Demografischer Wandel belastet den Osten

Demografischer Wandel belastet den Osten Berlin (dapd). Auch 22 Jahre nach der Wiedervereinigung gibt es in Ost- und Westdeutschland nach Einschätzung der Bundesregierung noch keine angeglichenen Verhältnisse. Laut dem von Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) am Mittwoch in Berlin vorgestellten Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit ist „noch ein Stück Weg zu gehen, um die wirtschaftlichen Unterschiede in Deutschland entlang der ehemaligen Trennungslinie zu überbrücken“. Vor allem der demografische Wandel belastet die neuen Bundesländer. Fortschritte gab es dagegen auf dem Arbeitsmarkt. In dem vom Bundeskabinett verabschiedeten Bericht heißt es, der Aufbau der Infrastruktur sei in den neuen Ländern „weit vorangeschritten“, die Wirtschaft „deutlich gewachsen“ und die Arbeitslosigkeit auf den „bislang niedrigsten Wert“ gesunken. „Der Bericht belegt, dass der Angleichungsprozess voranschreitet und das Zusammenwachsen von Ost und West in vielen Bereichen positiv verläuft“, sagte Friedrich. Allerdings bremse die alternde Gesellschaft die Entwicklung in den neuen Ländern aus. „Die demografische Entwicklung hat stärker als in den alten Ländern ihre Spuren hinterlassen“, sagte Friedrich. „Wir brauchen daher unter anderen Antworten auf den drohenden Fachkräftemangel“, betonte der Minister. „Wir haben hier in den 1990er Jahren in den neuen Bundesländern eine Halbierung der Geburtenrate erlebt.“ Dies bleibe nicht ohne Einfluss auf die Angleichungsprozesse, räumte er ein. Neben der wirtschaftlichen Angleichung bleibe auch die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts sowie die Aufarbeitung des SED-Unrechts eine „wichtige Aufgabe“, erklärt die Bundesregierung in dem Bericht. dapd (Politik/Politik)

