. Wie die Gewerkschaft am Dienstag auf dapd-Anfrage mitteilte, hat ihr Vorstand einer entsprechenden Empfehlung der regionalen Tarifkommissionen zugestimmt. Die Forderung liege nun auf dem Tisch, sagte eine IG Metall-Sprecherin. Die Arbeitgeberseite reagierte auf die Gewerkschaftsforderung mit Zurückhaltung. „Durch die gemäßigten Abschlüsse in den letzten Jahren ist es uns gelungen, die Anzahl der Beschäftigten weitgehend zu stabilisieren. Nichtsdestotrotz liegen die Anhebungen der Löhne und Gehälter in der Textil- und Bekleidungsindustrie seit Jahren weit über der Inflationsrate“, sagte Arbeitgeber-Verhandlungsführer und Vizepräsident des Gesamtverbandes textil+mode, Wolfgang Brinkmann. Die Verhandlungen beginnen am 17. Oktober in Berlin. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Kältetechnik-Branche zeigt Vielfältigkeit

Kältetechnik-Branche zeigt Vielfältigkeit Nürnberg (dapd). Die Bier- und Milcherzeugung, Busse und Bahnen und die Kühltheke im Supermarkt haben auf den ersten Blick wenig gemein. Tatsächlich kommen sie aber allesamt nicht ohne Kälte- und Klimatechnik aus. Auf der am Dienstag eröffneten Fachmesse Chillventa in Nürnberg trifft sich eine oftmals unterschätzte Branche, die mit ihren Kälte- und Wärmepumpen sowie Klimaanlagen nahezu überall im Alltag vertreten ist. „Kältetechnik gibt es vielerorts. Kein Supermarkt kommt ohne sie aus“, erklärte der Geschäftsführer des Zulieferers Kriwan, Jens Peter Huischen, in Nürnberg. Astrid Winkeler vom Unternehmen Bitzer ergänzte: „Unsere Produkte sind überall zu finden, beispielsweise in der Gebäude- und Bahn-Klimatisierung.“ Die Kältetechnik gehört dem Branchenexperten Rainer Jakobs zufolge zu den stabilen Wirtschaftszweigen in Deutschland. Konkrete Marktdaten seien allerdings nicht verfügbar. Angesichts sich weltweit verschärfender Klimaschutzvorgaben lege die Branche ihren Fokus zunehmend auf Energieeffizienz und Umweltschutz, zwei Trendthemen der Messe. 915 Unternehmen aus 43 Ländern präsentieren sich drei Tage lang auf der Branchenschau, darunter 200 neue Aussteller. „Mit der Entwicklung der Chillventa sind wir auch dieses Jahr wieder sehr zufrieden. Die gestiegene Ausstellerzahl sowie die um sechs Prozent gewachsene Fläche unterstreichen das deutlich“, sagte das Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Nürnberg, Richard Krowoza. Insbesondere die Zahl der Aussteller aus China, Großbritannien, Italien und der Türkei sei gegenüber der Messe 2010 nochmals gewachsen. Neben der Kältetechnik liegt ein Themenschwerpunkt in diesem Jahr auf Wärmepumpen, denen eine ganze Halle gewidmet wird. „Sie gewinnen zunehmend an Bedeutung zur Wärmerückgewinnung“, sagte Krowoza. Die Industrie der Anlagen habe den Nutzen längst erkannt. „Moderne Discounter haben heute keine Heizung mehr, sondern nutzen komplett die Abwärme der Kühlgeräte“, sagte Branchenexperte Jakobs der Nachrichtenagentur dapd. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Brüderle macht EEG für steigende Strompreise verantwortlich

Brüderle macht EEG für steigende Strompreise verantwortlich Berlin (dapd). FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle hat den Vorwurf der Opposition zurückgewiesen, schuld an den steigenden Strompreisen seien Ausnahmeregelungen für energieintensive Unternehmen. Nicht die wenigen Ausnahmen von energieintensiven Unternehmen zum Schutz deutscher Arbeitsplätze würden den Preis für Strom in die Höhe treiben, sondern das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), sagte Brüderle am Dienstag in Berlin. Zugleich bekräftigte er die Forderung seiner Partei nach einer Reform des EEG und verwies auf den Vorschlag, den die Liberalen vor zwei Wochen vorgelegt hatten. Kurzfristig soll die Stromsteuer im gleichen Maße sinken, wie die Einnahmen des Bundes durch höhere Stromkosten steigen. „Dies würden die Menschen unmittelbar spüren“, sagte Brüderle. Langfristig plant die FDP eine Umstellung auf ein Mengenmodell. dapd (Politik/Politik)

