Magdeburg (dapd). In der Dessauer Fördermittelaffäre sind Spenden verdächtiger Unternehmer an die CDU für den Vorsitzenden der Linken-Landtagsfraktion, Wulf Gallert, ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Gallert sagte der Nachrichtenagentur dapd, es müsse ermittelt werden ob es einen Zusammenhang zwischen Spendenzahlungen und Förderungen gab. Zumindest ein skandalöser Vorgang sei aber bereits offenkundig geworden, sagte er: „Es ist bisher unbestritten, dass ein IHK-Mitarbeiter bei Gesprächen über Fördermittel auch um Spenden für die CDU geworben hat. Das ist ein Missbrauch der IHK als öffentlich-rechtliche Körperschaft zugunsten einer Partei.“ Unabhängig davon, ob der Erhalt von Subventionen von Spendenzahlungen abhängig gemacht wurde oder nicht, musste, so Gallert, „doch der Eindruck entstehen, dass man besser an Fördergeld kommt, wenn man spendet.“ dapd (Politik/Politik)
Ärzte verordnen Frauen zu viele Psychopharmaka
Berlin (dapd). Frauen bekommen zwei- bis dreimal mehr Psychopharmaka verschrieben als Männer. Das geht aus dem Arzneimittelreport 2012 der Barmer GEK hervor, der am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Eine solch hohe Verordnungsrate berge ein vermehrtes Risiko, von diesen Medikamenten abhängig zu werden, warnen die Autoren der Studie. Die Untersuchung des Medikamentenkonsums von Frauen ist ein Schwerpunkt der Studie, die vom Gesundheitsexperten Gerd Glaeske für die größte deutsche Ersatzkasse mit fast 9,1 Millionen Versicherten erstellt wurde. Die Verordnung von Tranquilizern, Antidepressiva und Schlafmitteln an Frauen ohne erkennbare therapeutische Indikation erfolge in einer Menge, die auf Dauer zu erheblichen unerwünschten Nebenwirkungen führen kann, betonen die Autoren. Bei Beruhigungs- und Schlafmitteln ist laut Glaeske von rund 1,2 Millionen Abhängigen in Deutschland auszugehen, zwei Drittel davon seien Frauen im höheren Lebensalter. Als eine mögliche Ursache nennt der Bericht, dass Frauen beim Arzt eher als Männer bereit sind, über psychische Belastungen zu sprechen. Allerdings würden auch viele Ärzte nicht korrekt verordnen. Generell bekämen Frauen eher Mittel mit Wirkung auf die Psyche verordnet und Männer Mittel gegen körperliche Störungen, etwa des Herz-Kreislauf-Systems. Die hohe Verschreibungsrate von Beruhigungs- und Schlafmitteln für Frauen ist nur ein Bereich, wo aus Sicht der Barmer GEK Patienten nicht sachgerecht Medikamente verschrieben bekommen. So verordneten viele Zahnärzte zu teure Antibiotika und falsche Schmerzmittel. Zudem sind teure Scheininnovationen, die im Gegensatz zu bisherigen Medikamenten keinen Zusatznutzen aufweisen, der Barmer GEK ein Dorn im Auge. Die Effizienzreserven allein bei der Barmer GEK im Arzneimittelbereich bezifferte Glaeske auf 480 Millionen Euro oder zwölf Prozent. Zwar hat sich nach Aussage des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Barmer GEK, Rolf-Ulrich Schlenker, das Anfang 2011 in Kraft getretene Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes (AMNOG) positiv auf die Ausgabensituation der Kasse ausgewirkt. Allerdings gingen die Ausgaben im ersten Quartal 2013 bereits wieder „bedenklich“ nach oben. Schlenker bezeichnete die hohen Überschüsse der Krankenkassen als „Scheinblüten“. Von den rund 20 Milliarden Euro sei nur die Hälfte Reserve der Kassen, der Rest liegt im Gesundheitsfonds. „Dieses Geld werden wir noch brauchen“, warnte Schlenker mit Blick auf konjunkturelle Risiken und Forderungen aus der Politik, Überschüsse an die Versicherten auszuzahlen. Zugleich forderte Schlenker Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) auf, bei Forderungen der Pharmaindustrie nach vorzeitiger Senkung des bis Ende 2013 laufenden Herstellerabschlags standhaft zu bleiben. Die Barmer GEK warnte ferner, Wünsche der Apotheker nach höheren Honoraren zu erfüllen. ( http://url.dapd.de/gszViX ) dapd (Politik/Politik)