Kein Beweis für V-Mann-Tätigkeit von NSU-Unterstützer Wohlleben

Kein Beweis für V-Mann-Tätigkeit von NSU-Unterstützer Wohlleben Berlin (dapd). Für eine Beschäftigung des mutmaßlichen NSU-Unterstützers Ralf Wohlleben als V-Mann einer deutschen Sicherheitsbehörde gibt es bisher keinen Beleg. Das Ministerium gehe „weiter davon aus, dass es keine V-Leute im Kreis der NSU-Beschuldigten gibt“, sagte ein Sprecher von Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) am Mittwoch in Berlin. Er fügte hinzu, dies gelte zumindest für das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und das Bundeskriminalamt (BKA). Auch die Bundesanwaltschaft hat nach dapd-Informationen noch keine Beweise dafür, dass Wohlleben Vertrauensperson der Sicherheitsdienste war. Friedrich hatte am Dienstag von entsprechenden Hinweisen aus der Bundesanwaltschaft auf einen V-Mann im Unterstützerkreis des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) berichtet. In Sicherheitskreisen war davon die Rede, dabei könnte es sich um den mutmaßlichen Waffenlieferanten der Terrorgruppe und ehemaligen NPD-Kader Ralf Wohlleben gehandelt haben. Nach dapd-Informationen ist aber auch eine Namensverwechslung denkbar. So taucht angeblich auch eine Frau mit demselben Nachnamen in den Ermittlungsakten auf. Wohlleben dementiert Auch Wohlleben selbst bestreitet, als V-Mann einer Sicherheitsbehörde Informationen aus der NPD geliefert zu haben. „Namens meines Mandanten dementiere ich die Vorwürfe, dass er als V-Mann tätig gewesen sein soll“, teilte seine Anwältin Nicole Schneiders auf Anfrage der Berliner „tageszeitung“ mit. Schneiders selbst war um die Jahrtausendwende in Jena Mitglied im selben NPD-Kreisverband wie Wohlleben. Wohlleben sitzt seit November 2011 in Untersuchungshaft. Er soll der Terrorgruppe NSU unter anderem bei der Beschaffung der Pistole geholfen haben, mit der die Neonazis zwischen September 2000 und April 2006 neun Einwanderer ermordeten. Insgesamt werden den im vergangenen Jahr aufgeflogen Terroristen zehn Morde zur Last gelegt. Der Hinweis auf die mögliche frühere V-Mann-Tätigkeit Wohllebens geht nach Informationen des „Spiegels“ auf einen Bundesanwalt zurück. Vor seinem Wechsel nach Karlsruhe habe der Jurist den Angaben zufolge als Unterabteilungsleiter im Bundesinnenministerium gearbeitet, wo er unter anderem für das 2003 gescheiterte erste NPD-Verbotsverfahren zuständig gewesen sei. Er meine sich erinnern zu können, so berichtete er den ermittelnden Karlsruher Kollegen, den Namen Wohlleben damals im Zusammenhang mit V-Leuten gesehen oder gehört zu haben, die seinerzeit innerhalb NPD aktiv gewesen sein sollen. „Potenzial für eine Staatsaffäre“ Minister Friedrich ordnete eine umfassende Prüfung des Falls an. So sollen „alle relevanten Akten aus dem damaligen NPD-Verbotsverfahren“ gesichtet und „die mit dem Verfahren betrauten Mitarbeiter“ befragt werden, hieß es. Der NSU-Untersuchungsausschuss dringt auf weitere Aufklärung. Bis zum (heutigen) Mittwochnachmittag sollte das Innenministerium dem Ausschuss einen Zwischenbericht über den Stand der Klärung des tatsächlichen Sachverhaltes geben, hieß es in einer Mitteilung. Die Obfrau der Linke im Ausschuss, Petra Pau, sprach von „einem schlimmen Verdacht“, der das „Potenzial für eine Staatsaffäre“ habe. Es müsse schleunigst geklärt werden, ob sich dieser Verdacht bestätige. Auch im Parlamentarischen Kontrollgremium soll der Fall untersucht werden. „Die FDP hat eine Sondersitzung des für die Geheimdienstkontrolle zuständigen Parlamentarischen Kontrollgremiums für möglichst Anfang der kommenden Woche beantragt“, sagte der Obmann der Liberalen im Untersuchungsausschuss, Hartfrid Wolff. Haftbedingungen für Neonazi Wohlleben verschärft Unterdessen wurde bekannt, dass die Haftbedingungen für Wohlleben verschärft wurden. Wegen der „Umgehung der Postkontrolle“ durch Wohlleben müsse künftig „jeder Kontakt mit Mitgefangenen im Einzelfall genehmigt werden“, sagte der Sprecher der Bundesanwaltschaft, Marcus Köhler, auf dapd-Anfrage in Karlsruhe. Zuvor hatte die Online-Ausgabe der „Thüringer Allgemeinen“ über eine Haftverschärfung für den mutmaßlichen Helfer der rechtsextremen Zwickauer Terrorzelle berichtet. Wohllebens Zelle in der Justizvollzugsanstalt Tonna (Thüringen) sei am 7. September von Beamten des Bundeskriminalamtes (BKA) durchsucht worden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Sicherheitskreise. Hintergrund sei der Verdacht der illegalen Kontaktaufnahme in die rechtsradikale Szene. Hinweise darauf hätten sich aus der Telefonüberwachung von Neonazis durch das Landeskriminalamt Thüringen ergeben. Das Thüringer Landeskriminalamt (TLKA) stellte derweil klar, dass es Wohlleben nicht als V-Mann beschäftigt hatte. „Nach derzeitigem Kenntnisstand hatte das TLKA unter den 13 Beschuldigten keine V-Person oder zu diesen informelle Kontakte. Dies schließt den Beschuldigten Ralf W. ein“, hieß es in einer Erklärung der Behörde. dapd (Politik/Politik)

