Auch Volkswagen rüstet sich für die Krise

Auch Volkswagen rüstet sich für die Krise Paris (dapd). Der größte Autobauer Europas rüstet sich für die Krise: Obwohl bei Volkswagen der Absatz auch dank der Neuauflage seines wichtigsten Modells Golf weiter rund läuft, hat der Vorstand erste Schutzwälle gegen das Überschwappen der Finanzkrise auf die Niedersachsen aufgeschüttet. Mit hohen Beständen an flüssigen Mitteln und einer vorsichtigeren Investitionspolitik bereitet VW sich auf schlimmere Zeiten vor. „In diesem Umfeld müssen wir erhebliche Liquidität vorhalten“, sagte Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch am Mittwochabend in Paris. Über insgesamt 20 Milliarden Euro brutto an flüssigen Mitteln verfügt der Konzern nach seinen Worten. Damit kann VW lange über die Runden kommen, falls plötzlich doch Aufträge wegbrechen oder die Banken wegen der Krise keine Kredite mehr geben. VW hatte zuletzt zu sehr niedrigen Zinsen Anleihen ausgegeben und so Milliardenbeträge von Investoren angezogen. „VW ist zu einem sicheren Hafen für die Anleger geworden“, sagte der Finanzchef. „Die Krise in Europa wird uns noch Jahre beschäftigen“, kündigte Vertriebsvorstand Christian Klingler an. Deshalb prüfen die Manager, ob Investitionen verschoben werden können. „Dass man nach Themen sucht, die nicht unbedingt sein müssen, ist normal“, sagte Pötsch mit Blick auf die Planungsrunde im Herbst. Dann verteilt VW traditionell Milliardeninvestitionen für mehrere Jahre. Pötsch machte klar, bei der Entwicklung neuer Modelle werde nicht gespart. Bisher hatte der Weltkonzern aus Wolfsburg kaum auf die Autokrise in Europa reagiert, denn Konzernmarken wie Audi, Porsche, VW oder Bentley erschienen beinahe immun gegen die Krise. Damit setzte sich VW von der Konkurrenz von Fiat bis Daimler ab, die Werke schließt, Personal abbaut oder die Produktion herunterschraubt. Golf hält VW auf Kurs Noch aber spürt VW die Europakrise nicht richtig: Der Konzern sei „auch im September auf Kurs geblieben – nicht zuletzt durch den Blitzstart des neuen Golf mit überaus erfreulichen Auftragseingängen“, sagte Vorstandsvorsitzender Martin Winterkorn in Paris am Vorabend der Automesse. Der Konzern halte an den Zielen für 2012 fest und will wieder im operativen Geschäft über 11 Milliarden Euro verdienen. Vertriebschef Klingler wies den Verdacht zurück, VW feuere den Absatz mit hohen Rabatten an, wie Konkurrent Fiat es behauptet hatte. Fiat habe sich wohl eher „selbst in den Finger geschnitten“, sagte Klinger als Reaktion auf die Aussage des Fiat-Chef Sergio Marchionnen, VW richtre mit Rabatten ein „Blutbad“ an. Neue Hybridfahrzeuge Bis Ende August hatten die Wolfsburger laut Winterkorn bereits über sechs Millionen Fahrzeuge ausgeliefert. Das bedeutet ein Wachstum von mehr als zehn Prozent. Dagegen hatten andere Autohersteller wie Mercedes oder Opel zuletzt die Produktion zurückgefahren. Winterkorn sagte, auf die Krise der Autoindustrie in Europa gebe es „keine einfachen Antworten“. VW werde „seinen Weg konsequent weitergehen“. Die Konzernmarken zeigten am Vorabend der Messe neun neue Autos, darunter die neue Golf-Generation und eine Art Kombi-Studie von Porsche. Winterkorn kündigte an, VW werde ab 2014 stärker als bisher bekannt auf Hybridfahrzeuge setzen, deren Batterie an der Steckdose aufgeladen werden kann. Diese so genannten Plug-in-Hybride sind die Brücke zur reinen Elektromobilität, so lange die Batterien nach 50 oder 100 Kilometern schlapp machen. Die Plug-In-Hybriden haben einen Benzinmotor, fahren aber die ersten 50 Kilometer mit Strom. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Suzuki darf angeblich Kult-Kürzel GTI von VW benutzen

