Krefeld (dapd-nrw). Bayer erhöht die Sicherheit seiner umstrittenen Kohlenmonoxid-Pipeline von Dormagen nach Krefeld. So solle unter anderem ein zweite Gittermatte mit Trassenwarnband über der Leitung verlegt werden, kündigte Projektleiter Werner Breuer am Freitag in Krefeld an. „Wir bringen noch ein weiteres Warn- und Schutzsystem in die Erde hinein.“ Das Unternehmen teilte zudem mit, einen entsprechenden Planänderungsantrag eingereicht zu haben. Bald werde die Öffentlichkeitsbeteiligung dazu beginnen, der komplette Antrag sei zudem im Internet einsehbar. Einige der Änderungen sind eine Reaktion auf ein Urteil des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts, das im Mai 2011 die Nutzung der Pipeline untersagt hatte. Den Richtern fehlte der Nachweis der Erdbebensicherheit. Gegen das Urteil hatte die Bezirksregierung Düsseldorf Berufung eingelegt. Nun muss das Oberverwaltungsgericht Münster entscheiden. Breuer sagte weiter, Änderungen des Plans nach Baubeginn seien bei solchen Großprojekten üblich, da sich vor Ort manchmal andere Bedingungen ergäben als gedacht. Abweichungen vom ursprünglichen Plan hätten sich unter anderem ergeben, weil sich der Trassenverlauf wegen Hindernissen wie Wasserleitungen und Strommasten geändert habe. Es seien jedoch „lokale, kleinräumige Abweichungen“. Diese machten den Hauptteil des Planänderungsantrags aus, sagte der Projektleiter. Baldige Inbetriebnahme unwahrscheinlich Weitere Änderungen gibt es Bayer zufolge unter anderem bei dem Abstand zu einer Erdgas-Pipeline von Wingas, die zahlreiche Kilometer parallel zur CO-Pipeline verläuft. Der Regelabstand von 40 Zentimetern werde an drei Stellen unterschritten. „Das hat keinen Einfluss auf die Sicherheit beider Leitungen“, sagte Breuer. Zudem wurde an neun Stellen anderer Stahl als ursprünglich geplant verwendet, es gebe technische Veränderungen an den Druckregel- und Absperreinrichtungen. Auch für die Kompensationsflächen für den Eingriff in die Landschaft gebe es ein neues Konzept, sagte Breuer. Mit der 67 Kilometer langen Pipeline will Bayer Kohlenmonoxid für die Kunststoffproduktion zwischen seinen beiden Standorten Dormagen und Krefeld transportieren. Die Nutzung wurde jedoch untersagt, weil den Düsseldorfer Verwaltungsrichtern der Nachweis der Erdbebensicherheit fehlte. Gegen das Urteil hatte die Bezirksregierung Düsseldorf Berufung eingelegt. Kritiker befürchten Gasunfälle durch Lecks in der Leitung. Der Leiter des Standortverbunds NRW von Bayer MaterialScience, Klaus Jaeger, sagte zum Urteil, die vom Gericht gestellten Auflagen zur Erdbebensicherheit seien inzwischen fast vollständig erfüllt, es gebe bei zwei von drei Auflagen bereits positive Gutachten. Mit einer baldigen Inbetriebnahme rechnet das Unternehmen dennoch nicht. Jaeger sagte, er gehe davon aus, dass das Oberverwaltungsgericht Münster vermutlich im ersten Halbjahr 2013 das Berufungsverfahren aufnehme. Zudem könnten die Gittermatten erst verlegt werden, wenn das Planänderungsverfahren erfolgreich abgeschlossen sei. Bald starte das Verfahren zur Öffentlichkeitsbeteiligung der Bezirksregierung Düsseldorf, zudem sei der Antrag komplett auf einer Homepage von Bayer einsehbar. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Hirche als Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission wiedergewählt
