Gauck auf den Spuren der Freiheit im Südwesten

Gauck auf den Spuren der Freiheit im Südwesten Neustadt/Weinstraße (dapd). Der Satz des deutschen Revolutionärs Georg Forster begeisterte das Staatsoberhaupt: „Nur freie Menschen haben ein Vaterland“, hatte der deutsche Jakobiner im Nationalkonvent der Mainzer Republik im Jahre 1793 gesagt. Diesen Satz zum Thema Freiheit habe er ja noch gar nicht gekannt, sagte Joachim Gauck, und fügte erfreut hinzu: „Ich fühle mich gleich Zuhause.“ Zuhause – das war für den Bundespräsidenten am Mittwoch für einen Tag Rheinland-Pfalz. Fünf Monate nach seiner Wahl besuchte Gauck Rheinland-Pfalz als drittes Bundesland seiner Antrittsreise. Den Auftakt machte ein Besuch im Hambacher Schloss in der Pfalz, dort wo 1832 im Vormärz der deutschen Revolution erstmals auf deutschem Boden beim Hambacher Fest Freiheit, Gleichheit und Demokratie forderten. Diese historische „Wiege der deutschen Demokratie“ zu besuchen, war ein Herzensanliegen für den Bundespräsidenten. In der Pfalz der Freiheit gehuldigt Es sei nicht seine erster Visite auf dem Hambacher Schloss, verriet Gauck: „Als ein Bürger, der sich besonders für Freiheit interessiert“, sei er schon einmal hier gewesen. „Ich habe dem Geist der Freiheit hier gehuldigt“, sagte Gauck. Das Hambacher Schloss sei einer von den Orten, die die Deutschen mehr beachten sollten, fügte er hinzu. Der Fahne mit den Farben Schwarz-Rot-Gold, die damals die Revolutionäre als „deutsche Farben“ hinauf zum Schloss trugen, begegnete Gauck dann im Plenarsaal des Mainzer Landtags. „Wir haben damals um die Freiheit gekämpft, mit diesen Farben“, erinnerte Landtagspräsident Joachim Mertes (SPD) an die Rolle der Rheinland-Pfälzer. Und Gauck betonte, diese ersten Schritte der Demokratie auf deutschem Boden seien „nichts weniger als ein Demokratiewunder, und der Südwesten ist der Träger davon.“ Aber nicht nur die Geschichte der Freiheit interessierte den Bundespräsidenten. Im Hambacher Schloss und im Mainzer Landtag traf Gauck Jugendliche, und an sie wandte er sich auch ganz persönlich: „Ein Bürger zu sein, heißt nicht nur, Konsument zu sein“, sagte Gauck. Es heiße eben auch, wählen zu dürfen, mitzuentscheiden, „wichtig“ zu sein als Bürger, Parteimitglied, Gewerkschafter oder Unternehmer. Er selbst habe ja in der DDR kein Bürger sein dürfen, ein „Staatsinsasse“ sei er gewesen. „Wir waren beheimatet, aber wir hatten eigentlich kein Vaterland“, sagte Gauck. Gauck ermuntert Jugendliche zu Engagement Die Jugendlichen ermutigte er deshalb, ihre Freiheit zu nutzen und sich einzumischen. „Ihr könnt eine Zuschauergesellschaft haben, oder sie mitgestalten“, sagte Gauck. In einer lebendigen Demokratie brauche es die „doppelte Repräsentanz“ der gewählten Volksvertreter und der Bürgerbeteiligung von freien Menschen. „Es gibt nichts Schöneres, als ein Bürger zu sein“, sagte Gauck. Vor dem Landtag und auf den Straßen der Landeshauptstadt drängten sich die Bürger des Bundeslandes, immer wieder brandete Applaus auf. Designer Johannes Schiebe war von seinem Mainzer Büro zum Landtag geeilt, um einmal „die Ausstrahlung und den Charme“ des Bundespräsidenten live zu erleben. Ein gebürtiger Thüringer, der einst aus der DDR geflohen war, rief ein „Gottes Segen“ dem „Landsmann“ Gauck hinterher. Der eilte weiter zum Mittagessen in ein Weingut nach Ingelheim, nicht ohne „den schönen Wein und schöne Mädchen, und schöne Männer natürlich auch“ des Landes zu loben. dapd (Politik/Politik)

