Frankfurt/Main (dapd). Unternehmen der Informationstechnologie wachsen in Deutschland offensichtlich auf Kosten der Telekommunikationsunternehmen und suchen händeringend gut ausgebildetes Personal. Nach Analysen, die der Branchenverband Bitkom am Freitag in Frankfurt am Main präsentierte, stellte die hiesige IT-Branche im vergangenen Jahr 18.000 Mitarbeiter mehr und damit insgesamt 866.000 ein. Dabei haben in Soft- und Hardwarefirmen mehr Menschen Arbeit gefunden. Der Telekommunikationssektor verzichtete hingegen auf 3.000 Mitarbeiter. „Vor allem Software-Anbieter und IT-Dienstleister stellen zusätzliche Mitarbeiter ein“, sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf bei der Präsentation der Zahlen in Frankfurt am Main. Kempf leitet mit der Datev in Nürnberg einen Dienstleister, der Steuerberater mit Computersystemen ausstattet. Den Prognosen seines Verbandes zufolge dürften im laufenden Jahr zusätzliche 10.000 Menschen Arbeitsplätze in der IT-Branche finden. Viele Unternehmen rechnen aber offenbar damit, nicht so viele Fachkräfte zu finden, wie sie sich wünschen. Konkret warnte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, René Obermann, vor diesem Engpass. „Es fehlen in fast allen Bereichen Spezialisten, weshalb jedes vierte Unternehmen Aufträge ablehnen muss“, mahnte Obermann, der stellvertretender Bitkom-Präsident ist. In der Branche seien 38.000 Stellen „nicht oder schwer zu besetzen“. Allein bei der Telekom treffe dies auf 600 bis 800 Stellen zu. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Bochumer Opel-Betriebsrat fordert Zusagen für Zeit nach 2016
Bochum (dapd). Der Bochumer Opel-Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel hat eine schnelle Produktionszusage für das von der Schließung bedrohte Werk über das Jahr 2017 hinaus angemahnt. „Wir fordern zeitnah eine Produktionszusage für Opel Bochum für die Zeit nach 2016. Wenn das nicht geschieht, wird es brandgefährlich“, sagte er nach Angaben der zum WAZ-Konzern gehörenden Internetseite „Der Westen“ vom Freitag. Der Opel-Vorstand hatte am Mittwoch erklärt, nach dem Auslaufen des aktuellen Zafira-Modells voraussichtlich 2016 sei keine weitere Produktion in Bochum geplant. Einenkel ist nicht bereit, bis zum geplanten Ende der Verhandlungen zwischen IG Metall, Betriebsrat und Vorstand über die Opel-Sanierung Ende Oktober zu warten. „Soviel Zeit haben wir nicht“, sagte er. Der Opel-Vorstand hatte sich am Mittwoch auch bereit erklärt, im Zuge der Sanierung bis Ende 2016 auf betriebsbedingte Kündigungen in allen deutschen Werken zu verzichten. Im Gegenzug setzte die IG Metall die seit Mai fällige Tariferhöhung für die mehr als 20.000 Opel-Beschäftigten in Deutschland vorerst aus. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Uni Jena bekommt zehn Millionen Euro durch Exzellenzinitiative
Jena/Berlin (dapd-lth). Die Förderung der Universität Jena durch die Exzellenzinitiative hat sich verdoppelt. Bis 2017 erhält die Universität etwa zehn Millionen Euro für die Graduiertenschule für Mikrobielle Kommunikation, wie Kultusminister Christoph Matschie (SPD) am Freitag mitteilte. An der Schule forschen derzeit etwa 150 Doktoranden verschiedener Disziplinen zur Kommunikation von Mikroorganismen. Der Rektor der Friedrich-Schiller-Universität, Klaus Dicke, bezeichnete sie als „Flaggschiff der Doktorandenausbildung“. Die Universität Jena ist die einzige Hochschule in Thüringen, die im Zuge der Exzellenzinitiative bis 2017 gefördert wird. „Das ist ein beeindruckender Impuls für den Wissenschaftsstandort Thüringen“, sagte Matschie zu der Entscheidung. Thüringer Wissenschaftler spielten bei der Erforschung von Mikroorganismen ganz vorne mit, sagte er weiter. Die erneute Förderung zeige das exzellente Niveau der Qualifikation von Doktoranden an der Universität, sagte Dicke. Grund zur Freude gab es auch in Dresden. Die dortige Technische Universität (TU) wurde zur Elite-Universität ernannt. Die TU kann in den nächsten fünf Jahren mit rund 140 Millionen Euro rechnen. Nach