Luftfahrt-Boom geht an Europas Airlines vorbei

Luftfahrt-Boom geht an Europas Airlines vorbei München (dapd). Vom weltweiten Boom in der Luftfahrt mit erstmals mehr als drei Milliarden Fluggästen werden Europas Airlines 2013 kaum profitieren. In Europa und Nordamerika seien die Flugmärkte weitgehend gesättigt, „dort ist Konsolidierung angesagt“, sagte der Chef des internationalen Fluglinien-Verbandes IATA, Tony Tyler, dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Die aufstrebenden Mittelschichten in asiatischen und pazifischen Ländern könnten europäische und amerikanische Gesellschaften kaum als Fluggäste gewinnen, da sie „geografische Nachteile“ hätten und ihnen auch das Geld für die Expansion in neue Regionen fehle. Europa erkenne nicht, „welche Bedeutung ein gut funktionierender Flug-Markt für den ganzen Kontinent wirklich hat“, beklagte Tyler. „Stattdessen müssen wir uns mit zu viel Bürokratie, zusätzlichen Ticket-Steuern wie in Deutschland und Großbritannien oder Emissionsrechten befassen.“ Deshalb sei es nicht verwunderlich, „dass das Wachstum am Himmel dann woanders stattfindet“. Er habe auch an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geschrieben mit der Bitte, die deutsche Ticketsteuer wieder abzuschaffen. „Sie hat es nett, aber deutlich abgelehnt“, sagte Tyler. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

McAllister rechnet mit spannendem Wahlkampfendspurt

McAllister rechnet mit spannendem Wahlkampfendspurt Braunschweig (dapd). Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) rechnet mit einem spannenden Endspurt zur Landtagswahl. Zwischen drei und sechs Fraktionen im Parlament sei alles möglich nach dem 20. Januar, sagte McAllister beim offiziellen Wahlkampfauftakt am Samstag in Braunschweig. „Es wird ein spannendes, knappes Rennen.“ Schließlich seien rund zwei Wochen vor der Wahl auch noch etwa 40 Prozent der Wahlberechtigten unentschlossen. McAllister gab sich dennoch siegessicher. Mit Blick auf die SPD sagte er: „Die sind müde, die sind kaputt. Wir starten jetzt erst voll durch.“ Obwohl die CDU in Umfragen mit etwa 40 Prozent klar stärkste Kraft ist, könnte es erstmals seit 2003 wieder zu einer rot-grünen Landesregierung in Niedersachsens kommen. Grund dafür ist der schwächelnde Koalitionspartner FDP, der um den Einzug in den Landtag bangen muss. Damit McAllister blieb jedoch optimistisch: „Die FDP, da bin ich mir sicher, wird den Sprung in den Landtag schaffen.“ Die Niedersachsen-Wahl gilt auch als wichtiger Gradmesser für die Bundestagswahl im Herbst. dapd (Politik/Politik)

FDP-Generalsekretär fordert Geschlossenheit vor Landtagswahl

FDP-Generalsekretär fordert Geschlossenheit vor Landtagswahl Berlin (dapd-bwb). FDP-Generalsekretär Patrick Döring hat seine Partei zwei Wochen vor der Landtagswahl in Niedersachsen auf Geschlossenheit eingeschworen. Zwei Prozent der Wählerstimmen würden entscheiden, ob die Landtagswahl die Startrampe für Rot-Grün werde oder die erfolgreiche Koalition der FDP mit der CDU fortgesetzt werden könne, sagte Döring am Samstag bei einem Landesparteitag der baden-württembergischen Liberalen in Stuttgart mit Blick auf aktuelle Umfragewerte. Laut einer am Donnerstag veröffentlichte Befragung der Meinungsforscher von Infratest dimap im Auftrag des NDR würden die Liberalen mit vier Prozent den Wiedereinzug verpassen. Döring betonte, ob die Liberalen noch die notwendigen Stimmen bekämen, liege einzig und allein an den Freien Demokraten. Er bat im Namen der niedersächsischen FDP-Mitglieder, aber auch im Namen der Parteispitze sich allein diesem Ziel zuzuwenden. Es gebe die große Chance auf ein gutes Ergebnis und darauf, in Niedersachsen zusammen mit der Union wieder die Regierung zu stellen. Das Abschneiden der FDP bei der Niedersachsen-Wahl gilt auch als entscheidend für die politische Zukunft von Parteichef Philipp Rösler. dapd (Politik/Politik)

