Lufthansa: Können auch mit Terminfestlegung im September leben

Lufthansa: Können auch mit Terminfestlegung im September leben Berlin (dapd-bln). Die Deutsche Lufthansa hat nach Spekulationen um eine neuerliche Verschiebung der Eröffnung des Hauptstadtflughafens eine verlässliche Terminplanung mit ausreichend Zeit für einen Probebetrieb verlangt. Man könne auch mit der Terminfestlegung im September 2012 leben, sagte Sprecher Wolfgang Weber am Dienstag auf dapd-Anfrage. „Wir brauchen einen verlässlichen Termin, der den Abschluss der Bauarbeiten sicherstellt, danach ausreichend Zeit für einen vernünftigen Probebetrieb vorsieht und noch einen Puffer beinhaltet“, in dem die offenen Punkte aus dem Probebetrieb abgestellt werden könnten, sagte Weber. „Eine ordentliche Inbetriebnahme geht uns vor Schnelligkeit“, fuhr er fort. „Wir können auch mit einer Termindefinition im September 2012 leben, solange unseren Erwartungen entsprochen wird und wir uns insbesondere bei der Festlegung der Dauer und Inhalte des Probebetriebs einbringen können“, sagte der Lufthansa-Sprecher. Zuvor war bekannt geworden, dass der Eröffnungstermin 17. März 2013 für den Flughafen Berlin-Brandenburg bei der Aufsichtsratssitzung der Flughafen-Betreibergesellschaft am Donnerstag wohl nicht bekräftigt werden wird. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Eröffnungstermin für Hauptstadtflughafen offenbar erneut geplatzt

Eröffnungstermin für Hauptstadtflughafen offenbar erneut geplatzt Berlin/Schönefeld (dapd). Die Eröffnung des Hauptstadtflughafens Berlin-Brandenburg ist offenbar erneut geplatzt. „Nach meinem Kenntnisstand ist der 17. März 2013 vom Tisch und auf der Aufsichtsratssitzung der Flughafengesellschaft wird beraten, wie es weitergeht und ob ein neuer Termin genannt werden kann“, sagte der Vorsitzende des Bundestagsverkehrsausschusses, Anton Hofreiter (Grüne), am Dienstag der Nachrichtenagentur dapd und bestätigte damit einen Bericht des „Tagesspiegels“ (Mittwochausgabe). Die Flughafengesellschaft dementiert diese Darstellung. Es werde weiterhin der 17. März 2012 als Eröffnungstermin anvisiert, sagte Flughafensprecher Ralf Kunkel der Nachrichtenagentur dapd. Der Termin werde derzeit vom neuen Technikchef des Flughafens, Horst Amann, überprüft. „Es gibt keine neue Lage“, sagte auch der Berliner Senatssprecher Richard Meng. Der März-Termin sei von den Verantwortlichen des Flughafens zuletzt vorgeschlagen worden und solle am Donnerstag vom Aufsichtsrat beraten werden. Branchenexperten gingen unterdessen nach dapd-Informationen davon aus, dass am Donnerstag nach der Sitzung kein neuer Eröffnungstermin genannt, aber der 17. März 2013 auch nicht bekräftigt wird. Die ursprünglich für den 3. Juni 2012 geplante Inbetriebnahme des Airports war wegen Mängeln bei der Bauplanung um mehrere Monate vertagt worden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Rösler attackiert Dobrindt und Söder

Rösler attackiert Dobrindt und Söder Berlin (dapd). Der FDP-Vorsitzende Philipp Rösler attackiert die europapolitischen Äußerungen des CSU-Generalsekretärs Alexander Dobrindt und des bayerischen Finanzministers Markus Söder (CSU). „Ich rate dazu, dass die CSU Herrn Söder und Herrn Dobrindt mäßigt oder nötigenfalls auch isoliert“, sagte der Bundeswirtschaftsminister „Spiegel Online“. „Wir können es uns nicht leisten, dass die beiden den Ruf unseres Landes aufs Spiel setzen.“ In Europa gebe es noch viel zu tun – da seien „schrille Töne völlig fehl am Platz“. Der Vizekanzler betonte: „Europopulismus ist weder mein Weg noch der der FDP.“ Er sei überzeugter Europäer, sagte Rösler. „Eine Abwendung vom Kurs der europäischen Integration ist mit mir und mit der FDP nicht zu machen.“ dapd (Politik/Politik)

