TÜV-Studie warnt vor überlasteten Lkw-Fahrern

TÜV-Studie warnt vor überlasteten Lkw-Fahrern Köln (dapd). Die Mehrheit der Speditionsunternehmen in Deutschland klagt über einen Mangel an qualifizierten Lkw-Fahrern. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Studie des TÜV Rheinland hervor. Demnach fehlen in 75 Prozent der Firmen ein bis drei Fahrer, bei jedem vierten Logistikbetrieb sind es mehr als fünf. Der TÜV warnte vor Gefahren durch überarbeitete und gestresste Fahrer im Straßenverkehr. „Wenn die Situation weiter eskaliert, und es spricht vieles dafür, steht auch die Verkehrssicherheit auf dem Spiel“, sagte der TÜV-Rheinland-Vorstand für Mobilität, Jürgen Brauckmann. Laut Studie herrscht in neun von zehn Firmen eine eher starke bis starke Fluktuation des Personals. Als Hauptgründe für die schlechte Lage wurden unattraktive Arbeitsbedingungen, hohe Führerscheinkosten und ein schlechtes Image des Berufs genannt. Der TÜV verwies auf eine hohe psychische und körperliche Belastung in dem Job. Für die Studie wurden bundesweit 250 kleinere, mittlere und große Betriebe befragt. Nach TÜV-Angaben ist die Studie repräsentativ. Der TÜV forderte von der Politik tiefgreifende Maßnahmen. „Man sollte nicht hoffen, dass ausländische Speditionen oder aber Lang-Lkw hier eine spürbare Entlastung im Fahrerbedarf bringen“, sagte TÜV-Vorstand Brauckmann. Er schlug Zuschüsse für Betriebe vor, die den Fahrernachwuchs aktiv fördern. Mehr als 80 Prozent der Befragten schätzten die aktuelle Nachwuchssituation als eher schlecht bis schlecht ein. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

China und USA befeuern den VW-Absatz

China und USA befeuern den VW-Absatz Wolfsburg (dapd). Der Autokonzern Volkswagen hat mit kräftigen Absatzsteigerungen in den USA und China die Krise in Europa ausgebügelt: Die weltweiten Verkäufe im ersten Halbjahr stiegen um rund neun Prozent auf den Rekordwert von 4,45 Millionen Stück. Im Monat Juni betrug das Wachstum sogar elf Prozent, wie Europas größter Autobauer am Freitag in Wolfsburg mitteilte. „Das ist bei weitem aber kein Anlass zur Euphorie. Denn das wirtschaftliche Umfeld vor allem in Westeuropa bleibt angespannt und schwierig“, sagte Vertriebsvorstand Christian Klingler über die Auslieferungszahlen. In Westeuropa ohne Deutschland fiel der Absatz im Halbjahr um fast sechs Prozent auf 1,01 Millionen Fahrzeuge. In Osteuropa wurden mit 322.900 über 27 Prozent mehr Fahrzeuge an Kunden übergeben. Im Heimatmarkt Deutschland erreichten die Marken des Konzerns ein Plus von 4,4 Prozent. Der größte Einzelmarkt China lieferte erneut ein solides Wachstum von 17,5 Prozent auf 1,3 Millionen Einheiten. In den USA legte der Konzern über 30 Prozent zu auf 275.200 Autos. Südamerika meldete ein Plus von 3 Prozent auf 469.500 Fahrzeuge. Bei den Marken meldete VW mit 10 Prozent auf 2,79 Millionen Stück überdurchschnittliches Wachstum. Noch besser lief es für Audi mit einem Plus von über zwölf Prozent auf 733.000 Stück. Die spanische Problemtochter Seat dagegen verlor über zwölf Prozent auf nur noch 163.000 Autos. Skoda und Nutzfahrzeuge wuchsen unterdurchschnittlich. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Elektronische Lohnsteuerkarte kommt

