Weltweiter Luftverkehr wächst langsamer

Weltweiter Luftverkehr wächst langsamer Genf (dapd). Der weltweite Luftverkehr wächst infolge der weltweiten Wirtschaftsturbulenzen immer langsamer. Im September lagen die Passagierzahlen „nur“ noch um 4,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie der Weltluftfahrtverband IATA am Freitag in Genf mitteilte. Im ersten Halbjahr hatte die Wachstumsrate noch bei durchschnittlich sechs Prozent gelegen. Bei der Luftfracht schrumpfte das Wachstum sogar auf 0,6 Prozent. Allerdings gibt es große regionale Unterschiede in der Entwicklung. So konnten Airlines aus dem Nahen- und Mittleren Osten auf internationalen Strecken ihr stürmisches Wachstum mit einem Plus 13,3 Prozent fortsetzen. Zum Vergleich: Die europäischen Fluglinien kamen lediglich auf einen Zuwachs 5,4 Prozent. Gegensätzlich war die Entwicklung auf den verschiedenen großen Inlandsmärkten. In China und Brasilien stieg die Nachfrage deutlich, in den USA, Indien und Japan sanken dagegen die Passagierzahlen. Die IATA repräsentiert rund 240 Fluggesellschaften weltweit, die 84 Prozent des globalen Luftverkehrs ausmachen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Volkswagen erlebt in Amerika den besten Oktober seit 40 Jahren

Volkswagen erlebt in Amerika den besten Oktober seit 40 Jahren Herndon (dapd). Die Marke Volkswagen bleibt auf dem US-Markt auf der Überholspur: Mit einem Wachstum von mehr als 22 Prozent auf 34.000 Neuwagen verzeichnete der deutsche Hersteller den besten Oktober seit 40 Jahren in Amerika. Dabei lieferte das neue Modell des US-Passat mit einem Wachstum von 66 Prozent den stärksten Beitrag, wie VW am Donnerstag am US-Sitz in Herndon mitteilte. Auch die Modelle Tiguan und Golf legten kräftig zu. Bis Ende Oktober hat VW bereits 357.000 Fahrzeuge verkauft, ein Plus von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zuvor hatte bereits der US-Hersteller Chrysler ein Wachstum von zehn Prozent auf 126.000 verkaufte Neuwagen gemeldet. Der US-Automarkt setzt damit offenbar seinen seit Monaten anhaltenden Boom fort. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Zeitung: Bundesagentur für Arbeit rechnet 2013 mit Milliardendefizit

Zeitung: Bundesagentur für Arbeit rechnet 2013 mit Milliardendefizit Berlin/Nürnberg (dapd). Die Bundesagentur für Arbeit (BA) erwartet laut einem Zeitungsbericht im nächsten Jahr wieder in die roten Zahlen zu rutschen: Der Vorstand rechnet im Haushaltsentwurf 2013 mit einem Minus von 1,2 Milliarden Euro, berichtet die Zeitung „Die Welt“ (Onlineausgabe) unter Berufung auf Verwaltungsratskreise. Allerdings könnte die Agentur, die 2012 mit einem Überschuss von mehr als zwei Milliarden Euro rechnet, das Defizit aus eigenen Mitteln decken. Der Vorstand gehe bei seiner Finanzplanung für das kommende Jahr nunmehr von einer durchschnittlichen Arbeitslosenzahl von 2,9 Millionen statt 2,78 Millionen aus, heißt es weiter. Auch die Mittel für das Kurzarbeitergeld sollen dem Bericht zufolge von derzeit knapp 500 Millionen leicht aufgestockt werden. Eine Agentur-Sprecherin wollte den Bericht auf dapd-Anfrage am Donnerstag nicht kommentieren. Sie verwies aber auf die Verwaltungsratssitzung am 9. November, auf der der Haushalt für 2013 beraten werden soll. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Frauen schließen beim Gehalt zu den Männern auf

