Freizeitkleidung liegt bei Deutschen hoch im Kurs

Freizeitkleidung liegt bei Deutschen hoch im Kurs Friedrichshafen (dapd). Die Outdoor-Branche in Deutschland boomt: Trotz der Furcht vor einem Wirtschaftsabschwung kaufen die Bundesbürger verstärkt Freizeitkleidung und -schuhe, wie der Branchenverband European Outdoor Group (EOG) am Donnerstag auf der Fachmesse Outdoor in Friedrichshafen mitteilte. Der Absatz in Deutschland legte den Angaben zufolge im vergangenen Jahr um mehr als neun Prozent zu. Damit führt Deutschland mit Ungarn, Dänemark, Russland und Schweden den europäischen Markt an. Europaweit sorgte die Branche 2011 für einen Umsatz von zehn Milliarden Euro, davon entfallen 24 Prozent auf Deutschland. Die Aussichten für dieses Jahr sind jedoch gebremst. „Eine anhaltende Eurokrise wird sich spürbar auf die Marken auswirken und sie unter Druck setzen“, sagte EOG-Generalsekretär Mark Held. Auf der Outdoor zeigen bis Sonntag mehr als 900 Aussteller auf 85.000 Quadratmetern die Neuheiten der Branche. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bundeswehr bestellt weniger Puma-Panzer als geplant

Bundeswehr bestellt weniger Puma-Panzer als geplant Berlin/Düsseldorf (dapd). Das Verteidigungsministerium hat einen Milliardenauftrag für die beiden deutschen Rüstungskonzerne Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann abgespeckt. Die Bundeswehr bestellt statt 405 nur noch 350 Schützenpanzer vom Typ Puma, wie das Ministerium am Donnerstag in Berlin mitteilte. Ministerium und Firmen schlossen einen entsprechenden Änderungsvertrag ab. Ursprünglich hatte der Vertrag ein Volumen von mehr als drei Milliarden Euro. Die Schützenpanzer sollen von 2014 bis 2020 an die Bundeswehr ausgeliefert werden. Der Puma wird das bisherige Hauptwaffensystem der Panzergrenadiertruppe, den 1971 eingeführten Marder, ablösen. Derzeit werden die ersten Serienfahrzeuge noch getestet. Ein Rheinmetall-Sprecher sagte, für das Geschäft habe diese Abbestellung kaum Relevanz. Sie mache im Jahr weniger als ein Prozent des Umsatzes aus. In diesem Jahr will Rheinmetall 2,5 Milliarden Euro erlösen. Außerdem hätten sich Ministerium und Unternehmen schon im vergangenen Jahr darauf geeinigt, fügte der Sprecher hinzu. Deswegen sei diese Änderung bereits zum Jahreswechsel im Auftragsbestand berücksichtigt worden. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) lobte die Einigung. „Mit der Unterzeichnung haben wir in beispielhafter Weise auf die Neuausrichtung der Bundeswehr reagiert“, sagte de Maizière. „Kooperation ist keine Einbahnstraße, sie muss auch flexibel mit Bedarfsanpassungen umgehen können.“ dapd (Politik/Politik)