Suzuki darf angeblich Kult-Kürzel GTI von VW benutzen Berlin (dapd). Im langjährigen Streit zwischen dem japanischen Autohersteller Suzuki und Volkswagen um das Typenkürzel „GTI“ hat der Wolfsburger Konzern seinen Widerstand laut einem Zeitungsbericht nun aufgegeben. Suzuki dürfe jetzt für seinen Kleinwagen Swift die zugkräftige Buchstabenkombination nutzen, mit der VW etwa die sportlichen Varianten des Bestsellers Golf kennzeichnet, berichtete die Zeitung „Die Welt“ (Samstagausgabe) vorab. Die früheren Partner hatten den Streit um die Bezeichnung „GTI“ („Grand Tourisme Injektion“) auch schon vor einem Gericht der Europäischen Union ausgetragen. Dabei hatten die Japaner recht bekommen, weil die Richter keine Verwechslungsgefahr zwischen dem Swift GTI und dem Golf GTI sahen. Zwischen Suzuki und VW schwelt zudem ein weiterer Streit. Suzuki will eine Kapitalverflechtung mit den Wolfsburgern beenden und drängt VW, seinen Anteil von knapp 20 Prozent an Suzuki zurückzugeben. VW dagegen will den Anteil behalten. Suzuki ist umgekehrt mit 1,5 Prozent an VW beteiligt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Volkswagen will Patentklau in China nicht hinnehmen

Volkswagen will Patentklau in China nicht hinnehmen Düsseldorf (dapd). Der Autohersteller Volkswagen will entschlossen gegen den Diebstahl eigener Patente auf seinem wichtigsten Markt China vorgehen. VW werde sein geistiges Eigentum mit aller Konsequenz schützen, auch in China, sagte der Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn dem Düsseldorfer „Handelsblatt“. „Wir sind da in engen Gesprächen mit unseren Partnern vor Ort“, erklärte er. Ein chinesischer Partner von VW, die FAW, kopiert laut der Zeitung neben einem Motor nun auch ein Getriebe von VW. „Die entsprechenden Fabriken von FAW stehen in Changchun. Wir schauen uns das sehr genau an und prüfen die Dinge vor Ort“, sagte Winterkorn. Sollte es offene Fragen zu den Patenten geben, werde VW das sicher nicht akzeptieren und mit dem Partner reden. Winterkorn begleitet derzeit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihrem China-Besuch. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Chinesischer Partner kopiert VW-Motor

