Linke kritisiert Rentenpläne der Regierung

Linke kritisiert Rentenpläne der Regierung Berlin (dapd). Die Linke hat die Pläne von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) zur Bekämpfung der Altersarmut vehement kritisiert. Bereits vor einem Jahr habe die Ministerin mit dem Thema identische Schlagzeilen produziert, sagte Linke-Bundesgeschäftsführer Matthias Höhn am Montag in Berlin. „Es ist erschreckend und es macht auch wütend, dass in diesem langen Zeitraum nichts geschehen ist“, sagte er. Dabei sei allen Verantwortlichen klar gewesen, auf welch dramatische Situation viele Rentner zusteuerten. Die von der Ministerin vorgeschlagene Zuschussrente sei keine hinreichende Lösung, fuhr Höhn fort, da sie an nicht erfüllbare Bedingungen geknüpft sei. So könne, wer heute schon kaum über die Runden komme, keine private Vorsorge treffen. Zudem sei es unglaubwürdig, zuerst per Gesetz das Rentenniveau zu senken, um sich dann über die Probleme zu klagen. Die Linke fordere Mindestlöhne, um der Altersarmut vorzubeugen, sagte Höhn. Nichts sei wichtiger als die Rente armutsfest zu machen, betonte Höhn im Anschluss an die erste Sitzung des Parteivorstands nach der Sommerpause. Die Gefahr der Altersarmut müsse mit allen Mitteln bekämpft werden. Deshalb solle die Regierung auf die Absenkung des Beitragssatzes zur Rentenversicherung verzichten. Der Milliardenüberschuss aus der Rentenkasse solle außerdem Anlass sein, die Rente mit 67 zumindest auszusetzen. dapd (Politik/Politik)

Ärzte planen Urabstimmung zu Streiks

Ärzte planen Urabstimmung zu Streiks Berlin (dapd). Die Ärzte wollen bis Mittwoch kommender Woche (12.9) in einer Urabstimmung über mögliche Warnstreiks und Praxisschließungen entscheiden. Gleichzeitig planen die Mediziner, Montag mit „ersten harten Maßnahmen“ zu beginnen, die jedoch „zunächst nur die Krankenkassen betreffen werden“, teilte der NAV-Virchow-Bund am Montag in Berlin mit. Die Warnstreiks und Praxisschließungen könnten noch im September beginnen, hieß es weiter. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung verhandeln seit Wochen über die Honorare der rund 150.000 niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten für das kommende Jahr. Am Freitag hatte der Erweiterte Bewertungsausschuss mit einem Schlichterspruch entschieden, die Zuweisungen um 270 Millionen Euro zu erhöhen. Die Ärzte zeigten sich unzufrieden mit dem Ergebnis und wollten vor dem Landessozialgericht Berlin-Brandenburg Klage einreichen. Zudem brachen sie am Montag alle weiteren Verhandlungen mit den Kassen im Bewertungsausschuss überraschend ab. dapd (Politik/Politik)

