Westfalen Gruppe mit starkem Konzernergebnis. Das Vorstandsteam (von links): Dr. Thomas Perkmann (Vorsitz), Dr. Meike Schäffler und Torsten Jagdt. (Foto: Westfalen AG, Münster)
Westfalen Gruppe mit starkem Konzernergebnis. Das Vorstandsteam (von links): Dr. Thomas Perkmann (Vorsitz), Dr. Meike Schäffler und Torsten Jagdt. (Foto: Westfalen AG, Münster)

Westfalen Gruppe mit starkem Konzernergebnis

Münster. Die Erfolgsgeschichte der Westfalen Gruppe setzt sich auch im Geschäftsjahr 2018 fort. Der Konzernumsatz konnte zum Vorjahr um 8,9 Prozent auf 1,86 Mrd. Euro (1,71 Mrd. Euro) gesteigert werden. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) lag im Berichtsjahr mit 61,2 Mio. Euro sogar um 69,1 Prozent höher als 2017 (36,2 Mio. Euro). „Getragen wurde der Erfolg durch ein erneutes Rekordergebnis im Bereich Tankstellen und das außergewöhnlich gute Kältemittelergebnis im Bereich Gase Europa“, betonte Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Perkmann.

Er hatte am 1. September 2018 den Vorstandsvorsitz und mit dem Eintritt des ehemaligen Vertriebsvorstands Reiner Ropohl in den Ruhestand zum Jahresende auch das Vertriebsressort übernommen. Gemeinsam mit Dr. Meike Schäffler (Produktion, IT und Personal) sowie Torsten Jagdt (Finanzen) bildet Perkmann das heutige Vorstandsteam der Westfalen Gruppe.

Am Jahresende 2018 waren bei Westfalen insgesamt 1.742 Mitarbeiter beschäftigt, davon 1.419 in Deutschland. Die Anzahl der Beschäftigten stieg zum Vorjahr um 79 Mitarbeiter oder 4,8 Prozent. Auch investierte das Unternehmen weit mehr als im Vorjahr. „Das Investitionsvolumen lag im Konzern mit 64,4 Mio. Euro um 13,0 Mio. Euro oder 25,1 Prozent höher als 2017“, erklärte Finanzvorstand Torsten Jagdt. „Von den Konzerninvestitionen entfielen auf den Bereich Gase Europa 32,5 Mio. Euro, auf den Bereich Tankstellen 17,9 Mio. Euro und auf den Bereich Energieversorgung 10,9 Mio. Euro.“

Westfalen Gruppe – Rekordergebnis im Bereich Tankstellen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte die Unternehmensgruppe mit ihrem Tankstellennetz das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Zwar führten die teils sehr geringen Pegelstände auf den Wasserstraßen zu höheren Logistikkosten, jedoch gelang es durch vorausschauendes Management, Trockenstände an den Stationen zu vermeiden. Sowohl Wasch- als auch Shopgeschäft profitierten von den langanhaltenden sommerlichen Temperaturen und trugen so zum Rekordergebnis bei, das am Ende um 41 Prozent über dem bereits sehr guten Vorjahreswert lag.

Ein Highlight des Jahres 2018 war die Eröffnung eines modernen Food-Courts mit angeschlossener Tankstelle in Gelsenkirchen. Das kreative Konzept unter der neuen Dachmarke „Zum Glück, Genuss mit Plus“ nutzt den Gebäudekomplex mit über 400 Quadratmetern für eine vielfältige Food- und Systemgastronomie mit Bäckerei, Döner-, Asia- und Eis-Angebot sowie zusätzlichen Services vom Paketdienst über die Reinigung bis hin zum Geldautomaten. Westfalen erhielt dafür erst kürzlich den „Konzeptpreis der Jury“ im Rahmen des Branchenpreises „Tankstelle des Jahres“.

Gase Europa: Ergebnismotor Kältemittelgeschäft

Getragen von einem außergewöhnlich guten Kältemittelgeschäft konnte der Bereich Gase Europa das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppeln. Zu dieser erfreulichen Entwicklung trugen sowohl der Inlandsmarkt als auch die Auslandsgesellschaften bei. Durch die gesetzlich vorgesehene schrittweise Reduktion der in der EU in Verkehr gebrachten teilfluorierten Kohlenwasserstoffe („FGas-Verordnung“) befindet sich der Kältemittelmarkt weiterhin in einer Transformationsphase hin zu Produkten mit einer geringeren Umweltbelastung.

Der klassische Produktbereich der Industriegase in Flaschen und Tanks blieb allerdings auf dem Heimatmarkt hinter den Erwartungen zurück. Infolge des anhaltenden starken Preisdrucks verlor das Segment trotz steigender Absätze an Profitabilität. Die Entwicklung des Homecare-Geschäfts verlief 2018 erfreulich. In den Niederlanden konnte die Versorgungsanzahl im Bereich Sauerstoff-Therapie um zehn Prozent auf erstmals über 11.000 Patienten gesteigert werden. Die in Westfalen Medical GmbH umfirmierte ehemalige Medica-Technik GmbH in Brachbach hat den Umbau des klassischen Geschäftes bestehend aus Homecare, Reha- und Arztgeschäft erfolgreich fortgeführt.

