Bonn (dapd). Zu teuer eingekauft, zu klein für den harten Wettbewerb und noch dazu vom Pech verfolgt: Die Mobilfunktochter T-Mobile USA hat sich für die Deutsche Telekom bislang als sehr, sehr teurer Fehlgriff erwiesen. Jetzt musste Deutschlands größter Telekommunikationskonzern für das Sorgenkind erneut Wertberichtigungen in Höhe von 7,4 Milliarden Euro vornehmen. Das bescherte dem Konzern im 3. Quartal unter dem Strich einen Verlust von 6,9 Milliarden Euro. Dabei sollte der Eintritt in den US-Mobilfunkmarkt im Jahr 2000 dem Konzern eigentlich Wachstumschancen sichern. Damals – auf dem Höhepunkt des Internetbooms – zahlte der ehemalige Konzernchef Ron Sommer für den USA-Mobilfunker Voicestream satte 39,4 Milliarden Euro. Ein gigantischer Preis für ein Unternehmen mit gerade einmal 2,4 Millionen Kunden. Doch blendeten den Manager wohl die Wachstumschancen im Land der angeblich unbegrenzten Möglichkeiten. Die Großzügigkeit rächte sich schnell. Der Wettbewerb auf dem US-Markt erwies sich als härter als erwartet. Schon zwei Jahre nach dem Kauf musste die Telekom auf das inzwischen in T-Mobile USA umbenannte Unternehmen 18 Milliarden Euro außerplanmäßige Abschreibungen vornehmen, weil sich die Geschäftserwartungen verdüstert hatten. Rund 8,4 Milliarden Euro der Abschreibungen entfielen dabei auf den Firmenwert, weitere 9,6 Milliarden auf den Wert von Mobilfunklizenzen. Apple ignoriert T-Mobile USA Langfristig erwies sich T-Mobile USA außerdem als zu klein, um den deutlich größeren Wettbewerbern Verizon, AT&T und Sprint ernsthaft Konkurrenz zu machen. Die zu geringe Marktbedeutung rächte sich spätestens mit dem Siegeszug des iPhones. Denn Apple ignorierte den US-Arm der Telekom komplett. Bis heute hat der Konzern das Kult-Handy nicht im Angebot. Und die zahlungskräftige Kundschaft, die Wert auf das Apple-Gerät legt, macht deshalb einen Bogen um den Anbieter. Hoffnungen, das US-Abenteuer mit einem blauen Auge zu beenden, zerschlugen sich im vergangenen Jahr, als die US-Kartellbehörden den geplanten 39 Milliarden Dollar teuren Verkauf der Tochter an den US-Mobilfunkkriesen AT&T untersagte. Danach blieb Obermann nur noch, die Scherben zusammenzukehren. Sein Plan B, die Fusion von T-Mobile USA mit dem deutlich kleineren Konkurrenten MetroPCS, soll dem Sorgenkind neue Wachstumschancen eröffnen. Neun Millionen zusätzliche Kunden, wertvolles Funkspektrum und Einsparmöglichkeiten in Milliardenhöhe rechtfertigen in den Augen der Telekom den Kraftakt – trotz der schmerzhaften Spuren, die das in der Bilanz hinterlässt. Doch könnte auch noch ein anderer Aspekt den Deal attraktiv machen. Da das fusionierte Unternehmen künftig an der Börse notiert ist, eröffnet sich für die Telekom die Möglichkeit, durch einen schrittweisen Verkauf der Aktien endlich den teuren Ausflug auf den US-Mobilfunkmarkt zu beenden. Dass ein Ende mit Schrecken manchmal besser ist als ein Schrecken ohne Ende, haben auf dem US-Markt schon andere deutsche Konzerne erfahren. Etwa der Autobauer Daimler, dessen „Hochzeit im Himmel“ mit dem US-Rivalen Chrysler zum Desaster wurde. Oder auch die Deutsche Post, die den Versuch ihrer Express-Sparte DHL, den Konkurrenten UPS und FedEx auf deren amerikanischen Heimatmarkt Konkurrenz zu machen, teuer bezahlte. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Siemens vor Arbeitsplatz-Abbau und Sechs-Milliarden-Sparprogramm
