Berlin (dapd). Die großen deutschen Unternehmen planen einen massiven Ausbau von Kitas- und Kinderkrippen an ihren Firmenstandorten. Wie die „Welt am Sonntag“ in einer Umfrage unter den im Leitindex Dax-30 notierten Konzernen erfuhr, bauen zahlreichen Unternehmen neue Kinderbetreuungseinrichtungen. Viele Unternehmen erklärten, sie würden das Angebot laufend dem Bedarf anpassen. Der Staat allein kommt mit dem Ausbau der Plätze dem Bedarf bislang nicht nach. Zwar gilt ab dem Sommer 2013 deutschlandweit ein Rechtsanspruch auf Kinderbetreuungsplätze. Allerdings zeichnet sich schon jetzt ab, dass die flächendeckende Betreuung voraussichtlich nicht zu schaffen sein wird. Zuletzt hatte das Statistische Bundesamt eine Betreuungslücke von 220.000 Plätzen für Kleinkinder ermittelt. Zu den Unternehmen, die ihr Angebot im kommenden Jahr ausbauen wollen, zählen Adidas (von derzeit 12 auf 110), BASF (214 auf 394), Beiersdorf (von 56 auf 100), Henkel (von 160 auf 240), Lanxess (von 50 auf 100), SAP (von 220 auf 300) sowie ThyssenKrupp (von 90 auf 130). Bis 2014 möchte die Commerzbank das Angebot von 260 auf 340 Plätze ausbauen und Autobauer Daimler von 470 auf 570 Plätze kommen. Bis 2015 plant der Elektronikkonzern Siemens den Ausbau von aktuell 1100 auf 2000 Plätze. dapd (Politik/Politik)
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Aktienmarkt beendet erfolgreiches Jahr mit Abschlägen
Frankfurt/Main (dapd). Der deutsche Aktienmarkt hat das Jahr 2012 mit einem satten Plus gegenüber dem Vorjahr beendet, am letzten Handelstag gerieten die Kurse wegen des ungelösten Haushaltsstreits in den USA allerdings unter Druck. Die Chancen auf eine Einigung schwinden zusehends. Damit droht zum Jahreswechsel die sogenannte Fiskalklippe – kräftige Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen, die die USA im ersten Halbjahr 2013 in die Rezession führen könnten. Der DAX verlor am Freitag nach verkürztem Handel 0,6 Prozent auf 7.612 Punkte, der MDAX gab 0,5 Prozent auf 11.914 Zähler nach, und der TecDAX büßte 0,3 Prozent auf 828 Punkte ein. Zum Jahresende lag der DAX damit um 29,1 Prozent über dem Schlusskurs von 2011. Das war das stärkste Plus seit neun Jahren. Der MDAX gewann 33,8 Prozent und der TecDAX 20,8 Prozent. Das Bekenntnis der Europäischen Zentralbank (EZB) zum Erhalt des Euro und der Eurozone hatte im Juli die stärkste Rallye am deutschen Aktienmarkt seit Jahren ausgelöst. Der Euro stand am Freitag unter Druck. Nachdem die Gemeinschaftswährung am Morgen noch klar über der Marke von 1,32 Dollar notierte, kostete sie am Mittag 1,3189 Dollar. Im DAX beendeten die meisten der 30 Werte den letzten Handelstag des Jahres im Minus. Schlusslicht waren die Papiere der Commerzbank, die 1,5 Prozent auf 1,43 Euro verloren. RWE, Daimler, ThyssenKrupp und Munich Re verloren jeweils ein Prozent. Die Gewinner wurden von Henkel angeführt, die 1,3 Prozent auf 62,20 Euro zulegten. Gesucht waren auch Beiersdorf und Merck. Über das ganze Jahr waren die Continental-Aktien der beste Wert im DAX: Sie legten 82 Prozent zu. An der Spitze der Verlierer standen E.on mit einem Minus von 15 Prozent. Daneben lagen nur die Aktien der Deutschen Telekom und von Fresenius Medical Care unter den Schlusskursen von 2011. Im MDAX verloren Gildemeister am letzten Handelstag 2,9 Prozent auf 15,25 Euro. Auch Vossloh und Kuka gaben jeweils mehr als zwei Prozent nach. Dagegen stiegen Wacker Chemie um 0,9 Prozent auf 49,65 Euro. Knapp dahinter lagen Brenntag und Puma. Den höchsten Anstieg im zu Ende gehenden Jahr verzeichneten Sky mit 195 Prozent. Dagegen verloren Metro-Aktien im Laufe des Jahres 25 Prozent, so viel wie kein anderer MDAX-Wert. Bei den TecDAX-Werten verloren Jenoptik am Freitag 1,5 Prozent auf 7,38 Euro. Gegen den Trend stiegen Solarworld um 2,5 Prozent auf 1,06 Euro. Auch SMA Solar legten mehr als zwei Prozent zu. Die beste Entwicklung über das ganze Jahr nahmen die Papiere der Sartorius AG, die knapp 93 Prozent zulegten. Jahresverlierer waren Solarworld mit einem Minus von 67 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Kandidaten wollen nun ran an den Wähler