Frauen schließen beim Gehalt zu den Männern auf Gummersbach (dapd). Der Unterschied bei den Gehältern von Frauen und Männern verringert sich. Wie aus dem am Mittwoch von der Unternehmensberatung Kienbaum vorgestellten „Vergütungsreport 2012“ hervorgeht, näherte sich die Vergütung von weiblichen und männlichen Spezialisten und Fachkräften in den vergangenen Jahren deutlich an. Mit durchschnittlich 63.000 Euro im Jahr verdienen weibliche Spezialisten demnach noch sieben Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen in vergleichbarer Position. Diese kommen auf ein Bruttojahresgehalt von 68.000 Euro. Viel Nachholbedarf gibt es der Studie zufolge allerdings nach wie vor beim prozentualen Anteil der Frauen in gehobenen Positionen. Auf der Ebene der Spezialisten sind sie nur mit einem Anteil von 19 Prozent vertreten, bei den Sachbearbeitern stellen sie 58 Prozent. „Je stärker Frauen auf einer Hierarchieebene vertreten sind, desto mehr nähert sich auch die Vergütung von Männern und Frauen an“, sagte der Kienbaum-Vergütungsexperte Christian Näser. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Gewinn von GM bricht wegen hoher Verluste in Europa ein

Gewinn von GM bricht wegen hoher Verluste in Europa ein Detroit/Rüsselsheim (dapd). Der US-Autokonzern General Motors (GM) stellt sich auf weitere Jahre der Milliardenverluste bei der angeschlagenen Tochter Opel ein. Erst „Mitte des Jahrzehnts“ rechnet GM mit schwarzen Zahlen bei der Europatochter, wie aus dem am Mittwoch in Detroit veröffentlichten Zwischenbericht hervorgeht. 2012 wird Opel 1,5 Milliarden Dollar (1,2 Milliarden Euro) verbrennen, 2013 nur leicht weniger. „Wir haben noch eine Menge Arbeit zu tun, vor allem in Europa“, erklärte GM-Finanzvorstand Dan Ammann. GM ist unter anderem wegen immer höherer Verluste bei Opel der Gewinn eingebrochen. Im dritten Quartal fiel der Nettogewinn um zwölf Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar. GM verlor in den drei Monaten allein eine halbe Milliarde Dollar in Europa, wo die Sanierung des Verlustbringers Opel/Vauxhall nicht vorankommt. Aber auch im Kernmarkt Nordamerika ging der Profit auf 1,8 Milliarden Dollar vor Steuern zurück. Der weltweite Umsatz stieg um fast eine Milliarde auf 37,6 Milliarden Dollar. GM ringt zurzeit mit der IG Metall um den Sanierungsplan für Opel. Die Manager wollen das Werk in Bochum schließen und mehrere Tausend Arbeitsplätze abbauen. Opel produzierte im dritten Quartal nur noch 196.000 Autos nach 270.000 im Vorjahresquartal. Der Personalstand blieb aber praktisch unverändert trotz des Einbruchs. Opel soll zusammen mit dem französischen Konkurrenten PSA Peugeot Citroën vier Fahrzeugmodelle entwickeln, um damit der Absatzkrise in Europa zu trotzen. Die ersten Autos der Allianz sollen bis Ende 2016 auf den Markt kommen. Es gilt als sicher, dass diese Zusammenarbeit Jobs bei Opel kosten wird. Unterdessen laufen die Verhandlungen zwischen IG Metall und Opel in Rüsselsheim weiter. Presseberichten zufolge geht es auch um Abfindungen für den freiwilligen Verzicht auf Jobs. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