Chemnitz sollen in dem Zeitraum 38 Millionen Euro in ein sogenanntes Exzellenzcluster fließen. In Berlin wird es zukünftig zwei Elite-Universitäten geben. Neben der Freien Universität bekommt die Humboldt-Universität den Status. In der zweiten Phase der Exzellenzinitiative von 2012 bis 2017 gehen deutschlandweit 2,7 Milliarden Euro an ausgewählte Hochschulen. Das Geld fließt zum einen an erfolgreiche Neubewerber und zum anderen an Projekte aus der ersten Phase, die verlängert werden. Gefördert werden drei Bereiche: Graduiertenschulen zur Betreuung von Doktoranden, ressortübergreifende Forschungsprojekte (Exzellenzcluster) sowie der Ausbau von Hochschulen zu „Elite-Universitäten“. Finanziert wird die Initiative zu 75 Prozent vom Bund und zu 25 Prozent von den Ländern, in denen die geförderten Hochschulen ihren Standort haben. (Internet: Seite der Schule: http://url.dapd.de/M1EsSg ) dapd (Politik/Politik)
Union verschiebt Parlamentsbeschluss zum Betreuungsgeld
Berlin (dapd). Nach dem Fehlstart des Gesetzentwurfs zum Betreuungsgeld am Freitag im Bundestag verschiebt die Unionsfraktion die Abstimmung über das umstrittene Vorhaben auf September. Der Gesetzentwurf werde in der nächsten Sitzungswoche, der letzten Juniwoche, eingebracht, die Verabschiedung sei erst nach der parlamentarischen Sommerpause geplant, sagte ein Fraktionssprecher am Freitag. Die Unionsfraktion wolle das parlamentarische Verfahren „in aller Gelassenheit“ angehen und sei der festen Überzeugung, das Gesetz nach der Sommerpause zu verabschieden. „Wir lasse uns von Tricks nicht beeindrucken“, sagte er. Die Verschiebung wird nötig, weil der Bundestag am Freitag bei einer Abstimmung vor der ersten Lesung des Betreuungsgeld-Gesetzes zu dünn besetzt und damit nicht beschlussfähig war. Auf Anordnung von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau mussten die Parlamentarier zum „Hammelsprung“ antreten. Laut Bundestag nahmen nur 211 Abgeordnete daran teil, 321 – die Hälfte aller Abgeordneten – wären mindestens nötig gewesen. Pau stellte die Beschlussunfähigkeit fest und beendete die Sitzung. Nach Angaben der SPD fehlten 126 Abgeordnete von Union und FDP. Vor allem die CSU beharrt auf dem auch bei CDU und FDP umstrittenen Betreuungsgeld. Die Koalition wollte das Gesetz noch vor der Sommerpause in trockene Tücher bringen. Es sieht vor, dass für ein- und zweijährige Kinder, die nicht in staatlichen Kitas betreut werden, eine Bargeldleistung von zunächst 100 und ab 2014 150 Euro im Monat bezahlt werden. Die Koalitionsfraktionen warfen den Oppositionsparteien vor, mit unzulässigen und unparlamentarischen Tricksereien die erste Lesung verhindert zu haben. Die SPD sprach von einem „stummen“ Protest gegen Kanzlerin Angela Merkel. dapd (Politik/Politik)
Fernreisen mit TUI werden teurer
Porto Petro (dapd). Deutschlands größter Touristikkonzern TUI nutzt eine höhere Nachfrage nach Fernreisen zu einer moderaten Preiserhöhung. Die Buchungen von TUI-Fernreisen seien gegenüber dem Vorjahr um einen zweistelligen Prozentsatz gestiegen, sagte TUI-Deutschland-Chef Volker Böttcher am Freitag in Porto Petro auf Mallorca. Er kündigte für die nächste Wintersaison im Schnitt zwei Prozent höhere Preise für Urlaube in weit entfernten Regionen an. Besonders stark sollen sich Asien-Urlaube verteuern. TUI-Kunden wollen derzeit seltener nach Griechenland reisen. Die Zahl der Buchungen von Reisen nach Griechenland liege im zweistelligen Prozentbereich unter dem Vorjahresniveau, berichtete Böttcher. Allerdings seien Griechenland-Reisen seit März schon wieder mehr gefragt. Eine aktuelle Zahl der Buchungen nannte er nicht. Die Preise für Urlaubsreisen nach Griechenland wie auch die Nebenkosten seien so attraktiv wie lange nicht, betonte der TUI-Deutschland-Chef. „Rational spricht nichts gegen einen Urlaub in Hellas“, sagte er. Seit Jahresbeginn hat der Reiseveranstalter die Preise für Griechenland-Urlaube nach eigenen Angaben um zehn Prozent gesenkt. Anfang des Jahres hatte die TUI noch 30 Prozent weniger