Merkels Reise ins Epizentrum der Euro-Krise

Merkels Reise ins Epizentrum der Euro-Krise Athen (dapd). „Merkel kommt. Na und? Was wird sich schon ändern? Bringt sie etwa Geld mit?“, fragt Kostas Kostopoulos. Mürrisch wie immer sitzt er in seinem „Periptero“, einem typisch griechischen Kiosk im nördlichen Athener Vorort Halandri und sortiert die Montagsausgaben der Athener Presse. Das Gesicht der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel prangt auf allen Titelseiten. Diesmal ohne die hässlichen Nazi-Symbole – das war in den vergangenen Monaten nicht immer so. Seit dem Ausbruch der Schuldenkrise in Griechenland im Frühjahr 2010 ist die deutsche Regierungschefin für die Hellenen nicht nur zur Reizfigur par excellence avanciert. Merkel verkörpert für das Gros der Griechen die totale Verkörperung des Spardiktats mit seinen katastrophalen Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft, die das zehn Millionen Einwohner zählende Land in seinen Grundfesten erschüttern. Fest steht: Griechenlands Wirtschaftsleistung befindet sich im freien Fall. Um weitere sieben Prozent wird sie wohl in diesem Jahr sinken. Hellas befindet sich im fünften Jahr einer tiefen Rezession. Die Arbeitslosigkeit ist auf die Rekordhöhe von 24 Prozent geklettert – Tendenz steigend. Merkels Sturheit, den rigorosen Sparkurs dennoch unbeirrt fortsetzen zu lassen, wird von vielen für die grassierenden Missstände im Lande verantwortlich gemacht. Die dominierenden Gefühle für Merkel reichen in weiten Teilen der griechischen Bevölkerung von Argwohn bis Hass. Gleichgültigkeit wie bei Kostas Kostopoulos – das ist in Sachen Merkel eher die Ausnahme. Nur sieben Stunden in Athen Erstmals seit dem Krisenbeginn reist die Bundeskanzlerin am Dienstag ins Epizentrum der Euro-Krise. Bleiben wird sie nur sieben Stunden lang in der griechischen Hauptstadt. Ihr Terminplan ist denkbar eng: Nach der Ankunft um etwa 12 Uhr Ortszeit auf dem Athener Flughafen „Eleftherios Venizelos“ fährt Merkel sofort zum Amtssitz „Megaron Maximou“ des griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras. Um 16:45 Uhr steht ein Treffen mit Griechenlands Staatspräsidenten Karolos Papoulias auf dem Programm. Vor ihrer Rückreise am Abend trifft sie sich noch mit deutschen und griechischen Unternehmern in Athen. Mit einem „Mutti Merkel“-Mobil – ganz nach dem Vorbild des legendären Papst-Vehikels bei Auslandsreisen – wird sich die Kanzlerin in Athen jedenfalls nicht bewegen. Die Sicherheitsvorkehrungen sind drakonisch: Unter anderem mit Scharfschützen wird die 30 km lange Strecke vom Flughafen bis in die Innenstadt der Vier-Millionen-Metropole um das Athener Parlament gesichert. Auch deutsche Einrichtungen wie die Botschaft im Athener Nobel-Viertel Kolonaki und das Goethe-Institut in der zentralen Omiroustrasse stehen unter besonderer Bewachung. Mehr als 7.000 Sicherheitskräfte sind im Einsatz. Athen im Ausnahmezustand – das gab es zuletzt 1999 beim Besuch des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton. „Sie ist hier in unserem Vaterland nicht willkommen. Athen und ganz Griechenland soll sich in einen großen Kessel der Empörung, des Protestes und des Widerstandes verwandeln“, polterte der international renommierte Komponist Mikis Theodorakis, ein Sinnbild des griechischen Widerstandes gegen die Nazis, anlässlich des Merkel-Besuchs. „Heil“, titelte die auflagenstärkste Sonntagszeitung „Proto Thema“ etwa. „Es wird Nacht!