Breite Kritik an Plänen zur Bekämpfung der Altersarmut

Breite Kritik an Plänen zur Bekämpfung der Altersarmut Berlin (dapd). Mit ihren Plänen für eine Zuschussrente für Geringverdiener steht Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) auf verlorenem Posten. Trotz eines geplanten Gesprächs der Ministerin mit Kritikern aus den eigenen Reihen am Mittwoch bekräftigten deren Wortführer ihre grundsätzlichen Bedenken. Insbesondere die Junge Gruppe von CDU und CSU im Bundestag befürchtet zusätzliche Belastungen für die jüngere Generation. Die FDP bekräftigte ihre Kritik an dem Konzept ebenfalls und auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte sich zurückhaltend. Die Zuschussrente soll verhindern, dass Geringverdiener, die lange gearbeitet und privat vorgesorgt haben, im Ruhestand auf Grundsicherung angewiesen sind. Wer die Bedingungen erfüllt, kann künftig auf eine Rente von maximal 850 Euro hoffen. Junge Abgeordnete von CDU und CSU kritisieren vor allem, dass dies auch aus Beitragsmitteln finanziert werden soll. Es bestehe die Gefahr, dass für die jüngere Generation „noch größere Belastungen entstehen“, sagte JU-Chef Philipp Mißfelder am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Es müsse deshalb darüber geredet werden, „was das alles kosten soll und wer das am Ende auch bezahlen soll“. Mißfelder brachte als Alternative eine steuerfinanzierte Grundrente ins Gespräch. Ähnlich äußerte sich der CDU-Sozialpolitiker Jens Spahn. „Wir sollten so ehrlich sein und über den Systemwechsel zu einer steuerfinanzierten Grundrente für alle diskutieren“, sagte er der „Berliner Zeitung“. Auch mit der Zuschussrente sei für junge Leute nicht mehr viel von der Rente zu erwarten. Treffen von der Leyens mit Kritikern am Mittwoch Am Mittwoch will sich von der Leyen mit Vertretern der Jungen Gruppe von CDU und CSU im Bundestag treffen, um Bedenken auszuräumen. Viele Niedriglohnempfänger ohne zusätzliche Altersvorsorge seien „Kandidaten für die Grundsicherung“, mahnte die Ministerin zuvor in einem Schreiben an die Abgeordneten, das der Nachrichtenagentur dapd vorliegt. Es müssten schnell Anreize für kleine und mittlere Einkommen zur künftigen Altersabsicherung gesetzt werden. Berechnungen des Arbeitsministeriums zufolge müssten Arbeitnehmer 2.500 Euro brutto im Monat verdienen und 35 Jahre Vollzeit arbeiten, um wenigstens eine Rente in Höhe des Grundsicherungsbetrags von 688 Euro zu erhalten. Hintergrund für das steigende Altersarmutsrisiko ist die Rentenreform, nach der das Rentenniveau bis 2030 von derzeit 51 Prozent auf 43 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns vor Steuern sinkt. Regierungssprecher Steffen Seibert ließ am Montag offen, ob die Kanzlerin die Zuschussrente als geeignetes Konzept im Kampf gegen die Altersarmut erachtet. „Es ist ganz richtig, dass die Arbeits- und Sozialministerin den Blick auf das Problem der Altersarmut wirft“, sagte er. Dieses Thema müsse sehr umfassend betrachtet werden. Nun müsse aber darüber geredet werden, ob die angedachte Zuschussrente von der Leyens „diese systematische Antwort sein kann“. Die FDP lehnte die Rentenpläne entschieden ab. Es müsse zwingend einen Zusammenhang zwischen bezahlten Beiträgen und den erwarteten Rentenzahlungen geben, sagte FDP-Generalsekretär Patrick Döring in Berlin. „Wir sollten sehr vorsichtig sein, das Vertrauen in das System nicht dadurch zu untergraben, indem wir innerhalb des Systems neue Umverteilungsmechanismen erfinden“, sagte er und kritisierte „die mediale Inszenierung der Frau Bundesarbeitsministerin.“ Von der Leyen will an Absenkung des Rentenniveaus festhalten Nach Angaben von SPD-Fraktionsvize Elke Ferner erwägen die Sozialdemokraten eine Beibehaltung des derzeitigen Rentenniveaus. Dies habe aber auch eine schnellere Anhebung der Rentenbeiträge zur Folge, räumte Ferner in der „Saarbrücker Zeitung“ ein. Die Linke bezeichnete es als unglaubwürdig, zuerst per Gesetz das Rentenniveau auf 43 Prozent zu senken, um sich dann über die Probleme zu beklagen. Die Linke fordere dagegen Mindestlöhne, um der Altersarmut vorzubeugen, sagte Bundesgeschäftsführer Matthias Höhn. Ein Sprecher des Arbeitsministeriums betonte am Montag, dass von der Leyen an der Senkung des Rentenniveaus grundsätzlich festhalten wolle. Dies zurückzudrehen, würde zulasten der jungen Generation gehen. Vielmehr müsse privat Vorsorge geleistet werden. Ähnlich wie die Junge Gruppe von CDU und CSU wandten sich auch die Grünen gegen eine Finanzierung aus Beitragssätzen. „Wenn Frau von der Leyen wirklich etwas gegen Altersarmut machen möchte, dann muss sie eine steuerfinanzierten Garantierente für langjährig Versicherte einführen“, sagte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Renate Künast. Zugleich forderte sie die Einführung eines Mindestlohns. dapd (Politik/Politik)

