Zufriedene Gesichter bei der Volksbank Halle: Dennis Blomeyer, Wolfgang Tiekötter, Florian Müller, die Vorstände Harald Herkströter und Rainer Peters sowie Timo Klack (von links) präsentierten die Bilanzzahlen für das Jahr 2018. (Foto: Volksbank)
Zufriedene Gesichter bei der Volksbank Halle: Dennis Blomeyer, Wolfgang Tiekötter, Florian Müller, die Vorstände Harald Herkströter und Rainer Peters sowie Timo Klack (von links) präsentierten die Bilanzzahlen für das Jahr 2018. (Foto: Volksbank)

Volksbank Halle bleibt auf Wachstumskurs

Halle. Die Volksbank Halle/Westf. eG bleibt auch im Geschäftsjahr 2018 auf Wachstumskurs. Die heimische Genossenschaftsbank konnte sowohl im Kreditgeschäft (+6,0 Prozent) wie bei den Kundeneinlagen (+5,1 Prozent) zulegen. Die Bilanzsumme wuchs um 4,9 Prozent auf jetzt 528,9 Millionen Euro. Das betreute Kundenvolumen stieg um 6,1 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro.

Volksbank Vorstandsvorsitzender Rainer Peters blickt angesichts der Zahlen unvermindert optimistisch in die Zukunft. „Die Bank ist durch die abgeschlossenen Modernisierungsmaßnahmen und eine starke Mannschaft bestens aufgestellt, um unsere Kunden persönlich und digital optimal zu beraten. Zufriedene Kunden und schlanke Prozesse sind für uns der beste Weg, um die herausfordernde Ertragssituation zu meistern.“ Diese habe im Geschäftsjahr weiter unter den anhaltend niedrigen Zinsen gelitten. Dennoch weist die Bank wie im Vorjahr einen vorläufigen Bilanzgewinn von einer Million Euro aus.

Kreditgeschäft

Wichtiger Wachstumstreiber der Bank bleibt das Kreditgeschäft. Die Kundenforderungen erhöhten sich um 6 Prozent auf insgesamt 370 Millionen Euro. In Summe konnten 1.564 neue Kredite in Höhe von 102 Millionen Euro an Privatkunden und die heimische Wirtschaft vergeben werden. Weiter hoch im Kurs liegt dabei das „Betongold“ als Investition in Immobilien. „Wir konnten 226 Familien den Traum vom Eigenheim erfüllen, dazu kommen fast noch einmal genauso viele Kredite für Renovierungen“, sagt Vorstand Harald Herkströter. Besonders gefragt waren dabei Kredite mit langfristiger Zinsbindung von bis zu 30 Jahren. „Hier können wir mit unserem starken Vermittlungsgeschäft an unsere Partner aus dem genossenschaftlichen Finanzverbund besonders punkten“, so Herkströter. Insgesamt hat die Bank Darlehen in Höhe von 33,3 Mio. Euro vermittelt.

Volksbank Firmenkundengeschäft

Investitionsfreudig zeigte sich auch der heimische Mittelstand – und das trotz zahlreicher „Stimmungskiller“ wie Brexit, Fachkräftemangel oder Handelsstreit der USA. „Unsere Firmenkunden sind gut gerüstet und wollen weiter mit uns wachsen“, so Dennis Blomeyer, Prokurist und Leiter der Firmenkundenberatung. Beleg sei das erneut starke Plus bei neuen Krediten in Höhe von 27,5 Millionen Euro. An Fördermitteln aus sogenannten Programmkrediten wurden insgesamt 12,4 Millionen Euro vergeben. Mehr und mehr gefragt sind hier auch spezielle zinssubventionierte Fördermittelangebote für die Begleitung von Digitalisierungsvorhaben. Die Firmenkundenberater der Volksbank haben im vergangenen Jahr 225 Unternehmerdialoge geführt und zehn Existenzgründungen begleitet.

