Hamburg/Kirkel (dapd). Bei der angeschlagenen Baumarktkette Praktiker hat der Vorstand mit der Umsetzung seines umstrittenen Laden-Umbaukonzepts begonnen. In sieben Praktiker-Märkten begann der Ausverkauf des Warenbestands, damit die Läden im Herbst auf die hochwertigere Schwestermarke Max Bahr umgebaut werden können. Als Pilotprojekt wird ein Markt in Lüneburg umgestellt, der schon am 3. September wieder öffnen soll, wie Praktiker am Dienstag in Kirkel mitteilte. Der Vorstand will 120 der 234 Praktiker-Märkte auf die Marke Max Bahr umrüsten und hofft dadurch auf steigende Umsätze. Auf der Hauptversammlung in der vergangenen Woche hatten die Manager die Zustimmung der Aktionäre zu dem Konzept nur unter Auflagen erhalten: Die Hauptaktionäre um die Wiener Semper-Constantia-Bank setzen ungeplant mehrere Aufsichtsratsposten für sich durch und dürfen einen Manager ihres Vertrauens in den Vorstand schicken. Im Gegenzug verschafften sie dem Sanierungskonzept des Vorstands eine Mehrheit, das eine Kapitalerhöhung von 60 Millionen Euro und einen hohen Kredit vorsieht. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Beim Thema Transparenz machen viele Banken dicht
Berlin (dapd). Deutsche Konzerne haben weiterhin beträchtlichen Nachholbedarf bei der Bekämpfung der Wurzeln von Korruption und Steuerhinterziehung. Zu diesem Ergebnis kommt die Organisation Transparency International (TI) in einer am Dienstag vorgestellten Studie über Anti-Korruptionsprogramme der 105 weltgrößten, multinationalen Aktiengesellschaften. Am besten von allen untersuchten Firmen schnitt der norwegische Öl- und Gaskonzern Statoil ab. Er kam in der Wertung auf 8,3 von 10 möglichen Punkten. Der Energiekonzern mache Informationen über Anti-Korruptionsprogramme, über Tochtergesellschaften, Steuerzahlungen und Gewinne in 37 Ländern öffentlich und habe daher das Zeug zum weltweiten Vorbild, lobte die Organisation. Aus deutscher Sicht positiv sei, dass alle sieben untersuchten Unternehmen aus der Bundesrepublik – darunter Siemens (17. Platz), Bayer (24.), Telekom (29.) und E.on (30.) – im oberen Drittel des Rankings rangierten. Zudem habe die Untersuchung gezeigt, dass sie anders als manche ausländische Konkurrenten „alle vollständig über ihre Tochterunternehmen berichteten“, sagte die Deutschland-Vorsitzende von Transparency International, Edda Müller, bei der Präsentation der Ergebnisse in Berlin. In anderen Bereichen wie der Offenlegung von Unternehmenszahlen von im Ausland operierenden Tochterunternehmen gebe es jedoch auch hierzulande noch großen Nachholbedarf, betonte Müller. Besonders „unbefriedigend“ sei, dass keines der sieben deutschen Unternehmen bekanntgebe, wie viel Steuern ihre Töchter in den Ländern zahlten, in denen sie tätig seien, sagte die Politikwissenschaftlerin und Professorin für Verwaltungswissenschaft. „Wir brauchen hier klare Steuertransparenz“, forderte Müller. Dabei sei gerade die Offenlegung von Geschäftsvorgängen und Steuerzahlungen „ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung der Korruption“, sagte Robin Hodess, Abteilungsleiterin Wissen und Forschung bei Transparency International. Wenn Unternehmen ihre Auslandszahlen nicht offen legten, sei es für eine Regierung und die Öffentlichkeit unmöglich nachzuvollziehen, „wo Gelder geblieben sind“ und ob sie nicht an Regierungskreise geflossen oder über halb- oder illegale „Steuersparmodelle“ abgeführt worden seien. Zudem mache beispielsweise rund die Hälfte der Unternehmen keinerlei Angaben zu Verflechtungen mit der Politik. Als besonders undurchsichtig habe sich der internationale Finanzsektor erwiesen, sagte Müller. Das spiegelt sich auch in der Statistik: Die untersuchten 24 Banken und Versicherungen erhielten von den TI-Experten fast durchweg schlechte Noten. Im Schnitt erreichten sie von 10 möglichen Transparenzpunkten nur 4,2 Zähler. „Man kann nicht Steuergelder zur Rettung in Anspruch nehmen und sich gleichzeitig weigern offenzulegen, in welchen Ländern man wie viel Steuern zahlt“, monierte Müller. Dies laufe nicht legitimen Geschäftsinteressen der Wirtschaft zuwider. Im Gegenteil: Ihre Organisation sei „der festen Überzeugung“, dass „Transparenz auch für die Unternehmen positive Effekte habe“. Gerade an Standorten in Entwicklungsländern führe die Zahlung von Bestechungsgeldern zur Auftragsbeschaffung oft sogar zu Wettbewerbsnachteilen. Unternehmen, die so agierten, wüssten nach Erfahrung von Transpareny International „oft nicht, ob ihr Produkt überhaupt noch wettbewerbsfähig auf dem Weltmarkt ist“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Altmaier setzt bei der Energiewende auf Niedersachsen
Hannover (dapd). Bundesumweltminister Peter Altmaier setzt beim Thema Energiewende auf Niedersachsen. Das Land nehme beim Ausbau der Stromnetze und der Windkraft eine „Schüsselfunktion“ ein. Damit trage das Land zum Gelingen der Energiewende entscheidend bei, sagte der CDU-Politiker am Dienstag bei einem Besuch in Hannover. Der Minister bezeichnete Niedersachsen gar als „Premiumpartner“. Bei seinem Besuch versprach er ein Endlagersuchgesetz bis zum Ende des Jahres. Auf Forderungen Niedersachsens nach einer Offshore-Netzgeselllschaft mit Beteiligung des Bundes ging er hingegen nur zurückhaltend ein. Altmaier betonte nach dem Gespräch, dass er auf eine rasche Einigung zwischen Bund und Ländern zu einem Gesetzentwurf für eine bundesweite Atommüll-Endlagersuche hoffe. Ihm sei daran gelegen, „die Gesetzgebungsarbeiten“ abzuschließen, bevor „wir in die heiße Wahlkampfphase des Wahljahres 2013“ kommen. „Ich wünsche mir einen Abschluss noch in diesem Jahr“, sagte er. Er wolle in den nächsten Wochen selbst nach Gorleben reisen, um vor Ort das Gespräch mit Betroffenen zu suchen. Zur Begründung sagte der Minister, dass ihm klar sei, „welche Belastungen dort in den letzten Jahren zu tragen“ gewesen seien. Mit Blick auf die Rolle Gorlebens in der künftigen Endlagersuche appellierte Altmaier auch an die Verantwortung anderer Bundesländer neben Niedersachsen. „Die Endlagersuche ist kein niedersächsisches Problem, sondern ein nationales Problem. Alle Länder sind in der Pflicht“, sagte er. Im November vergangenen Jahres hatten sich Bund und Länder auf einen Neustart bei der Endlagersuche für hochradioaktiven Atommüll verständigt. Einer der kritischen Punkte ist, ob Gorleben bei dem angestrebten offenen Suchverfahren überhaupt mit aufgenommen oder von vornherein ausgeschlossen wird. Altmaier ist wie auch Niedersachsens schwarz-gelbe Landesregierung dafür, den Standort im Verfahren zu behalten, um die Suche ergebnisoffen zu halten. Wie viele Standorte neben Gorleben im Rahmen eines Endlagersuchgesetzes untersucht werden sollen, wollte Altmaier aber nicht sagen, um „die Gespräche nicht zu belasten“. Zunächst gehe es sowieso