SPD will Ex-Bundespräsident Wulff die Leistungen kürzen

SPD will Ex-Bundespräsident Wulff die Leistungen kürzen Berlin (dapd). Die SPD im Bundestag will dem zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff den Ehrensold und sonstige Leistungen kürzen. Wulff habe seine Amtszeit nicht einmal zur Hälfte absolviert und „durch seinen Umgang mit der Wahrheit dem höchsten Amt im Staat schweren Schaden zugefügt“, sagte der Haushaltsexperte Carsten Schneider am Mittwoch der Nachrichtenagentur dapd in Berlin. „Eine Gleichbehandlung des ehemaligen Bundespräsidenten Wulff mit seinen Amtsvorgängern halte ich deshalb nicht für akzeptabel.“ Schneider schlägt in einem Konzept, das dapd vorliegt, vor, den Anspruch auf Sach- und Personalkosten im Ruhestand an die vorherige Amtsdauer zu knüpfen. Wer wie Wulff in der ersten Amtsperiode vorzeitig zurücktritt, soll demnach nur solange Leistungen beziehen, wie er auch Staatsoberhaupt war. Erst ab einer vollen Amtsperiode hätte ein Ex-Präsident Anspruch auf eine dauerhafte Nutzung. Die Leistungen sollen nach dem Willen der SPD gleichzeitig begrenzt werden. „Aufgrund der bisherigen Erfahrungen erscheint eine Deckelung auf insgesamt 300.000 Euro angemessen. Darin enthalten sind ein Dienstfahrzeug mit Fahrer, weiteres Personal (Sekretärin, Sachbearbeiter, Referent), Reisekosten und ein Büro mit entsprechender Ausstattung“, heißt es in dem Papier. Bislang sieht das Gesetz vor, dass Ex-Präsidenten lebenslang den Ehrensold in Höhe der Amtsbezüge erhalten, aktuell 199.000 Euro pro Jahr. Hinzu kommen zusätzlich Ansprüche auf einen Dienstwagen und ein Büro. Neben Wulff erhalten derzeit vier ehemalige Bundespräsidenten die ihnen zustehenden sogenannten Ruhebezüge: Walter Scheel (Amtszeit 1974-1979), Richard von Weizsäcker (1984-1994), Roman Herzog (1994-1999) und Horst Köhler (2004-2010). Nach dem Entwurf für den Bundeshaushalt 2013 steigen die Bezüge des Bundespräsidenten von 199.000 auf 217.000 Euro im Jahr. Davon würde Wulff ebenso profitieren wie seine Amtsvorgänger. „Rücktritt ist Anlass und Grund der Neuregelung“ Schneider schreibt in seinem Konzept weiter: „Die neue Regelung zur Amtsausstattung muss bereits für den zuletzt ausgeschiedenen Bundespräsidenten gelten. Sein Rücktritt ist nicht nur der Anlass, sondern auch der Grund für die Neuregelung.“ Auch die Grünen wollen das bisherige Ehrensold-System reformieren. Der Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour hat laut „Spiegel“ im Haushaltsausschuss beantragt, die Kosten für Repräsentationsaufgaben auf jährlich maximal 350.000 Euro pro Ex-Präsident zu begrenzen. Zudem soll ein Bundespräsident, der weniger als die Hälfte der fünfjährigen Amtszeit leistet, auch nur 50 Prozent der Bezüge bekommen. dapd (Politik/Politik)

Reifenhersteller Continental legt trotz Autokrise kräftig zu

Reifenhersteller Continental legt trotz Autokrise kräftig zu Hannover (dapd). Der Zulieferer Continental liegt trotz der dramatischen Auto-Absatzkrise in Europa auf Rekordkurs: Der Konzern aus Hannover steigerte dank guter Geschäfte in China und Amerika seinen Umsatz in den ersten neun Monaten 2012 im Vorjahresvergleich um neun Prozent auf 24,6 Milliarden Euro. Zugleich legte der Nettogewinn um 500 Millionen auf 1,5 Milliarden Euro zu, wie Continental am Mittwoch in seinem Zwischenbericht mitteilte. Der frisch in den DAX zurückgekehrte Konzern aus Hannover bekräftigte seinen erst im August angehobenen Jahresausblick. „Wir erwarten auf Basis der ersten neun Monate unverändert, den Konzernumsatz für das Gesamtjahr 2012 um mehr als sieben Prozent auf über 32,5 Milliarden Euro steigern zu können“, sagte Vorstandschef Elmar Degenhart. Der Gewinn solle ebenfalls deutlich steigen. Zuletzt hatten eine kräftige Preiserhöhung bei Reifen und niedrigere Zinslasten das Ergebnis von Continental steigen lassen. Die Schwäche der Autohersteller vor allem in Europa glich Continental nach eigenen Angaben mit besseren Geschäften in Nordamerika und Asien aus. „Nach dem insgesamt erfreulichen Verlauf der ersten drei Quartale bereitet uns der Start in das vierte Quartal 2012 zwar keine tieferen Sorgenfalten. So dürfte der Konzernumsatz von Oktober bis Dezember nach unserem derzeitigen Kenntnisstand mindestens auf dem Niveau des dritten Quartals dieses Jahres liegen“, erklärte Degenhart. Überproportional bei deutschen Herstellern vertreten Conti macht zwar 55 Prozent seines Umsatzes in Europa, ist hier aber besonders stark bei den deutschen Herstellern vertreten, die besser als Fiat oder PSA Peugeot Citroen durch die Krise kommen. „Als 140 Jahre alter deutscher Hersteller haben wir mit deutschen Herstellern einen überproportionalen Anteil“, sagte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer der Nachrichtenagentur dapd. Allerdings liefere Conti an alle Autokonzerne. Nach den Worten von Konzernchef Degenhart „merken auch wir, dass der Weg steiniger wird, und wir die Entwicklung der Märkte weiterhin fest im Blick haben müssen“. Conti steckt zurzeit in einem ehrgeizigen Wachstumsprogramm und investiert 2012 mehr als zwei Milliarden Euro. So baut der Konzern neue Reifenwerke in den USA und Russland, die Ende 2013 in Betrieb gehen sollen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