Streit um Kinderpudding beschäftigt das Oberlandesgericht Düsseldorf
Düsseldorf (dapd). Der Bielefelder Lebensmittelkonzern Dr. Oetker hat in einem Eilverfahren vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht ein Verkaufsverbot für Aldis Kinderpudding „Flecki“ beantragt. Das Familienunternehmen warf Deutschlands größtem Discounter in der mündlichen Verhandlung am Dienstag vor, seinen erfolgreichen Kinderpudding „Paula“ kopiert zu haben. Aldi bestritt die Vorwürfe und verwies auf deutlich Unterschiede bei Produkt und Präsentation. Dr. Oetker hatte „Paula“ bereits vor sieben Jahren auf den Markt gebracht und sich das an ein Kuhfell erinnernde charakteristische braun-weiße Muster des Schoko-Vanille-Puddings designrechtlich schützen lassen. In erster Instanz war das Unternehmen bereits mit seinem Antrag gescheitert. Das Landgericht Düsseldorf sah durch das Aldi-Produkt weder die von Dr. Oetker eingetragenen Designrechte verletzt, noch könne von einem Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht die Rede sein. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Gold bringt Deutscher Rohstoff Gruppe Gewinnzuwachs
Heidelberg (dapd). Der Beginn der Goldproduktion in Australien und ein Teilverkauf der in Deutschland nach Öl suchenden Rhein Petroleum haben der Deutschen Rohstoff Gruppe 2011 einen satten Gewinnzuwachs beschert. Der Jahresüberschuss nach Minderheiten betrug 10,85 Millionen Euro nach einem Verlust von fast einer Million im Vorjahr, wie das Unternehmen mit Sitz in Heidelberg am Dienstag mitteilte. Der Umsatz stieg deutlich von 42.000 Euro auf 15,2 Millionen Euro. Die liquiden Mittel und Wertpapiere des Umlaufvermögens betrugen 9,8 Millionen Euro nach 4,9 Millionen Euro im Vorjahr. Die Schwankungen erklären sich mit hohen Vorlaufkosten für die Aufnahme der Förderung von Rohstoffen und den möglichen hohen Gewinnen im Anschluss. Für 2012 rechnet der Vorstand wiederum mit einem positiven Ergebnis. 2013 sollen Umsatz und Ergebnis deutlich über dem Niveau von 2011 liegen. Zudem will das 2006 gegründete Unternehmen dann erstmals eine Dividende ausschütten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Rolls-Royce baut neuen Teststand für Triebwerke in Brandenburg
Dahlewitz (dapd). Der Triebwerkshersteller Rolls-Royce baut seinen Standort im brandenburgischen Dahlewitz aus. Ab 2014 soll die bestehende Testanlage für Triebwerke um einen weiteren Teststand erweitert werden, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rolls-Royce Deutschland, Michael Haidinger, beim symbolischen ersten Spatenstich am Dienstag. Die Investition von 90 Millionen Euro sei die größte, die das Unternehmen in den vergangenen 20 Jahren in der Region getätigt habe. Der britische Konzern Rolls-Royce ist ein führender Anbieter von Antriebssystemen wie Triebwerken und Turbinen. Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben 40.000 Mitarbeiter weltweit, darunter rund 2.200 in Dahlewitz. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Zu wenig Windsäcke und zu kurze Anflugbefeuerung