“, lautete eine andere Schlagzeile der konservativen Gazette „Dimokratia“. Athener Regierung dämpft die Erwartungen Der Gewerkschaftsfunktionär Stathis Anestis rief zu einer Blutspendenaktion auf. Es ist eine Reaktion voller Häme und Spott auf Merkels jüngstes Bekenntnis, wonach ihr „Herz blute, wenn sie an die Leiden der Griechen denke.“ Der Gewerkschaftsbund der Privatangestellten GSEE und die Beamtengewerkschaft ADEDY riefen spontan zu Protestaktionen am Dienstagmittag im Athener Zentrum auf. Ebenso mobilisieren die Oppositionsparteien die Menschen gegen Merkel. „Wir werden Merkel so empfangen, wie es ihr gebührt“, erklärte Oppositionschef Alexis Tsipras vom „Bündnis der Radikalen Linken“ (Syriza). Doch daraus wird vielleicht nichts. Wie am Montagnachmittag in Athen bekannt wurde, erließ der Athener Polizeichef überraschend ein für Dienstag von 9 Uhr bis 22 Uhr geltendes Demonstrationsverbot für weite Bereiche der Athener Innenstadt. Die Gewerkschaften und die Opposition will sich jedenfalls nicht an das Verbot halten. Hoffen auf ein paar gute Worte der Kanzlerin Derweil dämpft die Athener Drei-Parteien-Regierung unter dem konservativen Ministerpräsidenten Samaras wenige Tage vor dem nächsten EU-Gipfel am 18. Oktober die Erwartungen mit Blick auf die Merkel-Visite.“ Das ist ein Bekenntnis zur Stärkung der Regierung und des Landes mit Blick auf die Stellung Griechenlands in der Eurozone“, hieß es dazu lediglich aus Athener Regierungskreisen. Die Hoffnung von Samaras und Co.: Die deutsche Bundeskanzlerin werde bei ihrem Athen-Besuch signalisieren, dass die Bereitstellung der überfälligen Kredittranche in Höhe von 31,5 Milliarden Euro für das klamme Land bis Ende November nicht infrage gestellt und eine zeitliche Streckung des zweiten Griechenland-Programms um zwei Jahre bis Ende 2016 zeitnah beschlossen werde. Beobachtern zufolge setzen die Griechen bei dem Arbeitstreffen schon auf ein paar gute Worte der Kanzlerin in der Öffentlichkeit, mit denen sie die Spar- und Reformanstrengungen der Griechen würdigt. Kritikern ist jedenfalls schon das Timing des Merkel-Besuchs in Athen ein Dorn im Auge. Der Grund: Am 9. Oktober 1944, vor genau 68 Jahren, bombardierten die deutschen Besatzer Athen zum letzten Mal. Es gab Dutzende Tote. Drei Tage später wurde die Stadt von den Nazis befreit. Am Dienstag werden eine Stunde vor der geplanten Ankunft von Merkel auf dem Athener Airport in ganz Griechenland die Sirenen heulen. 60 Sekunden lang werden sie vor einem Luftangriff warnen. Diesmal ist es nur eine geplante Übung des griechischen Zivilschutzes. dapd (Politik/Politik)