RWE streicht noch mehr Stellen

RWE streicht noch mehr Stellen Essen (dapd). Der neue RWE-Chef Peter Terium verschärft das Sparprogramm bei Deutschlands zweitgrößtem Energieversorger. Statt wie ursprünglich geplant 8.000 Stellen sollen nun sogar 10.400 Arbeitsplätze dem Rotstift zum Opfer fallen. „Diese Personalmaßnahmen sind unumgänglich, wenn wir die Wettbewerbsfähigkeit von RWE erhalten wollen“, sagte Terium am Dienstag bei der Präsentation der Quartalszahlen. Der Stellenabbau soll aber sozialverträglich erfolgen. Der Abbau der zusätzlichen 2.400 Stellen – zwei Drittel davon in Deutschland – ist Bestandteil des Sparprogramms „RWE 2015“, mit dem der Manager dem Konzern nach den Einbußen durch den Atomausstieg wieder zu mehr Ertragskraft verhelfen will. Terium will damit bis Ende 2014 eine zusätzliche nachhaltige Ergebnisverbesserung von einer Milliarde Euro erreichen. In einem Brief an die Aktionäre betonte der Vorstandsvorsitzende, angesichts zunehmender Staatseingriffe, rückläufiger Margen bei den Kraftwerken und eines immer stärkeren Wettbewerbs im Strom- und Gasvertrieb dürfe der Konzern keine Zeit verlieren. „Die gegenwärtigen Rahmenbedingungen sind alles andere als einfach.“ Während der große Rivale E.on am Montag eine deutliche Ergebnisverbesserung präsentierte, tritt RWE eher auf der Stelle. Im ersten Halbjahr 2012 sank der Außenumsatz des Konzerns um 1,3 Prozent auf 27,1 Milliarden Euro. Das betriebliche Ergebnis stieg zwar um neun Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Das für die Dividende entscheidende nachhaltige Nettoergebnis lag mit 1,7 Milliarden Euro aber lediglich auf dem schwachen Niveau des Vorjahres und soll auch im Gesamtjahr dort verharren. Mit „RWE 2015“ will Terium nach eigenen Worten einen „Kulturwandel im RWE-Konzern“ erreichen. Ziel sei die nachhaltige Optimierung von Prozessen und Strukturen. So will der Konzern seinen gesamten konventionellen Kraftwerkspark in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden künftig in einer Gesellschaft bündeln und gemeinsam steuern. Die neue Konzerntochter soll als Gesellschaft europäischen Rechts ihren Sitz in Deutschland haben. Doch nicht nur die Energiewende bereitet RWE Schwierigkeiten, der Konzern leidet nach wie vor auch unter Problemen im Gasgeschäft. Während es dem Rivalen E.on inzwischen gelang, die verlustträchtigen Langfristverträge mit den großen Gasförderern in Russland, Norwegen und den Niederlanden erfolgreich nachzuverhandeln, konnte RWE bislang lediglich Zugeständnisse des norwegischen Lieferanten Statoil erreichen. Eine Einigung mit den Lieferanten in Russland und den Niederlanden steht noch aus. Der Konzern hofft, die letzten Preisrevisionen im Jahr 2013 abzuschließen. An der Börse verlor die RWE-Aktie nach Bekanntgabe der Zahlen zeitweise mehr als ein Prozent an Wert. Am Nachmittag notierte sie aber wieder auf Vortagesniveau. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Eurokrise dämpft deutsches Wachstum

