Arbeitslosigkeit steigt im Februar weiterhin

Bielefeld/Gürtersloh. „Auch im Februar ist die Arbeitslosigkeit trotz der milden Witterung gestiegen. Vergleichen wir den Anstieg mit den Vorjahren, ist ein Anstieg von 1,2 Prozent jedoch nicht aussergewöhnlich. Genau wie im Januar sind weiterhin junge Menschen betroffen, auch dies ist für den Monat Februar normal, da im Januar die zweieinhalb- und dreieinhalbjährigen Ausbildungen endeten.

Die gut ausgebildeten jungen Fachkräfte werden schnell wieder einen Arbeitsplatz finden. Bei den weniger qualifizierten Jugendlichen sind wir am Ball und versuchen jedem eine passende Lösung anzubieten, mit der er seine berufliche Zukunft sicher gestalten kann“, erläutert Jobst Hilker, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Bielefeld, die aktuellen Arbeitsmarktdaten.

Die Arbeitslosigkeit stieg im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Prozent. Im Vorjahr war die Zahl der Arbeitslosen von Januar auf Februar um 1,4 Prozent gestiegen. 

In der Gruppe der unter 25-Jährigen stieg die Zahl der Arbeitslosen, hier ist eine Zunahme von Januar auf Februar von 216 oder 7,4 Prozent zu beobachten. Auch die Zahl der älteren Arbeitslosen (50 Jahre und älter) stieg noch leicht um 20 Personen oder 0,3 Prozent.

Im Februar wurden insgesamt 1330 neue Stellen gemeldet (567 oder 29,9 Prozent weniger als im Vorjahr). Im Januar waren es 1003 neue Stellen, damit gab es eine Zunahme im Februar von 327 Stellen oder 32,6 Prozent. 3294 Angebote gab es aktuell im Februar (im Bestand), 331 Stellen mehr als im Vormonat (plus 11,2 Prozent).

„Weiterhin stellen wir im Vorjahresvergleich fest, dass wir sowohl weniger Stellen im Bestand haben, als auch neu gemeldete Stellen. Im Vergleich zum Januar steigen die Zahlen jedoch. Wir haben 11,2 Prozent mehr Stellen im Bestand und sogar 32,6 Prozent mehr neue Stellen. Hier spiegelt sich die optimistischer Konjunkturerwartung der Wirtschaft und die saisonal typische Nachfragebelebung wieder. Zusätzlich ist zu beachten, dass im Bereich der Arbeitsagentur die Arbeitslosigkeit um 0,5 Prozent gestiegen ist, im Bereich SGB II um 1,5 Prozent. Dies spricht dafür, dass die Unternehmen wenig entlassen und ihr Personal halten. Das sehen wir zusätzlich an den Zugängen in Arbeitslosigkeit aus Erwerbstätigkeit, diese sind im Vergleich zum Januar um 39,1 Prozent gesunken“, so Hilker.

Bei der Gruppe der Männer sind im Agenturbezirk 309 Männer mehr arbeitslos als im Vormonat (plus 2,1 Prozent), im Vergleich zum Vorjahr sind 394 Männer (2,8 Prozent) mehr arbeitslos. In der Gruppe der Frauen stagnierte im Vormonatsvergleich die Arbeitslosigkeit. In dieser Gruppe gibt es zum Vormonat 8 Arbeitslose mehr, dies sind 0,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gibt es 767 Arbeitslose mehr (6,4 Prozent).

Im Februar gab es 4505 Zugänge und 4204 Abgänge in und aus Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk zu verzeichnen. Im Vormonatsvergleich beendeten mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit, im Januar waren es noch 3823 Abgänge. Im Februar gingen im Vergleich zum Vormonat jedoch weniger Menschen in die Arbeitslosigkeit (Zugänge im Januar 5396). Dies ist eine Abnahme von Januar auf Februar von 16,5 Prozent. 39,2 Prozent dieser Zugänge sind aus Erwerbstätigkeit.

Personengruppen
Für die Altersgruppen wirkte sich der Arbeitsmarkt im Februar unterschiedlich aus. In der Gruppe der unter 25-Jährigen stieg die Zahl der Arbeitslosen um 216 oder 7,4 Prozent und liegt jetzt bei 3117.