Berlin (dapd-bay). Keine guten Aussichten für die Siemens-Beschäftigten: Der Konzern bereitet sich mit einem Arbeitsplatzabbau und einem massiven Sparprogramm auf schlechtere Zeiten vor. Bis 2014 sollen sechs Milliarden Euro eingespart werden, wie Siemens am Donnerstag in Berlin mitteilte. „Am Ende des Tages hat das natürlich Auswirkungen auf Stellen“, sagte Vorstandschef Peter Löscher auf der Bilanz-Pressekonferenz in Berlin. „Wir werden dann mit den Betroffenen sprechen, mit den Arbeitnehmervertretungen sprechen und ihnen zeitnah dann auch jeweils die Veränderungen zeigen“, fügte Löscher hinzu. Der Siemens-Gesamtbetriebsrat reagierte mit Verwunderung auf die Ankündigung. „Angesichts des zweitbesten Ergebnisses der Unternehmensgeschichte ist die Höhe der Einsparungen überraschend“, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Lothar Adler der Nachrichtenagentur dapd in München. Personalabbau sei „keine innovative Antwort auf ein unsicheres Wirtschaftsumfeld, und wir werden einen Abbau nach der Rasenmähermethode nicht hinnehmen“, fügte Adler hinzu. Das Sparprogramm selbst soll 1,5 Milliarden Euro kosten. Darunter seien Abschreibungen auf Anlagen, wenn Standorte konsolidiert würden, aber auch Abfindungen für Mitarbeiter, sagte Finanzchef Joe Kaeser. „Wer mit dem Abbau von Stellen prahlt, als Manager, der muss sich vorher fragen lassen, warum er keine Arbeitsplätze schafft“, sagte er. „Deshalb würden wir nur ungern darüber sprechen.“ Die Firma gehe von jährlich drei Prozent Produktivitätsgewinn und zwei bis drei Prozent Preisverfall aus, die ausgeglichen werden müssten. Der Finanzchef fügte hinzu: „Wir sprechen mit den Betroffenen zuerst, schwer genug, weil man eben auch sicherstellen muss, dass das Geschäft gut weitergeht.“ Wenn es nur zeitweise Schwächen in Geschäften gebe, wie bei dem Umsatz mit der Autoindustrie, würden aber auch keine strukturellen Maßnahmen ergriffen. Der Umsatz 2013 werde sich dem von 2012 nur „annähern“. Im Geschäftsjahr 2012 (bis 30.9) stieg er noch um sieben Prozent auf 78,3 Milliarden Euro. Der Gewinn werde weiter zurückgehen auf 4,5 bis 5 Milliarden Euro. Löscher sagte, die Konzernspitze habe nicht oben herab einen Stellenabbauplan definiert. Löscher sprach von einem „Fitnessprogramm“. Es gehe darum, „die Ärmel aufzukrempeln, die Produktivität zu erhöhen“ und die Organisation zu verbessern. Drei Milliarden Euro will Siemens allein im Einkauf sparen. Die Firma spüre „Gegenwind aus der weltweiten Wirtschaft“. Der Auftragseingang sackte in diesem Jahr um zehn Prozent auf 76,9 Milliarden Euro ab, der Bestand betrug aber 98 Milliarden Euro. „2012 haben wir mit 5,2 Milliarden Euro das zweithöchste operative Ergebnis in unserer Unternehmensgeschichte erzielt“, sagte Löscher. 2011 waren es 7,4 Milliarden. Kaeser bezifferte die negativen Sondereffekte auf 1,2 Milliarden Euro nach Steuern. 327 Millionen Euro Belastung seien entstanden durch eine schlechtere Bewertung des Iran-Geschäfts wegen der verschärften Sanktionen. 133 Millionen Euro Belastung stammten aus den Schwierigkeiten beim Anschluss der Windparks, 106 Millionen Euro Belastung machten die Probleme beim finnischen Atomkraftwerk Olkiluoto aus. Zu verkaufende Geschäftsteile, vor allem das Solargeschäft, machten 595 Millionen Euro Verlust. Die Produktivitätsgewinne werde Siemens erst 2014 einstreichen. Die Firma will dann die „Ergebnismarge der Sektoren“ steigern von 9,5 auf mindestens 12 Prozent. Die Zahl der Arbeitsplätze bis Ende September war von 402.000 auf 410.000 gestiegen. Bei Siemens verbleiben sollen 370.000 Jobs. So soll nach der Solarthermie auch die Geschäftseinheit Wassertechnik verkauft werden, die Frischwasser aufbereitet sowie Abwasser behandelt und 2012 eine Milliarde Euro Umsatz erzielte. Sie sei aber extrem kleinteilig und habe kaum Gemeinsamkeiten mit dem weltweiten Siemens-Vertrieb, hieß es. Einen Käufer nannte Siemens nicht. Gleichzeitig kündigte der Konzern den Kauf der belgischen Software-Firma LMS International für 680 Millionen Euro an. Das Unternehmen mit Sitz in Löwen habe in den ersten neun Monaten des Kalenderjahres 2012 einen Umsatz von über 140 Millionen Euro gehabt und beschäftige 1.200 Mitarbeiter. Die Firma biete Software zum Modellieren, Simulieren und Testen mechatronischer Systeme in Fahrzeugen und Flugzeugen an. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Motorenhersteller Deutz schafft nur noch einen kleinen Gewinn