Eurokrise dämpft deutsches Wachstum Berlin (dapd). Selbst mit einem Mini-Wachstum steht die deutsche Wirtschaft in Europa noch gut da. Während das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Währungsgemeinschaft im zweiten Quartal schrumpfte, schaffte die Bundesrepublik noch ein leichtes Plus von 0,3 Prozent. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes machten die starken deutschen Exporte und der Konsum die rückläufigen Investitionen mehr als wett. Doch Finanzexperten rechnen im zweiten Halbjahr auch für Deutschland mit einer Verschärfung der Konjunktursorgen. „Wir sehen eine gewisse Verunsicherung der deutschen Wirtschaft wegen der Unruhe in der Eurozone“, sagte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) am Dienstag während eines Besuchs in Estland. Daher sei die Stabilisierung der Eurozone nicht nur eine finanzpolitische, sondern auch eine wirtschaftspolitische Aufgabe. Die Eurokrise hatte ihren Ursprung in den südeuropäischen Staaten wie Griechenland und Portugal sowie in Irland. Dann gerieten Spanien, Italien und Zypern in Schwierigkeiten, auch Slowenien und Belgien schwächeln. Sowohl in der EU als auch in der Eurozone schrumpfte das BIP zwischen April und Juni im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent, wie aus einer Schnellschätzung der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervorgeht. Die EU umfasst 27 Mitgliedsstaaten, 17 davon sind auch in der Währungsunion. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ging das BIP der EU zwischen April und Juni um 0,2 Prozent zurück, das der Eurozone schrumpfte sogar um 0,4 Prozent. Damit steht Europa schlechter da als andere Schwergewichte der Weltwirtschaft wie die USA oder Japan. Die jüngsten Zahlen machen auch deutlich, dass die Krise den Kern der Währungsgemeinschaft, die beiden Schwergewichte Deutschland und Frankreich, erreicht hat. Die französische Wirtschaft stagnierte nach Angaben der nationalen Statistikbehörde Insee zwischen April und Juni erneut, es war bereits das dritte Quartal ohne Wachstum in Folge. Die französische Zentralbank hatte gar einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent prognostiziert. Auch in Deutschland fiel das Wachstum etwas weniger schwach aus als befürchtet. Von Januar bis März dieses Jahres war das deutsche BIP aber noch um 0,5 Prozent gestiegen. Durch den Rückgang des Wachstums im zweiten Quartal fiel die Jahresrate nun auf 1,0 Prozent. Eine solche Abschwächung des Wachstums war nach den Worten des Wirtschaftswissenschaftlers Max Otte erwartbar. „Es wäre ein Wunder, wenn wir da so ganz unbeschadet durchsegeln würden“, sagte Otte in der ARD bereits vor Vorlage der BIP-Zahlen. Deutschland habe eine gute Grundsubstanz, aber wenn sich die Weltwirtschaft verschlechtere, leide auch Deutschland. Auch Analysten und institutionelle Anleger zweifeln an der Widerstandskraft der deutschen Wirtschaft gegen die Auswirkungen der Krise. Das spiegelt sich im Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) wider, der sich, bezogen auf die Konjunkturerwartungen in Deutschland, im August weiter verschlechterte. Der Wert fiel um 5,9 Punkte auf minus 25,5, den niedrigsten Stand in diesem Jahr. Das ist immer noch weit besser als zur Finanzmarktkrise 2008, der negative Wert drückt aber aus, dass die Mehrheit der rund 300 vom ZEW befragten Analysten und institutionellen Anleger eine negative Konjunkturentwicklung im nächsten halben Jahr voraussieht. Für dieses Jahr rechnen Ökonomen allerdings noch mit einer brummenden Exportkonjunktur. So sollen die deutschen Ausfuhren in diesem Jahr die Einfuhren so stark übertreffen wie in keinem anderen Land, hatte das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo in einer am Montag veröffentlichten Studie errechnet. Demnach steigt der bundesdeutsche Handelsüberschuss auf 210 Milliarden Dollar (170 Milliarden Euro) – und überflügelt damit sogar China. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Wie Rösler an der Ostsee Euro-Verbündete sammelt