Steinbrück wollte vor fast 15 Jahren Sparkassen-Präsident werden

Steinbrück wollte vor fast 15 Jahren Sparkassen-Präsident werden Berlin (dapd). SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück wollte vor fast 15 Jahren selbst einmal Sparkassenchef werden. Nach Recherchen der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ bewarb sich Steinbrück im August 1998 informell darum, die Nachfolge des Präsidenten des schleswig-holsteinischen Sparkassen- und Giroverbandes anzutreten. Steinbrück hatte vorige Woche das aktuelle Kanzlergehalt mit dem von Sparkassendirektoren in Nordrhein-Westfalen verglichen und für zu niedrig befunden. De Posten im Norden war laut „FAS“ damals mit 400.000 Mark dotiert, mehr als die Ministerpräsidentin Heide Simonis verdiente. Jedoch sei seine Kandidatur von seiner eigenen Partei hintertrieben worden. Simonis unterstützte den Flensburger Oberbürgermeister und SPD-Mann Olaf Cord Dielewicz, der von der Verbandsversammlung mit Zweidrittelmehrheit gewählt wurde. Steinbrück war zu der Zeit Wirtschaftsminister in Schleswig-Holstein, hatte sich aber mit der Ministerpräsidentin entzweit, wie das Blatt berichtete. Anlass dafür war seine Bemerkung, das Land könne sich „Klein-Klein auf Pepita-Niveau“ nicht leisten. Simonis bezog dies auf sich und ihre kleinkarierten Kostüme und drohte Steinbrück öffentlich mit Entlassung. dapd (Politik/Politik)

Wöhrl schluckt Modehaus-Kette SinnLeffers

Wöhrl schluckt Modehaus-Kette SinnLeffers Hagen (dapd). Die beiden Textilhandelsketten Wöhrl und SinnLeffers kommen unter ein gemeinsames Dach. Der Nürnberger Unternehmer Gerhard Wöhrl und seine Familie übernehmen den Wettbewerber aus Hagen. Insgesamt werde seine Unternehmensgruppe damit künftig deutschlandweit 60 Modehäuser mit über 4.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von mehr als 600 Millionen Euro betreiben, sagte Wöhrl am Freitag in Hagen. Beide Marken sollen nach dem Willen des neuen Besitzers erhalten bleiben. Auch ein Personalabbau sei derzeit nicht geplant, hieß es in Hagen. „SinnLeffers passt perfekt zu Wöhrl“, betonte der Unternehmer. Die Modekette Wöhrl ist derzeit mit 38 Standorten vor allem in Bayern und Ostdeutschland präsent. SinnLeffers hat seine 22 Häuser vor allem in Nordrhein-Westfalen. Zielgruppen und Sortiment sind ähnlich. Überschneidungen gibt es lediglich an drei Standorten: Dresden, Magdeburg und München. Alle Häuser würden fortgeführt, betonten die Unternehmen. Wöhrl und SinnLeffers sehen sich derzeit mit einem harten Wettbewerb auf dem deutschen Textilmarkt konfrontiert. Neben „klassischen“ Rivalen wie Karstadt oder Kaufhof machen ihnen auch internationale Ketten wie H&M und Zara sowie Flagship-Stores von Marken wie Esprit und Marc O’Polo immer stärker Konkurrenz. Auch Online-Händler sichern sich einen immer größeren Teil vom Kuchen. Wöhrl betonte, dank des Zusammenschlusses sehe er für beide Unternehmen bessere Chancen für die Zukunft, als bei einem Alleingang. Ziel sei es, Synergien etwa im Einkauf zum Vorteil beider Unternehmen zu heben. Auch SinnLeffers-Geschäftsführer Karsten Oberheide betonte, gemeinsam könnten die Unternehmen schlagkräftiger in deutschem Markt agieren. „Wir stehen vor gewaltigen Veränderungen im stationären Einzelhandel“, sagte er. „Gemeinsam können wir zu deutlich besseren Lösungen kommen.“ Die fränkische Modekette Wöhrl mit dem Knopf als Markenzeichen blickt inzwischen auf eine 80-jährige Unternehmensgeschichte zurück. Mit über 2.000 Mitarbeitern an 38 Standorten erzielte sie zuletzt einen Umsatz von mehr als 300 Millionen Euro. Die Wurzeln von SinnLeffers reichen sogar bis ins Jahr 1850 zurück. Doch geriet das Unternehmen in den vergangenen Jahren in heftige Turbulenzen. Bis 2005 gehörte SinnLeffers zum KarstadtQuelle-Konzern. Dann wurde es von der Deutschen Industrie Holding (DIH) übernommen worden. 2008 musste es jedoch in einem Planinsolvenzverfahren saniert werden. Dabei wurden rund die Hälfte der Häuser geschlossen. Rund ein Drittel der Mitarbeiter verlor den Arbeitsplatz. Heute schreibt das auf nur noch 22 Häuser geschrumpfte Unternehmen mit den verbliebenen rund 2.000 Mitarbeitern nach eigenen Angaben aber wieder schwarze Zahlen und erzielt – wie Wöhrl – einen Umsatz von über 300 Millionen Euro. DIH-Manager Patrick Feller betonte, durch den Verkauf an Wöhrl habe SinnLeffers wieder eine langfristige Zukunft. Zum Kaufpreis machten die Beteiligten keine Angaben. Die Transaktion muss allerdings noch vom Bundeskartellamt genehmigt werden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Merkel empfängt Sternsinger