FDP lehnt Rentenpläne der Arbeitsministerin weiter ab

FDP lehnt Rentenpläne der Arbeitsministerin weiter ab Berlin (dapd). Die FDP bekräftigt ihr Nein zu den Plänen von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), eine Zuschussrente gegen Altersarmut einzuführen. „Eine Umverteilung innerhalb des gesetzlichen Rentenversicherungssystems unter den Beitragszahlern kann für uns Liberale nicht infrage kommen“, sagte FDP-Generalsekretär Patrick Döring am Montag nach einer Präsidiumssitzung seiner Partei in Berlin. Es müsse zwingend einen Zusammenhang zwischen bezahlten Beiträgen und den erwarteten Rentenzahlungen geben. Das Vertrauen in das System sollte nicht dadurch untergraben werden, innerhalb des Systems neue Umverteilungsmechanismen zu erfinden, sagte Döring und fügte hinzu: „Das gilt auch für die mediale Inszenierung der Frau Bundesarbeitsministerin.“ Die FDP plädiere dafür, darüber nachzudenken, wie man zusätzliche Altersvorsorge belohnen könne, „ohne dass man gleichzeitig die Ansprüche aus der Grundsicherung im Alter verliert“. dapd (Politik/Politik)

Generalprobe für das Superwahljahr

Generalprobe für das Superwahljahr Abensberg (dapd-bay). Am Ende gab es dann doch noch einen dicken Applaus für die Kanzlerin: für ihre Ankündigung, im nächsten Jahr die Schwesterpartei CSU im Landtagswahlkampf zu unterstützen – „damit wir einen tollen Erfolg hier in Bayern feiern und damit Horst Seehofer Ministerpräsident bleiben kann.“ Ein Jahr vor dem Superwahljahr mit Bundes- und Landtagswahlen lieferten sich am Montag auf dem Gillamoos-Volksfest im niederbayerischen Abensberg Spitzenvertreter der großen Parteien einen Schlagabtausch geliefert. Bei mildem Spätsommerwetter tummelten sich mehrere Tausend Menschen auf dem Festareal. Das größte Interesse fand die Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die gut 3.000 Zuhörer anlockte. In den benachbarten Bierzelten sprachen zeitgleich für die SPD deren designierter Spitzenkandidat Christina Ude und für die Grünen Bundestagsfraktionschef Jürgen Trittin. Die FDP bot Schleswig-Holsteins Fraktionschef Wolfgang Kubicki als Redner auf und bei den Freien Wählern (FW) sprach Landeschef Hubert Aiwanger. Rolling Stones für Merkel Merkel nutzte ihre Volksfest-Rede für ein Europa-Plädoyer. Die Kanzlerin sagte ernst: „Die Älteren hier im Raum, die erinnern sich noch daran, wie das war im Krieg“. Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass Deutschland davon nun so lange verschont worden sei. Merkel fügte hinzu: „Das wäre ohne Europa nicht möglich gewesen.“ Auch jetzt müssten die Europäer „zusammenhalten, weil wir alleine gar nichts ausrichten werden“. Deshalb hätten Partner in einer schwierigen Lage „unsere Solidarität verdient“. Niederbayerns CSU-Chef Manfred Weber hatte bereits vor der Rede der Kanzlerin von einem Signal gesprochen, dass diese Linie auch in Bayern „bierzelttauglich“ sei. Und tatsächlich sangen danach viele Besucher im Hofbräuzelt das Lied „Angie“ von den Rolling Stones für die Kanzlerin mit – und Merkel zeigte ein munteres Lächeln. Ude greift Union an Im Gegensatz zu Merkel, die die Atmosphäre auf dem Gillamoos von einem ersten Auftritt vor zehn Jahren schon kennt, war SPD-Redner Ude zum ersten Mal in Abensberg zu Gast. Er nutzte seine Gillamoos-Premiere für eine Generalabrechnung mit der CSU und der schwarz-gelben Koalition in Bayern. Bayerische Zeitungsleser würden derzeit allmorgendlich bei der Frühstückslektüre darüber informiert, „wie grottenschlecht