Wie Rösler an der Ostsee Euro-Verbündete sammelt Helsinki (dapd). Eine sanfte Sommerbrise streift durch den Garten der blumengeschmückten Residenz des finnischen Premiers Jyrki Katainen in Helsinki. Die Ostsee zwischen den baumbestandenen Felsen kräuselt sich unter einem vorbeiziehenden Paddler. Katainen geht mit Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) auf die weiße Brücke zum Anleger, zeigt am Ufer entlang zu einer dunkelbraunen Holzhütte mit langem Rasen auf dem Dach und sagt: „And that is the sauna.“ Ein Lächeln geht über Röslers Gesicht. Endlich einmal ein angenehmer Tag in der Eurokrise. Endlich einmal keine Kritik aus der eigenen Partei, aus der Bundestags-Opposition, aus den südeuropäischen Staaten. Statt dessen Ermutigung. Rösler ist in den augustwarmen Norden geflogen, um Verbündete zu sammeln, die gegen weitere ausgedehnte Hilfen für die unsoliden Südländer sind. Vor Helsinki war er auf der anderen Seite der Ostsee, nur 80 Kilometer südlich, in Tallinn, der schmucken Hauptstadt Estlands. Rösler hat dort bekommen, was er wollte: harte Worte des liberalen estnischen Premiers Andrus Ansip gegen die Schuldenmacher. Er rief diese zu zusätzlichen Haushaltskürzungen auf. „Wir glauben, dass wir nicht mehr ausgeben können, als die Steuerzahler in die Staatskasse einzahlen. Wir glauben nicht an Euro-Bonds.“ Die Zeit des billigen Geldes müsse vorbei sein. Es werde Jahrzehnte mit Strukturreformen brauchen, bis die Krise überwunden sei. Estland habe nach der Lehman-Krise seine Ausgaben gekürzt, das Rentenalter erhöht, sein Arbeitsmarkt sei so liberalisiert wie nirgendwo in Europa. Sein Staatshaushalt habe einen Überschuss. Rösler ist beunruhigt, denn absehbar ist, dass sich die Krise schon im Spätsommer erneut zusammenbraut: Das Bundesverfassungsgericht entscheidet am 12. September, ob der neue Euro-Rettungsschirm ESM grundgesetzkonform ist. Die Troika aus Experten der Europäischen Zentralbank (EZB), des Internationalen Währungsfonds und der EU-Kommission wird ihren neuen Bericht über Griechenland vorlegen – und angesichts des starken Schrumpfens der Wirtschaft wird er vermutlich fürchterlich ausfallen. Spanien schrammt weiter an der 7-Prozent-Zinsgrenze bei seiner Neuverschuldung entlang, und schon bereitet sich die EZB darauf vor, Anleihen der Krisenstaaten zu kaufen, wenn dies der ESM und sein Vorgänger EFSF auch tun. Ihre erste Ratssitzung ist schon am 6. September. Kann sich die Bundesregierung dem Wehklagen widersetzen? Der sich abzeichnenden Allianz der großen Südländer aus Italien, Spanien und Frankreich etwas entgegensetzen? Katainen, der für seinen harten Kurs bekannt ist, hat vorgeschlagen, dass die Krisenländer ihre Anleihen mit Sicherheiten unterlegen, also mit staatlichem Besitz. So habe es Finnland in seiner Krise in den 90er Jahren gemacht, um die Zinsen für seine Anleihen zu senken. Und für seine eigenen Garantien für den Rettungsschirm EFSF hat er ebenfalls Pfänder eingesammelt. Ob das eine Lösung ist? Der September wird es zeigen. dapd (Wirtschaft/Politik)