darum, ein Verfahren festzulegen. Nicht festlegen wollte sich der Bundesumweltminister dagegen bei einer Forderung Niedersachsens. Da der Netzausbau und Netzanschluss von Offshore-Windparks wegen der fehlenden Eigenkapitalausstattung des Betreibers Tennet ins Stocken geraten könnte, fordert Ministerpräsident David McAllister (CDU) eine Offshore-Netzgesellschaft, an dem sich der Bund als Mehrheitseigentümer beteiligen soll. Er nehme den Vorschlag Niedersachsens ernst und werde „gründlich darüber nachdenken“, sagte Altmaier. Man könne aber nicht von ihm erwarten, dass er sofort nach einem solchen Vorstoß verkünde, die deutsche Netzlandschaft neu ordnen zu wollen, sagte er. dapd (Politik/Politik)
Bei Rewe Touristik steigen die Preise
Berlin (dapd). Die Touristiksparte der Rewe Gruppe hat eine moderate Preiserhöhung für Reisen in der kommenden Wintersaison angekündigt. Die Reiseveranstalter ITS, Jahn Reisen und Tjaereborg erhöhten die Preise für die Wintersaison 2012/13 im Schnitt um ein bis zwei Prozent, sagte der Sprecher der Geschäftsführung von Rewe Touristik, Sören Hartmann, am Dienstag in Berlin. In den ersten acht Monaten des Touristikjahres 2011/2012 habe der Veranstalter den Umsatz bei gleich bleibender Gästezahl um vier Prozent steigern können. Trend in diesem Jahr seien Reisen in ferne Länder, sagte Hartmann. Ungewöhnlich schwach würden Autoreisen zu nahen Zielen gebucht. Während die Kunden für Pauschalreisen auf die Kanarischen Inseln und in ferne Ländern im Winter etwas mehr zahlen müssten als im Vorjahr, werde Urlaub in Ägypten und Tunesien nicht teurer. Auch die Preise für Städtereisen sowie Ferien in Deutschland und Österreich blieben auf Vorjahresniveau, fügte der Rewe-Chef hinzu. Im Sommer 2012 sei bisher die Zahl der Gäste um zwei Prozent und der Umsatz um acht Prozent gesteigert worden. „Das entspricht nach einem eher verhaltenen Winter unseren Erwartungen“, sagte Hartmann. Spitzenreiter bei den Buchungen im Sommer sei Tunesien mit einem Plus von 92 Prozent, gefolgt von der Türkei mit einem Zuwachs von 38 Prozent. „Tunesien hat sein Comeback geschafft“, sagte der Manager. Ägypten bleibe dagegen mit einem Buchungswachstum von vier Prozent deutlich hinter den Erwartungen zurück. Bei den Fernreisen legten Thailand (plus 78 Prozent) und die Malediven (plus 55 Prozent) stark zu. Die Buchungen für Griechenland seien dagegen um 28 Prozent zurückgegangen, sagte Hartmann. Andere Reiseveranstalter wie TUI und Alltours hatten zuvor ähnliche hohe Rückgänge bei Griechenland-Reisen gemeldet. Bulgarien liegt bei Rewe Touristik mit 16 Prozent im Minus. Bei den Fernzielen verzeichnet die Dominikanische Republik mit minus 17 Prozent den stärksten Rückgang. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
2,1 Millionen Mütter sind kurbedürftig
Berlin (dapd). Das Müttergenesungswerk (MGW) ist alarmiert über den Gesundheitszustand vieler Mütter. Die Zahl der Mütter, die mit Erschöpfung, Burn-out-Syndrom oder Schlafstörungen in die von der Stiftung anerkannten Kliniken kommen, sei in den vergangenen acht Jahren fast um ein Drittel gestiegen, sagte Marlene Rupprecht, die Kuratoriumsvorsitzende und SPD-Bundestagsabgeordnete am Dienstag in Berlin. „2,1 Millionen Mütter sind kurbedürftig“, konstatierte Rupprecht. Wichtig sei, dass sie die Kurmaßnahmen, die der Gesetzgeber zu ihrer Unterstützung vorsehe, auch bekommen. Das Kur-Bewilligungsverfahren der Krankenkassen sei jedoch erst vor kurzem erleichtert worden. „Das Antragsverfahren hat sich in den letzten Monaten für Mütter spürbar verbessert“, sagte die MGW-Geschäftsführerin Anne Schilling. „Krankenkassen bewilligen mehr und schneller Kurmaßnahmen.“ ( www.muettergenesungswerk.de ) dapd (Politik/Politik)