Im Vorjahresvergleich stieg die Arbeitslosigkeit bei den Jüngeren (15 bis unter 25 Jahre), um 207 (7,1 Prozent). Ihre Arbeitslosenquote beträgt zurzeit 7,8 Prozent (Vorjahr 7,3 Prozent).

In der Gruppe 50 Jahre und älteren stieg im Vergleich zum Vormonat die Arbeitslosigkeit. Hier sind es im Vormonatsvergleich insgesamt 20, also 0,3 Prozent, Arbeitslose mehr. In dieser Altersgruppe waren im Februar 7473 Personen arbeitslos gemeldet. Die Februarzahl des Vorjahres wird um 386 überschritten (5,4 Prozent). Bei den Älteren beträgt die Arbeitslosenquote aktuell 7,4 Prozent, im Vorjahr kam diese Gruppe auf einen Wert von 7,3 Prozent. 

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stagnierte. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Arbeitslosigkeit im Februar um 3 (0,0 Prozent). Hier waren 10 397 Menschen länger als ein Jahr ohne Arbeit. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an der gesamten Arbeitslosigkeit liegt bei 37,8 Prozent.

Die Zahl der von Arbeitslosigkeit Betroffenen ausländischer Herkunft stieg um 67 (0,9 Prozent) auf 7372. Im Vergleich zum Februar 2013 ergibt sich eine Zunahme von 602 oder 8,9 Prozent. Ihre aktuelle Arbeitslosenquote liegt bei 20,6 Prozent (Vorjahr 20 Prozent).

Entwicklung der Arbeitslosigkeit getrennt nach Rechtskreisen
Von den 27 536 Arbeitslosen des Agenturbezirks Bielefeld wurden im Februar 9383 durch die Agentur für Arbeit (Rechtskreis Sozialgesetzbuch III) betreut. Die Arbeitslosenzahl im Bereich SGB III stieg in den vergangenen Wochen um 48 oder 0,5 Prozent.

Im Bereich der Grundsicherung (SGB II), also bei den Jobcentern in der Region, stiegen die Zahlen um 1,5 Prozent, eine Zunahme um 269 Arbeitslose, hier waren insgesamt 18 153 Arbeitslose gemeldet.

Im Vergleich zum Februar 2013 nahm die Arbeitslosigkeit im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur um 536 oder 6,1 Prozent zu. Bei den Jobcentern Bielefeld und Gütersloh wird der Vorjahreswert um 625 oder 3,6 Prozent überschritten.

65,9 Prozent der Arbeitslosen entfallen auf den Bereich der Grundsicherung.

Zugang an offenen Stellen/Bestand an offenen Stellen
Mit 1330 neuen Stellenangeboten sinkt die Arbeitskräftenachfrage im Vergleich zum Vorjahr, im Februar 2013 waren es 1897 neue Stellenangebote, dies sind 29,9 Prozent mehr als 2014. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der neuen Stellen jedoch weiterhin. Im Januar wurden nur 1003 neue Stellen gemeldet, dies sind 327 weniger als nun im Februar. Im Vormonatsvergleich ist dies ein Plus von 32,6 Prozent. 72,1 Prozent der neu gemeldeten Stellen sind unbefristet.

Zurzeit sind bei der Arbeitsagentur und den Jobcentern in Bielefeld und Gütersloh 3294 unbesetzte Stellen registriert, 532 oder 13,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. 78,7 Prozent der im Bestand gemeldeten Stellen sind unbefristet. Die Schwerpunkte der Kräftenachfrage liegen weiterhin bei den Fertigungsberufen (1360 Stellen, Vormonat: 1205), dies sind 41,3 Prozent der gesamt gemeldeten Stellen. Zusätzlich ist die Nachfrage in den Bereichen Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit  (503 Stellen, Vormonat: 457), sowie Berufe im Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (361 Stellen, Vormonat: 334) stabil hoch.