Merkel empfängt Sternsinger Berlin (dapd). Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt im neuen Jahr hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Freitag in Berlin Sternsinger empfangen. Die 108 Mädchen und Jungen aus 27 deutschen Bistümern brachten ihren Segen „Christus mansionem benedicat“ („Christus segne dieses Haus“) ins Kanzleramt. Mit Kronen, Sternen und einem für Tansania vorgesehenen Krankenwagen präsentierten sich die Kinder mit der Regierungschefin. Die Kanzlerin empfing bereits zum achten Mal die Sternsinger. Die jährliche Sternsingeraktion gilt als weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. Bundesweit sind zur Jahreswende rund 500.000 Sternsinger unterwegs, die mit Weihrauch als Caspar, Melchior und Balthasar verkleidet von Haus zu Haus ziehen, ihren Segen mit Kreide an die Türen schreiben und Geld für einen guten Zweck sammeln. Die Sternsingeraktion 2013 steht unter dem Leitspruch „Segen bringen, Segen sein – Für Gesundheit in Tansania und weltweit“. Seit dem Start der Aktion 1959 sammelten die Kinder rund 814 Millionen Euro. Über 63.000 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa konnten so unterstützt werden. Am Sonntag empfängt Bundespräsident Joachim Gauck 45 Sternsinger aus dem Bistum Mainz. ( www.sternsinger.org ) dapd (Politik/Politik)

Münchner S-Bahn-Tunnel soll deutlich teurer werden

Münchner S-Bahn-Tunnel soll deutlich teurer werden München (dapd). Wieder droht ein Bauprojekt teurer zu werden als geplant: Wie die „Süddeutsche Zeitung“ am Freitag unter Berufung auf eine Auflistung des Bahn-Aufsichtsrats berichtet, werden die Kosten für die geplante zweite S-Bahn-Strecke in München mit 2,433 Milliarden Euro veranschlagt, statt der bisher von Bahn und Freistaat genannten 2,047 Milliarden Euro. Begründet werde dies mit der Terminverschiebung um zwei Jahre und höheren Planungskosten. Konkret ausgeführt werde keiner dieser Punkte, heißt es in dem Bericht. Der bayerische Verkehrsminister Martin Zeil (FDP) erklärte auf dapd-Anfrage, dass es eine inhaltliche Abstimmung der Kostensteigerungen mit dem Freistaat nicht gegeben habe. „Das Vorgehen der DB AG kann nicht hingenommen werden“, betonte er. Die Deutsche Bahn stehe in der Pflicht, Transparenz über die Zunahme der Kosten zu schaffen. dapd (Politik/Politik)