Druckindustrie profitiert von guter Konjunktur
Frankfurt/Main (dapd). Die deutsche Druckindustrie hat 2011 von der guten Konjunkturentwicklung profitiert. Die rund 9.700 Unternehmen erwirtschafteten einen leicht gestiegenen Umsatz von 20,3 Milliarden Euro, wie der Bundesverband Druck und Medien am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte. Profitieren konnten vor allem die Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten, die 13,1 Milliarden Euro erwirtschafteten. Sie verzeichneten erstmals nach zwei Jahren mit Rückgängen 2,6 Prozent Wachstum beim Umsatz. Die Zahl der in der Branche Beschäftigten ging den Angaben zufolge im vergangenen Jahr um 2,7 Prozent auf knapp 155.000 zurück. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Stahlproduktion im ersten Halbjahr um sechs Prozent gesunken
Düsseldorf (dapd). Die deutsche Konjunkturschwäche hat sich im ersten Halbjahr in einer geringeren Rohstahlproduktion niedergeschlagen. Alle Hersteller erschmolzen in Deutschland von Januar bis Juni 21,9 Millionen Tonnen Rohstahl, sechs Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Allerdings erreichte die Produktion im Juni mit 3,73 Millionen Tonnen ein Drei-Monats-Hoch und blieb dadurch nur noch vier Prozent hinter der Erzeugung des Vorjahresmonats zurück. Die Wirtschaftsvereinigung befürchtet, dass die Produktionsprognose für das Gesamtjahr 2012 von 44,0 Millionen Tonnen nicht einzuhalten ist. Angesichts verhaltener Auftragseingänge, konjunktureller Unsicherheiten und der schwelenden Eurokrise sei die Prognose „mit einem Abwärtsrisiko verbunden“, erklärte sie. Die Vereinigung werde sie gegebenenfalls nach der Sommerpause anpassen. Vergangenes Jahr wurden in Deutschland 44,3 Millionen Tonnen Rohstahl hergestellt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Voßkuhle bezeichnet Entscheidung als in mehrfacher Hinsicht nicht einfach
Karlsruhe (dapd). Zum Auftakt der Verhandlung des Bundesverfassungsgerichts über mehrere Eilanträge gegen die deutsche Beteiligung bei der Euro-Rettung hat Gerichtspräsident Andreas Voßkuhle die Entscheidung als „in mehrfacher Hinsicht nicht einfach“ bezeichnet. Der Zweite Senat werde „trotzdem der Versuchung widerstehen, sein ‚Herz über die ein oder andere Hürde zu werfen‘, sondern mit beiden Füßen auf dem Grundgesetz stehend“ über die Anträge entscheiden, sagte Voßkuhle am Dienstag in Karlsruhe. In der Politik erforderten ungewöhnliche Situationen und Krisen oft ungewöhnliche Maßnahmen, fügte Voßkuhle hinzu. Es sei jedoch Aufgabe des Verfassungsgerichts, „den Regeln, die wir uns gegeben haben, auch in den Situationen zur Geltung zu verhelfen, in denen es politisch nicht opportun erscheint und uns besonders viel Mühe und Kraft kostet“. Über diese Spannungslage dürfe man aber nicht unglücklich sein. „Europa fordert den demokratischen Verfassungsstaat ebenso wie der demokratische Verfassungsstaat Europa fordert“, sagte Voßkuhle. „Wer dieses Verhältnis zu einer Seite auflöst, verliert die andere Seite.