Chinesischer Partner kopiert VW-Motor Hamburg/Berlin (dapd). Volkswagen ist in China offenbar Opfer einer dreisten Kopie geworden. Der chinesische Partner FAW hat wohl einen erfolgreichen VW-Motor abgekupfert und will das Aggregat zum Antrieb eines eigenen Autos einsetzen, das dann den VW-Modellen in China Konkurrenz macht. Ein VW-Sprecher bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht des „Handelsblatts“. „Wir prüfen den Sachverhalt selbstverständlich“, sagte er auf dapd-Anfrage. Laut Bericht hat VW außerdem den begründeten Verdacht, dass das Staatsunternehmen FAW das VW-Getriebe MQ 200 nachbauen will, ohne dafür eine Erlaubnis oder eine Lizenz zu besitzen. Der Sprecher verwies vor diesem Hintergrund auf die „langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit“ mit FAW. Doch genau diese könnte jetzt für VW zum handfesten Problem werden: Dem Bericht zufolge könnte das VW-Getriebe schon bald im FAW-Kleinwagen Besturn B 50 zum Einsatz kommen, das in Kürze auch nach Russland exportiert werden soll. Dort will aber auch VW vor allem mit seiner Tochter Skoda weiter wachsen. Auf diese Weise könnte sich der Konzern somit ungewollt selber Konkurrenz machen. Für den Autoexperten Willi Diez ist das kein VW-spezifisches Problem. „Technologietransfer an der Grenze des Patentschutzes“ sei im Geschäft mit chinesischen Partnern nicht neu, sagte der Leiter des Nürtinger Instituts für Automobilwirtschaft (ifa) auf dapd-Anfrage. Andererseits sei China ein so großer Autoabsatzmarkt, dass es sich kein Hersteller leisten könne, zu sagen: „Wir bleiben abseits stehen.“ Wer als europäischer Hersteller aus Furcht vor unerwünschtem Techniktransfer mit seinem China-Engagement zu lange gezögert habe, „findet heute auf dem chinesischen Markt fast nicht statt“, sagte Diez. Anders VW: Für die Wolfsburger ist die Volksrepublik der wichtigste Absatzmarkt der Welt. Im ersten Halbjahr 2012 hat Volkswagen dort 1,3 Millionen Autos verkauft. Rund jedes dritte Auto aus dem VW-Konzern wird mittlerweile an chinesische Kunden ausgeliefert. Wie alle anderen ausländischen Autobauer darf VW dort aber nur zusammen mit einheimischen Partnern Fahrzeuge bauen. Das sind bei den Wolfsburgern die Staatsbetriebe FAW und SAIC. Seit Beginn der Zusammenarbeit 1988 hat VW gemeinsam mit FAW nach Unternehmensangaben über fünf Millionen Autos produziert. Die chinesische Regierung will eine eigenständige Autoindustrie aufbauen und setzt auf Techniktransfer innerhalb der Joint Ventures. VW will mit seiner milden Reaktion offenbar Streit vermeiden. Erst im Frühjahr hatte VW klargemacht, wie viel Respekt der Konzern vor der chinesischen Regierung hat: Der Konzern baut ein Werk in der Provinz Xinjiang, wo angesiedelte Chinesen die ursprünglichen Bewohner, das muslimisch geprägte Turkvolk der Uiguren, immer weiter zurückdrängen, auch mit Gewalt. „Es ist der Wunsch der chinesischen Regierung, in den Westen zu gehen“, sagte der damalige China-Chef von VW, Karl-Thomas Neumann, im April zur Standortauswahl. „Wir können uns nicht dagegen stellen“, fügte er hinzu. VW baut als erster Autokonzern dort ein Werk. Mit der Industrialisierung will die Zentralregierung ihre Macht in der abgelegenen Provinz festigen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

VW verlangt Rücktritt von ACEA-Chef Marchionne

VW verlangt Rücktritt von ACEA-Chef Marchionne Wolfsburg (dapd). Der Streit zwischen den Autokonzernen Fiat und Volkswagen eskaliert. VW fordert den Rücktritt von Fiat-Chef Sergio Marchionne als Präsident des Branchenverbands ACEA und droht mit dem ACEA-Austritt. „Sergio Marchionne ist als Präsident des europäischen Herstellerverbandes untragbar und soll gehen“, sagte VW-Kommunikationschef Stephan Grühsem am Freitag in Wolfsburg. Marchionnes Äußerungen seien zum wiederholten Male unqualifiziert. „Angesichts der Äußerungen ist auch ein ACEA-Austritt für VW eine Option“, betonte er. Der Fiat-Vorstandsvorsitzende hatte VW vorgeworfen, die europäische Konkurrenz mit aggressiven Preissenkungen anzugreifen. „Es ist ein Blutbad bei den Preisen und ein Blutbad bei den Margen“, sagte Marchionne. VW-Vertriebsvorstand Christian Klingler wies den Vorwurf zurück. „Wir haben nicht den Eindruck, dass wir die Preisaggressivsten im Markt sind“, erwiderte er. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Porsche-Übernahme durch VW hinterlässt fast nur Gewinner