Merkel würdigt Verdienste von Meles Zenawi

Merkel würdigt Verdienste von Meles Zenawi Berlin (dapd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den verstorbenen äthiopischen Regierungschef Meles Zenawi als Freund Deutschlands gewürdigt. In einem Kondolenztelegramm habe Merkel den Äthiopiern ihr aufrichtiges Beileid ausgesprochen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Obschon auch innenpolitische Entwicklungen unter Zenawi kritisch zu bewerten seien, müsse man dessen Verdienste um sein Land und den afrikanischen Kontinent hervorheben. Die Kanzlerin habe ihr Schreiben mit den Worten geschlossen: „Die Bundesrepublik Deutschland verliert einen Freund, dessen Lebensleistung wir ehren.“ Der langjährige Regierungschef Äthiopiens war in der Nacht zum Dienstag im Alter von 57 Jahren in Brüssel gestorben. dapd (Politik/Politik)

Bundeskabinett stimmt Fluglärmvertrag mit Schweiz zu

Bundeskabinett stimmt Fluglärmvertrag mit Schweiz zu Berlin (dapd). Eine Woche nach der Zustimmung der Schweizer Regierung hat am Mittwoch auch das Bundeskabinett in Berlin dem Staatsvertrag zum Fluglärmstreit zugestimmt. Das Papier könne nun von den Ministern der beiden Länder unterzeichnet werden, sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums in Berlin. Dieser Schritt ist für September geplant, wie das Schweizer Verkehrsministerium bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte. Damit der Vertrag in Kraft treten kann, ist jedoch noch die Ratifizierung durch die eidgenössischen Räte und den Deutschen Bundestag nötig. Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und seine Amtskollegin Doris Leuthard hatten die Einigung beider Länder auf eine neue Regelung nach einem jahrelangem Streit Anfang Juli bekannt gegeben. Der ausgehandelte Kompromiss, der den Fluglärm im Schwarzwald und am Bodensee verringern soll, war vor allem in der deutschen Region auf Kritik gestoßen. dapd (Politik/Politik)

Großteil der Unternehmen engagiert sich für die Gesellschaft

Großteil der Unternehmen engagiert sich für die Gesellschaft (dapd). Knapp zwei Drittel der deutschen Unternehmen engagieren sich mit Spenden für die Gesellschaft. Insgesamt würden die Firmen schätzungsweise jährlich rund 11 Milliarden Euro für die Unterstützung von Vereinen, Verbänden, sozialen Einrichtungen und Stiftungen aufwenden, heißt es in dem am Mittwoch in Berlin vorgestellten „Ersten Engagementbericht“ der Bundesregierung. Familienministerin Kristina Schröder (CDU) sagte, sie sehe ihre Einschätzung bestätigt: „Neben Staat und Zivilgesellschaft spielen die Unternehmen bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen eine herausragende Rolle.“ Dabei sind große Unternehmen häufiger als kleine Betriebe für die Gesellschaft aktiv: Während sich rund 96 Prozent der Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern gesellschaftlich engagierten, trifft dies nur auf 63,4 Prozent der Betriebe mit unter 50 Beschäftigten zu. Allerdings spenden nach Angaben des Berichts kleinere Unternehmen einen größeren Anteil ihres Umsatzes. Gesellschaftlich aktiv seien die Betriebe meist in ihrem lokalen und regionalen Umfeld. Für die Erhebung wurden knapp 4.400 Unternehmen im Frühjahr 2011 befragt. Schröder kündigte an, die Regierung werde den Vorschlag des Berichts aufgreifen, Unternehmen durch „Anlaufstellen im Rahmen der strategischen Partnerschaften mit der Wirtschaft“ zu unterstützen. Solche Einrichtungen könnten die Betriebe vor allem mit Informationen zu möglichen Betätigungsfeldern und -formen versorgen, heißt es in dem Bericht. „Unternehmen nicht überfordern“ Zudem fordert der Bericht, Unternehmensethik zu einem Pflichtteil der Managementausbildung zu machen: „Wir hören zunehmend, dass die reine Kompetenzorientierung in den Bachelor- und Masterstudiengängen zu kurz greift“, sagte der Vorsitzende der Sachverständigenkommission, der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln, Michael Hüther. Auch 90 Prozent der befragten Unternehmen hätten sich für einen „Pflichtkurs ‚Wirtschafts- und Unternehmensethik“ ausgesprochen. Hüther forderte allerdings auch, Unternehmen nicht mit „weitreichenden gesellschaftlichen Ansprüchen“ zu überfordern. Der zentrale gesellschaftliche Nutzen der Unternehmen sei „mit der Produktion von Gütern und Dienstleistungen“ erfüllt. Neben dem gesellschaftlichen Engagement der Unternehmen beschäftigt sich der Bericht auch mit dem sozialen und ehrenamtlichen Einsatz der Bundesbürger. Hier empfiehlt der Bericht unter anderem, ältere Menschen, aber auch Migranten, besser in die Gesellschaft einzubinden und damit deren Engagement zu unterstützen. Allgemein sei das gesellschaftliche Engagement der Deutschen „stabil“, heißt es in dem Bericht. Da ein steigender Anteil der bislang nicht aktiven Menschen eine prinzipielle Einsatzbereitschaft äußere, sei sogar ein positiver Trend zu erwarten. Die Aussagen des Engagementberichts zur Aktivität der Bundesbürger beziehen sich allerdings größtenteils auf empirische Zahlen aus dem Jahr 2009. dapd (Politik/Politik)