Frankfurt/Main (dapd). Vier deutsche Regionalflughäfen hat die Pilotenvereinigung Cockpit mit einem Mangelstern gerügt. Es geht um Heringsdorf, Lübeck, Memmingen und Zweibrücken, wie aus der am Dienstag in Frankfurt am Main veröffentlichten Flughafen-Mängelliste 2012 hervorgeht. Insgesamt bewertete sie die deutschen Verkehrsflughäfen aber als sicher. Im einzelnen kritisierte die Vereinigung Cockpit unter anderem, dass in Heringsdorf die Rollbahnen unzureichend mit Signalen ausgestattet sind, dass nur eine verkürzte Anflugbefeuerung installiert und nur ein Windsack aufgestellt ist. In Lübeck, Memmingen und Zweibrücken kann die parallel zur Start- und Landebahn verlaufende Rollbahn nicht vollständig genutzt werden oder fehlt ganz. Daher müssen die Flugzeuge auf der Startbahn bis zum Ende rollen und dann um 180 Grad drehen. Rollbahn-Signale fehlen auch in Memmingen, dem Flugplatz mit den meisten Mängeln. Die Anflugbefeuerung ist auch in Lübeck und Zweibrücken verkürzt. Weitere vier der insgesamt 28 untersuchten deutschen Verkehrsflughäfen stuften die Piloten als komplett mangelfrei ein: Berlin-Schönefeld, Leipzig/Halle, München und Stuttgart. Lobend erwähnten sie in ihrer Untersuchung, dass an den Airports Bremen, Erfurt, Frankfurt-Hahn, Heringsdorf, Lübeck und Köln/Bonn einige der im vergangenen Jahr angemahnten Mängel beseitigt worden seien. Die Kriterien der Bewertung hat Cockpit vom internationalen Pilotenverband Ifalpa übernommen. Sie sind etwas schärfer als die der Zivilluftfahrt-Organisation ICAO. Das Fazit der Pilotenvereinigung in ihrem Bericht für 2012 lautete dennoch: „Die deutschen Flughäfen sind, insgesamt betrachtet, als sicher einzustufen und auf einem guten Weg, ihren Ausrüstungsstand ständig zu verbessern, um auch neuen Anforderungen gerecht zu werden.“ (Mängelliste: http://url.dapd.de/F13jVJ ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Bundesgerichtshof berät Klagen von Lehman-Anlegern gegen Commerzbank
Karlsruhe (dapd). Der Bundesgerichtshof hat am Dienstag eine Verhandlung über Klagen von Lehman-Anlegern begonnen. Dabei gehen die Richter der Frage nach, ob die Commerzbank beim Handel mit Zertifikaten der insolvent gegangenen Investment-Bank Lehman Brothers gegen ihre Beratungspflichten verstoßen hat. Der Vorsitzende Richter Hans-Ulrich Joerges sagte, Voraussetzung einer Pflicht wäre, dass die Bank eine Kommissionsgebühr erhielt. Denn dann dürfe der Kunde davon ausgehen, dass die Vergütung der Bank erfüllt ist. Bei zwei Verfahren äußerte er bereits Zweifel an einer Pflichtverletzung der Bank. Das Gericht zog sich anschließend zu Beratungen zurück und ließ offen, ob es noch am Dienstag zu einer Entscheidung kommen werde. Die fraglichen Beratungsgespräche fanden im Februar 2007 statt, also etwa anderthalb Jahr vor der Pleite der Bank, die zum Auslöser der Finanzkrise wurde. Mit der Insolvenz der Bank wurden die Zertifikate weitgehend wertlos, weswegen vier Geschädigte Schadensersatz von der Commerzbank fordern. Sie argumentieren, der Bank seien Vergütungen in Höhe von 3,5 Prozent der investierten Gelder zugeflossen. Dies habe sie kenntlich machen müssen. In den vorhergehenden Instanzen erhielten sie Recht. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Baustoffindustrie erwartet Auftragsplus
Berlin (dapd). Die deutsche Baustoffindustrie will weiter von der anhaltend guten Auftragslage im Baugewerbe profitieren. Für das laufende Jahr rechnet der Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden (BBS) mit einem Anstieg der Produktion um mindestens zwei Prozent. Im Vorjahr hatte das Wachstum noch 10,9 Prozent betragen. Mit rund 31 Milliarden Euro wuchs der Umsatz der bundesweit rund 6.000 Baustoffbetriebe im Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 14,3 Prozent, wie der Verband am Dienstag in Berlin mitteilte. Die Zahl der Beschäftigten sei um 2,2 Prozent auf 135.000 gestiegen. Die aktuell zu beobachtende Ausweitung des privaten Wohnungsbaus sei „angesichts der jahrelangen Rückgänge im Wohnungsbau längst überfällig“, sagte BBS-Präsident Andreas Kern. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Bundesagentur für Arbeit führt E-Akten ein