Porsche-Übernahme durch VW hinterlässt fast nur Gewinner Wolfsburg (dapd-bwb). „Na, seid ihr früh aufgestanden heute“, fragte der VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn Mitarbeiter und Gäste, als er am Donnerstagmorgen bester Laune das VW-Unternehmensarchiv in Wolfsburg betrat. Der Konzern hatte den geschichtslastigen Ort ausgewählt, um über das neueste Kapitel seiner Entwicklung zu berichten: die endgültige Eingliederung von Porsche als zwölfte Marke des Konzerns. „Das ist eines der bedeutendsten Vorhaben in der Automobilbranche“, sagte Winterkorn zu dem 4,5-Milliarden-Euro-Geschäft, bei dem VW die noch ausstehende Hälfte des operativen Porsche-Geschäfts übernimmt. Bei der Verkündung strahlten Winterkorn und die anderen Konzernmanager wie Gewinner – was sie bei dem Deal auch sind. Wer aber ist außer ihnen noch Profiteur des Geschäfts, und wer ist Verlierer? Eine Übersicht: 1. Gewinner – Martin Winterkorn „Wiko“ ist nun wohl endgültig der wichtigste Konzernlenker der Autobranche. Zwölf Marken hat sein VW-Reich, mehr als eine halbe Million Mitarbeiter, er fährt Milliardengewinne ein. Mit dem Porsche-Geschäft rundet er den Konzernausbau ab. Seine Bewährungsprobe kam in den Jahren 2008/2009, als Porsche unter der Führung des machthungrigen Vorstandschefs Wendelin Wiedeking VW-Aktien anhäufte und den Giganten aus Wolfsburg schlucken wollte. Winterkorn kämpfte zusammen mit Betriebsrat und am Ende auch mit seinem Mentor, VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech, gegen den Angriff aus Stuttgart. Am Ende half auch die Autokrise 2009: Porsche verhob sich an VW und konnte die Schulden nicht mehr tragen. VW hatte dagegen immer vorsichtig bilanziert und hortete flüssige Mittel – mit denen Winterkorn Porsche vor dem Untergang bewahrte, sich gleichzeitig aber die profitable Marke und Produktion der legendären Sportwagen aus Zuffenhausen sicherte. – Ferdinand Piech Die Multimilliardär und Enkel des Käfer-Konstrukteurs Ferdinand Porsche gilt als der Architekt des VW-Konzerns wie er heute aussieht: In den 80er Jahren schob der Techniker die VW-Tochter Audi als deren Vorstandschef in Richtung Oberklasse. Anfang der 90er Jahre wechselte er nach Wolfsburg, wo die Kernmarke VW in einer tiefen Krise steckte. Piech belebte die damals langweiligen Modelle und senkte durch einen Deal mit dem Betriebsrat die Kosten. Unter seiner Leitung – erst als Vorstandschef, dann als Aufsichtsratschef – übernahm VW die Luxusmarken Bentley, Lamborghini und Bugatti. Zusammen mit Porsche und Audi beherrscht VW damit heute das Luxussegment im Autobau – und hat sich freier gemacht von Absatzkrisen im Massenmarkt. Piech gewinnt auch privat durch die Porsche-Übernahme: Er ist Großaktionär der Porsche Holding SE (PSE), die nun den Rest ihres Sportwagenbaus verkauft. PSE steuert neben dem Kaufpreis auf Buchgewinne von sieben