Bayern regiert wird“, spottete Ude vor mehr als eineinhalbtausend Zuhörern im Jungbräuzelt. Vor allem in der Debatte um die Eurorettung und Griechenlands Zukunft ging Ude auf Angriff. Die Union und insbesondere CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt spielten auf der „Klaviatur von Ressentiments und Vorurteilen“. Dass Merkel persönlich zum Bierzeltauftritt nach Niederbayern gereist sei, wertete Ude als „sonderpädagogische Maßnahme für ungezogene Generalsekretäre, die eine Wirtshausschlägerei nicht von internationaler Finanzpolitik unterscheiden können.“ Auch FDP-Zugpferd Wolfgang Kubicki genoss den Volksfesttermin sichtlich: Gut gelaunt berichtete der Fraktionschef im Kieler Landtag, dass er am Vorabend zum ersten Mal in seinem Leben drei Maß bayerisches „Leichtbier“ getrunken habe und dann am Morgen schon um sechs Uhr von Kirchenglocken aus den Federn gerissen worden sei. Für den politischen Gegner hatte Kubicki bei seiner Gillamoos-Premiere weniger nette Worte übrig: Den Grünen warf er vor, die Menschen mit Vorschriften bevormunden zu wollen. An den Sozialdemokraten kritisierte er einen ständigen Ruf nach neuen Steuern. Über die Piraten sagte er: „Wie kann man auf die Idee kommen, eine Partei so zu nennen? Ich meine, wenn das so weiter geht, kommt die nächste neue Gruppierung mit dem Namen ‚Die Terroristen‘.“ Der mögliche Grünen-Spitzenkandidat Jürgen Trittin kam mit zwei Grundbotschaften nach Abensberg: „Die schlechteste Bundesregierung seit Jahrzehnten“ müsse 2013 abgelöst werden. Und auch in Bayern werde es Zeit, das Ende der CSU-Regierung einzuläuten. Sonst werde Ministerpräsident Seehofer eines Tages durch Bayern laufen wie der ewig regierende kubanische Machthaber Fidel Castro: im Trainingsanzug. „Wer will das schon sehen?“, fragte Trittin zum Vergnügen seiner rund 200 Zuhörer. Aiwanger spottet über „Schirmlinge“ FW-Chef Aiwanger nutzte den Auftritt auf dem Gillamoos, um sein Profil als Euro-Skeptiker zu schärfen. Die Vertreter der anderen Parteien verspottete er als „Schirmlinge“ wegen ihres Eintretens für die Euro-Rettungsschirme. „Egal ob Schwarz, Rot, Gelb oder Grün: Die könnten ein Gruppenfoto machen und drüberschreiben ‚Wir sind die Schirmlinge'“, sagte Aiwanger. Die Rede des FW-Vorsitzenden hatte rund 900 Menschen in den vollbesetzten Weißbierstadel gelockt. „Es war eine wunderbare Stimmung“, sagte Aiwanger im Anschluss. Die Kundgebung auf dem Gillamoos mache Hoffnung für das Wahljahr 2013: „Es haben schließlich viele CSUler bei uns zugehört.“ dapd (Politik/Politik)

Renten-Streit: Piraten fordern bedingungsloses Grundeinkommen

Renten-Streit: Piraten fordern bedingungsloses Grundeinkommen Berlin (dapd). Die Piratenpartei plädiert im Streit über die zukünftige Rentenpolitik für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Das Eingeständnis der Bundesregierung, dass die soziale Sicherung der zukünftigen Generationen nicht gewährleistet sei, zeige schon jetzt „die Schieflage, in der sich der Sozialstaat befindet“, sagte Parteichef Bernd Schlömer der Nachrichtenagentur dapd am Montag in Berlin. Das sei eine „für das Gemeinwesen bedrohliche Entwicklung“. „Ich fordere die Bundesregierung insofern auf, endlich einmal neue Wege zu beschreiten, statt auf ein System zu setzen, das nicht sanierungsfähig ist“, sagte er. Im Modell des bedingungslosen Grundeinkommens ist vorgesehen, allen Bürgern unabhängig von Alter und Einkommen die gleiche Höhe an Sozialleistungen auszuzahlen. dapd (Politik/Politik)