Köln (dapd). Der Kölner Motorenbauer Deutz hat im dritten Quartal Verluste gerade noch einmal vermieden. Wegen der schwachen Autokonjunktur und einer sinkenden Nachfrage aus Europa und China verdiente das Unternehmen zwischen Juli und September unter dem Strich nur 0,1 Millionen Euro, wie Deutz am Donnerstag in Köln mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte noch ein Gewinn von 20,7 Millionen Euro zu Buche gestanden. Auch Umsatz, Absatz und Auftragseingänge brachen massiv ein. Deutz stellt sich daher auf härtere Zeiten ein. „Vor dem Hintergrund des derzeit schwachen Marktumfeldes haben wir Maßnahmen zur Kostensenkung und Ergebnisverbesserung eingeleitet und stellen dabei auch etablierte Strukturen nochmals auf den Prüfstand“, sagte Vorstandschef Helmut Leube. Der Umsatz für 2012 werde in der unteren Hälfte der bereits gesenkten Prognose zwischen 1,3 und 1,4 Milliarden Euro liegen. Im dritten Quartal brach der Umsatz laut Firmenangaben auf Jahressicht um gut 30 Prozent auf 288,4 Millionen Euro ein. Der Absatz sackte auf 38.368 Motoren ab, nachdem die Kölner ein Jahr zuvor gut 61.300 Stück verkauft hatten. Der Auftragseingang fiel um mehr als ein Viertel auf rund 260 Millionen Euro. Das dritte Quartal sei saisonal bedingt eines der schwächeren, erklärte die Firma. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Zahl der überschuldeten Bundesbürger wächst wieder
Düsseldorf (dapd). Trotz der bislang stabilen Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt wächst die Zahl der überschuldeten Bundesbürger wieder. Fast jeder zehnte erwachsene Deutsche kann derzeit seine Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllen. Das geht aus dem am Donnerstag in Düsseldorf vorgestellten „Schuldneratlas 2012“ der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervor. Danach erhöhte sich in den vergangenen zwölf Monaten die Zahl der überschuldeten Privatpersonen um rund 190.000 auf bundesweit 6,6 Millionen Betroffene. Das entspricht einer Steigerung von drei Prozent. 2011 hatten die Experten noch einen Rückgang der Verschuldung verzeichnen können. Hauptursache für die wachsende Überschuldung sind Creditreform zufolge nach wie vor Arbeitslosigkeit, Scheidung und Trennung vom Lebenspartner. Krankheit spiele eine wachsende Rolle. Doch immer häufiger ist inzwischen auch übertriebener Konsum der Auslöser. Die Angst vor Inflation und das niedrige Zinsniveau für Sparkonten verleite derzeit viele Konsumenten dazu, sich aufgeschobene Konsumwünsche zu erfüllen. Doch könne dies am Ende vor allem einkommensschwache Haushalte überfordern, heißt es in der Untersuchung. Bayern hat die geringste Schuldnerquote Aktuell steigt die Überschuldung der Studie zufolge in allen Bundesländern wieder an. Doch gibt es nach wie vor erhebliche Unterschiede zwischen den Regionen. Die niedrigsten Schuldnerquoten weisen weiterhin Bayern und Baden-Württemberg auf. Die höchsten Überschuldungsraten gibt es in Bremen, Berlin und Sachsen-Anhalt. War die Überschuldung lange Zeit eine Domäne des männlichen Geschlechts, so holen die Frauen mittlerweile auf. Zwischen 2004 und 2012 stieg die Zahl der überschuldeten Frauen von 2,1 auf 2,4 Millionen, während gleichzeitig die Zahl der betroffenen Männer von 4,5 auf 4,2 Millionen sank. Hier spiegelten sich die veränderten Lebensformen und Rollenbilder wider, heißt es in der Untersuchung. Insbesondere als Alleinerziehende oder gleichberechtigte Einkommensbezieherinnen müssten Frauen immer häufiger für auflaufende Schulden geradestehen. Bedenklich stimmt die Verfasser der Studie die starke Zunahme der Überschuldung bei Älteren. Sowohl in der Altersgruppe von 50 bis 59 Jahre, als auch in der Gruppe der 60- bis 69-Jährigen sei die Überschuldung zuletzt überproportional angestiegen. Dagegen ging die Schuldnerquote der jüngten Verbrauchergruppe, der 18- bis 20-Jährigen, leicht zurück. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Adidas dämpft die Erwartungen