Elektronische Lohnsteuerkarte kommt Schwerin/Berlin (dapd). Nach zweimaliger Verschiebung ist der Start der elektronischen Lohnsteuerkarte nun für den Jahresbeginn 2013 vorgesehen. Die „Elektronischen LohnSteuerAbzugsMerkmale“ (ELStAM) sollen ab 1. Januar schrittweise im Bundesgebiet eingeführt werden, sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums Mecklenburg-Vorpommern auf Anfrage. Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums sind mehr als 40 Millionen Arbeitnehmer und mehr als zwei Millionen Arbeitgeber von der Umstellung betroffen. ELStAM werde das Lohnsteuerabzugsverfahren für alle Beteiligten vereinfachen, teilte das Ministerium mit. Derzeit werde für die bundesweite Einführung ein Konzept für Arbeitgeber, Softwarehersteller und die Finanzverwaltung erarbeitet. Mit Hilfe des elektronischen Verfahrens sollen Bürokratie abgebaut und viele Behördengänge überflüssig gemacht werden. Arbeitgeber können die Lohnsteuerabzugsmerkmale wie die Steuerklasse oder Freibeträge künftig papierlos aus einer Datenbank beziehen. Das Handwerk erwartet durch ELStAM „spürbare bürokratische Erleichterungen für die Betriebe“. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) werde Betriebe und Arbeitnehmer gemeinsam mit den Finanzverwaltungen von Bund und Ländern rechtzeitig über das neue Verfahren informieren, kündigte ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke an. Er begrüßte, dass für 2013 auch das alte Lohnsteuermeldeverfahren noch zugelassen sei. So könne es gelingen, den Übergang „erfolgreich zu organisieren und die notwendige Akzeptanz dafür bei den mittelständischen Unternehmen und ihren Mitarbeitern zu schaffen“, sagte Schwannecke. ELStAM sollte ursprünglich bereits Anfang 2012 starten. Die Einführung wurde wegen technischer Probleme aber zunächst auf das zweite Quartal 2012 und dann auf 2013 verschoben. Lohnsteuerkarten in Papierform wurden 2010 zum letzten Mal ausgegeben. dapd (Politik/Politik)

EU-Kommission ermittelt gegen Autozulieferer Behr

EU-Kommission ermittelt gegen Autozulieferer Behr Stuttgart (dapd). Der Stuttgarter Klimatisierungsspezialist Behr steht im Verdacht illegaler Preisabsprachen mit anderen Herstellern. Im Mai habe die EU-Kommission wegen des Verdachts wettbewerbsbeschränkender Verhaltensweisen bei thermischen Systemen für Autos eine Nachprüfung in der Firma gemacht, teilte der Autozulieferer am Freitag mit. Damit bestätigte das Unternehmen einen Bericht der „Stuttgarter Nachrichten“. Gleichzeitig verzögert sich dadurch die Übernahme der Mehrheit an Behr durch den Stuttgarter Kolbenhersteller Mahle. Dem Bericht zufolge beziehen sich die Vorwürfe auf die Jahre 2002 bis 2009, in denen sich Behr bei Aufträgen für Klimageräte für deutsche Oberklassehersteller mit dem französischen Wettbewerber Valeo und dem japanischen Unternehmen Denso abgesprochen haben soll. Bei illegalen Preisabsprachen drohen Unternehmen dem Blatt zufolge Strafzahlungen von bis zu zehn Prozent ihres Jahresumsatzes. Gemessen am Jahr 2011 müsste Behr somit im schlimmsten Fall mit 370 Millionen Euro Strafe rechnen. Nach Informationen der „Stuttgarter Nachrichten“ soll der französische Valeo-Konzern bereits die Kronzeugenregelung genutzt haben, um möglicherweise sogar ganz um eine Strafe herumzukommen. Der Vorsitzende der Behr-Geschäftsführung, Peter Grunow, sagte, Behr nehme den Vorgang „sehr ernst“. Deshalb werde das Unternehmen mit den Ermittlungsbehörden in vollem Umfang kooperieren. Mahle muss dagegen bei seinen Übernahmeplänen einen Gang zurückschalten. Der Zulieferer ist bereits mit mehr als 37 Prozent an Behr beteiligt und hält eine Option, den Anteil Anfang 2013 auf 51 Prozent aufzustocken. Durch das kartellrechtliche Ermittlungsverfahren verzögere sich dies jedoch. „Wir haben nach wie vor Interesse, die Mehrheit an Behr zu übernehmen, jedoch erst nach vollumfänglicher Klärung der Vorgänge und Regelung der möglichen Folgen“, sagte der Mahle-Vorstandsvorsitzende Heinz Junker. Die Autozulieferer beschäftigen zusammen mehr als 60.000 Mitarbeiter und streben mittelfristig einen Jahresumsatz von zehn Milliarden Euro an. Damit würden sie unter die Top 5 der deutschen Autozulieferer rücken. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