Holzindustrie profitiert von Binnennachfrage

Holzindustrie profitiert von Binnennachfrage Stuttgart (dapd). Die heimischen Konsumenten stützen die Holzindustrie in Deutschland. „Aufgrund des nach wie vor intakten Inlandsmarktes rechnen wir für das zweite Halbjahr – wenn überhaupt – nur mit einem leicht abgeschwächten Konjunkturverlauf“, sagte der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie, Johannes Schwörer, am Montag in Stuttgart. Für das Gesamtjahr erwartet er einen Umsatzanstieg von rund einem Prozent. Bereits im ersten Halbjahr wurden die Erlöse durch die Nachfrage in Deutschland gestützt. Zwischen Januar und Juni stiegen die Umsätze um 2,8 Prozent auf 16,5 Milliarden Euro. Das Holzgewerbe ohne die Möbelindustrie steigerte die Umsätze um 1,2 Prozent. Das sei ausschließlich auf die positive Binnennachfrage zurückzuführen, sagte Schwörer. Im Ausland dagegen verzeichnete die Branche einen Rückgang um fünf Prozent. Hauptgrund war laut Schwörer die schwache Nachfrage in den südeuropäischen Ländern. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um 2.700 auf 155.000. „Damit wurde ein jahrelanger Trend gestoppt“, sagte Schwörer. Die Branche stelle wieder ein. Bei der Preisentwicklung des Rohstoffs Holz gebe es derzeit zwar eine Stagnation. „Mittelfristig rechnen wir wieder mit weiteren Preissteigerungen“, sagte Schwörer. Ein Grund dafür sei die zunehmende Nutzung von Holz als Energiequelle. Schon in wenigen Jahren werde ebenso viel Holz verheizt wie verarbeitet. „Das ist aus unserer Sicht nicht richtig“, kritisierte Schwörer. Er forderte deshalb eine Abschaffung der Subventionen für Biomasseheizungen. „Welcher Nutzung Holz zugeführt wird, sollte der Markt regeln“, sagte er. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Mediziner setzen Honorarverhandlungen aus

Mediziner setzen Honorarverhandlungen aus Berlin (dapd). Mit einem sofortigen Verhandlungsstopp wollen die niedergelassenen Ärzte im Streit über ihre zukünftigen Honorare den Druck auf die Krankenkassen erhöhen. Das Vertrauen zu den Kassen sei durch ihr Taktieren bei den Verhandlungen der vergangenen Tage erschüttert, sagte ein Sprecher der Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) am Montag in Berlin. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt seien die Verhandlungen im Bewertungsausschuss geplatzt. Jetzt sollten zunächst die Vorstände der KBV und des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ihr Verständnis einer gemeinsamen Selbstverwaltung klären. Der stellvertretende GKV-Vorsitzende Johann-Magnus von Stackelberg sagte, „im Interesse einer störungsfreien Versorgung der Patienten und eines guten Miteinanders in der gemeinsamen Selbstverwaltung“ stünden die Kassen für ein solches Gespräch zur Verfügung. Die „teilweise inakzeptablen Äußerungen einiger Ärzte-Funktionäre“ dürften den Blick auf die zu lösenden Sachfragen nicht verstellen, fügte er hinzu. KBV und GKV verhandeln seit Wochen über die Honorare der rund 150.000 niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten für das kommende Jahr. Am Freitag hatte der Erweiterte Bewertungsausschuss mit einem Schlichterspruch entschieden, die Zuweisungen um 270 Millionen Euro zu erhöhen. Je Arzt bedeutet das ein Plus von etwa 1.800 Euro im Jahr. Die Ärzte hatten jedoch 3,5 Milliarden Euro mehr gefordert und wollten am Montag vor dem Landessozialgericht Berlin-Brandenburg Klage gegen die Entscheidung einreichen. Damit ist der Beschluss zunächst nicht rechtskräftig. Verschiedene Ärzteverbände drohten zudem mit Protestaktionen, etwa Praxisschließungen. Die Kassen wollten bei den Verhandlungen ursprünglich eine Honorarkürzung um 2,2 Milliarden Euro erreichen. Dennoch zeigten sie sich zufrieden mit dem Schlichterspruch. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) will die Verhandlungen derweil auf etwaige Verfahrensfehler überprüfen. Dabei spiele das Ergebnis der Verhandlungen jedoch ausdrücklich keine Rolle, betonte sein Sprecher am Montag. Es werde lediglich kontrolliert, ob alle „rechtlichen und formalen“ Richtlinien eingehalten worden seien. Das Aushandeln der Vergütungshöhe sei Sache der Selbstverwaltung von Kassen und Ärzten. Die beschlossene Honorarerhöhung resultierte aus einer Steigerung des sogenannten Orientierungswertes, also dem Preis der von der Ärzteschaft erbrachten Leistungen. Am Montag sollte noch über die Höhe der sogenannten Morbiditätsrate verhandelt werden. Sie gibt die Krankheitshäufigkeit der Bevölkerung an und entscheidet über die Menge an Leistungen, die die Kassenärzte abrechnen dürfen. Diese Verhandlungen wurden jetzt jedoch ausgesetzt. dapd (Politik/Politik)