Herzogenaurach (dapd). Adidas hat nach einem Umsatzeinbruch bei der US-Tochter Reebok die Erwartungen für den gesamten Konzern gedämpft. Der Reebok-Umsatz brach im dritten Quartal währungsbereinigt im Jahresvergleich um ein Viertel ein, wie der im fränkischen Herzogenaurach ansässige Konzern am Donnerstag mitteilte. Obwohl Adidas insgesamt deutlich verbesserte Zahlen meldete, reagierten Investoren verstimmt. Der Kurs der Aktie fiel bis gegen 11.00 Uhr am Donnerstag um gut 3 Prozent auf 63,20 Euro. Der deutsche Leitindex DAX tendierte zugleich freundlich. Für 2013 erwarte das Unternehmen trotz der Schwierigkeiten mit Reebok ein Rekord-Ergebnis, sagte Vorstandschef Herbert Hainer auf einer Telekonferenz. Hauptgründe dafür seien verbesserte Umsatzrenditen und Verkaufszahlen. Er kündigte ein prozentual deutlich zweistelliges Gewinnplus an. Im dritten Quartal stieg der Gesamtumsatz nach Konzernangaben währungsbereinigt um 4 Prozent auf 4,173 Milliarden Euro. Von Januar bis September betrug das Jahresplus demnach 8 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn nach Steuern habe im dritten Quartal im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 344 Millionen Euro zugelegt. Für den Neunmonats-Zeitraum nannte Adidas einen Zuwachs um 22 Prozent auf 798 Millionen Euro. Wegen des traditionell schwächeren vierten Quartals prognostiziert Adidas für das Gesamtjahr unverändert einen Gewinn von 770 bis 785 Millionen Euro. Das entspräche einem Zuwachs von 15 bis 17 Prozent im Vergleich zu 2011. Beim Umsatz erwartet Adidas dagegen wegen der Schwäche von Reebok inzwischen nur noch ein währungsbereinigtes Plus im hohen einstelligen Prozentbereich. Bisher war der Konzern von einem Zuwachs von annähernd zehn Prozent auf 14,6 Milliarden Euro ausgegangen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Adidas wächst auch im dritten Quartal
Herzogenaurach (dapd). Europas größter Sportausrüster Adidas hat seinen Erfolgskurs im dritten Quartal fortgesetzt, jedoch wegen eines schwächeren Geschäfts bei der US-Tochter Reebok seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr leicht nach unten geschraubt. Wie das im fränkischen Herzogenaurach ansässige Unternehmen am Donnerstag mitteilte, wird für 2012 nur noch ein währungsbereinigter Umsatzanstieg im hohen einstelligen Bereich erwartet. Bisher war Adidas von einem Plus um annähernd zehn Prozent auf 14,6 Milliarden Euro ausgegangen. Im dritten Quartal kletterte der Konzernumsatz den Angaben nach währungsbereinigt um 4 Prozent auf 4,173 Milliarden Euro und von Januar bis September um 8 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn nach Steuern legte um 14 Prozent auf 344 Millionen Euro im Quartal zu und um 22 Prozent auf 798 Millionen Euro im Neunmonatszeitraum. Wegen eines traditionell schwächeren vierten Quartals prognostiziert Adidas für das Gesamtjahr unverändert einen Gewinnanstieg auf 770 bis 785 Millionen Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Deutsche Post bekräftigt die Jahresziele