Staatsanwaltschaft stellt Verfahren wegen Feldpost-Manipulation ein

Staatsanwaltschaft stellt Verfahren wegen Feldpost-Manipulation ein Darmstadt/Berlin (dapd). Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat die Ermittlungen wegen möglicher Feldpost-Manipulation eingestellt. Insgesamt ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen 39 Postsendungen von 34 Soldaten, bei denen im Zeitraum Oktober bis Dezember 2010 Unregelmäßigkeiten festgestellt worden waren. Briefe und Päckchen nach Afghanistan waren beschädigt, Speichermedien wie SD-Karten oder USB-Sticks verschwunden. Am Donnerstag teilte die Staatsanwaltschaft mit, dass das „gegen Unbekannt“ gerichtete Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Diebstahls und der Verletzung des Briefgeheimnisses eingestellt wurde, „da die Ermittlungen keine strafrechtlich relevanten Sachverhalte ergeben haben“. Möglicherweise sei eine „Sortiermaschine im Briefzentrum in Darmstadt für die Beschädigungen der Sendungen“ ursächlich, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Und weiter: „Eine von unbekannten Personen erfolgte Öffnung der Postsendungen ist zwar nach wie vor nicht auszuschließen, konnte aber in keiner Weise nachgewiesen werden.“ Das Verfahren sei trotzdem einzustellen, weil die Ermittlungsmöglichkeiten ausgeschöpft seien. Hochgekocht war die Feldpost-Affäre nach Medienberichten im Januar 2011. Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hellmut Königshaus (FDP), hatte zuvor das Verteidigungsministerium darüber unterrichtet, dass sich Soldaten in Afghanistan bei ihm über die beschädigten Postsendungen beschwert hatten. Daraufhin wurden die Fachpolitiker des Bundestages über den Sachverhalt informiert und erste Prüfungen durch die Truppe vorgenommen. Schnell berichtete das Verteidigungsministerium, damals noch unter Leitung von Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), dass weder beim Transport in Afghanistan noch bei der Feldpost-Bearbeitung in Deutschland irgendwelche Unregelmäßigkeiten aufgetreten seien. Die Staatsanwaltschaft kommt nun in ihrer detaillierten Einstellungsverfügung zu einem anderen Schluss. In ihrem Auftrag hatte eine besondere „Ermittlungsgruppe (EG) Feldpost“ den Weg der Briefe und Päckchen geprüft und zahlreiche Zeugen befragt. Das Ergebnis: An mehreren Stellen des Weges, den Briefe und Päckchen von und aus Afghanistan nehmen, habe es die Möglichkeit eines Zugriffs auf die Postsendungen gegeben. Zudem hätte dieser entgegen der Darstellung der Bundeswehr auch unentdeckt bleiben können. Deshalb kritisierte der Wehrbeauftragte Königshaus am Donnerstag die Berichte des Verteidigungsministeriums als „unzutreffend“. Er lobte die umfassenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, die auch ergeben hätten, dass „allein auf dem Postweg der für Afghanistan bestimmten Feldpost aus Deutschland mindestens drei potenzielle Tatorte für unberechtigte Zugriffe auf die Postsendungen identifiziert“ worden seien. Zudem hätte es auch im Einsatzland Belege dafür gegeben, dass ein Zugriff auf die Soldatenpost möglich war. Bei dem Verweis auf die Sortiermaschine als Ursache der Beschädigungen und Verluste von Speichermedien handele es sich zudem nach Darstellung der Staatsanwaltschaft nur um eine „begründete Vermutung“. In ihrer Einstellungsverfügung stellt die Staatsanwaltschaft Darmstadt deshalb fest: „Folglich kann in keinem der von Soldaten aus Afghanistan gemeldeten Fälle des Verlusts von Speichermedien definitiv nachgewiesen werden, dass der Verlust auf die Sortiermaschine der Deutschen Post AG beim Postzentrum 64 in Darmstadt und nicht auf eine Straftat zurückzuführen ist.“ Königshaus hat deswegen das Verteidigungsministerium gebeten, die von der Staatsanwaltschaft aufgezeigten Defizite bei der Beförderung der Feldpost abzustellen und für eine umfassende Überwachung des Feldpost-Transports zu sorgen. „Schließlich handelt es sich beim Post- und Briefgeheimnis um ein Grundrecht, welches jedem Staatsbürger – auch solchen in Uniform – durch unsere Verfassung garantiert wird“, betonte der Wehrbeauftragte. dapd (Politik/Politik)

Chemieindustrie bekommt Gegenwind zu spüren

Chemieindustrie bekommt Gegenwind zu spüren Frankfurt/Main (dapd). Die Auswirkungen der Finanzkrise und der Rezession in Südeuropa machen auch vor der chemischen Industrie nicht Halt. In der ersten Jahreshälfte 2012 blieb die Chemieproduktion vier Prozent unter dem Vorjahresniveau, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Donnerstag in Frankfurt am Main mitteilte. Der Branchenumsatz ging im selben Zeitraum um 0,5 Prozent auf 89,2 Milliarden Euro zurück. „Unsere Branche hat sich in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld alles in allem gut behauptet“, sagte VCI-Präsident Klaus Engel. Die chemische Industrie, mit aktuell 437.000 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber im Land, sei aber trotz der negativen weltwirtschaftlichen Vorgaben „wettbewerbsfähig und krisenerprobt“. Daher könne sie „auch unter solchen Bedingungen auf ihre Stärken vertrauen.“ Für das laufende Jahr rechnet der Verband mit einem Umsatzwachstum von zwei Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Freiburger Gericht spricht Neonazi frei