Milliarden Euro aus dem Geschäft zu. Und weil PSE wiederum Hauptaktionär der VW AG ist, fließen auch Teile der bei VW erzielten Übernahmegewinne ihm zu. – Hans-Dieter Pötsch Der Finanzvorstand des VW-Konzerns hat seit dem Machtkampf mit Porsche leise und effizient die Übernahme vorangetrieben. Im Sommer 2009 handelte er die sogenannte Grundlagenvereinbarung aus, die den Weg in die gemeinsame Zukunft öffnete. Später umschiffte er Klippen, wenn etwa juristische Risiken einen neuen Kurs zur Übernahme erzwangen. Pötsch beziffert den heutigen Wert von Porsche auf mehr als 20 Milliarden Euro – bezahlt hat er dafür nur etwas über acht Milliarden. Bei der Verkündung der endgültigen Übernahme sah es fast aus, als gäbe es nur Gewinner. Richtig ist: Die Verlierer sind inzwischen kaum noch zu sehen, aber es gibt sie. 2. Die Verlierer – Wendelin Wiedeking und Holger Härter Der Ex-Porsche-Vorstandschef und sein Finanzvorstand hatten ab 2005 ein großes Rad gedreht: Porsche übernahm nach und nach VW-Aktien und stand im Herbst 2008 Millimeter vor dem Erfolg, als sie direkt und indirekt knapp unter 75 Prozent der Stammaktien unter Kontrolle hatten. Doch der Plan platzte, VW schlug zurück und die beiden mussten gehen – mit hohen Millionenabfindungen. Im Kern hatten sie wohl ein ähnliche Gebilde geplant, wie VW es jetzt mit den zwölf Marken geschaffen hat – aber unter Kontrolle des Porsche-Vorstands in Stuttgart und nicht von VW in Wolfsburg. Härter muss demnächst wegen Verdachts auf Kreditbetrug vor Gericht erscheinen, gegen Wiedeking und Härter ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Untreueverdachts. Außerdem drohen geschädigte Anleger mit Schadenersatzforderungen. – Börsenzocker im Herbst 2008 Im Jahr 2008 führte der Angriff auf VW zu kräftigen Ausschlägen im Aktienkurs. Spätestens ab Frühsommer hatte der Börsenkurs nur noch wenig mit dem echten Firmenwert zu tun. Das lockte Spekulanten an: Zocker setzten auf fallende Kurse und nutzen dazu sogenannte Leerverkäufe. Statt dessen stieg die Aktie weiter und führte zu Milliardenverlusten der Investoren. Einige versuchen derzeit, am Landgericht Braunschweig ihre Verluste von Porsche zurückzuholen, sie werfen den Stuttgartern Falschinformation vor. Der Richter deutete bereits an, dass er die Sache anders sehe. – Wolfgang Porsche Ebenfalls Multimilliardär und Enkel des Käfer-Erfinders. Porsche ist der Cousin von Ferdinand Piech, Mitbesitzer der PSE und auch schwerreich. In den Jahren der Auseinandersetzung stand er fest an der Seite von Wiedeking und Härter. Es war sein Cousin Piech, der 2009 den Stab über Wiedeking brach. Obwohl Wolfgang Porsche Aufsichtsratschef der PSE und Aufsichtsratsmitglied bei VW ist, gilt Ferdinand Piech bei Beobachtern heute als die führende Figur im Konzern und wahrscheinlich auch im Clan. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