CDU fällt auf gefälschte Twitter-Accounts rein

CDU fällt auf gefälschte Twitter-Accounts rein Berlin (dapd). Die Bundes-CDU ist offenbar über Monate hinweg Tausenden gefälschten Twitter-Zugängen auf den Leim gegangen. Es seien „eindeutig“ eine Reihe von sogenannten Fake-Accounts identifiziert worden, hieß es am Freitag auf dapd-Anfrage aus der CDU-Zentrale in Berlin. Diese hatten Ende April zu einem rasanten Follower-Anstieg um rund 5.000 auf gut 25.000 geführt. Sie wurden inzwischen vom Onlinedienst auf Bitten der CDU aber wieder gelöscht. Zuvor war über einen bewussten Zukäufe von solchen gefälschten Accounts durch die Christdemokraten spekuliert worden, die bei ihrem Onlineauftritt hinter der SPD lagen. Die CDU hat solche Vorwürfe aber stets zurückgewiesen. dapd (Politik/Politik)

Stracke wurde offenbar zum Opfer der Opel-Absatzschwäche

Stracke wurde offenbar zum Opfer der Opel-Absatzschwäche Rüsselsheim/Berlin (dapd-lth). Der überraschend abgetretene Opel-Vorstandsvorsitzende Karl-Friedrich Stracke ist offenbar Opfer immer schwächerer Absatzzahlen geworden. Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung schrumpften die Opel-Verkäufe im ersten Halbjahr 2012 um rund acht Prozent. Noch schlimmer ist die Lage im deutschen Heimatmarkt, wo Opel bis Ende Juni mehr als neun Prozent verlor. Am 2. August legt die amerikanische Opel-Mutter General Motors (GM) die Zahlen für das erste Halbjahr vor. In den ersten drei Monaten betrug der Verlust bei Opel 256 Millionen Dollar (knapp 210 Millionen Euro). Auch angesichts der Verkaufsschwäche habe GM nicht mehr daran geglaubt, mit Stracke an der Spitze des Unternehmens die Wende zu schaffen, berichtete das Blatt weiter. Stracke war am Donnerstag überraschend nach nur 15 Monaten im Amt zurückgetreten. Für ihn übernimmt vorläufig GM-Strategiechef Steve Girsky das Ruder, der auch den Opel-Aufsichtsrat leitet. Als aussichtsreicher Kandidat für den Chefposten gelte Opel-Strategievorstand Thomas Sedran, berichteten mehrere Medien übereinstimmend. Ein Opel-Sprecher erkläre am Freitag nur, der Aufsichtsrat werde „möglichst schnell einberufen“. Unterdessen versucht der ums Überleben kämpfende Hersteller, mit Rabattaktionen die Verkäufe anzukurbeln, damit die Auslastung der Fabriken nicht weiter fällt. So bietet der Hersteller unter der Überschrift „Darauf fährt ganz Deutschland ab“ im Internet Rabatte von mehr als 3.000 Euro auf die Modelle Corsa, Meriva und Astra. Einzelne Händler offerieren noch kräftigere Nachlasse. Ein großer Betrieb in Hamburg etwa bietet einen Corsa im Listenwert von 16.000 Euro 5.000 Euro billiger an. Vor allem die beiden wichtigsten Opel-Modelle Corsa und Astra finden immer weniger Kunden: In Deutschland fiel der Absatz des Corsa und des Astra um je 16 Prozent. Fast der einziger Lichtblick ist der praktisch verdoppelte Absatz des Vans Zafira. Ausgerechnet das Werk Bochum, das den Zafira baut, will Opel aber 2017 schließen. Deutschland macht etwa ein Viertel des gesamten Opel-Absatzes aus. Opel ist zu den Rabatten gezwungen, um die Fabrikauslastung einigermaßen zu gewährleisten. Trotzdem steht etwa das Hauptwerk Rüsselsheim immer wieder freitags still. Auch im Corsa-Werk Eisenach ruht oft die Arbeit. Nach seinem Rücktritt werde Stracke künftig auf ein Angebot des Konzernchefs Dan Akerson hin Sonderaufgaben für GM übernehmen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Gründe für den Wechsel an der Spitze nannte Opel nicht. Stracke hatte zuletzt einen Sanierungsplan vorgelegt, der den Mitarbeitern bis 2016 ihre Jobs garantiert, aber 2017 das Ende des Werks in Bochum vorsieht. Über diesen Plan verhandelte Stracke mit Betriebsrat und IG Metall. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Hoffnung und neue Zukunftsangst bei Opel