Freiburger Gericht spricht Neonazi frei Freiburg (dapd). Ein wegen versuchten Totschlags in drei Fällen angeklagter Neonazi ist in Freiburg freigesprochen worden. Eine Straftat sei dem einschlägig vorbestraften 29-Jährigen nicht zweifelsfrei nachzuweisen, sagte Richterin Eva Kleine-Cosack in der Begründung des Urteils vor dem Freiburger Landgericht am Donnerstag. „Justitia ist nicht auf dem rechten Auge blind“, betonte sie. Der Grundsatz „Im Zweifel für den Angeklagten“ habe aber auch für Neonazis zu gelten. Der Angeklagte war im Oktober 2011 mit seinem Auto mit Vollgas in eine Gruppe vermummter Linker gefahren, die ihn von einem Parkplatz vertreiben wollten. Dabei wurde ein 21-Jähriger schwer verletzt. Die Staatsanwaltschaft hatte am Montag drei Jahre Haft gefordert, die Verteidigung plädierte wegen Notwehr für einen Freispruch. dapd (Politik/Politik)

Massenentlassungen bei Peugeot

Massenentlassungen bei Peugeot Paris (dapd). Die immer schlimmere Absatzkrise in Südeuropa zwingt den französischen Autokonzern PSA Peugeot-Citroën zu Massenentlassungen im Heimatland. Der Hersteller von Klassikern wie dem Peugeot 205 oder dem Citroën 2 CV „Ente“ streicht 8.000 Stellen und schließt eine Fabrik bei Paris. Der größte Autohersteller Frankreichs reagiert damit auf den dramatischen Absatzeinbruch infolge der Schuldenkrise vor allem in Südeuropa, wo die Kleinwagen des Herstellers ihre Hauptmärkte haben. „Die Tiefe und Hartnäckigkeit der Krise, die unser Europageschäft belastet, haben diese Reorganisation unerlässlich gemacht, um unsere Produktionskapazität an die absehbaren Markttrends anzupassen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Philippe Varin am Donnerstag in Paris. Im Einzelnen sollen das Werk in Aulnay nördlich von Paris mit 3.000 Mitarbeitern geschlossen werden, 1.400 Stellen werden im nordfranzösischen Rennes gestrichen und 3.600 in der Verwaltung. Die Gewerkschaften hatten bereits zu Streiks und Protesten aufgerufen. Die Auslastung der PSA-Fabriken liegt nach Firmenangaben nur noch bei 76 Prozent. Nach Ansicht von Branchenkennern beginnt aber frühesten bei 80 Prozent Auslastung die Gewinnzone. Peugeot-Citroën will nun die Produktion im Traditionswerk Aulnay-sous-Bois stilllegen und den dort hergestellten Kleinwagen C3 in die nahe Fabrik Poissy verlagern, wo bereits der Peugeot 208 vom Band läuft. Zurzeit sind beide Werke nicht ausgelastet. In Rennes verkleinert PSA die Produktion der Limousinen Peugeot 508 und Citroën C5 und C6. Beide Modelle stehen unter dem Druck starker Konkurrenten wie dem VW Passat oder Audi A4. Außerdem sollen quer durch den Konzern Stellen gestrichen werden. PSA werde im ersten Halbjahr 2012 in die Verlustzone fahren, kündigte der Konzern an. Das Unternehmen verbrennt seit Mitte 2011 rund 200 Millionen Euro Liquidität pro Monat, wie PSA erklärte. Hintergrund der PSA-Probleme ist die tiefe Absatzkrise in Europa, unter der auch die Konkurrenten Renault, Fiat, Ford und Opel leiden. 2012 fällt die Nachfrage in der EU nach PSA-Einschätzung um 8 Prozent, von 2007 bis 2012 um 23 Prozent. PSA verliert 2012 sogar 10 Prozent, wegen der bisherigen Stärke in den Problemländern Spanien, Frankreich und Italien. Im ersten Halbjahr setzte der Hersteller noch 1,6 Millionen Autos ab. Peugeot-Citroën rechnet nicht mit einem schnellen Ende der Krise: Erst Ende 2014 werde es wieder einen positiven Cashflow geben. PSA hatte zu Jahresbeginn eine Allianz mit General Motors (GM) geschlossen. Die Konzerne wollen Fahrzeugplattformen zusammen entwickeln und beim Einkauf zusammenarbeiten und so ihre Kosten deutlich senken. GM hatte sich mit sieben Prozent bei PSA eingekauft. GM will nach Informationen des „Spiegel“ die Konstruktion der nächsten Generation des Opel Zafira PSA übertragen. PSA hat wegen der Krise bereits die Autovermietung Citer sowie die Pariser Konzernzentrale verkauft, für insgesamt rund 700 Millionen Euro. Auch die profitable Logistiktochter Gefco steht zum Verkauf. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Jeder zweite Jugendliche hat kaum Ahnung von Wirtschaft