LTE-Ausbau stockt offenbar weiter

LTE-Ausbau stockt offenbar weiter Berlin (dapd). LTE soll schnelles Internet auch auf dem Land ermöglichen, doch der Ausbau des neuen Mobilfunkstandards stockt offenbar weiter. Deutsche Telekom, Vodafone und O2 müssten inzwischen bei der Bundesnetzagentur bis zu 22 Wochen auf die Bearbeitung der Anträge warten, sagte der Präsident des Branchenverbandes Bitkom, Dieter Kempf, am Mittwoch in Berlin. Dieser Zustand sei „untragbar“. Die Bundesnetzagentur hatte bereits im August Probleme eingeräumt. Die IT-Branche wird seitdem immer unruhiger. Offensive Beschwerden häufen sich. Jüngst bemängelte etwa ein anderer Verband, der VATM, mit Blick auf den Stau von 10.000 Einzelanträgen, die Behörde führe „die Breitbandstrategie der Bundesregierung ad absurdum“. Bitkom-Präsident Kempf mahnte nun: „Es kann doch nicht sein, dass der Aufbau einer Infrastruktur nur deshalb gebremst wird, weil die erforderlichen Genehmigungen nicht erteilt werden, weil dafür das Personal fehlt.“ Kempf fügte hinzu, es wäre möglicherweise besser gewesen, die Bundesnetzagentur hätte sich der Anträge erst gar nicht angenommen. „Da der Antragsstau absehbar war, hätte die Behörde über eine Privatisierung dieser Aufgaben nachdenken können“, sagte Kempf. Die Bonner Einrichtung hätte sich „in diesem Fall auf die Rolle der Aufsichtseinrichtung zurückziehen“ können. Bei der Bundesnetzagentur war am Mittwoch zunächst niemand für eine Reaktion zu erreichen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Ford plant Stellenabbau in Europa

Ford plant Stellenabbau in Europa Detroit (dapd). Der US-Autobauer Ford will sein defizitäres Europa-Geschäft neu organisieren und dabei auch mehrere hundert Stellen abbauen. Die betroffenen Angestellten in Deutschland, Großbritannien und anderen Ländern sollen eine Abfindung erhalten, wie das Unternehmen mit Sitz in Dearborn im US-Staat Michigan am Dienstag (Ortszeit) mitteilte. Es sei damit zu rechnen, dass etliche hundert Mitarbeiter freiwillig gingen, genaue Zahlen werde es aber frühestens in einigen Monaten geben. Von den Kürzungen seien auch befristete Arbeitsverhältnisse und einige ausgegliederte Dienstleistungen betroffen, hieß es weiter. Ford rechnet im Europageschäft laut einem im Sommer vorgestellten Finanzbericht angesichts „des zerbröckelnden Umfeldes“ im laufenden Jahr mit einem Verlust von mehr als einer Milliarde US-Dollar (etwa 773 Millionen Euro). Schon im zweiten Quartal musste der Konzern Einbußen von 404 Millionen Dollar (312,4 Millionen Euro) hinnehmen. Vor allem die europäische Finanzkrise hat dem Automobilsektor schwer zugesetzt. Der Absatz in der EU fiel in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um sieben Prozent. Zudem machen Ford auch die günstigeren Importe aus Südkorea zu schaffen, nachdem Europa seine Einfuhrzölle für koreanische Fahrzeuge im vergangenen Jahr gesenkt hatte. Zusätzlich zum geplanten Abfindungsprogramm denkt Ford als weitere Kostenbremse über Werksschließungen nach. So hat das Unternehmen unlängst erklärt, dass die Schließungen, Neuverhandlungen von Tarifverträgen sowie tausendfachen Entlassungen in Nordamerika auch als Modell für Europa dienen könnten. Dabei hatte Ford erst Anfang September angekündigt, mit 15 neuen Modellen innerhalb der nächsten fünf Jahre neue Marktanteile in Europa gewinnen zu wollen. Gleichwohl sei Ford auf dem Kontinent nicht so profitabel aufgestellt, weil der Konzern stark auf kleinere, weniger gewinnträchtige Autos setze, sagte Finanzvorstand Bob Shanks. Zudem wies er die Analysten darauf hin, dass die Umstrukturierungen noch Zeit in Anspruch nehmen würden. „Die Erholung Europas wird kein Phänomen sein, das sich in zwei Quartalen abspielen wird“, sagte Shanks. © 2012 AP. All rights reserved (Wirtschaft/Wirtschaft)