Neuer VW-Golf speckt 100 Kilo ab

Neuer VW-Golf speckt 100 Kilo ab Wolfsburg (dapd-nrd). Die nächste Generation des VW-Golf wird 100 Kilogramm leichter, fast sechs Zentimeter länger und rund einen Zentimeter breiter als der Vorgänger. Wenige Tage vor der Weltpremiere der siebten Generation am 4. September in Berlin enthüllte VW am Mittwoch erste Geheimnisse des Millionensellers. Doch über das große Risiko bei der Modellumstellung sagte der Weltkonzern lieber nichts: Zusammen mit dem neuen Golf führt Volkswagen quer durch alle Marken das Konstruktionsprinzip MQB ein, das extrem auf den Einsatz gleicher Teile setzt. Ein kleiner Fehler etwa bei Zulieferern würde sich nun millionenfach auswirken. Europas größter Autohersteller Volkswagen ist in der Kompaktklasse dem Angriff der Konkurrenz ausgesetzt: So will sich etwa der Premiumhersteller Mercedes ein Stück vom Kuchen abschneiden und hat die A-Klasse völlig neu konstruiert und als Golf-Herausforderer positioniert. Auch Toyota bringt in diesen Tagen ein grundlegend überarbeitetes Modell des Golf-Konkurrenten Auris auf den Markt. BMW wildert schon lange mit dem 1er im Golf-Revier. Als der Golf 1974 herauskam, was das anders: Vom Golf I setzte VW 6,72 Millionen Stück an, das Modell lief neun Jahre im Kern unverändert. Die aktuelle sechste Generation kam nur noch auf 2,85 Millionen Autos in vier Jahren. Damals gab es praktisch keine Konkurrenz in der Kompaktklasse, deren Namen der Golf dann prägte. Heute ist praktisch jeder Hersteller in dem Segment unterwegs. VW will den Angriff der Verfolger mit einem Technologiesprung beim neuen Golf abwehren. VW-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg sagte, der Golf zeige „immer eine gewisse Überlegenheit“ und sei „immer die Messlatte“. So sei die siebte Generation mit nun 1.150 Kilogramm bis zu 100 Kilogramm leichter als der Vorgänger und das leichteste Auto in dem Segment. Das meiste Gewicht spart VW beim Blech: 80 Prozent des Autos bestehen aus hochfestem Stahl, der teurer, aber leichter ist als klassische Bleche. Aber auch Sitze, Motor und Elektrik mussten abspecken – bis hin zu den Motoren der Fensterheber, die ein paar hundert Gramm weniger wiegen. Länger und breiter Gleichzeitig wurde das beliebteste Auto der Deutschen fast sechs Zentimeter länger und rund einen Zentimeter breiter. Das bedeutet mehr Platz auf der Rückbank und mehr Ellenbogenfreiheit. Der Kofferraum wächst um 30 auf 380 Liter. Der Spritverbrauch soll durch das niedrigere Gewicht in den sparsamsten Versionen um bis zu 23 Prozent fallen, auf 4,8 Liter beim Benziner und rund 3,3 Liter in der Dieselversion. Nicht genug, moniert etwa Greenpeace. VW habe „die Chance vertan, als Basismodell einen hocheffizienten, klimafreundlichen Golf 7 zu präsentieren“, sagte Sprecher Wolfgang Lohbeck. Laut Greenpeace könnte VW für das Basismodell einen Verbrauch von 2,9 Liter Diesel oder 3,4 Liter Benzin mit der vorhandenen Technik erreichen. VW setzt beim Bau des Golf 7 auf ein ganz neues Technikmodell: Der Wagen steht wie das Schwestermodell Audi A3 und später der Seat Leon, Skoda Oktavia und noch viele mehr auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) des VW-Konzerns. Damit werden die Fahrzeuge unter dem Blechkleid viel einheitlicher. Der Konzern erwartet so über die Jahre Einsparungen in Milliardenhöhe. Wenn aber ein Qualitätsproblem etwa mit fehlerhaften Teilen auftritt, dann gleich millionenfach. Das hat zuletzt Toyota erlebt und musste mit tiefen Kratzern auf dem früher makellosen Image als Qualitätshersteller büßen. Deshalb wird der Anlauf des Golf 7 in Wolfsburg zurzeit überwacht wie noch nie. Die Fehler etwa des Golf 5 sollen sich nicht wiederholen: Damals hatte VW den Preis viel zu hoch angesetzt und musste nach ein paar Monaten kostenlos eine Klimaanlage für über 1.000 Euro dazugeben, um den Absatz anzukurbeln. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bahr lehnt finanzielle Anreize für Krebsvorsorge ab