Sehr erfolgreich verlief auch die Kooperation mit der R+V Versicherung im Bereich der betrieblichen Altersvorsorge. „Wir konnten in allen Sparten Allzeithochs verzeichnen, auch dank des Betriebsrentenstärkungsgesetzes als Treiber“, so Blomeyer. Ein Thema, das den Mittelstand zunehmend beschäftigt, ist die Unternehmensnachfolge. Hier stehe die Hausbank von Beginn an beratend zur Seite.

Einlagen

Im Vergleich zu den Vorjahren wurde auch das Einlagengeschäft wieder ein wichtiger Wachstumstreiber mit einem Plus von 5,1 Prozent. Die Kunden vertrauen der Volksbank aktuell 365,9 Millionen Euro in Form von Spar-, Termin- oder täglich fälligen Einlagen an. „Wir freuen uns darüber, dass der Spargedanke weiter gelebt wird“, so Herkströter. Hauptgründe für den Einlagenzuwachs sind für den Vertriebsvorstand die Umsetzung der ganzheitlichen genossenschaftlichen Beratung, die Gewinnung neuer Kunden durch Empfehlungen sowie attraktive Anlageprodukte wie das Wachstumssparen und der „VR-AnlageMix“.

Wertpapiergeschäft

Einen leichten Rückgang musste die Bank im Kundendepotgeschäft hinnehmen, das sich um 5,2 Prozent auf 128,4 Millionen Euro reduzierte. Der Leitindex DAX verlor im Börsenjahr 2018 satte 18 Prozent, und beendete das Jahr damit erstmals seit 2011 tief im Minus. „Unter diesen Rahmenbedingungen können wir mit der Entwicklung im Wertpapiergeschäft zufrieden sein“, sagt Thomas Stumpe, Prokurist und Leiter der Vermögensberatung. Viele Anleger hätten die Börsenentwicklung genutzt, um antizyklisch in den Aktienmarkt zu investieren, vor allem mit Fondssparplänen. Stumpe: „Durch zahlreich neu eröffnete Depots konnte das Jahresfondssparvolumen auf Gesamtbankebene auf über 4 Mio. Euro ausgebaut werden.

Stärke der Bank seien innovative und individuell abgestimmte Anlagelösungen. So ging im Oktober der digitale Anlageassistent „MeinInvest“ online. Für 2019 kündigte Stumpe die Auflage eines eigenen Fonds an. Mit Blick auf die Börsen rechnet er weiterhin mit einem Auf und Ab, sieht aber gute Chancen, dass die starken Kursverluste seit Oktober 2018 wieder aufgeholt werden können. Marktvorstand Herkströter ergänzt, „dass eine renditeorientierte Vermögensstruktur ohne Wertpapiere und Investmentanlagen nicht möglich ist“.

Immobilien

Große Nachfrage gibt es unverändert nach den Angeboten der Volksbank-Tochter IVB Immobilien GmbH. Mit 55 vermittelten Objekten im Wert von 11,3 Millionen Euro konnte der Provisionsumsatz gegenüber dem Vorjahr trotz mangelnder Angebote um 8,8 Prozent gesteigert werden. Prokurist Wolfgang Tiekötter: „Wohnraum ist nach wie vor knapp und der Neubau von bezahlbaren Wohnungen ein wichtiges Thema für die Menschen.“ Wegen des niedrigen Zinsniveaus erwartet man bei der IVB eine weiterhin starke Nachfrage – besonders nach Immobilien in zentraler Stadtlage, freistehenden Einfamilienhäusern, Doppel- oder Reihenhäusern. „Auch bei zeitgemäßen Gewerbeimmobilien ist in den letzten zwei Jahren die Nachfrage größer als das Angebot“, so Tiekötter.