Griechenland-Buchungen verzeichnet. Mit Blick auf die Wahl am Sonntag in Griechenland sagte Böttcher, für den Fall des Austritts des Landes aus dem Euroraum habe TUI verschiedene Szenarien durchgespielt. Einen Notfallplan habe das Unternehmen aber nicht erstellt. Eine Prognose zur Entwicklung in Griechenland sei „hoch spekulativ“. Derzeit spüren auch andere Reiseveranstalter, dass sich die Verbraucher von Griechenland abwenden. Rewe Touristik registriert nach eigenen Angaben aktuell einen Buchungsrückgang bei Griechenland-Reisen von 30 Prozent. Bei Alltours sind es einem Sprecher zufolge 25 Prozent. Nach Angaben von Thomas Cook ist die Zahl der Griechenland-Buchungen gegenüber dem „sehr guten Vorjahr“ deutlich zurückgegangen. Vom Fernreise-Segment abgesehen will TUI die Preise in der kommenden Wintersaison stabil halten. Ansonsten blieben die Reisepreise weitgehend auf Vorjahresniveau, sagte Böttcher. Die Frühbucherpreise für einen Winterurlaub samt Mittelstreckenflug werden im Schnitt um ein Prozent sinken. Der Touristikkonzern will in der Wintersaison zudem durch Einführung einer „Urlaubs-Flatrate für Langzeitreisende“ das Geschäft mit Dauerurlaubern ankurbeln. Wer eine Paketreise von mindestens zwölf Wochen gebucht habe, könne ab dem 85. Tag seinen Urlaub in der Wintersaison in ausgewählten Hotels bis Saisonende kostenlos verlängern, sagte Böttcher. Mit einem neuen Geschäftsfeld für erlebnisorientierten Luxus-Urlaub will TUI außerdem sehr wohlhabende Kunden gewinnen. Die Preise für neun bis zwölf Tage lange Reisen beginnen bei rund 10.000 Euro. Ebenfalls neu ist eine Geld-zurück-Garantie für Ski- und Snowbordeinsteiger, die greift, wenn der Anfängerkurs nicht erfolgreich beendet wird. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
NRW erhält zweite Elite-Uni
Bonn (dapd-nrw). Nordrhein-Westfalen bekommt eine zweite Elite-Universität. Die Universität Köln erhielt den Status am Freitag in der zweiten Phase der Exzellenzinitiative, einem milliardenschweren Programm zur Förderung der Spitzenforschung in Deutschland. Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen behält ihren Titel. Dagegen scheiterte die Ruhr-Universität Bochum mit ihrem Antrag. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat gaben die Entscheidungen in Bonn bekannt. Den Angaben zufolge wurden der RWTH Aachen, der Universität Bielefeld und der Ruhr-Universität Bochum je eine Graduiertenschule bewilligt, der Universität Köln zwei. Zudem als Exzellenzcluster gefördert werden einzelne Projekte der RWTH Aachen, der Ruhr-Uni Bochum, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Universität Köln sowie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums werden den NRW-Unis bis 2017 etwa eine halbe Milliarde Euro zusätzlich zur Verfügung stehen. „Unsere Universitäten haben in der Exzellenzinitiative insgesamt an Ansehen, Anerkennung und Selbstbewusstsein gewonnen“, sagte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD). NRW besitze nicht nur eine große, sondern auch eine leistungsstarke Hochschul- und Forschungslandschaft. Insgesamt gibt es fünf neue Elite-Universitäten. Neben der Kölner Hochschule erhielten auch die Humboldt-Universität Berlin, die Unis in Bremen und Tübingen sowie die Technische Universität Dresden diesen Status. Von den neun bisherigen Elite-Unis verteidigten sechs Hochschulen ihren Titel. Die Universitäten in Göttingen, Freiburg und Karlsruhe verloren den Sonderstatus. Bund und Länder hatten ihr Programm 2005 gestartet, um die Spitzenforschung in Deutschland zu stärken und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu unterstützen. Gefördert werden drei Bereiche: Graduiertenschulen zur Betreuung von Doktoranden, große Forschungsprojekte (Exzellenzcluster) – und der Ausbau von Hochschulen zu Elite-Unis. 142 Millionen Euro pro Jahr werden unter den elf Spitzen-Unis verteilt. Für jede dieser Hochschulen bedeutet das im Schnitt fast 13 Millionen Euro jährlich. Die ausgewählten Graduiertenschulen können mit einer bis 2,5 Millionen Euro pro Jahr rechnen, die Forschungsprojekte mit drei bis acht Millionen jährlich. Die Exzellenzinitiative läuft nach bisheriger Planung 2017 aus. Für den Bund ist es bislang nur erlaubt, Hochschulen zeitlich befristet und auf Projektbasis finanziell zu unterstützen. Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) hat deshalb eine Grundgesetzänderung auf den Weg gebracht. Der Bund soll damit künftig die Möglichkeit bekommen, auch dauerhaft wissenschaftliche Einrichtungen an Hochschulen zu fördern – und nicht wie bisher nur zeitlich begrenzte Projekte. dapd (Politik/Politik)