Hannover (dapd). In Niedersachsen hat am Donnerstag der Straßenwahlkampf begonnen. Mit der Vorstellung ihrer Großflächenplakate starteten die Parteien in die heiße Phase bis zur Landtagswahl am 20. Januar. „Es liegen spannende viereinhalb Wochen vor uns“, sagte Ministerpräsident David McAllister (CDU) in Hannover. Er betonte erneut, dass Niedersachsen mit dieser Wahl vor einer „Richtungsentscheidung“ stehe. Bei ihren Plakatmotiven setzen sowohl CDU als auch SPD auf eine Mischung aus Person und Inhalt. Bei der CDU stehen inhaltlich die Themen Bildung, Arbeit und Wirtschaft sowie Sicherheit im Vordergrund. Ministerpräsident und Spitzenkandidat McAllister soll auf den Plakaten dargestellt werden als eine Person mit Überzeugungen, die sich mit den Menschen im Land auf Augenhöhe befindet. Auf den kleineren Laternen-Plakaten wird das unterstrichen mit dem Slogan „Der Ministerpräsident für das ganze Land“. Etwa 70.000 Plakate werden von der CDU wohl insgesamt im Land verteilt, sagte Generalsekretär Ulf Thiele. Alleine 1.000 Großflächen werden vom Landesverband an verschiedenen Standorten plakatiert. Hinzu kommen die kleinen Plakate an den Laternen sowie die Tafeln der einzelnen Kandidaten. Kommunikativer Wahlkampf Neben den Plakaten will die Partei aber im Straßenwahlkampf die Wähler auch mit anderen Methoden ansprechen. „Es wird ein sehr kommunikativer Wahlkampf“, sagte Thiele. Unter anderem sollen Wähler gezielt angeschrieben und an Ständen angesprochen werden. „Am wichtigsten ist und bleibt das persönliche Gespräch mit den Menschen“, sagte auch McAllister. Die SPD lässt ihre Plakate gleich selbst sprechen. Wer mit einem Smartphone oder Tablet und der entsprechenden App die Plakate der SPD aufnimmt, hört die zentralen Botschaften von SPD-Spitzenkandidat Stephan Weil. Thematisch geht es bei den Sozialdemokraten vor allem um Arbeit, Bildung, Frauen und die Regionen. Spitzenkandidat Weil findet sich neben der Abbildung auch im Slogan wieder. So heißt es etwa auf einem Plakat „Weil wir gute Bildung für alle wollen.“ Insgesamt 1.100 Großflächen dieser Art sollen in ganz Niedersachsen aufgestellt werden. Weitere rund 10.000 Kleinmotive kommen nach Angaben der SPD hinzu. „Ich bin sehr motiviert und freue mich, dass es jetzt richtig losgeht“, sagte Weil am Donnerstag. Bis auf die Linke und die Piraten hatten sich alle Parteien in Niedersachsen daran gehalten, nicht schon über Weihnachten zu plakatieren. FDP-Spitzenkandidat Stefan Birkner stellte am Donnerstag ebenfalls die Großflächen seiner Partei auf, von denen insgesamt 750 im Land plakatiert werden sollen. Am 20. Januar sind insgesamt 6,2 Millionen Niedersachsen aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Umfragen hatten zuletzt eine Mehrheit für eine Koalition aus SPD und Grünen ergeben. dapd (Politik/Politik)
Familienministerium geht von Einhalten des Kita-Rechtsanspruchs aus