Opel beginnt mit Kurzarbeit

Opel beginnt mit Kurzarbeit Rüsselsheim (dapd). Beim kriselnden Autohersteller Opel hat die geplante Kurzarbeit begonnen. Betroffen waren am Montag das Stammwerk Rüsselsheim sowie das Motoren- und Komponentenwerk in Kaiserslautern, wie eine Firmensprecherin in Rüsselsheim sagte. Die Maßnahme gilt für rund die Hälfte der 13.800 Mitarbeiter in Rüsselsheim sowie weitere 2.300 Beschäftigte in Kaiserslautern. Zunächst wird an zwei Tagen pro Woche kurz gearbeitet. An beiden Standorten sowie im thüringischen Eisenach, wo rund 1.600 Mitarbeiter vor allen den Corsa bauen, soll zudem die ganze letzte Septemberwoche für Kurzarbeit genutzt werden. Opel hatte wegen des sinkenden Autoabsatzes in Europa für Rüsselsheim und Kaiserslautern bis zum Jahresende an 20 Tagen Kurzarbeit angekündigt. In Eisenach sollen es zehn Tage sein. Opel verliert seit Jahren Marktanteile und fährt horrende Verluste ein. Allein im ersten Halbjahr summierte sich das Minus auf 500 Millionen Euro. Der Absatz in Europa brach im selben Zeitraum im Jahresvergleich um 15 Prozent ein. Alle Sanierungsversuche inklusive des Abbaus Tausender Stellen blieben bisher ohne Erfolg. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Trittin fordert Ehegattensplitting auch für Homo-Paare

Trittin fordert Ehegattensplitting auch für Homo-Paare Abensberg (dapd-bay). Der Grünen-Fraktionschef im Bundestag, Jürgen Trittin, hat eine steuerliche Gleichbehandlung von gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften gefordert. „Es kann nicht sein, dass das Ehegattensplitting nur gilt, wenn Heteros zusammmenleben“, kritisierte Trittin am Montag beim politischen Schlagabtausch auf dem Gillamoos-Volkfest in Abensberg. „Wenn dafür schon 16 Milliarden Euro Steuergelder pro Jahr verwendet werden, muss das Gesetz für alle gelten“, ergänzte er. Er könne sich vorstellen, das Ehegattensplitting um vier Milliarden Euro abzuschmelzen. Es reichten ja vielleicht auch zwölf Milliarden aus, sagte Trittin. Das gesparte Geld könne dann in Kindertagesstätten oder in mehr Geld für Erzieher investiert werden. dapd (Politik/Politik)