Deutsche Exporte wachsen trotz der Eurokrise

Deutsche Exporte wachsen trotz der Eurokrise Berlin (dapd). Die deutsche Wirtschaft bekommt die Eurokrise mehr und mehr zu spüren. Zwar ist der Exportüberschuss im August weiter gestiegen. Die Ausfuhren in den für deutsche Unternehmen wichtigen Euroraum sanken jedoch. Auch haben sich nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die weiteren Konjunkturaussichten deutlich eingetrübt. Dank höherer Ausfuhren in Länder außerhalb der EU konnten die deutschen Unternehmen ihre Exporte im August weiter steigern, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Die Eurokrise nagte jedoch an der Nachfrage im Euroraum, dem wichtigsten Absatzmarkt für Deutschland. So erhöhte sich der Wert der ausgeführten Waren gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,8 Prozent auf 90,1 Milliarden Euro. Der Wert der Importe legte um 0,4 Prozent auf 73,8 Milliarden Euro zu. Der Außenhandelsüberschuss lag damit bei 16,3 Milliarden Euro, verglichen mit 11,6 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Kalender- und saisonbereinigt habe der Exportüberschuss im August 2012 sogar bei 18,3 Milliarden gelegen, hieß es weiter. Eurozone belastet Außenhandel Die anhaltende Wirtschaftskrise in der Eurozone belaste den deutschen Außenhandel, erklärte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner. Erneut hätten die Exporte nach Brasilien, Russland, Indien und China sowie in den Dollarraum die Ausfälle bei Exporten in die Eurozone mehr als kompensiert. „Ungeachtet der positiven Entwicklung bleibt die EU auch auf absehbare Zeit aber noch unser wichtigster Absatzmarkt“, sagte Börner. „Daher ist es so wichtig, dass die Partner in der Währungsgemeinschaft wieder durch entsprechende Strukturreformen auf Trab gebracht werden“. Exporte in den Euroraum gingen dem Statistikamt zufolge im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,1 Prozentpunkte zurück auf 30,4 Milliarden Euro. In EU-Länder, die nicht den Euro als Währung haben, stiegen die deutschen Exporte jedoch um 6,8 Prozent auf 18,3 Milliarden Euro. Ausfuhren in Drittländer außerhalb der EU schossen im August sogar um 13 Prozent hoch auf 41,4 Milliarden Euro, begünstigt durch den relativ günstigen Kurs des Euro gegenüber dem US-Dollar. OECD sieht schwächere Konjunkturaussichten Die Aussichten für die Konjunktur in Deutschland und weltweit haben sich nach einem Bericht der OECD jedoch eingetrübt. So sank der OECD-Frühindikator für Konjunkturaussichten in den 33 OECD-Ländern im August leicht auf 100,1 Punkte von 100,2 Punkten im Vormonat, wie die Organisation mitteilte. Für Deutschland ging der Indikator auf 98,9 Punkte zurück, von 99,1 Punkten im Juli. Auch für die Eurozone insgesamt sieht die OECD eine Abschwächung der Konjunktur. Commerzbank-Ökonom Ralf Solveen rechnet trotz der insgesamt positiven Exportzahlen auch eher mit einem Abschwächen der Konjunktur in den kommenden Monaten. „Die Staatsschuldenkrise verunsichert die deutschen Unternehmen, sie halten Investitionen eher zurück“, sagte Solveen der Nachrichtenagentur dapd. Der OECD-Frühindikator wurde entwickelt, um frühe Signale von wirtschaftlichen Hoch- und Tiefpunkten zu erkennen. Die OECD repräsentiert die 33 am höchsten entwickelten Industrie- und Schwellenländer. Je tiefer der Frühindikator unter 100 Punkte fällt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Wirtschaftswachstum unter seinen Langzeit-Trend rutscht. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