Nürnberg (dapd). Die Bundesagentur für Arbeit (BA) stellt noch in diesem Jahr auf elektronische Akten um. Nach einem erfolgreichen Feldversuch in Sachsen-Anhalt und Thüringen werde von Montag (2. Juli) an auch in Berlin-Brandenburg und Sachsen damit begonnen, mit der E-Akte zu arbeiten, sagte eine Sprecherin der BA am Dienstag und bestätigte damit einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“. Mit dem Ende der Papierakten soll von 2017 an jährlich ein dreistelliger Millionenbetrag eingespart werden. Im September werde die E-Akte in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland eingeführt, vom 2. November an dann in Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. „Wir stellen in mehreren Wellen um“, sagte die Sprecherin. Von der Umstellung seien die 176 Arbeitsagenturen betroffen, die sich um die Bezieher von Arbeitslosengeld I kümmern, und die Dienststellen der Familienkasse. Hierzu würden die Papierakten in Scan-Zentren digitalisiert. Angst vor einem Datenverlust hat die Behörde nicht. „Alles wird doppelt abgespeichert“, sagte die Sprecherin. Ob auch in den für die Hartz-IV-Empfänger zuständigen Jobcentern auf die E-Akte umgestellt wird, wie es in dem Zeitungsbericht heißt, konnte die Sprecherin nicht sagen. „Das kann die BA nicht bestätigen“, erklärte sie. Derzeit führen die Arbeitsagenturen den Angaben zufolge 22,2 Millionen Kundenakten, zu denen täglich 260.000 neue Dokumente kommen. Davon werden aber nicht alle eingescannt. „Die Papierakten derjenigen, die sich aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet haben, werden nach einer Frist von fünf Jahren vernichtet“, sagte die Sprecherin. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
(Zusammenfassung 11:43 Uhr) Bundesagentur für Arbeit führt E-Akten ein
Nürnberg (dapd). Die Bundesagentur für Arbeit (BA) stellt noch in diesem Jahr auf elektronische Akten um. Nach einem erfolgreichen Feldversuch in Sachsen-Anhalt und Thüringen werde von Montag (2. Juli) an auch in Berlin-Brandenburg und Sachsen damit begonnen, mit der E-Akte zu arbeiten, sagte eine Sprecherin der BA am Dienstag und bestätigte damit einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“. Mit dem Ende der Papierakten soll von 2017 an jährlich ein dreistelliger Millionenbetrag eingespart werden. Im September werde die E-Akte in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland eingeführt, vom 2. November an dann in Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. „Wir stellen in mehreren Wellen um“, sagte die Sprecherin. Von der Umstellung seien die 176 Arbeitsagenturen betroffen, die sich um die Bezieher von Arbeitslosengeld I kümmern, und die Dienststellen der Familienkasse. Hierzu würden die Papierakten in Scan-Zentren digitalisiert. Angst vor einem Datenverlust hat die Behörde nicht. „Alles wird doppelt abgespeichert“, sagte die Sprecherin. Ob auch in den für die Hartz-IV-Empfänger zuständigen Jobcentern auf die E-Akte umgestellt wird, wie es in dem Zeitungsbericht heißt, konnte die Sprecherin nicht sagen. „Das kann die BA nicht bestätigen“, erklärte sie. Derzeit führen die Arbeitsagenturen den Angaben zufolge 22,2 Millionen Kundenakten, zu denen täglich 260.000 neue Dokumente kommen. Davon werden aber nicht alle eingescannt. „Die Papierakten derjenigen, die sich aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet haben, werden nach einer Frist von fünf Jahren vernichtet“, sagte die Sprecherin. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)