Hoffnung und neue Zukunftsangst bei Opel Bochum/Rüsselsheim (dapd-lth). Betriebsrat und Gewerkschaften haben den Rücktritt des Opel-Vorstandsvorsitzenden Karl-Friedrich Stracke überwiegend mit Erleichterung aufgenommen. „Wir nehmen die Entscheidung von General Motors zum personellen Umbau positiv zur Kenntnis“, sagte am Freitag der Erste Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber. Die Personalentscheidung des Mutterkonzerns aus Detroit bietet nach Ansicht der Gewerkschaft auch die Chance zu einem Neuanfang. Jetzt müsse der GM „entschlossen und zielstrebig daran gehen, an der Zukunft von Opel zu arbeiten“, sagte Huber. Ähnliche Hoffnungen brachte der Betriebsratsvorsitzende des vom Aus bedrohten Bochumer Opel-Werks, Rainer Einenkel, zum Ausdruck. Entscheidend für die Beschäftigten sei nun, „dass der dringend notwendige Wachstumskurs umgesetzt“ werde und keine Kahlschlagpolitik“ erfolge, erklärte Einenkel. Um die Arbeitsplätze und das Überleben der Marke zu sichern, forderte er vom GM-Management eine „Öffnung der außereuropäischen Märkte“ für die Marke Opel. Am Vortag hatte der Frankfurter IG-Metall-Bezirksleiter Armin Schild noch Strackes gute Zusammenarbeit mit der Belegschaft betont und sein Bedauern über die Entscheidung zum Ausdruck gebracht. In die Hoffnung der Arbeitnehmervertreter auf neue Perspektiven mischt sich allerdings große Sorge vor einem erneuten Aufflammen der Debatte um vorzeitige Werksschließungen. Aus Gewerkschaftssicht sei „nur ein Zukunftskonzept tragfähig, dass keine Schließung von Standorten vorsieht“, sagte IG-Metall-Chef Huber. „Es geht um nicht weniger als die Zukunft von Opel insgesamt.“ Eine neuerliche Diskussion über Werkschließungen würde „Belegschaften und Autokunden weiter verunsichern“, warnte auch der Bochumer Betriebsratschef Einenkel. Solche Schritte hätten einen „nicht reparablen Imageschaden“ für die Marke und weitere Absatzeinbrüche zur Folge. „Wir werden darauf achten, dass bestehende Zusagen und Verträge eingehalten werden“, sagte Einenkel mit Blick auf die von Ex-Vorstandschef Stracke in Aussicht gestellte Bestandsgarantie. Der vom Aufsichtsrat Ende Juni abgesegnete Sanierungsplan sah eine Beschäftigungsgarantie für die insgesamt 20.800 Mitarbeiter bis 2016 vor. Danach galt das Aus für das Werk Bochum mit rund 3.000 Mitarbeitern als beschlossene Sache. Diese Sichtweise will der dortige Betriebsrat nicht gelten lassen. Der Standort im Ruhrgebiet sei „nachweisbar das produktivste, effektivste und flexibelste Werk in Europa“, sagte Einenkel. Die Belegschaft brauche „endlich eine Perspektive über 2016 hinaus“. Rückendeckung erhielten die Arbeitnehmervertreter aus der Politik. „GM verzockt gerade das Vertrauen seiner Mitarbeiter, der Verbraucher und das Vertrauen der Politik“, sagte der stellvertretende hessische Ministerpräsident Jörg-Uwe Hahn (FDP) dem „Handelsblatt“ (Onlineausgabe). Im hessischen Rüsselsheim befinden sich die Unternehmenszentrale und das Stammwerk der Marke mit dem Blitz, wo bis 2015 noch das Volumenmodell Astra produziert wird. Er erhoffe sich nun „ein Ende der Zick-Zack-Taktik für Opel“, sagte Hahn. Auch der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) forderte Kontinuität in der Unternehmenspolitik ein. Beck sagte in Mainz, er gehe davon aus, „dass die mit Stracke ausgehandelten Grundlinien für die Opel-Modellpalette und die offensive Strategie des Autobauers beibehalten“ würden. Die Politik werde darauf achten, dass die Opel-Standorte „nicht gegeneinander ausgespielt werden“, kündigte der Ministerpräsident an. Zugleich bot Beck auch der künftigen Opel-Spitze ein weiterhin „konstruktives Miteinander“ an. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Verfassungsbeschwerde wegen Todessturz von der Gorch Fock