CSU vertraut Merkel bei Griechenland-Besuch

CSU vertraut Merkel bei Griechenland-Besuch München (dapd). Die CSU vertraut darauf, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihrem Besuch in Griechenland auf Reformen pochen und auf vorschnelle Hilfszusagen verzichten wird. Parteichef Seehofer sagte am Montag vor einer Sitzung des CSU-Vorstands in München: „Sie wird ganz in unserem Sinne in Griechenland auftreten.“ Dies könne er „sehr verbindlich sagen“. Seehofer fügte hinzu, die Frage, ob es Spielräume für weitere Hilfen an Griechenland gebe, stelle sich derzeit nicht. Zunächst müsse der Bericht der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) abgewartet werden. Dies gelte auch für Überlegungen, ob ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone eine Option sei. Die Berliner CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt begrüßte die für Dienstag vorgesehene Reise Merkels nach Griechenland. Die Kanzlerin werde dort sicherlich „nichts anderes sagen als das, was sie auch bei uns sagt: Nämlich, dass es notwendig ist, Kurs zu halten in Richtung Konsolidierung und in Richtung Reformbestrebungen“. Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) erhofft sich nach eigenen Worten von der Troika „einen offenen, schonungslosen und ehrlichen Bericht“. Darin müsse aufgezeigt werden, „ob Griechenland langfristig eine Perspektive hat“. Der permanente Rettungsschirm ESM sei schließlich nur „ein Schmerzmittel, aber keine Therapie“. Söder ist skeptisch Entscheidend sei, ob sich Griechenland „von sich selber heraus reformieren“ könne. Söder fügte hinzu: „Ich bin skeptisch.“ Auf jeden Fall sein ein „Plan B“ erforderlich. Der Minister mahnte mit Blick auf ein mögliches Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone: „Es braucht immer eine Alternative – und die kann im Endeffekt auch der Ausstieg sein.“ Der Vorsitzende der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, Markus Ferber, unterstrich in einer Pressemitteilung: „Die Bundeskanzlerin wird nicht mit Zugeständnissen im Gepäck nach Athen reisen.“ Allerdings müsse die Bundesregierung „Griechenland helfen, Investitionen anzukurbeln und Staatsunternehmen zu privatisieren“. Dobrindt pocht auf Volksabstimmungen über Euro-Finanzhilfen CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt pochte derweil trotz des Widerstands aus der CDU auf die Forderung, künftig Volksabstimmungen über Finanzhilfen für Euro-Schuldenstaaten zu ermöglichen. Die Position der CSU sei eindeutig: Künftig müsse eine größere Beteiligung der Bürger auch bei der Frage möglich sein, wie finanzielle Anstrengungen in Europa bewältigt werden sollen. Ein entsprechender Leitantrag soll Mitte Oktober auf dem CSU-Parteitag in München beschlossen werden. Hasselfeldt betonte: „Wir waren in der Frage Volksabstimmungen, was Europa betrifft, schon seit Jahren auf einem etwas anderen Kurs als weite Teile der CDU.“ Nun werde die CSU ihre Linie bekräftigen. dapd (Politik/Politik)

Audi bleibt auf Wachstumskurs

Audi bleibt auf Wachstumskurs Ingolstadt (dapd). Die VW-Tochter Audi trotzt der Absatzkrise auf dem europäischen Automarkt und bleibt auf Wachstumskurs. Wie der Automobilhersteller am Montag mitteilte, lieferte er im September weltweit rund 136.600 Fahrzeuge an die Kunden aus. Dies entspricht einem Plus von 13,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Allerdings wächst die Marke mit den vier Ringen mit leicht gedrosseltem Tempo. Im August hatte das globale Absatzplus von Audi noch 14,9 Prozent betragen. Auch auf dem deutschen Heimatmarkt legte das Ingolstädter Unternehmen trotz eines um über zehn Prozent geschrumpften Gesamtmarkts zu. Audi erzielte auf dem deutschen Markt nach eigenen Angaben mit 20.712 ausgelieferten Fahrzeugen ein Absatzplus von 3,5 Prozent. In Europa lagen die Auslieferungen der VW-Tochter im September mit 72.200 verkauften Neuwagen 7,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Sinn bekräftigt Forderung nach Euro-Austritt Griechenlands

Sinn bekräftigt Forderung nach Euro-Austritt Griechenlands Berlin (dapd). Der Präsident des ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, drängt weiter auf die Möglichkeit eines Austritts von Krisenstaaten aus der Euro-Zone. „Wir müssen aufhören, den Austritt zu einer Katastrophe zu stilisieren“, forderte Sinn am Montag im Deutschlandfunk. Durch einen temporären Austritt könnte die eigene Währung abgewertet werden, wodurch die Bürger wieder heimische Produkte kaufen würden und die heimische Wirtschaft in Schwung käme. „Das würde den Ländern wirklich eine Perspektive geben. Es würde sie schnell wettbewerbsfähig machen“, sagte Sinn. Weitere Finanzhilfen würden dagegen einer „Konkursverschleppung“ gleichkommen. Griechenland habe schon mehr als 360 Milliarden Euro bekommen. „Das sind 36 Marshallpläne“, sagte Sinn mit Blick auf die US-Wirtschaftshilfen für Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) reist am Dienstag zu Gesprächen nach Athen. Von dem Besuch der Kanzlerin wird auf griechischer und deutscher Seite auch ein Zeichen der Solidarität mit dem hoch verschuldeten Land erwartet. Am Montag sollte der dauerhafte Euro-Rettungsschirm ESM offiziell gegründet werden. dapd (Politik/Politik)