Berlin (dapd). Das Bundesfamilienministerium hat keine Anzeichen dafür, dass der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige infrage steht. Bislang liege von keinem Bundesland und von keiner Kommune eine offizielle Mitteilung vor, wonach der Rechtsanspruch nicht zu halten wäre, erklärte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag auf dapd-Anfrage in Berlin. Im Gegenteil versicherten alle Verantwortlichen, dass sie mit Hochdruck an der Erfüllung ihrer Zusagen von vor fünf Jahren arbeiten, um den Rechtsanspruch einlösen zu können. Der Deutsche Städtetag hatte zuvor eingeräumt, die Lücken beim Kita-Ausbau seien bis zum Sommer nicht zu schließen. Von August 2013 an gibt es einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. Weiter teilte der Sprecher mit, mit Stand 19. Dezember 2012 seien von den 2,15 Milliarden Euro an Bundesmitteln für den Kita-Neubau fast 100 Prozent verplant. Es stünden noch 25 Millionen Euro für Bewilligungen zur Verfügung. Dazu sagte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) auf dapd-Anfrage, die Bundesregierung habe den Ländern gerade erst vergangene Woche 580 Millionen Euro neues Geld für 30.000 zusätzliche Kita-Plätze zur Verfügung gestellt. „Dieses frische Geld kommt zur rechten Zeit, denn die Mittel aus dem alten Sondervermögen sind praktisch restlos verplant.“ Schröder forderte die Länder auf, „jetzt umgehend die neuen 580 Millionen Euro den Kommunen“ freizugeben, „damit die Städte und Gemeinden nahtlos neue Kitas planen und bauen können.“ dapd (Politik/Politik)
Staatsanteil an Stromkosten steigt auf über 30 Milliarden Euro
Berlin (dapd). Im kommenden Jahr wird die Belastung der Stromkunden durch Steuern, Abgaben und staatlich verordnete Umlagen nach einer Prognose der Energiewirtschaft auf über 30 Milliarden Euro ansteigen. Rund die Hälfte des Strompreises entfalle damit künftig auf staatlich induzierte Bestandteile, berichtete der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft am Donnerstag. Bisher lag der „Staatsanteil“ bei Haushaltsstrom demnach bei 45 Prozent. Grund für den Anstieg sind laut BDEW unter anderem die deutliche Erhöhung der EEG-Umlage zur Förderung der Wind und Sonnenenergie um 47 Prozent, die Verdoppelung der Umlage zur Entlastung stromintensiver Betriebe von den Netzentgelten und die Einführung einer neuen Offshore-Haftungsumlage zur Förderung von Windparks auf hoher See. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Jahn hofft auf Rolling-Stones-Konzert auf früherer Stasi-Zentrale
Berlin (dapd). Die Rolling Stones sollen nach dem Willen des Bundesbeauftragten für die für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, ein Konzert auf dem Dach der ehemaligen Stasi-Zentrale in Berlin geben. „Die Stones hatten für die DDR-Jugend eine besondere Bedeutung“, sagte Jahn der „Rheinischen Post“. Er erinnerte an ein Gerücht, das 1969 in Ost-Berlin die Runde machte, wonach die Stones auf dem Springer-Hochhaus im Westteil der Stadt spielen sollten. Hunderte hätten sich daraufhin an der Mauer versammelt und seien festgenommen worden. Ein Konzert auf dem Dach der ehemaligen Stasi-Zentrale könne deshalb auch die Befreiung symbolisieren, fügte Jahn hinzu. Jahn will die ehemalige Stasi-Zentrale in der Berliner Normannenstraße in einen „Campus der Demokratie“ umbenennen und zu einem Lernort für Demokratie umgestalten. Zu dessen Eröffnung hofft Jahn auf den Auftritt der Stones. dapd (Politik/Politik)
Berlin hat die höchste Hartz-IV-Quote unter Jugendlichen
München (dapd). Nach einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) können in Deutschland mehr als eine halbe Million 15- bis 24-Jährige nicht ohne staatliche Grundsicherung leben. Bundesweit waren Mitte dieses Jahres 8,8 Prozent aller Menschen dieser Altersgruppe Hartz-IV-Empfänger, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Unter den 14 untersuchten Städteregionen schnitt Berlin am schlechtesten ab. In der Hauptstadt bezog im Juli fast ein Fünftel (19,2 Prozent) der Jugendlichen die staatliche Leistung. An zweiter Stelle liegt Duisburg