US-Klagewelle sorgt für Gewinneinbruch bei Bayer

US-Klagewelle sorgt für Gewinneinbruch bei Bayer Leverkusen (dapd). Zahlreiche Klagen amerikanischer Frauen wegen möglicher Gesundheitsschäden durch die Anti-Baby-Pille Yasmin haben zu einem Gewinneinbruch bei Bayer geführt. Im dritten Quartal 2012 musste der Konzern erneut 205 Millionen Euro für Vergleichszahlungen zurückstellen. Dadurch und durch hohe Restrukturierungsaufwendungen sank der Quartalsgewinn des Chemie- und Pharmakonzerns unter dem Strich um 17,8 Prozent auf 528 Millionen Euro, wie ein Sprecher am Dienstag mitteilte. Insgesamt sieht sich der Konzern mit Klagen von rund 13.500 Frauen konfrontiert, die behaupten, Gesundheitsschäden durch Pillen der Yasmin-Familie erlitten zu haben. Allerdings ist der Konzern nur in einem Teil der Fälle zu Vergleichsverhandlungen bereit. Abgesehen vom Sonderfall Yasmin laufen die Geschäfte zurzeit bei Bayer aber glänzend. Gezielte Akquisitionen, aber auch neue Medikamente aus der Forschungspipeline bescheren dem Konzern zurzeit ein kräftiges Umsatzwachstum. Im dritten Quartal stieg der Konzernumsatz um 11,5 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro. Auch währungsbereinigt lag das Plus noch bei 5,5 Prozent. Vor allem die Pharmasparte des Konzerns glänzte zuletzt wieder mit einer höheren Wachstumsdynamik. So konnte Bayer seinen neuartigen Gerinnungshemmer Xarelto inzwischen in mehr als 70 Ländern zur Prävention von Schlaganfällen auf den Markt bringen. Auch das neu entwickelte Augen-Medikament Eylea und das Darmkrebs-Präparat Regorafenib erhielten inzwischen die ersten Zulassungen. Bayer zahlt 920 Millionen Euro für US-Firma Rund laufen die Geschäfte auch in der Pflanzenschutzsparte CropScience, die im dritten Quartal mit zweistelligen Umsatz- und Ergebniszuwächsen glänzte. Dagegen litt die Kunststoffsparte MaterialScience unter den höheren Rohstoff- und Energiekosten und musste Ergebniseinbußen hinnehmen. Seinen Wachstumskurs will der Konzern mit dem am selben Tag bekanntgegebenen 920 Millionen Euro teueren Kauf des US-Unternehmens Schiff weiter forcieren. Schiff ist einer der führenden Anbieter von Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln auf dem amerikanischen Markt. Bayer-Chef-Marijn Dekkers sagte, der Konzern stärke durch den Zukauf seine Position auf dem größten Markt der Welt für verschreibungsfreie Produkte und Nahrungsergänzungsmittel. Trotz des Gewinnrückgangs im dritten Quartal bekräftigte der Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr 2012. Bayer erwartet eine um Währungs- und Portfolioeffekte bereinigte Umsatzsteigerung um vier bis fünf Prozent auf bis zu 40 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis soll um etwa zehn Prozent steigen. An der Börse stieg der Kurs der Bayer-Aktie bis zum Handelsschluss um 1,7 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bundesbürger drehen und stopfen so viel Zigaretten wie nie zuvor