Energieversorgung: Hohe Temperaturen belasten Geschäft

Aufgrund der außergewöhnlichen Witterungsverhältnisse blieb das Ergebnis des Bereichs Energieversorgung im Geschäftsjahr 2018 hinter den Erwartungen zurück. Im Berichtsjahr lagen die Temperaturen in Deutschland deutlich höher als im langjährigen Mittel. Darüber hinaus war das Jahr außerordentlich trocken, was sich in Summe entsprechend nachteilig auf die Brenngasnachfrage für Heiz- und Korntrocknungszwecke auswirkte. Auch das Produktsegment Autogas entwickelte sich absatz- und margenseitig schwächer als erwartet, während das Ergebnis im Flaschengeschäft gegenüber dem Vorjahr auch dank weiter gesteigerter Absatzzahlen bei der Grillmeisterflasche leicht verbessert werden konnte.

Insbesondere aufgrund eines schwachen zweiten Halbjahres schloss der Bereich Energieversorgung das Jahr 2018 mit einem deutlichen EBIT-Rückgang von über 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr ab. Der Bau des Hafentanklagers in Krefeld kam im Geschäftsjahr einen deutlichen Schritt voran. Fünf große Flüssiggas-Tanks mit einer Gesamtkapazität von 8.000 Kubikmetern gelangten per Schiff und Schwertransporter zum Hafenbecken und wurden vor Ort eingelagert. Die Fertigstellung ist für das erste Halbjahr 2020 vorgesehen; dann soll die Tankanlage zusammen mit einer hochautomatisierten Propanabfüllung dazu beitragen, die Profitabilität des Bereichs deutlich zu steigern.

Nachhaltigkeit der Unternehmensführung wichtige Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg

Als Technologieunternehmen der Energiewirtschaft ist die Westfalen Gruppe dem Schutz der Gesellschaft und der natürlichen Umwelt verpflichtet. „Nachhaltigkeit im Umweltbereich ist nicht nur Bestandteil der gelebten Werte des Unternehmens, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des zukünftigen Geschäftserfolgs“, sagte Vorstandsmitglied Dr. Meike Schäffler. Neben dem Engagement in puncto Mobilität der Zukunft setzt die Westfalen Gruppe seit Jahren deshalb auch auf systematisches Energie- und Umweltmanagement. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr wurde dessen Wirksamkeit wiederholt durch die erfolgreiche Zertifizierung auf Basis der international anerkannten Norm DIN EN ISO 14001 (Umweltmanagement) und DIN EN ISO 50001 (Energiemanagement) unter Beweis gestellt. „Weiteres Indiz für das Engagement des Unternehmens sind Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz: In den letzten drei Jahren konnten über 700.000 Kilowattstunden Strom eingespart werden“, so Schäffler weiter.

Die Westfalen Gruppe setzt sich konsequent für mehr Klimaschutz ein. Mit dem Angebot von Produkten wie klimaneutralem Brenngas und Treibgas greift das Unternehmen zudem einen Markttrend auf. Auf Basis von Klimaschutzzertifikaten werden für die entstehenden Emissionen an anderer Stelle Klimaschutzprojekte unterstützt. Diesen Weg hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren weiter ausgebaut. Die Conneo Treibgasflasche für Stapler wird beispielsweise nur noch in der CO2-neutralen Variante angeboten. Das Feedback der Kunden ist durchweg positiv. Auch Tankstellenkunden mit einer Westfalen Service Card haben die Möglichkeit, die Emissionen ihrer Kraftstoffverbräuche zu kompensieren. Im Jahr 2019 will die Westfalen Gruppe Produktvarianten für weitere Segmente entwickeln. Kunden sollen durch verstärkte Aufklärung weiter für klimaneutrale Produkte sensibilisiert werden.

Ausblick

Trotz des prognostizierten weiteren Wirtschaftswachstums in den europäischen Kernmärkten schätzt Westfalen insbesondere das Geschäft mit Kältemitteln für 2019 und 2020 deutlich schwieriger als im Vorjahr ein. „Die Entwicklung des ersten Quartals 2019 deutet auf einen spürbaren Rückgang im operativen Ergebnis des Kältemittelsegmentes hin. Darauf müssen wir uns einstellen“, erklärte Vorstandsvorsitzender Dr. Perkmann. „Wir werden die Veränderungen am Kältemittelmarkt weiterhin aktiv mit unserem Know-how begleiten.“

Zur nachhaltigen Stabilisierung der Ergebnisse wird 2019 die Ausweitung des saisonunabhängigen Geschäfts im Bereich Energieversorgung weiter vorangetrieben. Dies soll zum einen durch einen kundenorientierten Ausbau des Dienstleistungsangebots erfolgen. Zum anderen ist im Geschäft mit Treibgas weiteres Wachstum geplant.

Das Tankstellengeschäft befindet sich im Umbruch. Neben dem Angebot an alternativen Antriebsenergien wie Autogas, Ladestrom und Wasserstoff für Brennstoffzellen wird nach wie vor auf die konventionellen Antriebsenergien Benzin und Diesel gesetzt. Durch die Zuführung von AdBlue, das mittlerweile an vielen Westfalen Standorten auch an Zapfsäulen verfügbar ist, wird der moderne Dieselmotor umweltfreundlicher. Investitionen in neue Gastronomiekonzepte wie zum Beispiel „Zum Glück, Genuss mit Plus“ sowie zusätzliche Pkw-Waschparks und Truck Wash Standorte lassen den Anteil des Tankstellengeschäfts außerhalb des klassischen Kraftstoffmarktes in den kommenden Jahren weiterwachsen.

www.westfalen.com

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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