Merkel in Kanada

Merkel in Kanada Berlin (dapd). Die Themen Handel und Rohstoffe werden im Mittelpunkt der zweitägigen Kanada-Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stehen. Wie es am Dienstag aus Regierungskreisen hieß, wird Merkel bei ihrem ersten bilateralen Besuch in Kanada mit Premierminister Stephen Harper insbesondere über das geplante Freihandelsabkommen CETA (Comprehensive Economic and Trade Agreement) zwischen Kanada und der EU sprechen. Kanada erwartet hier entscheidende Impulse aus Berlin. Anvisiert ist ein Abschluss der Verhandlungen noch in diesem Jahr. Deutschland wiederum ist an den Rohstoffen Kanadas interessiert. Auch die erneuerbaren Energien und der Klimawandel sollen Teil der Gespräche zwischen Merkel und Harper sein. Zwischen den beiden Regierungschefs herrsche ein „enges Vertrauensverhältnis“, hieß es. Allerdings gab es zuletzt Unstimmigkeiten über den Umgang mit der Euro-Krise. Auf kanadischer Seite hält man – ähnlich wie in den USA – einen „großen Wurf“ der Europäer und insbesondere der Deutschen für nötig, um die Euro-Krise nachhaltig zu lösen. Auch die kanadische Wirtschaft ist von einem schwächeren Europa-Geschäft betroffen. Die deutsche Seite registrierte wiederum sehr genau, dass sich Kanada an der jüngsten Mittel-Aufstockung des IWF zugunsten Europas nicht beteiligte. Stationen in Ottawa und Halifax Die Kanzlerin bricht am Mittwochnachmittag in die Hauptstadt Ottawa auf. Am Abend trifft Merkel mit Harper zu einem Abendessen unter vier Augen in der Sommerresidenz des Premiers zusammen. Am Donnerstag wird die Kanzlerin dann offiziell mit militärischen Ehren empfangen, nach einem erneuten Gespräch wird es eine Pressekonferenz der beiden Regierungschefs geben. Merkel wird danach von Ottawa weiter nach Halifax zu einem Besuch der Dalhousie Universität fliegen und sich über die dortige Meeres- und Polarforschung informieren. Die Kanzlerin wird von einer fünfköpfigen Wirtschaftsdelegation begleitet. dapd (Politik/Politik)

Merkel und Minister hautnah beim Tag der Offenen Tür

Merkel und Minister hautnah beim Tag der Offenen Tür Berlin (dapd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerien laden am kommenden Wochenende die Bürger zum Blick hinter die Kulissen ein. Zum 14. Mal findet der „Tag der Offenen Tür“ der Bundesregierung statt, sagte Vize-Regierungssprecher Georg Streiter am Dienstag bei der vor Vorstellung des Programms. Thema in allen Häusern ist die Demografiestrategie der Bundesregierung. Unter dem Motto „Jedes Alter zählt“ werden Attraktionen für Jung und Alt angeboten: So wird im Kanzleramt für die Kinder eine Wasserlandschaft aufgebaut. In einer Literaturstunde wird ihnen aus dem Buch „Wo die wilden Kerle wohnen“ vorgelesen. In einer Forscherwerkstatt sollen die jungen Besucher ihrem Erfindergeist nachgeben. Im Landwirtschaftsministerium können sie Vogelscheuchen und Hexenhäuschen basteln. Die Kanzlerin will am Sonntagnachmittag rund zwei Stunden in der Regierungszentrale präsent sein und einen Rundgang machen. Auch in diesem Jahr werde das Kanzleramt „Highlight“ des „Tages der Offenen Tür“ sein. „Hier kann man locker den halben Tag verbringen“, sagte Streiter. 2011 wurden dem Presseamt zufolge allein im Kanzleramt mehr als 29.000 Besuche gezählt. In allen Häusern waren es 160.000 Besuche. Schäuble trifft Nana Mouskouri Vor den Türen des Kanzleramts wird ein Staatsbesuch mit rotem Teppich und Musikkorps simuliert. Im Garten kann ein Hubschrauber der Flugbereitschaft besichtigt werden. Im Inneren des weitläufigen Gebäudes wird unter anderem die Galerie der Kanzler-Porträts für die Besuchern geöffnet, kündigte Streiter an. Vier Minister sind am Wochenende selbst dabei, die anderen überlassen die Begegnung mit den Bürgern meist ihren Staatssekretären. Familienministerin Kristina Schröder (CDU) zeigt am Samstag (14.00 Uhr) den Kindern ihr Büro. Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) beteiligt sich an einer Diskussionsrunde „Gemeinsam gegen Rechtsextremismus“ (Samstag, 14.00 Uhr) Außenminister Guido Westerwelle (FDP) nimmt am Sonntag (14.00 Uhr) an einem Bürgerforum „Europa“ teil. Mehrere offizielle Termine absolviert Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Unter anderem nimmt er an einer Talkrunde mit den Biathleten des Zoll Ski Teams und Magdalena Neuner teil. (Samstag, 15.00 Uhr). Die europäische Schuldenkrise und die Nöte der Griechen werden ihn wohl auch am „Tag der Offenen Tür“ nicht loslassen: Beides könnte Thema werden in einer gemeinsamen Gesprächsrunde mit der griechischen Sängerin Nana Mouskouri. (Samstag, 16.00 Uhr) Einzelheiten des Programms: ( www.einladung-zum-staatsbesuch.de ) dapd (Politik/Politik)