Jeder zweite Jugendliche hat kaum Ahnung von Wirtschaft Berlin (dapd). Das Wirtschafts- und Finanzwissen junger Menschen weist einer Studie zufolge bedenkliche Lücken auf. Knapp jeder zweite Befragte (47 Prozent) zwischen 14 und 24 Jahren verfügt über schlechte oder sehr schlechte Kenntnisse in diesen Feldern, wie aus einer GfK-Studie im Auftrag des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) hervorgeht, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Zudem schwindet demnach im Zuge der Finanzkrise das Wirtschaftsinteresse der jungen Generation, die sich von den schwierigen wirtschaftlichen und finanzpolitischen Sachverhalten überfordert fühle. Während 2009 noch ein Drittel der Befragten ein mindestens starkes Interesse an Wirtschaft angegeben habe, sei es aktuell nur noch rund ein Fünftel. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Peugeot streicht Tausende Jobs

Peugeot streicht Tausende Jobs Paris (dapd). Der französische Autokonzern PSA Peugeot-Citroën streicht im Kampf gegen die roten Zahlen mehrere Tausend Arbeitsplätze und schließt eine Fabrik nahe Paris. PSA reagiert damit auf den dramatischen Absatzeinbruch infolge der Schuldenkrise vor allem in Südeuropa, wo die Kleinwagen des Herstellers ihre Hauptmärkte haben. PSA kündigte die Pläne am Donnerstag in einer Pressemitteilung an. Der Konzern verliert seit Mitte 2011 rund 200 Millionen Euro pro Monat, wie PSA erklärte. Im Einzelnen sollen das Werk in Aulnay nahe Paris mit 3.000 Mitarbeitern geschlossen werden, 1.800 Stellen werden im nordfranzösischen Rennes gestrichen und 3.600 in der Verwaltung. Die Gewerkschaften hatten bereits für Donnerstag zu Streiks und Protesten aufgerufen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Brüssel gibt grünes Licht für Staatsbeihilfen für P+S-Werften