mit einer Hilfequote von 17,4 Prozent – noch vor Dortmund und Bremen. Nach der DGB-Studie, die auf amtlichen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit beruht, waren in München nur 5,1 Prozent der 15- bis 24-Jährigen auf Hartz IV angewiesen. Keine andere Metropole schnitt so gut ab. Auf den Plätzen zwei bis drei folgen Dresden mit einer Hilfequote von 9,6 Prozent und die Stadtregion Aachen (10,0). Der DGB-Auswertung zufolge waren nicht alle 534.000 Hartz-IV-Bezieher dieser Altersgruppe arbeitslos. Dies traf nur auf 300.000 zu. In der Untersuchung heißt es deshalb: „Das Verarmungsrisiko dieser Jugendlichen ist offensichtlich längst nicht immer Ausdruck nur eigener beruflicher Integrationsprobleme, sondern relativ oft auf das Fehlen existenzsichernder Arbeitsplätze der Eltern zurückzuführen.“ dapd (Politik/Politik)
Westerwelle mahnt Ägypter zur Kompromissbereitschaft
Berlin (dapd). Nach Annahme der von Islamisten durchgesetzten Verfassung in Ägypten ruft Außenminister Guido Westerwelle (FDP) die politischen Lager zu Toleranz auf. Westerwelle erklärte am Mittwoch in Berlin, zwar sei die Verfassung mit deutlicher Mehrheit von den Ägyptern angenommen worden – aber bei vielen Gegenstimmen und geringer Wahlbeteiligung. „Das ist nicht das Ende, sondern erst der Anfang des Weges, der Ägypten zu wirklich demokratischen, pluralistischen und rechtsstaatlichen Verhältnissen führen kann“, sagte Westerwelle. Er appellierte an Präsident Mohammed Mursi, auf alle gesellschaftlichen Kräfte zuzugehen und politische Kompromisse zu suchen, die alle Ägypter einbinden und auf diesen Weg mitnehmen können. „Alle sind aufgerufen, sich jetzt dem neuen Ägypten im Geiste des Ausgleichs, der Inklusivität und der Toleranz zu verschreiben“, sagte der Außenminister. dapd (Politik/Politik)
Ramsauer fordert Zustimmung der FDP zur Pkw-Maut
Berlin (dapd). Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) fordert vom Koalitionspartner FDP, den Widerstand gegen die Pkw-Maut aufzugeben. In der Zeitung „Die Welt“ (Donnerstagausgabe) empfiehlt der CSU-Politiker der Bundes-FDP laut Vorabbericht vom Dienstag, sich ein Beispiel an den bayerischen Liberalen zu nehmen. Die bayerische FDP denke anders. Wer nachhaltige Alternativen habe, müsse sie auf den Tisch legen, sagte der Minister. „Die FDP ist doch eine Wirtschaftspartei, eine Infrastrukturpartei“, argumentierte Ramsauer und erinnerte daran, dass die Liberalen auch den zusätzlichen Milliarden für seinen Etat zugestimmt hätten. Die nächste Regierung werde zwingend sagen müssen, wie die Unterfinanzierung des Verkehrsetats anpackt werden solle, sagte Ramsauer mit Blick auf die Bundestagswahl im September 2013. „Wer sich der Maut verweigert, muss mit Blick auf die Instandhaltung und den Ausbau der Verkehrswege andere Lösungswege aufzeigen. Bund, Länder, Kommunen: Alle müssen sich diese Frage stellen“, sagte Ramsauer. dapd (Politik/Politik)
Geld abheben an Bankautomaten billiger
Berlin (dapd). Wer an fremden Bankautomaten Geld abhebt, muss heute deutlich weniger bezahlen als noch vor zwei Jahren. Das berichtet die „Bild“-Zeitung (Montagausgabe) unter Berufung auf das Verbraucherschutzministerium. Demnach haben fast alle Privatbanken in Deutschland seit Anfang 2011 ihre Gebühren auf maximal 1,95 Euro pro Abhebung gesenkt. Das Gebührenniveau sei damit „deutlich gesunken“, hieß es dem Bericht zufolge aus dem Ministerium. Die seit knapp zwei Jahren geltende Gebührenanzeige für Fremdabhebungen zeige damit ihre Wirkung. Allerdings gebe es weiterhin Ausreißer nach oben. Einige Geldhäuser verlangten für Abhebungen an Fremdautomaten immer noch bis zu sechs Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)