K-Frage lässt SPD nicht los

K-Frage lässt SPD nicht los Berlin (dapd). Die K-Frage lässt die SPD nicht los: Auch nach dem Appell von Generalsekretärin Andrea Nahles, die parteinterne „Nabelschau“ zu beenden, melden sich Sozialdemokraten mit Ratschlägen für die Kür des Kanzlerkandidaten zu Wort. Politiker aus der zweiten Reihe kritisierten am Dienstag Zeitplan und Auswahlverfahren und empfahlen die Vorwahlen in den USA und Frankreich als Vorbild. Die Parlamentarische Linke will aus der Kandidaten-Troika mindestens ein Sextett machen. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Pflug sagte der „Bild“-Zeitung, eine Entscheidung über den Kanzlerkandidaten nach der Landtagswahl in Niedersachsen am 20. Januar 2013 sei zu spät. „Bis Ende des Jahres sollte unser Kanzlerkandidat feststehen“, forderte das Mitglied des rechten Seeheimer Kreises in der SPD. Sonst bleibe der SPD nicht genügend Zeit für den Wahlkampf gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Der SPD-Bundestagsabgeordnete Lars Klingbeil sprach sich für eine Kandidatenkür nach US-Vorbild aus. „Die Mitglieder sollen in einer Urabstimmung über die Frage der Kanzlerkandidatur entscheiden. Vorher kann es nach amerikanischem Vorbild eine TV-Debatte geben, bei der sich alle Kandidaten präsentieren“, sagte er dem Blatt. Dagegen bevorzugte Baden-Württembergs SPD-Generalsekretärin Katja Mast eine Vorwahl nach französischem Vorbild: „Die SPD würde dadurch insgesamt gewinnen.“ In Frankreich habe die Auswahl des sozialistischen Kandidaten zu einer Mobilisierung geführt, die dazu beigetragen habe, dass Präsident Nicolas Sarkozy abgewählt und durch François Hollande ersetzt worden sei. Kernteam statt Troika Nach Ansicht des Sprechers der Parlamentarischen Linken der SPD-Fraktion, Ernst Dieter Rossmann, fehlen in der Kandidaten-Troika aus dem Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel, Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und dem früheren Finanzminister Peer Steinbrück die Frauen. „Aus der Troika sollte ein Kernteam werden, zu dem zusammen mit anderen Frauen Manuela Schwesig, Andrea Nahles und Aydan Özoguz gehören müssen“, sagte Rossmann dem „Hamburger Abendblatt“. Die SPD habe mehr zu bieten als eine starke männliche Seite. Schwesig und Özoguz sind stellvertretende Parteivorsitzende. Der Sprecher des Seeheimer Kreises, Johannes Kahrs, mahnte die SPD, die Frage der Kanzlerkandidatur mit Ruhe anzugehen. Der spätere Bundeskanzler Gerhard Schröder sei 1998 erst sechs Monate vor der Bundestagswahl als Kanzlerkandidat aufgestellt worden, sagte Kahrs der Zeitung. Auch der Spitzenkandidat der Bayern-SPD für die Landtagswahl im Herbst 2013, Münchens Oberbürgermeister Christian Ude, hält nichts von einem Abrücken vom Zeitplan. „Die Medien werden immer einen noch früheren Zeitpunkt fordern, damit sie dann noch länger schreiben können, die Kandidatenaufstellung sei zu früh gekommen“, sagte er dem „Tagesspiegel“. dapd (Politik/Politik)