Rein rechnerisch (Arbeitslose je gemeldeter Arbeitsstelle) haben die Bewerber, die in dem Bereich Naturwissenschaften, Geografie und Informatik nach einer neuen Stelle suchen die besten Chancen. Hier kommen 4,1 Arbeitslose auf eine gemeldete Stelle. Auch in dem Bereich Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung sind die Chancen gut, in diesem Bereich sind es 4,2 Bewerber. Am schlechtesten sind rein statistisch die Chancen im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit, hier kommen auf eine gemeldete Stelle 17,2 Bewerber, im Vormonat waren es noch 18,6. Insgesamt kommen auf eine im Agenturbezirk gemeldete Stelle 8,4 Bewerber.

Regionaldaten

Stadt Bielefeld
In der Stadt Bielefeld stieg die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Januar um 229 (1,4 Prozent) auf 16 523.

Davon entfallen auf die Agentur für Arbeit 4517 (plus 70 oder 1,6 Prozent) und auf das Jobcenter Bielefeld 12 006 (plus 159 oder 1,3 Prozent).

Im Vergleich zum Februar 2013 nahm die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt Bielefeld um 491 (3,1 Prozent) zu. Die Arbeitslosenquote liegt bei 10 Prozent, nach 9,9 Prozent im Januar und 9,8 Prozent im Februar 2013.

Kreis Gütersloh
Im Kreis Gütersloh stieg die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat nur marginal, es gab hier 88 (0,8 Prozent) mehr Arbeitslose als noch im Januar. Weiterhin ist im Kreis Gütersloh im Vorjahresvergleich ein Anstieg von 670 oder 6,5 Prozent zu verzeichnen. Insgesamt sind im Kreis Gütersloh 11 013 Menschen arbeitslos gemeldet.

Davon entfallen auf die Agentur für Arbeit 4866 (minus 22 oder 0,5 Prozent) und auf das Jobcenter Kreis Gütersloh 6147 (plus 110 oder 1,8 Prozent). Im Vorjahresvergleich sind im Versicherungsbereich (SGB III) 236 Arbeitslose mehr (5,1 Prozent), im Bereich der Grundsicherung gibt es aktuell 434 Arbeitslose mehr (7,6 Prozent) als vor Jahresfrist.  

Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,7 Prozent, im Vorjahr betrug diese 5,5 Prozent, im Vormonat kam der Kreis Gütersloh auf genau die gleiche Quote (5,7 Prozent).

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfahlen-Lippe
Bei den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe waren im Februar 2014 insgesamt 75 737 Menschen arbeitslos gemeldet, 567 oder 0,8 Prozent mehr als im Januar. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe um 1515 oder 2,0 Prozent. 

Die Arbeitslosenquote in OWL bleibt im Vergleich zum Vormonat konstant bei 7,1 Prozent. Im Februar letzten Jahres waren es 7,0 Prozent.

In drei von vier OWL-Arbeitsagenturen nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat zu. Die stärkste Zunahme weist Detmold mit 1,6 Prozent auf. In der Agentur für Arbeit Bielefeld war ein Anstieg um 1,2 Prozent zu beobachten. Die Arbeitsagentur Herford folgt mit einer Zunahme um 0,9 Prozent, während in Paderborn die Arbeitslosigkeit um 0,9 Prozent sank.

Gegenüber Februar 2013 liegen drei von vier OWL-Arbeitsagenturen über dem Vorjahreswert. In Paderborn, Herford und Bielefeld stieg die Arbeitslosigkeit binnen Jahresfrist: Bielefeld plus 4,4 Prozent, Paderborn plus 3,1 Prozent und Herford plus 2,1 Prozent. In Detmold ging die Arbeitslosigkeit binnen Jahresfrist um 3,3 Prozent zurück.

Die günstigste Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen weisen im Februar 2014 der Agenturbezirk Herford und Paderborn mit 6,4 Prozent auf. Es folgen Bielefeld mit 7,7 Prozent und Detmold mit 7,9 Prozent.

Den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe wurden im Februar insgesamt 4266 Stellen neu gemeldet (Vorjahr 4763). Bei insgesamt 9924 offenen Stellen laufen die Vermittlungstätigkeiten der Arbeitsagenturen und Jobcenter bereits (Vorjahr: 10 212). Diese Stellen gelten derzeit als unbesetzt.

www.arbeitsagentur.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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