Stralsund (dapd-lmv). Der frühere niedersächsische Wirtschaftsminister Walter Hirche (FDP) ist am Freitag in Stralsund von der Hauptversammlung der deutschen UNESCO-Kommission in seinem Amt als deren Präsident bestätigt worden. Der 71-Jährige hat das Amt seit 2002 inne. Wiedergewählt wurden auch seine Stellvertreter Verena Metze-Mangold und Christoph Wulf, wie ein Kommissionssprecher mitteilte. Der deutschen UNESCO-Kommission gehören derzeit 110 Mitglieder an, unter ihnen Vertreter von Bund, Ländern, Organisationen und Medien. Sie beraten unter anderem die Bundesregierung in internationalen Fragen zu Bildung, Wissenschaft und Kultur. dapd (Politik/Politik)
Lastwagenhersteller wollen Verbrauch weiter verringern
Frankfurt/Main (dapd). Europas Lastwagen sollen noch effizienter werden als bisher geplant. Daimler-AG-Vorstand Andreas Renschler regte am Freitag in Frankfurt am Main an, als Zielvereinbarung für 2030 einen Normverbrauch von 23 Litern Diesel auf 100 Kilometer anzuvisieren. Zurzeit liegt der Verbrauch der neuesten Trucks bei 26 Litern. Renschler verwies auf die „Vision 2020“ der Hersteller, mit der Verbrauch und CO2-Emissionen bis 2020 verglichen mit 2005 um 20 Prozent zu reduzieren. „Wir haben dieses Ziel alle fest vor Augen“, versicherte er bei einem Nutzfahrzeug-Treffen des Verbandes der Automobilindustrie. Für den Zeitraum bis 2030 machte er den „realistischen Vorschlag: weitere rund zehn Prozent weniger Kraftstoff-Verbrauch in Europa bis 2030 – also nur noch rund 23 Liter auf 100 Kilometer“. Allein mit verbesserter Aerodynamik könnten schwere Lastwagen bis zu 15 Prozent beim Kraftstoffverbrauch sparen. Um dasselbe Volumen wie bisher transportieren zu können, müssten sie dazu allerdings 2,20 Meter länger sein als bisher erlaubt. Deshalb forderte der Vorstandschef von MAN, Georg Pachta-Reyhofen, die Zulassung längerer Lastzüge auf den Straßen. Eine windschlüpfigere Form des Führerhauses zusammen mit einem eingezogenen, also an Seiten und Dach nach innen abgeschrägten Heckaufbau verbessere den Luftwiderstandsbeiwert von Sattelzügen um 40 Prozent und liege damit auf Pkw-Niveau. Allerdings verenge sich dadurch das Ladevolumen im Heck des Sattelzuges. Um auf die heute mögliche Ladung von 68 Europaletten zu kommen, müsste der Lkw 18,70 statt der erlaubten 16,50 Meter lang sein, sagte Pachta-Reyhofen bei einer Veranstaltung des Verbands der Automobilindustrie. Ebenso wie Renschler sprach sich der MAN-Chef für die Zulassung von Lang-Lkw aus. Er nannte es ein „Armutszeugnis für das Zusammenspiel von Politik und Wirtschaft“, dass der Feldversuch so schlecht vorankommt. Daimler-Vorstand Renschler sagte, die Lang-Lkw würden „helfen, das Optimum aus der Infrastruktur herauszuholen“. Er bestritt, dass es nennenswerte Überlappungen beim Transportbedarf zwischen den Gigalinern und der Bahn gebe. Neben den steigenden Umweltanforderungen stellen aber auch die steigende Konkurrenz aus Asien und höherer Kostendruck neue Herausforderung dar. Eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger hob außerdem die Urbanisierung, besonders in Entwicklungsländern, als Anlass für die Entwicklung neuer Lkw-Typen hervor. Sebastian Gundermann, einer der Autoren, erklärte: „Kleinere und leichtere Langstrecken-Lkw werden daher für den Warentransport in den Großstädten immer wichtiger.