Verfassungsbeschwerde wegen Todessturz von der Gorch Fock Geilenkirchen (dapd). Der Tod der Kadettin Jenny B. auf dem Marine-Segelschulschiff „Gorch Fock“ bekommt ein weiteres juristisches Nachspiel. Die Eltern der 2008 vor Norderney in die Nordsee gestürzten Soldatin wollen vor das Bundesverfassungsgericht ziehen. „Wir versprechen uns davon endlich eine Ermittlung, die ordentlich und sorgfältig ist“, sagte der Vater, Uwe B., am Freitag der Nachrichtenagentur dapd. Die damals 18-jährige Jenny B. war bei einer Ausbildungsfahrt auf der Bark in der Nacht zum 4. September 2008 vor Norderney in die Nordsee gestürzt und ertrunken. Die genauen Todesumstände sind bis heute ungeklärt. Der Tod seiner Tochter müsse unter Berücksichtigung aller Fakten und Einvernahme aller Zeugen aufgeklärt werden, sagte der Vater. Die Anwaltskanzlei der Eltern bestätigte, dass die Verfassungsbeschwerde eingereicht worden sei. „Das Dokument ist persönlich in Karlsruhe abgegeben worden“, sagte eine Mitarbeiterin der Rechtsanwaltskanzlei Rainer Dietz in Aachen auf dapd-Anfrage. Das Bundesverfassungsgericht konnte am Freitag den Eingang der Beschwerdeschrift zunächst nicht bestätigen. Die Post werde noch gesichtet, sagte eine Gerichtssprecherin der dapd. Mit einer offiziellen Eingangsbestätigung sei nicht vor Montag zu rechnen. Auch über das weitere Verfahren konnte sie keine Angaben machen. Medienberichten zufolge soll das Dokument mehr als 100 Seiten umfassen. Die Eltern von Jenny B. waren bislang in allen Instanzen mit ihren Anzeigen und Klagen gescheitert. Zuletzt hatte das Oberlandesgericht (OLG) Schleswig ein Klageerzwingungsverfahren der Eltern abgewiesen. Sie hatten gefordert, erneut strafrechtlicher Ermittlungen gegen den damaligen Kommandanten und den Bordarzt des Dreimasters einzuleiten. Die Karlsruher Richter sollen nun prüfen, ob das Urteil der OLG Schleswig dem Rechtsstaatsprinzip entspricht oder die Grundrechte der Kläger unverhältnismäßig einschränkt wurden. Die „Gorch Fock“ war in den vergangenen Jahren immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Nachdem am 7. November 2010 eine weitere Kadettin nach dem Sturz aus der Takelage des Segelschulschiffs starb, wurde die Ausbildung auf der „Gorch Fock“ unterbrochen. Bei der Untersuchung bescheinigte der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Helmut Königshaus, dass es auf dem Schiff zu „Führungsdefiziten und Sicherheitslücken“ gekommen sei. Derzeit liegt das Schiff zur umfangreichen Reparatur in einer Werft in Elsfleth bei Bremen. Der Ausbildungsbetrieb an Bord soll nach Angaben der Marine noch in diesem Jahr wieder aufgenommen werden. Der Dreimaster war 2011 aus dem Betrieb genommen worden. (Aktenzeichen des letzen Urteils: Schleswig-Holsteinisches Oberlandesgericht, Aktenzeichen 1 Ws 183/12 (97/12) und 1 Ws 203/12 (113/12) dapd (Politik/Politik)