VW weist Vorwürfe der Steuerersparnis zurück

VW weist Vorwürfe der Steuerersparnis zurück Wolfsburg (dapd-nrd). Der Autokonzern Volkswagen hat den Vorwurf der nicht legitimen Steuerersparnis im Zuge der endgültigen Übernahme des Sportwagenbauers Porsche empört zurückgewiesen. „Fiktive Rechnungen sind für uns gegenstandlos“, sagte VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch am Donnerstag in Wolfsburg. Nach seinen Angaben fließen 100 Millionen an Abgaben an den Staat, wenn VW zum 1. August den Porsche-Sportwagenbau endgültig übernimmt. Er widersprach damit Berichten, wonach Porsche und VW bei dem Geschäft ein umstrittenes Schlupfloch in der Steuergesetzgebung ausnutzten und 1,5 Milliarden Euro Abgaben an den Staat vermeiden würden. Pötsch sagte dagegen, nach den ursprünglichen Plänen sollte die Übernahme erst 2014 stattfinden und wäre dann ganz steuerfrei gewesen. Nach Darstellung des VW-Finanzchefs führt die am Mittwochabend bekanntgegebene Übernahme sogar langfristig zu deutlich höheren Steuereinnahmen für den Staat, weil der nun größere Konzern mehr Gewinne machen werde. Die Anleger sehen das ebenso: Die VW-Aktie war am Mittag mit einem Plus von 6,5 Prozent der Gewinner im Aktienindex DAX. FDP-Bundestagsfraktionschef Rainer Brüderle kritisierte das angebliche Steuersparmodell bei der Übernahme. „Das mag alles legal sein, zeigt aber, wie dringend wir ein einfacheres und gerechteres Steuerrecht brauchen“, sagte Brüderle dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe). Hintergrund ist die Tatsache, dass VW Porsche zusätzlich zum Kaufpreis eine Aktie zahlt und das Geschäft damit steuerlich als Konzernumbau gilt. Konzernchef Martin Winterkorn rechnet mit Einsparungen von 700 Millionen Euro pro Jahr durch die endgültige Übernahme. Diese Synergieeffekte würden nun früher eintreten, sagte der VW-Vorstandsvorsitzende in Wolfsburg. „Jetzt ist der Weg endgültig frei für eine gute gemeinsame Zukunft“, fügte er hinzu. Die Übernahme spart dem Konzern in Zukunft viel Geld: Bisher durften Porsche und VW nicht wie etwa VW und die Töchter Audi oder Skoda eng zusammenarbeiten. Statt dessen mussten sie sich bei gemeinsamen Projekten wie fremde Firmen behandeln, was eine engere Kooperation enorm erschwert. Manche eigentlich sinnvolle Projekte kamen daher nicht zustande. Porsche ist über 20 Milliarden Euro wert VW und Porsche hatten am Mittwochabend bekanntgegeben, dass der Wolfsburger Konzern die zweite Hälfte der Anteile an Porsches Autogeschäft zum 1. August für 4,46 Milliarden Euro und eine Aktie übernehmen will. Winterkorn nannte das Geschäft „eines der bedeutendsten Vorhaben in der Automobilbranche“. VW hebt mit dem Geschäft neben den Synergieeffekten hohe Bewertungserträge: Allein aus Bewertungsgewinnen erwarten die Wolfsburger nach eigenen Angaben 2012 neun Milliarden Euro. Dazu kommt der hohe Gewinn, den Porsche im Alltagsgeschäft einfährt: Von Januar bis März wies Porsche mit dem Bau von Sportwagen rund 530 Millionen Euro operativen Gewinn aus. Pötsch sagte, Porsche sei „über 20 Milliarden Euro“ wert. VW zahlte aber nur 8,4 Milliarden Euro, weil der Preis in der Krise des Sommers 2009 festgelegt worden war. Die erste Hälfte der Porsche-Sportwagenfabrikation hatte VW bereits 2009 nach dem Sieg im Machtkampf mit Porsche für rund 3,9 Milliarden Euro gekauft. Porsche hatte damals versucht, VW zu übernehmen. Allerdings musste der Sportwagenbauer dazu hohe Schulden aufnehmen und musste dann von VW vor der Pleite gerettet werden. Porsche trennte damals das operative Geschäft in die Porsche AG ab und schuf die Porsche Holding SE (PSE) als Dachgesellschaft. Die PSE wird nicht an VW verkauft, sondern hält weiter die damals erworbenen Anteile an VW von heute rund 51 Prozent. Die PSE gehört zu 90 Prozent den Familien Porsche und Piech und zu 10 Prozent dem Emirat Katar. PSE will nach eigenen Angaben mit dem Kaufpreiserlös zunächst zwei Milliarden Euro Schulden zurückzahlen. Der Rest soll für Beteiligungen mit Schwerpunkt Autoindustrie verwendet werden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