“ Der VDA erwartet für das laufende Jahr ein Wachstum des weltweiten Lkw-Marktes von fünf Prozent auf rund 3,27 Millionen Einheiten. In Westeuropa dagegen dürfte er nach den Worten des VDA-Präsidenten Matthias Wissmann um zwei bis vier Prozent auf gut 250.000 Neuzulassungen sinken. Der Absatz im Inland sei von Januar bis Mai um sechs Prozent zurückgegangen. Wegen des anhaltenden Wachstums beim Transportvolumen werde sich die Zahl der Neuzulassungen im Jahresverlauf jedoch bei einem nur geringen Rückgang von drei Prozent auf 86.000 Einheiten einpendeln. (Kurzfassung der Studie: www.rolandberger.com/pressreleases ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Elektroautos müssen bei großer Hitze öfter zur Steckdose
München (dapd). Bei großer Hitze und laufender Klimaanlage verringert sich die Reichweite von Elektroautos deutlich stärker als die von anderen Pkws. Wer Autos mit Elektroantrieb fährt, muss dann Einbußen von knapp 13 Prozent hinnehmen, wie ein am Freitag veröffentlichter ADAC-Test mit vier E-Autos ergab. Bei Verbrennungsmotoren sind es dagegen nur zwischen drei und fünf Prozent. Besonders schlecht schnitt der Smart Fortwo Electric Drive ab: Er erreichte bei 30 Grad Celsius Außentemperatur und laufender Klimaanlage nur 97 Kilometer, während es bei 20 Grad Celsius noch 125 Kilometer waren. Dies ist ein Minus von 22,4 Prozent. Beim Modell E-Cell der Mercedes-A-Klasse verringert sich der Radius um 16 Prozent. Allerdings kommt er mit 147 statt 175 Kilometern noch immer verhältnismäßig weit. Beim Nissan Leaf betrug der Rückgang zwar nur 5,9 Prozent. Dieses Modell hat mit 101 Kilometern bei 20 Grad Celsius jedoch von vornherein den kleinsten Radius der getesteten Elektrofahrzeuge. Bei der Hitzeprüfung war bereits nach 95 Kilometern die Batterie leer. Ein aufgeladener Mitsubishi i-MiEV erreicht bei 30 Grad Celsius und eingeschalteter Klimaanlage 101 Kilometer. Gegenüber der Reichweite bei milderen Temperaturen ist dies laut ADAC ein Minus von 6,5 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Bafin soll Bank-Erlaubnis von Investmentbanker Notheis prüfen
Stuttgart (dapd). Nach der Enthüllung kompromittierender E-Mails bei der Abwicklung des umstrittenen EnBW-Deals steigt der Druck auf den Deutschlandchef von Morgan Stanley, Dirk Notheis. Die Grünen im baden-württembergischen Landtag haben am Freitag in einem Schreiben die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) um Prüfung gebeten, ob der Investmentbanker die Voraussetzung für eine bankrechtliche Erlaubnis zur Führung einer Bank weiterhin erfüllt. Nach Einschätzung der Grünen-Mitglieder des EnBW-Untersuchungsausschusses des baden-württembergischen Landtages liegen hinreichend öffentlich verfügbare Informationen vor, welche den Verdacht nahelegen, dass Dirk Notheis nicht mehr die „erforderliche Zuverlässigkeit“ zur Führung eines Finanzinstitutes besitzt, heißt es in dem Schreiben. Die BaFin sei als Aufsichtsbehörde dafür zuständig, die Erlaubnis zu überprüfen und gegebenenfalls zu widerrufen. Seit Wochenbeginn sind immer neue Details aus dem E-Mail-Verkehr zwischen dem Investmentbanker und dem damaligen Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) bei der Übernahme von Anteilen des Energieversorgers EnBW durch das Land Baden-Württemberg bekannt geworden. Darin hat er laut Medienberichten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als „Mutti“ bezeichnet und den umstrittenen Kaufpreis von 4,7 Milliarden Euro als „mehr als üppig“. Auch gab der Banker