Betriebsrat und Gewerkschaft hoffen auf Wende bei Opel

Betriebsrat und Gewerkschaft hoffen auf Wende bei Opel Bochum (dapd-nrw). Nach dem Rücktritt von Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke gibt es in Nordrhein-Westfalen Forderungen nach einer Strategiewende des angeschlagenen Autoherstellers. „Wir brauchen dringend eine Öffnung der außereuropäischen Märkte und eine neue Modelloffensive“, sagte am Freitag der Betriebsratsvorsitzende des 2017 von Schließung bedrohten Bochumer Opel-Werks, Rainer Einenkel. Eine erneute Diskussion über Werkschließungen würde Belegschaften und Autokunden weiter verunsichern und hätte nachweisbar einen nicht reparablen Imageschaden für die Marke Opel zur Folge, warnte Einenkel. Entscheidend für die Beschäftigten des Autoherstellers sei nun, dass der „dringend notwendige Wachstumskurs“ umgesetzt werde und „keine Kahlschlagpolitik“ erfolge. Die Bochumer Werksleitung äußerte sich zu Strackes Rücktritt und den möglichen Folgen für die Zukunft des Werks zurückhaltend. „Wir müssen die weiteren Verhandlungen abwarten und wollen nicht über Spekulationen reden“, sagte Opel-Sprecher Alexander Bazio. Die IG Metall in NRW betonte, auch unter einem neuen Vorstand blieben Sicherheit und Perspektiven für alle Standorte und Arbeitsplätze oberstes Ziel. Die mit dem Vorstand ausgehandelten Verträge hätten weiter Gültigkeit, sagte Gewerkschaftssprecher Wolfgang Nettelstroth. Die IG Metall erwarte vom Vorstand, die Marke Opel weiterzuentwickeln. Der mit Stracke verhandelte Sanierungsplan sieht eine Beschäftigungsgarantie für die bundesweit rund 20.800 Opelaner bis 2016 vor. Für Stracke, der am Donnerstag zurückgetreten war, übernimmt vorläufig GM-Strategiechef Steve Girsky das Ruder, der auch den Opel-Aufsichtsrat leitet. Als aussichtsreicher Kandidat für den Chefposten gelte Opel-Strategievorstand Thomas Sedran, berichteten mehrere Medien übereinstimmend. Weiteren Berichten zufolge litt Opel in Deutschland zuletzt unter einem dramatisch Absatzrückgang. Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung unter Berufung auf Firmenkreise schrumpften die Verkäufe im ersten Halbjahr um rund acht Prozent. Am 2. August legt die amerikanische Opel-Mutter General Motors (GM) die Zahlen für das erste Halbjahr vor. Angesichts der Verkaufsschwäche habe GM nicht mehr daran geglaubt, mit Stracke an der Spitze des Unternehmens die Wende zu schaffen, meldete das Blatt weiter. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

VW-Konzern legt im ersten Halbjahr kräftig zu

VW-Konzern legt im ersten Halbjahr kräftig zu Wolfsburg (dapd). Der Autokonzern Volkswagen hat trotz der Absatzkrise in Europa seine weltweiten Verkäufe im ersten Halbjahr um rund neun Prozent auf den Rekordwert von 4,45 Millionen Stück gesteigert. Im Monat Juni betrug das Wachstum sogar elf Prozent, wie Europas größter Autobauer am Freitag in Wolfsburg mitteilte. „Das ist bei weitem aber kein Anlass zur Euphorie. Denn das wirtschaftliche Umfeld vor allem in Westeuropa bleibt angespannt und schwierig“, sagte Vertriebsvorstand Christian Klingler über die Auslieferungszahlen. In Westeuropa ohne Deutschland fiel der Absatz im Halbjahr um fast sechs Prozent auf 1,01 Millionen Fahrzeuge. In Osteuropa wurden mit 322.900 über 27 Prozent mehr Fahrzeuge an Kunden übergeben. Im Heimatmarkt Deutschland erreichten die Marken des Konzerns ein Plus von 4,4 Prozent. Der größte Einzelmarkt China lieferte erneut solides Wachstum von 17,5 Prozent auf 1,3 Millionen Einheiten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)