VW übernimmt Rest des Porsche-Sportwagengeschäfts zum 1. August

VW übernimmt Rest des Porsche-Sportwagengeschäfts zum 1. August Wolfsburg/Stuttgart (dapd). Blitzübernahme von Porsche durch VW: Der Konzern aus Wolfsburg kauft bereits zum August die zweite Hälfte des Porsche-Sportwagengeschäfts und zahlt dafür 4,46 Milliarden Euro und eine Aktie an die Holdinggesellschaft. Das teilten die beiden Vorstände am Mittwochabend mit. Die Gesellschaften nutzen ein umstrittenes Schlupfloch in der Steuergesetzgebung und vermeiden 1,5 Milliarden Euro Abgaben an den Staat. VW übernimmt auch 2,5 Milliarden Euro Schulden des Sportwagengeschäftes. „Die einzigartige Marke Porsche wird nun fester Bestandteil des Volkswagen-Konzerns. Das ist gut für Volkswagen, für Porsche und für den ganzen Industriestandort Deutschland“, sagte VW-Vorstandsvorsitzender Martin Winterkorn. Die erste Hälfte der Porsche-Sportwagenfabrikation hatte VW bereits 2009 nach dem Sieg im Machtkampf mit Porsche übernommen. VW rechnet nach eigenen Angaben damit, dass der vollständige Kauf noch im laufenden Jahr den Gewinn des Konzerns erhöht, denn Porsche ist ein hochprofitabler Hersteller. Verkäufer ist die Porsche Holding SE (PSE), die im Wesentlichen das Vermögen der Familien Piech und Porsche verwaltet. PSE will nach eigenen Angaben mit dem Kaufpreiserlös zunächst zwei Milliarden Euro Schulden zurückzahlen. Der Rest soll in Beteiligungen mit Schwerpunkt Autoindustrie verwendet werden. Die Übernahme spart den beiden Autobauern viel Geld: Bisher durften sie nicht wie etwa VW und die Töchter Audi oder Skoda eng zusammenarbeiten. Statt dessen mussten sie sich bei gemeinsamen Projekten wie fremde Firmen behandeln, was eine engere Kooperation enorm erschwert. VW spricht von Einsparungen von über 600 Millionen Euro durch die Vereinfachung. VW und Porsche bauen schon zusammen den Porsche Cayenne und den Porsche Panamera. Der geplante kleine Geländewagen Porsche Macan soll auch auf Technik des VW-Konzerns stehen. Anfang Juni war ein Schlupfloch im Umwandlungssteuerrecht bekannt geworden, das VW jetzt nutzt: Durch die Überlassung einer einzelnen Stammaktie gilt der Kauf als Umstrukturierung in einem Konzern und nicht als steuerpflichtiger Kauf. Dadurch wird die Steuerpflicht vermieden. VW kann 1,5 Milliarden Euro an Steuern sparen, die sonst erst bei einer Übernahme nach 2014 entfallen wären. Das Vorgehen hatte viel Kritik von Politikern ausgelöst. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

VW legt in Nordamerika über 35 Prozent zu

VW legt in Nordamerika über 35 Prozent zu Herndon (dapd). Volkswagen hat den Absatz in Nordamerika im ersten Halbjahr um mehr als 35 Prozent auf 209.000 Fahrzeuge gesteigert. Damit brachte der Hersteller das beste erste Halbjahr auf dem wichtigsten Automarkt der Welt seit 1973 hinter sich, wie VW am Dienstag am US-Sitz in Herndon nahe der Hauptstadt Washington mitteilte. Hintergrund des kräftigen Wachstums ist das Modell Passat. VW hatte Mitte 2011 eine Autofabrik in den USA in Betrieb genommen, in der nur diese für Nordamerika zugeschnittene Variante der Limousine vom Band läuft. Zur Jahresmitte 2012 hat VW schon 55.000 Passats in Nordamerika abgesetzt. Der VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn hatte in der „Süddeutschen Zeitung“ erklärt, der Hersteller werde die Kapazität in dem Werk Chattanooga vermutlich in nächster Zeit erhöhen. Derzeit werde VW in den USA der Passat „förmlich aus den Händen gerissen“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

VW überschreitet 75-Prozent-Schwelle bei MAN

VW überschreitet 75-Prozent-Schwelle bei MAN Wolfsburg (dapd). Volkswagen erhöht seinen Anteil am bayrischen Lastwagenbauer MAN erneut und überschreitet damit die wichtige 75-Prozent-Schwelle. VW steigert seinen Stimmrechtsanteil an der MAN SE auf 75,03 Prozent von zuvor 73,76 Prozent, wie der größte Autobauer Europas am Dienstag in Wolfsburg mitteilte. Nun kann VW demnächst über einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag die volle Entscheidungsmacht bei MAN ausüben. Erst am vergangenen Wochenende hatte Volkswagen einen grundlegenden Umbau des Konzerns bekannt gegeben und den bisherigen Chef der zweiten LKW-Tochter Scania, Leif Östling, zum Vorstand für das gesamte LKW-Geschäft gemacht. Mit der erneuten Erhöhung der Anteile kann VW bald bei MAN direkter durchgreifen und die erhofften Gewinne aus der Zusammenarbeit von MAN und Scania heben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Authors: dapd News