Bürger werden zur Organspende ermuntert
Berlin (dapd). Bundesbürger werden künftig mehrmals im Leben gefragt, ob sie Organe spenden wollen. Nach dem Bundestag billigte am Freitag auch der Bundesrat die Neuregelung des Transplantationsgesetzes. Nicht nur die Krankenkassen informieren in Zukunft ihre Versicherten über das Thema. Auch bei der Ausgabe von Pass oder Personalausweis werden Organspendeausweise zusammen mit Aufklärungsunterlagen ausgehändigt. Mit dieser sogenannten Entscheidungslösung werden die Bürger aufgefordert, sich zu einer Organspende zu positionieren. Dabei können einzelne Körperteile ausdrücklich ausgenommen werden. Auch gibt es die Möglichkeit, die Organspende grundsätzlich abzulehnen – oder sich nicht zu äußern. Ziel der Neuregelung ist es, die Spendebereitschaft zu fördern. Derzeit warten in Deutschland etwa 12.000 Menschen auf ein Spenderorgan. Nach Erhebungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wären 75 Prozent der über 16-Jährigen bereit, Organe zu spenden. Aber nur 25 Prozent haben diese Bereitschaft auch dokumentiert. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr sagte im Bundesrat: „Viel zu viele Menschen warten viel zu lange und oft auch vergebens.“ Drei Menschen stürben pro Tag, weil Spendeorgane fehlten. „Es gibt keinen gesellschaftlichen Anspruch auf die Organspende“, sagte der FDP-Politiker. Es sei aber „ein Akt der Nächstenliebe“. Die nordrhein-westfälische Bundesratsministerin Angelica Schwall-Düren (SPD) bedauerte, dass auch künftig auf eine verbindliche Äußerung zur Organspende verzichtet wird: „Eine klarere Regelung wäre wünschenswert gewesen.“ Der Bundesratsminister aus Baden-Württemberg, Peter Friedrich (SPD), sagte: „Die Organspende selbst bleibt immer ein freiwilliges Geschenk des Spenders an die Empfänger.“ ( http://www.organspende-info.de/ ) dapd (Politik/Politik)
Fünf neue Elite-Unis in Deutschland
Berlin/Bonn (dapd). Deutschland hat fünf neue Elite-Universitäten. Die Unis in Bremen, Köln und Tübingen, die Humboldt-Universität Berlin und die Technische Universität Dresden erhielten den Status am Freitag in der zweiten Phase der Exzellenzinitiative, einem milliardenschweren Programm zur Förderung der Spitzenforschung in Deutschland. Von den neun bisherigen Elite-Unis verteidigten sechs Hochschulen ihren Titel, darunter die Freie Universität Berlin und die beiden Unis in München. Göttingen, Freiburg und Karlsruhe verloren den Sonderstatus – und damit auch die dazugehörige Finanzspritze aus dem Programm. Insgesamt gibt es nun bundesweit elf Exzellenz-Hochschulen. Auch die Ruhr-Universität Bochum und die Johannes-Gutenberg-Uni Mainz hatten sich um den prestigeträchtigen Titel bemüht. Die beiden Hochschulen gingen aber leer aus. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat gaben die Entscheidungen in Bonn bekannt. Bund und Länder hatten ihr Programm 2005 gestartet, um die Spitzenforschung in Deutschland zu stärken und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu unterstützen. Gefördert werden drei Bereiche: Graduiertenschulen zur Betreuung von Doktoranden, große Forschungsprojekte (Exzellenzcluster) – und der Ausbau von Hochschulen zu Elite-Unis. In der ersten Phase bis 2012 waren 1,9 Milliarden Euro aus dem Programm an die Hochschulen geflossen. In der zweiten Phase bis 2017 bekommen die ausgewählten Unis nun weitere 2,7 Milliarden Euro. 142 Millionen Euro pro Jahr werden unter den elf Spitzen-Unis verteilt. Für jede dieser Hochschulen bedeutet das im Schnitt fast 13 Millionen Euro jährlich. Die ausgewählten Graduiertenschulen können mit einer bis 2,5 Millionen Euro pro Jahr rechnen, die Forschungsprojekte mit drei bis acht Millionen jährlich. Die Exzellenzinitiative läuft nach bisheriger Planung 2017 aus. Für den Bund ist es bislang nur erlaubt, Hochschulen zeitlich befristet und auf Projektbasis finanziell zu unterstützen. Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) hat deshalb eine Grundgesetzänderung auf den Weg gebracht. Der Bund soll damit künftig die Möglichkeit bekommen, auch dauerhaft wissenschaftliche Einrichtungen an Hochschulen zu fördern – und nicht wie bisher nur zeitlich begrenzte Projekte. dapd (Politik/Politik)
Überraschende Wende im Gribkowsky-Prozess
München (dapd). Im Schmiergeldprozess gegen den ehemaligen BayernLB-Manager Gerhard Gribkowsky wird der Angeklagte möglicherweise doch ein Geständnis ablegen. Die Sitzung am Freitag vor dem Landgericht München wurde nach wenigen Minuten überraschenderweise vertagt. Die Verteidigung hatte um eine Unterbrechung gebeten, um mit der Staatsanwaltschaft sprechen zu wollen. Gribkowsky hatte sich seit seiner Verhaftung im Januar 2011 nicht zu den Vorwürfen geäußert. Nun könnte sich dies ändern. Die Verteidigung wollte zwar nicht sagen, um was es in dem Gespräch gehen soll. Oberstaatsanwalt Christoph Rodler sagte jedoch, es könne mit dem weiteren Verhalten des Angeklagten zu tun haben. Eine Gerichtssprecherin vermutet, dass Gribkowsky doch noch aussagen wird. Etwas anderes könne sie sich zu einem solch späten Zeitpunkt im Prozess nicht vorstellen. Nachdem die Verhandlung gut 20 Minuten später begonnen hatte, erklärte der Vorsitzende Richter Peter Noll, Verteidigung und Staatsanwaltschaft hätten ihn am Vortag über das geplante Gespräch informiert. Deswegen sollten die erwarteten Plädoyers nicht gehalten werden. „Der Gesprächsstand ist sehr offen“, sagte Oberstaatsanwalt Rodler. „Ich hänge etwas in der Luft, weil ich nicht genau weiß, um was es geht.“ Er sei aber nicht bereit, sehr lange zu reden. Die Anwälte Gribkowskys dagegen wollen offenbar Zeit gewinnen. Rainer Brüssow sagte: „Die Verteidigung will, dass etwas Druck aus der Verhandlung rauskommt.“ Noll erwiderte, es sei die wichtigste Pflicht zuzuhören. Aber gleichzeitig müsse der Prozess zügig durchgeführt werden. Er beließ es daher bei der weiteren Planung und vertagte die Verhandlung auf kommenden Mittwoch. Bis dahin sei genug Zeit für ein Gespräch, sagte der Richter. In der Sitzung am vergangenen Montag hatte Noll zahlreiche Beweisanträge der Verteidigung abgelehnt und bereits angedeutet, dass die Vorwürfe gegen Gribkowsky ausreichend belegt seien. Der frühere BayernLB-Manager ist wegen Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung angeklagt. Er soll beim Verkauf der Formel-1-Anteile der Bayerischen Landesbank an einen Investor von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone und dessen Familienstiftung 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld erhalten haben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
TUI-Urlauber buchen seltener Griechenland-Reisen
Porto Petro (dapd). Bei Deutschlands führendem Reiseveranstalter TUI werden weiter deutlich weniger Griechenland-Urlaube als im Vorjahr gebucht. Die Zahl der Buchungen von Reisen nach Griechenland liege im zweistelligen Prozentbereich unter dem Niveau des Jahres 2011, sagte TUI-Deutschland-Chef Volker Böttcher am Freitag in Porto Petro auf Mallorca. Seit März sei die Zahl der Griechenland-Buchungen allerdings wieder kontinuierlich angestiegen. Eine konkrete aktuelle Zahl der Buchungen wollte Böttcher aber nicht nennen. „Rational spricht nichts gegen einen Urlaub in Hellas“, sagte er. Die Preise für Urlaubsreisen nach Griechenland wie auch die Nebenkosten seien so attraktiv wie lange nicht. Anfang des Jahres hatte TUI sogar 30 Prozent weniger Griechenland-Buchungen verzeichnet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)