Deutscher Automarkt leidet auf hohem Niveau

Deutscher Automarkt leidet auf hohem Niveau Flensburg/Berlin (dapd). Der deutsche Automarkt schwächelt – und Besserung ist bis auf weiteres nicht in Sicht. Nach einem schwachen vergangenen Jahr werde auch 2013 „ein herausforderndes Jahr“ für die Branche, sagte der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, am Donnerstag in Berlin. Bereits im Jahr 2012 hatten die Deutschen nach Angaben des Kraftfahrtbundesamts (KBA) in Flensburg mit 3,08 Millionen Neuwagen 2,9 Prozent weniger Autos zugelassen als 2011. Die Branche könne „mit diesem Ergebnis nicht zufrieden sein“, sagte Wissmann. Besonders heftig traf der Einbruch 2012 den KBA-Daten zufolge das Oberklasse-Segment, wo das Minus bei 13,9 Prozent lag. Gefragt waren dagegen Kleinwagen, die um 20,3 Prozent zulegten, Geländewagen mit einem Plus von 17,4 Prozent und Mini-Vans mit einer um 9,1 Prozent höheren Zulassungszahl. Für das neue Jahr rechnet der VDA mit einem Autoabsatz in Deutschland von etwa drei Millionen Stück – also einem weiter schrumpfenden Markt. „Mit Wachstum ist also 2013 im Inland nicht zu rechnen, aber auch nicht mit einem Absturz“, sagte Wissmann. Zugleich werde der Weltmarkt sein Wachstum von zuletzt vier Prozent 2013 fortsetzen. So werde der weltweite Absatz wohl „in diesem Jahr die 70-Millionen-Marke ins Auge fassen“, sagte der VDA-Präsident. Etwas optimistischer für den deutschen Markt gaben sich die ausländischen Hersteller. „Wenn eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Situation gelingt und sich die bestehende Konsumneigung auch auf den Pkw-Markt überträgt, dann hält der VDIK für das Jahr 2013 über 3,0 Millionen Pkw-Neuzulassungen bis hin zum Ergebnis 2012 für möglich“, sagte der Präsident des Importeursverbands, Volker Lange. So habe das Pkw-Geschäft bereits im Dezember – bereinigt um die Zahl der Arbeitstage – leicht über dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen. Die deutschen Hersteller legen ihre Hoffnungen dagegen vor allem auf das Geschäft außerhalb Europas. Der Weltmarkt werde vor allem vom Wachstum in China und den USA angetrieben. So werde die Produktion in Deutschland dank leicht wachsender Exporte 2013 um gut ein Prozent auf etwa 5,4 Millionen Fahrzeuge zulegen. „Wir spüren dabei vor allem die Dynamik der außereuropäischen Märkte“, sagte Wissmann. Trotz eines Rückgangs von zwei Prozent führte VW laut KBA auch 2012 den deutschen Markt an. Die Wolfsburger kamen den Angaben zufolge auf einen Anteil von 21,8 Prozent. Insgesamt lag der Anteil der deutschen Marken auf dem Heimatmarkt bei 64,1 Prozent. Gegen den Trend legten dabei Audi um 6,3 und Porsche um 9,8 Prozent in der Zulassungsstatistik zu. Drastisch waren dagegen die Einbrüche bei Ford mit 10,7 und Opel mit 16,1 Prozent. Unter den Importmarken konnten Renault/Dacia ihre Führungsposition trotz Einbußen von sechs Prozent behaupten. Allerdings holten die Nächstplatzierten Skoda mit einem Plus von 3,2 und Hyundai mit einem Zuwachs von 16,1 Prozent auf. (KBA-Statistik im Internet: http://url.dapd.de/UrPgo0 ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Seehofer und CDU-Vize Laschet heizen Schwarz-Grün-Debatte an