Schlechte Nachrichten aus Südeuropa schicken DAX auf Talfahrt

Schlechte Nachrichten aus Südeuropa schicken DAX auf Talfahrt Frankfurt/Main (dapd). Streiks in Griechenland und Demonstrationen in Spanien haben am Mittwoch an der Frankfurter Börse zum schwächsten Handelstag seit acht Wochen geführt. Der Leitindex DAX verlor 2,0 Prozent auf 7.277 Punkte. Der MDAX gab 1,9 Prozent nach und fiel auf 10.950 Punkte und somit unter die Marke von 11.000 Zählern. Der TecDAX büßte 1,6 Prozent auf 803 Punkte ein. Auch der Eurokurs ging auf Talfahrt. Der Wechselkurs der Gemeinschaftswährung rutschte zwischenzeitlich unter der Marke von 1,2850 Dollar, erholte sich nach Handelsschluss aber wieder auf 1,2860 Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,2845 Dollar festgesetzt. Auch die Kurse an der New Yorker Wall Street drehten angesichts der Vorgaben aus Europa ins Minus, allerdings fielen die Abschläge vergleichsweise milde aus: Der Dow-Jones-Index verlor 0,2 Prozent auf 13.430 Punkte. Der Nasdaq-Composite rutschte 0,8 Prozent ins Minus und pendelte bei 3.092 Zählern. Die DAX-Werte lagen bis auf drei Ausnahmen im Minus, vor allem die Bankwerte verloren. Die Aktien der Deutschen Bank verloren 6,5 Prozent auf 30,67 Euro. Dahinter folgten Commerzbank mit einem Minus von 5,7 Prozent auf 1,42 Euro. Volkswagen verloren 3,8 Prozent auf 146,40 Euro. 2,2 Prozent im Plus bei 56,54 Euro lagen dagegen Fresenius Medical Care. Merck gewannen 0,6 Prozent auf 95,03 Euro. Fresenius SE legten 0,4 Prozent auf 89,48 Euro zu. Im MDAX lagen die Aktien von TAG-Immobilien mit 0,6 Prozent im Plus. Sie gingen mit 8,22 Euro aus dem Handel. Schlusslicht waren die Papiere der Aareal Bank, die 5,9 Prozent auf 15,83 Euro verloren. Im TecDAX waren Solarworld mit einem Plus von 10,4 Prozent auf 1,49 Euro der Spitzenreiter. Am Ende der Liste rangierten Kontron mit einem Minus von 6,7 Prozent auf 3,45 Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Weidmann verteidigt sich gegen Nein-Sager-Image

Weidmann verteidigt sich gegen Nein-Sager-Image Frankfurt/Main (dapd). Bundesbankpräsident Jens Weidmann wehrt sich gegen sein Image als bloßer Blockierer von Lösungsmöglichkeiten für die Eurokrise. „Ich bin nicht der Ansicht, dass ich einfach nur Nein zu allem sage“, erklärte Weidmann am Mittwoch in Frankfurt am Main nach einem Treffen mit dem italienischen Wirtschafts- und Finanzminister Vittorio Grilli. Die europäischen Währungshüter hätten in der Krise eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen, an denen auch die Bundesbank mitgewirkt habe, sagte Weidmann. Zuvor hatte sich der Bundesbankchef wegen seiner konsequenten Ablehnung von Staatsanleihenkäufen durch die Europäische Zentralbank (EZB) Kritik aus der Politik zugezogen. Am Vortag hatte sich auch EZB-Präsident Mario Draghi bei einem Vortrag in Berlin gegen Neinsager gewandt. Weidmann lobte, dass das italienische Defizit vergleichsweise niedrig sei und das Land über produktive Unternehmen verfüge. Damit stehe es besser da als so manch anderer. „Italien ist ein grundsätzlich gesundes Land“, sagte Weidmann. Grilli sagte, Italien sei stark genug, um ohne Finanzhilfe die Krise zu überwinden. „Italien macht gute Arbeit bei seinen Reformen und braucht keine Extrahilfe“, sagte er. Sein Land sei mit seinem Reformprogramm auf Kurs. „Wir stehen dazu, dass wir vorankommen wollen“, sagte Grilli. Der wirtschaftliche Abschwung in der Eurozone sei „eine Herausforderung, der wir alle entgegentreten müssen“. dapd (Wirtschaft/Politik)