Mappus selbst einzelne Formulierungen vor. Zudem forderte Notheis den CDU-Politiker auf, keine weiteren Banken hinzuzuziehen, um den Kaufpreis von 41,50 Euro pro Aktie überprüfen zu lassen. Der ehemalige Vorstandschef der WestLB, Ludwig Poullain, hatte in einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“ geschrieben, er vermisse bei Notheis jegliches Taktgefühl. Notheis‘ E-Mails seien „dreist, ungehobelt und schamlos in Diktion und Wortgebrauch“. Mappus wirft er verantwortungsloses Verhalten vor. Der abgewählte CDU-Politiker wies die Vorwürfe als „absurd“ zurück, dass er von Notheis instrumentalisiert worden sei. Tatsache sei, dass Notheis ihn nie zu irgendetwas gedrängt habe, sagte er der „Pforzheimer Zeitung“ (Freitagausgabe). Mappus hatte Ende 2010 über 45 Prozent der EnBW-Aktien vom französischen Stromversorger EdF zurückgekauft. Das am Parlament vorbei eingefädelte Geschäft wurde vom baden-württembergischen Staatsgerichtshof im Nachhinein für verfassungswidrig erklärt. Strittig ist auch der Kaufpreis von 4,7 Milliarden Euro. Mit beiden Fragen befasst sich seit Februar ein Untersuchungsausschuss des Landtages. Am Freitag sollten dazu weitere Mitarbeiter von Morgan Stanley und der amtierende baden-württembergische Energieminister Franz Untersteller (Grüne) gehört werden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Lastwagenhersteller wollen Verbrauch weiter verringern
Frankfurt/Main (dapd). Die europäischen Lastwagenhersteller wollen den Verbrauch ihrer Neufahrzeuge über das bisher festgelegte Maß verringern. Daimler-AG-Vorstand Andreas Renschler regte am Freitag in Frankfurt am Main an, als Zielvereinbarung für 2030 einen Norm-Verbrauch von 23 Litern Diesel auf 100 Kilometer anzuvisieren. Zurzeit liegt der Verbrauch der neuesten Trucks bei 26 Litern. Renschler verwies auf die „Vision 2020“ der Hersteller, mit der Verbrauch und CO2-Emissionen bis 2020 verglichen mit 2005 um 20 Prozent zu reduzieren. „Wir haben dieses Ziel alle fest vor Augen“, versicherte er bei einem Nutzfahrzeug-Treffen des Verbandes der Automobilindustrie. Für den Zeitraum bis 2030 machte er den „realistischen Vorschlag: weitere rund zehn Prozent weniger Kraftstoff-Verbrauch in Europa bis 2030 – also nur noch rund 23 Liter auf 100 Kilometer“. Allein mit verbesserter Aerodynamik könnten schwere Lastwagen bis zu 15 Prozent beim Kraftstoffverbrauch sparen. Um dasselbe Volumen wie bisher transportieren zu können, müssten sie dazu allerdings 2,20 Meter länger sein als bisher erlaubt. Deshalb forderte der Vorstandschef von MAN, Georg Pachta-Reyhofen, die Zulassung längerer Lastzüge auf den Straßen. Eine windschlüpfigere Form des Führerhauses zusammen mit einem eingezogenen, also an Seiten und Dach nach innen abgeschrägten Heckaufbau verbessere den Luftwiderstandsbeiwert von Sattelzügen um 40 Prozent und liege damit auf Pkw-Niveau. Allerdings verenge sich dadurch das Ladevolumen im Heck des Sattelzuges. Um auf die heute mögliche Ladung von 68 Europaletten zu kommen, müsste der Lkw 18,70 statt der erlaubten 16,50 Meter lang sein, sagte Pachta-Reyhofen bei einer Veranstaltung des Verbands der Automobilindustrie. Ebenso wie Renschler sprach sich der MAN-Chef für die Zulassung von Lang-Lkw aus. Er nannte es ein „Armutszeugnis für das Zusammenspiel von Politik und Wirtschaft“, dass der Feldversuch so schlecht vorankommt. Daimler-Vorstand Renschler