RWE muss Gürtel enger schnallen

RWE muss Gürtel enger schnallen Essen (dapd). Deutschlands zweitgrößter Energieversorger RWE kann ein Jahr nach der Energiewende noch nicht wieder an die alte Ertragsstärke anknüpfen. Der neue Konzernchef Peter Terium präsentierte deshalb am Dienstag ein neues Sparprogramm. Es sieht unter anderem den Abbau von 2.400 weiteren Arbeitsplätzen vor – zusätzlich zu den ohnehin geplanten 8.000 Stellenstreichungen. „Diese Personalmaßnahmen sind unumgänglich, wenn wir die Wettbewerbsfähigkeit von RWE erhalten wollen“, erklärte Terium. In einem Brief an die Aktionäre betonte er, angesichts zunehmender Staatseingriffe, rückläufiger Kraftwerksmargen und eines immer stärkeren Wettbewerbs im Strom- und Gasvertrieb dürfe der Konzern keine Zeit verlieren. „Die gegenwärtigen Rahmenbedingungen sind alles andere als einfach“, betonte der Vorstandsvorsitzende. Während der große Rivale E.on am Montag eine deutliche Ergebnisverbesserung präsentierte, tritt RWE eher auf der Stelle. Im ersten Halbjahr 2012 sank der Außenumsatz des Konzerns um 1,3 Prozent auf 27,1 Milliarden Euro. Das betriebliche Ergebnis stieg zwar um neun Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Das für die Dividende entscheidende nachhaltige Nettoergebnis lag mit 1,7 Milliarden Euro aber lediglich auf dem schwachen Niveau des Vorjahres. RWE-Aktie im Minus Das neue Effizienzsteigerungsprogramm „RWE 2015“ soll nach dem Willen von Terium das Ergebnis bis Ende 2014 um eine Milliarde Euro pro Jahr erhöhen. Bestandteil dieses Programms ist der bereits vor einigen Tagen bekanntgewordene Abbau von weiteren 2.400 Stellen. Außerdem plant der Konzern die Gründung einer paneuropäischen Erzeugungsgesellschaft, die die Steuerung der deutschen, britischen und niederländischen Kraftwerke übernehmen soll. E.on hatte bei seinem Halbjahresbericht nicht zuletzt davon profitiert, dass es dem Konzern inzwischen gelang, bei seinen langfristigen Gaslieferverträgen mit Russland, Norwegen und den Niederlanden günstigere Konditionen auszuhandeln. Hier hat RWE noch Nachholbedarf. Zwar erreichte auch RWE inzwischen Zugeständnisse des norwegischen Lieferanten Statoil, doch steht eine Einigung mit dem russischen Staatskonzern Gazprom noch aus. Terium bekräftigte die Prognose des Konzerns für das Gesamtjahr. Danach erwartet RWE ein betriebliches Ergebnis und ein nachhaltiges Nettoergebnis auf Vorjahresniveau. Die RWE-Aktie büßte in den ersten Handelsminuten rund ein Prozent an Wert ein. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)