Deutsche Maschinenbauer hoffen auf Zukunftsmarkt Carbonfaser

Deutsche Maschinenbauer hoffen auf Zukunftsmarkt Carbonfaser Düsseldorf (dapd). Carbonfasern gelten als Werkstoff der Zukunft. Nicht nur Flugzeugbauer und Autohersteller setzen große Hoffnungen in das ultraleichte Material. Auch der deutsche Anlagen- und Maschinenbau hofft, sich dank der schwierig zu beherrschenden Technik von Konkurrenten in China, Japan oder den USA abheben zu können. Die heimischen Hersteller seien mit ihrem umfassenden Know-how wie kein anderer dafür prädestiniert, die nach wie vor bestehenden Probleme beim großindustriellen Einsatz von Carbonfasern zu lösen, sagte Frank Peters vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Mittwoch in Düsseldorf. Nach einer von VDMA und der Strategieberatung Roland Berger gemeinsam erarbeiteten Studie wird die weltweite Produktion von Carbon-Bauteilen bis 2020 jährlich um 17 Prozent wachsen. Die Produktionskosten sollen bis zum Ende des Jahrzehnts um etwa 30 Prozent sinken. Carbon-Bauteile werden schon heute in großem Umfang in der Flugzeugindustrie eingesetzt und finden vermehrt auch im Automobilbau und bei Windrädern Verwendung. Ihr Vorteil: Sie sind bei gleicher Belastbarkeit nur halb so schwer wie Stahl und helfen dadurch sowohl in Flugzeugen als auch in Autos, Gewicht und Energie zu sparen. Allerdings setzen der hohe Herstellungspreis und die schwierige Fertigung dem Einsatz bislang noch Grenzen. Doch könnte sich dies in den nächsten Jahren und Jahrzehnten schrittweise ändern. Für Ralph Lässig von Roland Berger steht fest, dass der Zukunftsmarkt Carbon heute verteilt wird. Nur wer sich jetzt das notwendige Wissen erarbeite, werde morgen ganz vorn dabei sein, wenn die Technik im großen Maßstab eingesetzt werde. Das Problem: Bei der Herstellung der Verbundteile kommen Techniken aus ganz unterschiedlichen Bereichen des Maschinenbaus zum Einsatz. Gefragt ist Know-how aus dem Kunststoffmaschinenbau und der Textiltechnik, benötigt werden Werkzeug- und Prüftechnik sowie Automatisierungslösungen. „Keiner weiß alles“, betonte Lässig. Notwendig sei deshalb eine Vernetzung der Unternehmen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Glashütte Original will Luxusuhrenproduktion ausweiten