Frankfurt/Main (dapd). Die Deutsche Post hat ungeachtet eines nur stagnierenden Gewinns im dritten Quartal ihre Prognose für 2012 bekräftigt. „Wir werden unser Jahresziel erreichen“, sagte Vorstandschef Frank Appel am Donnerstag in Frankfurt am Main. Der Post- und Logistikkonzern peilt für dieses Jahr demnach weiter einen Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) zwischen 2,6 und 2,7 Milliarden Euro an. Auch über 2012 hinaus rechnet die Post mit einer Fortsetzung des positiven Ergebnistrends. Im dritten Quartal sank das Ebit im Konzern auf Jahressicht um 6,5 Prozent auf 604 Millionen Euro. Dabei schmälerten im Briefgeschäft die Pleite des Versandhändlers Neckermann und gestiegene Personalkosten durch einen höheren Tarifabschluss in Deutschland den Gewinn, erklärte die Post. Unter dem Strich blieb zwischen Juli und September ein Gewinn von 382 Millionen Euro, der etwa auf Höhe des Vorjahres lag. Dank der starken Position im Expressgeschäft vor allem auf den Wachstumsmärkten Asiens stieg der Umsatz im dritten Quartal im Jahresvergleich um 5,7 Prozent auf 13,8 Milliarden Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
US-Geschäft sorgt für Milliardenverlust bei der Telekom
Bonn (dapd-nrw). Tiefrote Zahlen bei der Deutschen Telekom: Wertberichtigungen im amerikanischen Mobilfunkgeschäft haben Deutschlands größtem Mobilfunkkonzern im dritten Quartal 2012 einen Konzernverlust von 6,9 Milliarden Euro beschert. Im Zuge der geplanten Fusion von T-Mobile USA mit dem Konkurrenten MetroPCS musste der Bonner DAX-Konzern Firmen- und Vermögenswerte in Höhe von 7,4 Milliarden Euro abschreiben, wie er am Donnerstag mitteilte. Konzernchef René Obermann verteidigte dennoch den Zusammenschluss. „Wer jetzt nur auf das tiefrote Konzernergebnis schaut, übersieht, dass unser operatives Geschäft voll auf Kurs ist“, sagte der Manager. Der Konzern habe im vollen Bewusstsein der buchhalterischen Konsequenzen eine zukunftsweisende Entscheidung für sein US-Geschäft getroffen. Der jetzt festgelegte Buchwert spiegele nicht das gestiegene Potenzial der durch den Zusammenschluss schlagkräftiger gewordenen Gesellschaft wieder, hieß es im Konzern. Deutlich weniger spektakulär entwickelte sich das operative Geschäft des Konzerns. Der Telekom-Umsatz lag im dritten Quartal mit 14,7 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Der um Sondereffekte wie die Wertberichtigungen in den USA bereinigte Konzernüberschuss belief sich auf 0,9 Milliarden Euro. Das waren zwar 28,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Doch machen sich hier noch Bilanzeffekte aus dem im vergangenen Jahr gescheiterten Verkauf von T-Mobile USA an AT&T bemerkbar, die 2011 den Gewinn aufblähten. Ohne diese Einflüsse blieb der bereinigte Konzernüberschuss laut Telekom stabil. Ausdrücklich bestätigte der Konzern seine Jahresprognose und bekräftigte auch seine Dividendenaussage. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Lahmes Print-Geschäft verpasst Springer einen Dämpfer
Berlin (dapd). Trotz boomender Geschäfte im Internet hat der Medienkonzern Axel Springer im dritten Quartal unter dem Strich weniger Umsatz und Gewinn gemacht als noch vor einem Jahr. Wegen schwächerer Geschäfte im deutschen und internationalen Print-Markt erlöste das Verlagshaus von Juli bis September 787,3 Millionen Euro und damit 0,7 Prozent weniger als im dritten Quartal 2011, wie Springer am Mittwoch mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank zugleich um 4,4 Prozent auf 150,6 Millionen Euro. Trotz der Delle im abgelaufenen Vierteljahr markierte der operative Gewinn nach Konzernangaben in den ersten drei Quartalen mit 459,3 Millionen Euro aber einen neuen Rekord. Springer sehe sich daher weiterhin auf Kurs für ein Rekordergebnis im laufenden Jahr – trotz eines Marktumfeldes, das sich „in den vergangenen Monaten spürbar eingetrübt“ habe, sagte der Springer-Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner. Entsprechend