“ Die Karlsruher Richter verhandeln seit Dienstagmorgen über mehrere Eilanträge gegen die am 29. Juni vom Bundestag beschlossenen Zustimmungsgesetze zum dauerhaften Euro-Rettungsschirm (ESM) und zum Fiskalpakt, der den Euro-Staaten mehr Haushaltsdisziplin auferlegt. Zur Entscheidung stehen eine von Ex-Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) vertretene Massenklage von 12.000 Bürgern sowie Anträge einer Professorengruppe, des CSU-Bundestagsabgeordneten Peter Gauweiler und der Linken im Bundestag. Nach dem Willen der Kläger soll das Verfassungsgericht dem Bundespräsidenten vorerst untersagen, diese Gesetze zu unterzeichnen. Letztlich wird gerichtlich geprüft, ob der Bundestag mit seiner Zustimmung zu den weitreichenden Verträgen zur Euro-Rettung seine eigene haushaltspolitische Kontrolle zu stark eingebüßt und damit gegen das Grundgesetz verstoßen hat. Die Kläger halten die eingegangenen Haftungsrisiken für nicht verantwortbar. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) warnte am Dienstag vor einer Verschiebung des ESM über den Juli hinaus. Dies würde weit über Deutschland „erhebliche Verunsicherung in den Märkten bedeuten“. Falls die Eilanträge der Kläger Erfolg hätten, könnte dies „zu erheblichen wirtschaftlichen Verwerfungen in der Eurozone“ führen. Fiskalpakt und ESM seien „wichtige Schritte auf dem Weg zu einer europäischen Stabilitätsunion“, sagte der Vertreter der Bundesregierung in Karlsruhe. dapd (Politik/Politik)
Britische Kinokette greift nach Cinemaxx
Hamburg (dapd). Die britische Kinokette Vue greift nach dem deutschen Kino-Giganten Cinemaxx AG. Die Briten legten am Dienstag per Ad-hoc-Mitteilung ein Übernahmeangebot vor, bei dem sie einen Preis von rund 50 Prozent über dem aktuellen Aktienkurs des Hamburger Unternehmens bieten. Cinemaxx betreibt 34 Kinocenter mit 292 Leinwänden und ungefähr 78.000 Plätzen in Deutschland und Dänemark. Das Unternehmen beschäftigt über 2.000 Mitarbeiter in den Kinos und weitere 80 in der Verwaltung. Nach einer tiefen Krise ist Cinemaxx wieder profitabel und erwirtschaftete 2011 einen Jahresüberschuss von 19 Millionen Euro bei einem Umsatz von rund 200 Millionen Euro. Hauptaktionär mit fast 85 Prozent ist der Film- und Fernsehunternehmer Herbert Kloiber. Vue ist eine der größten Kinoketten in Großbritannien. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Pöttering nennt Vorgänge in Rumänien staatsstreichähnlich
Berlin (dapd). Der frühere Präsident des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering, sieht die demokratische Grundordnung in Rumänien in Gefahr. Die Vorgänge in dem EU-Mitgliedsland seien „staatsstreichähnlich“, sagte Pöttering, der Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung ist, am Dienstag dem Radiosender „hr-Info“. Hintergrund ist das Votum des rumänischen Parlaments für die Absetzung des Präsidenten Traian Basescu. Die Regierung von Victor Ponta wirft Basescu politische Einflussnahme auf das Justizwesen vor. Der Präsident spricht hingegen von einer Verschwörung. Pöttering kritisierte, die rumänischen Parteien maßten sich an, „sich mit dem Staat gleichzusetzen“. Jetzt sei Brüssel aufgefordert, „hier das Recht und die Prinzipien der Europäischen Union wiederherzustellen“. Am Montag hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Telefonat mit Basescu angekündigt, sie werde mögliche Konsequenzen vonseiten der EU unterstützen. © 2012 AP. All rights reserved (Politik/Politik)