Glashütte Original will Luxusuhrenproduktion ausweiten Glashütte (dapd). Der sächsische Uhrenhersteller Glashütte Original will seine Luxusuhrenproduktion ausweiten. Da die Firma aus dem Erzgebirge den großen weltweiten Bedarf an ihren Luxusuhren nicht mehr ausreichend decken könne, habe sie zusätzliche Produktionsflächen geschaffen, sagte Geschäftsführer Günter Wiegand am Mittwoch bei der Einweihung einer neuen Produktionshalle in Glashütte. Die Zahl der Beschäftigten soll von jetzt 440 bis 2013 auf 510 steigen. In den nächsten Jahren solle sich die Fertigungszahl verdoppeln, kündigte Yann Gamard an, zweiter Geschäftsführer und Mitglied der erweiteren Konzernleitung der Schweizer Swatch Group. Derzeit produziert Glashütte Original nach eigenen Angaben etwa 10.000 Uhren pro Jahr. Die Preise reichen von 4.000 bis 325.000 Euro. Zunehmend gefragt sind die Luxusartikel aus dem Osten Deutschlands nach seinen Angaben vor allem in China, Nordamerika und dem Nahen Osten. Der Konzern rechne damit, dass die Zahl der Aufträge noch weiter steige. Er sprach auch von einer exklusiven Marke, die der deutschen Uhrenindustrie weltweite Anerkennung verschaffe. Die Finanzkrise kann die Kauflaune der Liebhaber von Luxusuhren offenbar nicht trüben. In Glashütte heißt es, die Uhren würden von vielen Käufern auch als sichere Wertanlage gesehen. Gamard sagte, wertvolle Geschenke würden immer gemacht. „Wichtig ist in der Krise, dass das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.“ Wiegand sagte, mit der Erweiterung beginne für Glashütte Original eine neue Ära. Wie es hieß, steigt auch die Zahl der Beschäftigten. In den vergangenen Monaten sind nach Firmenangaben bereits 50 neue Mitarbeiter eingestellt worden, vor allem Uhrmacher und Uhrmachermeister. Wenige Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung hatte die Firma die Produktion von Gebrauchsuhren um Luxusuhren erweitert. Seit 2000 ist Glashütte Original Mitglied der Swatch Group. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Absatzkrise lässt Fahrzeughersteller kürzertreten