freundlich nahmen die Investoren die Zahlen auf: Bis gegen 12 Uhr legte die Springer-Aktie gut 3,4 Prozent auf 34,27 Euro zu. Zugleich bestätigte Döpfner erneut die Prognose für das Gesamtjahr. Demnach will Springer den Umsatz im Vergleich zu 2011 im einstelligen Prozentbereich steigern, der operative Gewinn soll leicht zulegen. Probleme mit Print, Wachstum im Web Probleme bereiteten Springer im dritten Quartal vor allem die gedruckten Produkte: Sowohl die Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland als auch die internationalen Print-Titel büßten deutlich an Umsatz ein, beim operativen Gewinn lag das Minus aller drei Sparten auf Jahressicht sogar durchweg weit im zweistelligen Prozentbereich. So sank etwa das Ebitda bei den heimischen Zeitungen um fast ein Fünftel auf 60,1 Millionen Euro. Unverändert gut lief für die Berliner dagegen das Geschäft im Internet. Dort legten die Erlöse um 15,9 Prozent auf 281,1 Millionen Euro zu. Der Konzernbereich Digitale Medien war damit erstmals die nach Umsatz größte Sparte des Verlagskonzerns. Der operative Gewinn aus dem Internet stieg um mehr als ein Drittel auf nun 55,2 Millionen Euro. Zudem machte Springer mehr als 55 Prozent seiner gesamten Werbeerlöse im Quartal mit seinem Web-Angeboten. Weitere Erlöse will der Konzern nun im Internet künftig mit bezahlten Inhalten auf journalistischen Portalen machen: Bis Jahresende soll nach dem Vorbild der „New York Times“ nur noch eine bestimmte Anzahl von Klicks auf der Webseite der „Welt“ kostenlos sein, anschließend müssen Leser für Artikel zahlen. Im kommenden Jahr sollen dann weitere Angebote eine Bezahlschranke erhalten, die aber je nach Titel anders aussehen werde, sagte Döpfner. Probleme bei den Werbeeinnahmen im Web fürchtet der Springer-Vorstandschef dabei nicht – „weil kostenlose Leser weniger wert sind als zahlende Leser“. So seien Anzeigen in bezahlten Zeitungen seit jeher deutlich teurer als Annoncen in Gratis-Blättern, sagte Döpfner. „Wir sind fest davon überzeugt, dass sich diese Erkenntnis auch in der Vermarktung der digitalen Medien durchsetzen wird.“ (Quartalsbilanz Axel Springer: http://url.dapd.de/Km77id ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Experten erwarten mehr außenpolitische Initiativen Obamas
Berlin (dapd). Der wiedergewählte US-Präsident Barack Obama könnte sich aus Expertensicht in seiner zweiten Amtszeit verstärkt der Außenpolitik zuwenden. Davon geht die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung in einer Blitzanalyse zum Wahlausgang in den USA aus. Einerseits seien US-Präsidenten in einer zweiten und letzten Amtszeit entlastet vom Zwang, ihre Wiederwahl innenpolitisch abzusichern, schreiben die Experten der Stiftung. Andererseits schwinde ihr innenpolitischer Einfluss. Die Außenpolitik sei das einzige Feld, auf dem der Präsident eine weitreichende Handlungsfreiheit genieße. Auch rücke der Gedanke ins Zentrum, welche Wertung die Präsidentschaft in den Geschichtsbüchern erfahren werde, etwa durch prestigeträchtige außenpolitische Initiativen. Es wäre daher nicht überraschend, wenn Obama noch einen „großen Wurf“ in der Außenpolitik versuchen würde, urteilt die Adenauer-Stiftung. Denkbar wäre etwa eine Wiederbelebung des Vorstoßes zur Abschaffung aller Nuklearwaffen oder eine neue Friedensinitiative für den Nahen Osten. Mit Blick auf das transatlantische Verhältnis raten die Experten der Bundesregierung zu verdeutlichen, dass die Europäer als „nützliche Partner in sicherheitspolitischen Krisen“ und nicht nur „Konsumenten amerikanischer Sicherheitsgarantien“ seien. Auch sollte Deutschland auf einen Abbau der Handelshemmnisse hinarbeiten. ( Die KAS-Studie unter: http://url.dapd.de/2BncMA ) dapd (Politik/Politik)