Brüssel/Stralsund (dapd). Die Arbeitsplätze der rund 1.800 Schiffbauer in der Stralsunder Volkswerft und der Peene-Werft Wolgast sind vorerst gesichert. Die EU-Kommission genehmigte am Mittwoch das von der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns geschnürte Rettungspaket für die angeschlagenen P+S-Werften in Höhe von 152,4 Millionen Euro. Die Werften waren im Mai nach Auslieferproblemen bei zwei Ostseefähren und gescheiterten Verhandlungen mit Banken in Liquiditätsschwierigkeiten geraten. Daraufhin signalisierte das Land Unterstützung und legte ein an Bedingungen geknüpftes Rettungspaket auf. Die Beihilfe stehe mit den EU-Vorschriften im Einklang, weil sie in Dauer und Umfang begrenzt sei, teilte die Kommission in Brüssel mit. Die Höhe sei auf einen Betrag beschränkt, der erforderlich sei, damit die Firma ihre Geschäftstätigkeit in den nächsten sechs Monaten fortsetzen könne. Allerdings sei die staatliche Garantie nur vorübergehend genehmigt worden. Deutschland müsse nun innerhalb von sechs Monaten eine Stellungnahme zum Umstrukturierungsplan für den Werftenverbund vorlegen. Mit den bereits vor einer Woche komplett ausgezahlten Beihilfen können die Werften Löhne und Gehälter ausreichen, ihre Gläubiger bezahlen und die Produktion während der Umstrukturierung aufrechterhalten. In den vergangenen Wochen hatten sich bereits die Belegschaften zu einem Lohnverzicht bereit erklärt. Darüber hinaus verpflichteten sich Zulieferer, in den nächsten vier Jahren mindestens 20 Millionen Euro Eigenkapital für den Erhalt der Werften aufzubringen. Die IG Metall begrüßte die Entscheidung der EU-Kommission. Sie sei ein Bekenntnis zum europäischen Schiffbau, sagte der Sprecher der IG Metall Küste Stralsund, Guido Fröschke, der Nachrichtenagentur dapd. Zugleich sei sie ein wichtiges Signal für rund 5.000 Beschäftigte in der strukturschwachen Region, deren Arbeitsplätze direkt und indirekt mit dem Erhalt der beiden Werften gesichert seien. „Unser Dank geht aber auch an die Landesregierung, die einen guten Job gemacht hat“, sagte der Gewerkschafter. Beide Werften verfügen über einen Auftragsbestand von 21 Neubauschiffen und sind damit bis 2013 komplett ausgelastet. Gesellschafter des vor zwei Jahren entstandenen Verbunds sind die HSW Treuhand- und Beteiligungsgesellschaft mit 93 Prozent und die Hegemann-Gruppe mit 7 Prozent. Presseberichten zufolge sollen inzwischen mehrere Finanz- und strategische Investoren zu einer Übernahme bereit sein. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Opel-Chef Stracke will schnell in Gewinnzone

Rüsselsheim/Berlin (dapd). Der tief in der Krise steckende Autohersteller Opel muss nach Einschätzung von Vorstandschef Karl-Friedrich Stracke „so schnell wie möglich wieder profitabel werden“. Die deutsche Traditionsmarke aus Rüsselsheim dürfe nach den Milliardenverlusten der vergangenen Jahre „unserer Mutter nicht länger auf der Tasche liegen“, sagte er der „Bild“-Zeitung mit Blick auf den Eigentümer General Motors (GM) aus den USA. Opel präsentierte am Mittwoch erste Einzelheiten des neuen Kleinwagens Adam, mit dessen Hilfe Stracke den Absatzeinbruch stoppen will. „Unser neuer Lifestyle-Stadtflitzer Adam eröffnet großes Wachstumspotenzial für Opel“, sagte er laut Mitteilung des Konzerns. Demnach soll der 3,70 Meter lange Kleinwagen aus dem Werk Eisenach ab Januar 2013 bei den Händlern stehen. Der 1,72 Meter breite Viersitzer ist zunächst mit Benzinmotoren von 70 bis 100 PS lieferbar. Das Auto soll erfolgreiche Mini-Konkurrenten wie den Fiat 500 angreifen und wird deshalb weniger als Billigmodell in Stellung gebracht, sondern als Trendauto für moderne Stadtmenschen. So kann der Kunde etwa sein iPhone oder iPad an das Auto anschließen. Der Preis wird voraussichtlich knapp unter 12.000 Euro liegen. Opel verliert seit Jahren Marktanteile und hat ein neues Erfolgsmodell dringend nötig. Stracke erinnerte in dem Zeitungsinterview an weitere kommende Autos. „Unser Plan ist kein Sparpaket, sondern ein klarer Wachstumsplan“, sagte er. „Um genau zu sein, investieren wir Milliarden in neue Modelle wie den neuen Astra, den SUV Mokka und den Kleinwagen Adam.“ Stracke verhandelt derzeit mit Betriebsrat und Gewerkschaft über ein Sanierungsmodell. Danach würde Opel den Mitarbeitern bis 2016 ihre Jobs garantieren, aber 2017 voraussichtlich das Werk in Bochum schließen. „Langfristig gibt es aber nur eine Arbeitsplatzgarantie: Wir müssen nachhaltig Gewinne schreiben“, sagte er. GM sei „zu Recht ungeduldig mit uns“, erklärte Stracke. (Das Stracke-Interview im Internet: http://url.dapd.de/XxJFTB ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)