Absatzkrise lässt Fahrzeughersteller kürzertreten Köln/Stuttgart (dapd). Die hiesigen Autokonzerne bekommen die Absatzkrise in Westeuropa immer mehr zu spüren. Der weltgrößte Lkw-Hersteller Daimler kündigte am Mittwoch für den Standort Wörth verkürzte Arbeitszeiten im Oktober an. Dem Vernehmen nach will der Konzern auch in der Pkw-Sparte im Stammwerk Sindelfingen die Produktion drosseln. Der angeschlagene Autohersteller Opel legt in dieser Woche im Bochumer Werk eine Produktionspause ein. Der US-amerikanische Autohersteller Ford verkündete in der Nacht für Beschäftigte in Deutschland und Europa ein Abfindungsprogramm. Ziel ist es, sich auf freiwilliger Basis von Hunderten Mitarbeitern zu trennen. Wegen einer schwächeren Lkw-Nachfrage sollen die Bänder in Daimlers größtem Lkw-Werk in Wörth im Oktober an jedem Freitag stillstehen, wie eine Sprecherin sagte. „Wir fahren bei der Produktion derzeit auf Sicht.“ Dies gelte aber nur für die Nutzfahrzeug-Produktion des Konzerns. Allerdings scheint es auch bei den Pkw nicht viel besser auszusehen. Der Autohersteller und der Betriebsrat streiten sich um die Schichten in Sindelfingen, wo die wichtigen Modelle der C-, E- und S-Klasse produziert werden. Bislang wurde keine Regelung für die Schichten im vierten Quartal gefunden. Hintergrund ist offenbar eine geplante Produktionsanpassung. Dem Vernehmen nach will Daimler etwa bei der S-Klasse-Fertigung von einem Zweischicht- auf ein Einschichtmodell umsteigen. Der Konzern bestätigt das bislang nicht. Ein Sprecher sagte, das Unternehmen schaue sich generell an, wie die Nachfrage bei einzelnen Baureihen sei. Bei der S-Klasse sei derzeit das Ende des Lebenszyklus zu spüren. Daimler wird als erster Premiumhersteller von Krise erfasst Daimler ist damit der erste Premiumhersteller, den die Absatzkrise erreicht. Bislang mussten vor allem die auf den europäischen Markt ausgerichteten Hersteller wie Fiat, Opel oder Peugeot massive Verluste hinnehmen. Die Staatsschuldenkrise in den südeuropäischen Ländern sorgt auch dafür, dass weniger Autos gekauft werden. Die deutsche Traditionsmarke Opel verliert bereits seit Jahren Marktanteile und fährt horrende Verluste ein. Seit kurzem gibt es an den Standorten Rüsselsheim und Kaiserslautern Kurzarbeit, außerdem streicht Opel einzelne Schichten, zum Beispiel in Eisenach. Ein Sprecher bestätigte jetzt der Nachrichtenagentur dapd, dass im Bochumer Werk in dieser Woche nicht mehr gearbeitet wird. „Wir legen eine Produktionspause ein“, sagte er. Das Werk sei in einen Produktionszyklus eingepasst, sagte er zur Begründung. „Wenn woanders kurzgearbeitet wird, kann das auch Auswirkungen auf das Werk haben.“ Am Montag soll die Produktion wieder aufgenommen werden. Ford rechnet im Europageschäft im laufenden Jahr mit einem Verlust von mehr als einer Milliarde US-Dollar und will zunächst über eine freiwillige Regelung Stellen abbauen. Der Konzern kündigte ein Abfindungsprogramm für die Mitarbeiter in Deutschland und Europa an. Ziel ist es, sich auf die Weise von mehreren Hundert Mitarbeitern zu trennen. Zudem wolle man bei Leiharbeitern sparen. Ford passt ständig die Produktion an Auch bei der Produktion reagiert das Unternehmen. „Wir schauen permanent, wie die Nachfrage ist und justieren entsprechend unsere Produktion“, sagte ein Sprecher von Ford Europa am Mittwoch der Nachrichtenagentur dapd. „Das ist sehr dynamisch.“ Trend in der gesamten Industrie sei im Moment eine Justierung nach unten, räumte der Sprecher ein. Mit geschätzten 11,6 Millionen Pkw-Verkäufen erwartet das Duisburg-Essener CAR-Center Automotive Research im Jahr 2013 das schlechteste Verkaufsjahr in Westeuropa seit 1993. Und auch in den asiatischen Wachstumsmärkten gehen die Verkaufszahlen bei weitem nicht mehr so rasant nach oben, wie in den vergangenen Jahren. Erholung verspricht eine PwC-Studie. Mit einem Rückgang um rund 900.000 Einheiten dürfte die Automobilproduktion in Europa im Jahr 2012 die Talsohle erreichen, erwarten die PwC-Experten laut der am Mittwoch präsentierten Prognose. Bis 2014 wird die Produktion in Europas Automobilfabriken demnach voraussichtlich wieder um knapp zwei Millionen auf rund 17,4 Millionen Pkw und Transporter steigen – vorausgesetzt die Schuldenkrise verschlimmert sich nicht. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bund stellt Geld für Hauptstadtflughafen in Nachtragshaushalt ein

Bund stellt Geld für Hauptstadtflughafen in Nachtragshaushalt ein Berlin (dapd). Der neue Hauptstadtflughafen in Schönefeld profitiert von dem am Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedeten Nachtragshaushalt für 2012. Der Aufsichtsrat müsse jedoch zunächst „Finanzierungsklarheit“ schaffen, sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums. Die Etatplanung sieht für den Flughafen Verpflichtungserklärungen in Höhe von 312 Millionen Euro vor. Damit sorgt der Bund für die zusätzlichen Kosten vor, die durch die mehrmalige Verschiebung des Eröffnungstermins entstehen. Das Geld soll jedoch erst nächstes Jahr ausgegeben werden. Der Bund nehme damit seine Verpflichtung als Gesellschafter des Flughafens wahr, hieß es. Wenn die Kosten 2013 anfallen, sei zusätzlich ein parlamentarisches Verfahren notwendig. Die Eröffnung des Hauptstadtflughafens wurde wegen Mängeln in der Bauplanung bereits dreimal verschoben. Insgesamt kostet der Airport 1,2 Milliarden Euro mehr als zuletzt geplant, wovon je 444 Millionen Euro auf Berlin und Brandenburg, der Rest auf den Bund entfallen. Die Inbetriebnahme des Airports ist nun für 27. Oktober 2013 vorgesehen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)