Bundesbürger drehen und stopfen so viel Zigaretten wie nie zuvor Hamburg (dapd). Deutschlands Raucher stopfen und drehen so viele Zigaretten selbst wie nie zuvor: Nach Angaben des Branchenzweiten Reemtsma wird inzwischen fast jede dritte versteuerte Zigarette in Deutschland von den Rauchern selbst hergestellt, das sind rund 38 Milliarden Stück. Die Tabakliebhaber flüchten damit vor den hohen Zigarettenpreisen, denn eine Schachtel Markenzigaretten kostet inzwischen rund fünf Euro oder mehr. Im laufenden Jahr rechnet der Tabakkonzern (JPS, Gauloises) mit einem Verbrauch von 121 Milliarden legalen Zigaretten im Inland, davon die Rekordmenge von 38 Milliarden Selbstgestopften. Im Vergleich zu 2011 fiel der Verbrauch an Fabrikzigaretten um 1,7 Prozent, während die Selbstgemachten um 3,3 Prozent zulegten. Der Preisunterschied liegt auf der Hand: Eine Schachtel Markenzigaretten kostet etwa fünf Euro, davon gehen 3,90 Euro als Steuern an den Staat. Eine Dose Tabak für 240 Zigaretten kostet dagegen rund 14 Euro. Nach Ansicht des Reemtsma-Generaldirektors für Deutschland, Marcus Schmidt, sind die legal versteuerten Selbstgemachten inzwischen so attraktiv, dass sie den Schmugglern Kunden abjagen. „Viele können sich mit Stopfzigaretten anfreunden, statt beim Vietnamesen um die Ecke zu kaufen“, sagte er. Gesamtverbrauch liegt bei 145 Milliarden Stück Der Schmuggel wuchs auch deswegen laut Reemtsma erstmals seit langer Zeit nicht mehr und stagniert bei 23,5 Milliarden Stück. Damit liegt der Gesamtverbrauch an legalen und geschmuggelten Zigaretten bei rund 145 Milliarden Stück. Zoll, Polizei und Markenhersteller machen immer mehr Druck auf die Schmuggler: Im Sommer wurden 138 Millionen unversteuerter Zigaretten auf einen Schlag entdeckt – der größte Einzelfund aller Zeiten. Schmidt warnte davor, dass eine geplante EU-Tabakrichtlinie den Kriminellen neuen Schub geben könne. Die EU erwägt, den Zigarettenverkauf zum Gesundheitsschutz noch stärker zu regulieren, etwa indem alle Marken eine Einheitsschachtel bekommen oder die Schachteln im Kiosk nicht mehr ausgestellt werden dürfen. Laut Schmidt wären diese Verpackungen „viel leichter zu fälschen“. Außerdem würden Tausende Arbeitsplätze in den Kiosken auf der Kippe stehen. Nach seinen Worten zeigen außerdem Erfahrungen aus Irland oder Kanada, wo die strengen Regeln schon gelten, dass die Raucher ihr Laster nicht aufgeben, sondern mehr Schmuggelzigaretten kaufen. Allerdings ist bisher unklar, wann und ob die strengen neuen EU-Auflagen kommen. Schmidt rechnet frühestens 2015 damit. Reemtsma steigerte den Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr (zum 30. September) um neun Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Der Vorsteuergewinn stieg auf 572 Millionen Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

O2 will Standortdaten von Kunden analysieren

O2 will Standortdaten von Kunden analysieren München (dapd). Der Mobilfunker O2 will Informationen über die Aufenthaltsorte seiner Kunden für die Marktforschung anderer Unternehmen aufbereiten. Dazu arbeite der O2-Betreiber Telefónica Deutschland mit dem Marktforscher GfK zusammen, bestätigte ein GfK-Sprecher am Dienstag auf dapd-Anfrage einen Bericht der ARD-„Tagesschau“. Er sagte, dass die Nutzer dabei anonym blieben, weil die Bewegungsdaten von Informationen wie Name und Telefonnummer getrennt behandelt würden. Datenschützer sehen die Verwendung dagegen kritisch. Andere Unternehmen könnten mit Hilfe der aufbereiteten Informationen verfolgen, wo sich Menschen einer bestimmten Altersgruppe und Geschlechts aufhalten, sagte der GfK-Sprecher. Diese Profile könnten etwa für Handelshäuser interessant sein, die den Standort einer neuen Filiale planen wollten. Das Projekt soll zunächst in Großbritannien starten, danach stehe auch Deutschland auf dem Plan. Einen möglichen Einführungstermin nannte die GfK nicht. Schleswig-Holsteins Datenschutzbeauftragter Thilo Weichert dagegen äußerte Bedenken. Daten zum Aufenthaltsort von Menschen seien hochsensibel, sagte er dem Bericht der ARD-„Tagesschau“ zufolge. Er sehe es „mit großen Bauchschmerzen, dass jetzt offensichtlich Telekommunikationsunternehmen beginnen, diese Daten in die Welt zu streuen“. Recherchen der ARD-„Tagesschau“ zufolge enthalten Handyverträge auf der O2-Webseite eine Einwilligungsklausel, mit der die Kunden die Nutzung ihrer Standortdaten erlauben. Telefónica Deutschland war am selben Tag in Frankfurt am Main an die Börse gegangen. (Bericht der „Tagesschau“: http://url.dapd.de/DkAJSn ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)