sagte, die Lang-Lkw würden „helfen, das Optimum aus der Infrastruktur herauszuholen“. Er bestritt, dass es nennenswerte Überlappungen beim Transportbedarf zwischen den Gigalinern und der Bahn gebe. Der VDA erwartet für das laufende Jahr ein Wachstum des weltweiten Lkw-Marktes von fünf Prozent auf rund 3,27 Millionen Einheiten. In Westeuropa dagegen dürfte er nach den Worten des VDA-Präsidenten Matthias Wissmann um zwei bis vier Prozent auf gut 250.000 Neuzulassungen sinken. Der Absatz im Inland sei von Januar bis Mai um sechs Prozent zurückgegangen. Wegen des anhaltenden Wachstums beim Transportvolumen werde sich die Zahl der Neuzulassungen im Jahresverlauf jedoch bei einem nur geringen Rückgang von drei Prozent auf 86.000 Einheiten einpendeln. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Ratingagentur Moody’s stuft 15 Großbanken herunter
New York (dapd). Vor dem Hintergrund zunehmender Sorgen um die Entwicklung der weltweiten Finanzmärkte hat die US-Ratingagentur Moody’s 15 der weltgrößten Geldinstitute herabgestuft. Davon betroffen ist auch die Deutsche Bank. Moody’s begründete den Schritt am Donnerstagabend damit, dass die langfristigen Chancen für die Banken auf Rentabilität und Wachstum zurückgehen würden. Ebenfalls betroffen von der Abwertung waren unter anderem die Bank of America, JPMorgan Chase, Citigroup und Goldman Sachs. Die herabgestuften Banken seien anfällig für „übergroße Verluste“, teilte Moody’s zuständiger Banken-Experte Greg Bauer mit. Alle 15 Institute seien wichtige Akteure auf dem zurzeit sehr volatilen globalen Aktien- und Anleihenmarkt. Demnach war Moody’s vor allem um Banken mit bedeutenden Aktivitäten auf dem Kapitalmarkt besorgt. Einige der betroffenen Banken hätten indes vertrauenswürdige Puffer aufgebaut, die einen Schock auffangen könnten, sagte Bauer. Dazu gehörten JPMorgan, HSBC und die Royal Bank of Canada. Die Deutsche Bank, die um zwei Stufen von „Aa3“ auf „A2“ herabgestuft wurde, befand sich mit Goldman Sachs und Credit Suisse in einer zweiten Gruppe. Am härtesten traf es unter anderem die Citibank, die Bank of America und Morgan Stanley. Diese Gruppe habe entweder „Probleme mit dem Risikomanagement oder eine Vergangenheit mit hoher Volatilität“, teilte Moody’s mit. Einige Banken kritisierten Moody’s Rundumschlag. Die Citigroup, deren Bonität von „A3“ auf „Baa2“ herabgestuft wurde, teilte ihren „entschiedenen Widerspruch“ mit und spielte die Auswirkungen der Abwertung zugleich herunter. Die Herabstufung habe keinen Einfluss auf die Finanzierungskosten der Bank, da die Aktion bereits von den Märkten erwartet worden sei. Morgan Stanley, von „A2“ auf „Baa1“ abgewertet, widersprach Moody’s Bewertung ebenfalls. Die Royal Bank of Scotland (RBS) bezeichnete ihre Herabstufung am Freitag als „rückwärtsgewandt“. Das teilverstaatlichte Bankhaus gehört neben der HSBC, Barclays und Lloyds Banking zu vier britischen Großbanken, die von der Entscheidung der Ratingagentur betroffen waren. Die Bewertung spiegele nicht ausreichend die substanziellen Verbesserungen, die die Gruppe im Bereich der Bilanz sowie ihres Finanzierungs- und Risikoprofils gemacht habe, hieß es weiter. Analysten verwiesen darauf, dass die Aussicht auf größere Gewinne durch risikoreichere Handelsgeschäfte im Vergleich zum traditionellen Bankgeschäft offenbar zu verlockend wirkten. Die asiatischen Finanzinstitute etwa seien grundsätzlich solider aufgestellt und einfacher zu verstehen als beispielsweise Citigroup oder JPMorgan, sagte Anand Pathmakanthan von Nomura Equity Research. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass das Geschäftsgebaren der westlichen Banken nicht wirklich nachvollziehbar gewesen sei, sagte er weiter. Eine Herabstufung bedeutet, dass sich die Banken zu schlechteren Konditionen Geld verschaffen können, da Investoren aufgrund eines gesteigerten Risikos höhere Zinsen verlangen. Moody’s hatte bereits im Februar eine Abwertung von Banken in Erwägung gezogen. © 2012 AP. All rights reserved (Wirtschaft/Wirtschaft)
Matschie will Amt des Ost-Beauftragten abschaffen
Leipzig (dapd). Thüringens SPD-Chef Christoph Matschie hält das Amt des Ost-Beauftragten bei der Bundesregierung für überflüssig. „Von dem jetzigen Amtsinhaber, Christoph Bergner, hat man eigentlich nichts gehört oder gesehen“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident der „Leipziger Volkszeitung“. Dies habe ihn in der Ansicht bestärkt, „dass der Ost-Beauftragte nur noch eine bloße Alibi-Nummer ist“. Im Fall eines Regierungswechsels im Bund im kommenden Jahr regte Matschie an, das Amt abzuschaffen. Es sei entscheidend, dass die neuen Länder „von der Politik ins Blickfeld genommen würden, dass sich also die Chefs darum kümmern, und nicht irgendwelche Alibi-Leute“, sagte Matschie. dapd (Politik/Politik)
Grünen beantragen Überprüfung der Bank-Zulassung von Notheis
Stuttgart (dapd). Nach der Enthüllung kompromittierender E-Mails gerät der Deutschlandchef von Morgan Stanley, Dirk Notheis, zunehmend unter Druck. Die Grünen im baden-württembergischen Landtag haben am Freitag in einem Schreiben die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) um Prüfung gebeten, ob der Investmentbanker die Voraussetzung für eine bankrechtliche Erlaubnis zur Führung einer Bank weiterhin erfüllt. Nach Medien-Veröffentlichungen des E-Mailverkehrs von Notheis bei der EnBW-Transaktion Ende 2010 seien den Mitgliedern der Fraktion im Untersuchungsausschuss zum EnBW-Geschäft erhebliche Zweifel an der Eignung Notheis‘ gekommen, hieß es. Die BaFin sei als Aufsichtsbehörde dafür zuständig, die Erlaubnis zu überprüfen und gegebenenfalls zu widerrufen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Von der Leyen will europaweiten Ausbildungsmarkt
München (dapd). Angesichts der dramatischen Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit vor allem im Süden der EU fordert Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen einen europäischen Arbeitsmarkt. „Es gibt mittlerweile zehntausende unbesetzte Ausbildungsplätze im Norden und im Süden viele junge Menschen, die trotz guter Abschlüsse in ihrer Region keine Chance bekommen“, sagte die CDU-Politikerin der „Süddeutschen Zeitung“. Da auf dem europäischen Arbeitsmarkt Freizügigkeit herrsche, gebe es für die jungen Menschen keine Hindernisse „außer der Sprachbarriere“. Aber die könnte mithilfe von öffentlich finanzierten Sprachkursen abgewendet werden. Die Ministerin plädierte außerdem dafür, das Netz der europaweiten Arbeitsvermittlung, Eures, auf die Vergabe von Ausbildungsplätzen auszudehnen. Auf dem Eures-Portal sind rund 1,3 Millionen freie Stellen registriert. Eures steht für European Employment Services und wird von der Europäischen Kommission koordiniert. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)