Seehofer und CDU-Vize Laschet heizen Schwarz-Grün-Debatte an Berlin/München (dapd). CSU-Chef Horst Seehofer und der stellvertretende CDU-Vorsitzende Armin Laschet heizen die Debatte über eine mögliche schwarz-grüne Koalition auf Bundesebene an. Seehofer stellte am Donnerstag in der „Bild“-Zeitung klar, dass er ein solches Regierungsbündnis trotz der jüngsten Attacken aus seiner Partei auf die Grünen nicht ausschließt. Hintergrund ist die anhaltende Schwäche der FDP. Auch Laschet warb dafür, den Weg zu einer Koalition mit den Grünen offen zu halten. Der CDU-Politiker sagte der „Stuttgarter Zeitung“: „Man sollte vor einer Bundestagswahl unter demokratischen Parteien nicht alles Mögliche gegenseitig ausschließen.“ Allerdings sei es schwer vorstellbar, wie das aktuelle Programm der Grünen mit der Politik der Union zu vereinbaren sein sollte. In den Weihnachtsferien hatten Spitzenpolitiker der CSU die Grünen heftig kritisiert. So sagte die Berliner CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt in einem dapd-Interview: „Schwarz-Grün steht absolut nicht zur Debatte. Der Versuch, ihr linkes Gewand vor dem Wähler unter einem bürgerlichen Deckmäntelchen zu verstecken, wird den Grünen nicht gelingen.“ CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt betonte: „Schwarz-Grün kann und will ich mir nicht vorstellen.“ Seehofer bezeichnete nun die Liberalen zwar als Wunschkoalitionspartner. Er fügte aber hinzu: „Falls die FDP nach der Wahl nicht zur Verfügung stehen sollte, müsste die Union mit anderen Parteien reden.“ Der CSU-Chef betonte: „Vor ein paar Jahren hätten Politiker noch gesagt: ‚Wir schließen aus…‘ – das tue ich nicht. So ernst muss man den Wähler schon nehmen.“ Seehofer hatte schon im November darauf hingewiesen, dass es im Falle eines Scheiterns der FDP Koalitionsgespräche der Union „mit allen Parteien“ außer der Linken geben müsse. Der CSU-Chef fügte seinerzeit jedoch hinzu, er rechne „fest mit einem Erfolg des christlich-liberalen Bündnisses“. Kurz darauf wandte er sich gegen „schwarz-grüne Scheindebatten“. Allerdings zeichnet sich noch immer keine Erholung der Liberalen ab. Seehofer sagte: „Die einzige politische Sorge, die ich ins Jahr 2013 mit herüber genommen habe, ist die FDP.“ Der bayerische Ministerpräsident betonte zugleich, an eine absolute Mehrheit der CSU bei der Landtagswahl im Herbst glaube er nicht. Der Vizechef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Max Straubinger, lehnte Debatten über schwarz-gelbe Koalitionen ab. Dies sei „nicht zielführend“, sagte der Abgeordnete in einem Interview der Zeitungsgruppe „Straubinger Tagblatt“/“Landshuter Zeitung“. Er sei davon überzeugt, „dass wir mit den Grünen die geringsten Schnittmengen haben“. Auch der frühere CSU-Chef Erwin Huber warnte vor einer schwarz-grünen „Geisterdiskussion“. Eine solche Debatte werte die Grünen auf und verunsichere Unions-Wähler. Huber sagte der Zeitungsgruppe: „Im Nachbarland Baden-Württemberg sehen wir die negativen Folgen einer grünen Regierungsbeteiligung.“ Bei der bayerischen Grünen-Fraktion stießen Seehofers Äußerungen ebenfalls auf Ablehnung. Die parlamentarische Geschäftsführerin Ulrike Gote sagte, sie sei zwar auch gegen eine grundsätzliche „Ausschließeritis“. Aber eine Zusammenarbeit mit der Seehofer-CSU könnten sich „die bayerischen Grünen überhaupt nicht vorstellen“. FDP-Fraktionschef Thomas Hacker warnte, für ein Land wie Bayern „wäre eine Koalition mit den Grünen der Todesstoß“. dapd (Politik/Politik)

CDU-Vize Laschet gegen Wahlkampf mit der FDP

CDU-Vize Laschet gegen Wahlkampf mit der FDP Stuttgart (dapd). Der nordrhein-westfälische CDU-Vorsitzende und Bundesvize Armin Laschet setzt auf Unabhängigkeit der Union von der FDP im Wahlkampf. „Es wird keinen Koalitionswahlkampf geben“, sagte Laschet der „Stuttgarter Zeitung“ (Freitagausgabe) laut Vorabbericht. Jede Partei müsse mit ihrem eigenen Programm die Wähler überzeugen. „In einem Wahlkampf kämpft man für eigene Ideen, nicht für Koalitionspartner.“ Laschet schließt zudem eine Koalition mit den Grünen nicht kategorisch aus. Allerdings sei es schwer vorstellbar, wie das aktuelle Programm der Grünen mit der Politik der Union zu vereinbaren sein sollte. Zuvor hatte bereits der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer einer schwarz-grünen Koalition keine grundsätzliche Absage erteilt. NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) reagierte auf die Gedankenspiele der Unions-Politiker mit Kritik: „Die schwarz-grünen Fantasien einiger Unions-Granden sind inhaltsleer. Sie zeigen nur Eines: Die Angst der Union vor dem Machtverlust ist größer als die Angst vor den Grünen.“ dapd (Politik/Politik)