Bahr lehnt finanzielle Anreize für Krebsvorsorge ab Berlin (dapd). Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat den Vorschlag von CDU-Gesundheitsexperten Jens Spahn zur Schaffung finanzieller Anreize für die Krebsvorsorge eine klare Absage erteilt. Der Einzelne müsse „frei von finanziellen Druck“ entscheiden, ob Früherkennung sinnvoll für ihn sei oder nicht, sagte Bahr am Mittwoch in Berlin. Das liege in seiner Eigenverantwortung. Das Kabinett hatte zuvor einen Gesetzesentwurf verabschiedet, mit dem vor allem die Früherkennung verbessert werden soll. So ist etwa geplant, Versicherte öfter zu Vorsorgeuntersuchungen einzuladen. Spahn forderte, es müsse zudem erwogen werden, „ob wir darüber hinaus finanzielle Anreize setzen können, diese Einladung auch anzunehmen.“ dapd (Politik/Politik)

Merkel in Chisinau eingetroffen

Merkel in Chisinau eingetroffen Chisinau (dapd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Mittwochmittag in der Republik Moldau eingetroffen. Es ist der erste Besuch eines deutschen Regierungchefs in dem Land. Anlass der Reise ist das 20-jährige Bestehen diplomatischer Beziehungen. Moldaus Ministerpräsident Vladimir Filat will Merkel in der Hauptstadt Chisinau mit militärischen Ehren begrüßen. Geplant ist ebenfalls ein Treffen mit Präsident Nicolae Timofti sowie eine Rede Merkels im Palast der Republik. Am Abend ist ein Besuch der Kanzlerin im Staatsweingut Cricova vorgesehen. Die CDU-Vorsitzende wird von einer kleinen Wirtschaftsdelegation begleitet und am späten Mittwochabend in Berlin zurückerwartet. dapd (Politik/Politik)

VW-Absatz wächst im Juli um rund 12 Prozent

VW-Absatz wächst im Juli um rund 12 Prozent Wolfsburg (dapd-nrd). Die Marke Volkswagen hat im Juli den weltweiten Absatz um 11,9 Prozent auf 468.300 Fahrzeuge gesteigert. Von Januar bis Juli kommt der Autohersteller aus Wolfsburg damit nach Angaben vom Mittwoch auf 3,26 Millionen Stück, ein Wachstum von 10,4 Prozent. Allerdings spüren auch die erfolgsverwöhnten Niedersachsen erste Bremsspuren: In Westeuropa sanken die Verkäufe bis Ende Juli um 5,0 Prozent auf 528.200 Autos. Kräftiges Wachstum meldet VW dagegen aus China mit einem Wachstum von 15 Prozent auf 1,14 Millionen Stück und aus Nordamerika mit einem Plus von 23 Prozent auf 346.700 Stück. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)