Mitglieder, Kunden und Beschäftigte

Parallel zum betreuten Kundenvolumen wuchs auch die Zahl der Kunden und Mitglieder. Knapp 24.000 Kunden hatten zum Stichtag 31. Dezember ein Konto bei der Volksbank Halle (plus 143). 13.600 sind gleichzeitig Mitglied (plus 110). Damit beträgt die Mitgliederquote 57 Prozent. Einen leichten Rückgang von 0,88 Prozent verzeichnet die Volksbank bei den Geschäftsguthaben, die zum Jahresende 6,23 Millionen Euro betrugen. Die Zahl der Beschäftigten betrug zum Ende des Geschäftsjahres 107 (minus 2), davon 2 Vorstände, 4 Prokuristen, 73 Vollzeitkräfte, 19 Teilzeitkräfte und 9 Auszubildende.

Digitalisierungsoffensive

Digitalisierung und das daraus veränderte Kundenverhalten sorgen unvermindert für einen Wandel des Bankgeschäfts. 61 Prozent aller Kunden nutzten zum Jahreswechsel aktiv die Möglichkeiten des OnlineBankings – ein Viertel davon über mobile Endgeräte. „Das Smartphone wird mehr und mehr zur Bankfiliale in der Hosentasche“, sagt Harald Herkströter. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden entwickele die Bank immer mehr Serviceleistungen und Produkte, die komplett digital gekauft oder beauftragt werden können.

Mit der Umstellung auf ein neues IT-System will die Bank in diesem Frühjahr den nächsten Schritt machen. „Die Migration zu einer einheitlichen Software aller VR-Banken schafft neue Möglichkeiten im Bereich des gesamten Onlinebankings und -vertriebs“, sagt Rainer Peters. Die Umstellung erfolgt Mitte April und stellt eines der größten bankinternen Projekte der vergangenen Jahre dar.

Filialkonzept

Mit dem Ende der Bauarbeiten in den Zweigniederlassungen Borgholzhausen und Werther im Dezember hat die Volksbank ihre 2015 begonnenen Modernisierungsmaßnahmen des Filialnetzes abgeschlossen. „Unser Filialkonzept und unsere Investitionen in die Beratung werden von den Kunden gut angenommen“, sagt Rainer Peters. So konnten rund 15.500 Beratungsgespräche geführt werden. Das ServiceTeam der Bank führte fast 73.000 Telefongespräche, rund 290 pro Tag. „Insgesamt sind die persönlichen Kundenkontaktpunkte rückläufig, weil die Kunden ihre Bankgeschäft vermehrt online erledigen“, so Peters.

Ertragslage

Mit einem Bilanzgewinn von 1 Million Euro bleibt die Ertragslage auf dem Niveau der Vorjahre. Die guten Wachstumszahlen sollen sich auch in den künftigen Ergebnissen widerspiegeln. Dafür müsse die Bank angesichts der weiterhin niedrigen Zinsen, dem starken Wettbewerb sowie erwarteter höherer Eigenkapitalanforderungen die Ertragssituation fest im Blick behalten. Peters: „Mit einer Aufwands-/Ertragsrelation von 73 Prozent liegen wir derzeit deutlich über dem Durchschnitt aller Volksbanken.“

Spenden und Förderung

Mit rund 63.500 Euro hat die Volksbank Halle im Jahr 2018 Kultur, Bildung, Sport, Freizeit und soziale Projekte im Geschäftsgebiet gefördert. Die Gelder stammen aus Eigenmitteln sowie den Erlösen der Soziallotterie „Gewinnsparen“. Am Förderprogramm „Gemeinsam stark“ beteiligten sich 36 Vereine, die mit 29.000 Euro unterstützt wurden.

Ausblick

Auch im kommenden Jahr will die Volksbank Halle die anstehenden Herausforderungen annehmen, anstatt darüber zu klagen: „Ein gutes Geschäftsmodell, ein Geschäftsgebiet, dessen Marktpotenzial durch den Lückenschluss der A33 noch wächst, treue Kunden und Mitglieder sowie ein starkes Team aus tollen Mitarbeitern bilden die Basis für überdurchschnittliches Wachstum und eine eigenständige Zukunft“, sagt Peters.

www.vb-halle.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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